Gärung eines Kits und Reinigung?

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Pimpor
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Gärung eines Kits und Reinigung?

#1

Beitrag von Pimpor »

Hallo, ich bin seit Weihanchten ins Hobby brauen eingesteigen und habe ein Bierkit aber jetzt noch ein paar Fragen dazu.

Also mit dem Kit fängt ja erst mal alles an um sich auch mit den ganzen Utensilien auseinanderzusetzen und wie das alles so funktioniert.

Ich habe also ein Bierkit mit Anleitung dabei. Soweit alles gut. Nachdem ich alles in den Bottich getan hab soll ja die Gärung einsetzen. Nun steht da das man die ganze Zeit den Deckel lose oben aufliegen lassen soll. Aber ich habe doch ein Gärröhrchen. Ist das nicht sinnvoller?

Wie stelle ich fest wann die Gärung abgeschlossen ist? Es steht zwar das die Gärung nach 1-2 Tagen einsetzt und ca. 6-8 Tage dauert. Danach soll man noch mal 1-2 Tage warten und das Bier dann abfüllen. Muss die Gärung bei Zimmertemperatur stattfinden? Ist ein obergäriges Bier, das soll ja angeblich mit den höheren Temperaturen klar kommen. Und muss ich die Dichte bemessen? Oder was bringt mir der Hydrometer genau? Der misst ja in Plato wenn ich das richtig verstanden habe.

Wie hoch befülle ich die Flaschen? Zwei Fingerbreit Platz lassen? Habe Bügelflaschen. Dazu soll ein halber Teelöffel Zucker zur Nachgärung. Ist der Zucker immer die selbe Menge egal wie groß die Flasche ist? Habe nämlich 0,5L, 1,0L und 2L Flaschen. Diese sollen dann nochmals 3-4 Wochen bei Zimmertemperatur lagern.

Wie lange sind die danach haltbar?

Und wie reinigt man am besten die ganzen Utensilien wegen keimen? Habe was von Chemipro Oxi gelesen, einwirken lassen und gut ist. Manche nehmen auch einfach heißes Wasser oder Spültabs.

Sorry für die vielen Fragen, aber ich hab das noch nie gemacht und hab mich schon etliche Seiten und auch Büchern durchgelesen. Aber manche Sachen sind dann doch eher aus Erfahrungen raus besser als eine festgeschriebene Regel in einem Buch.
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Ruthard
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#2

Beitrag von Ruthard »

Willkommen im Club!

Was ist denn das für ein Bierkit? Eigentlich sollte eine Anleitung so umfassend sein, dass zumindest alle wesentlichen Fragen geklärt werden. Wie ich glaube herauslesen zu können, scheint das nicht der Fall zu sein.

Cheers, Ruthard
Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden (F.Schiller in Wilhelm Tell)
fufi
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#3

Beitrag von fufi »

Allgemein: Willkommen, schönes Hobby haste dir da ausgesucht :)
Pimpor hat geschrieben:Nun steht da das man die ganze Zeit den Deckel lose oben aufliegen lassen soll. Aber ich habe doch ein Gärröhrchen. Ist das nicht sinnvoller?
Wenn du eins hast, dann nutz es auch
Wie stelle ich fest wann die Gärung abgeschlossen ist? Es steht zwar das die Gärung nach 1-2 Tagen einsetzt und ca. 6-8 Tage dauert. Danach soll man noch mal 1-2 Tage warten und das Bier dann abfüllen. Muss die Gärung bei Zimmertemperatur stattfinden? Ist ein obergäriges Bier, das soll ja angeblich mit den höheren Temperaturen klar kommen. Und muss ich die Dichte bemessen? Oder was bringt mir der Hydrometer genau? Der misst ja in Plato wenn ich das richtig verstanden habe.
Ob die Gärung durch ist, siehst du durch messen (entweder mit ner Spindel oder nem Refraktometer). Ne andere Möglichkeit gibt es da meines Wissens nach nicht, es lässt sich auf keinen Fall an irgendwelchen definierten Zeiträumen festmachen. Wenn sich der Wert 3 Tage am Stück nicht ändert, kannst du in der Regel abfüllen (außer, du hast Grund zu der Annahme, dass deine Gärung nur eingeschlafen ist und es eigentlich noch weiter gehen müsste, das ist aber ein Sonderfall). Wenn du kein Messgerät hast, dann musst du das Ganze über eine längere Gärzeit absichern. Meiner Erfahrung nach, ist bei obergärigem Bier mit "normaler" Schüttung und Hefe nach 2 Wochen spätestens die Gärung durch, eine Woche Sicherheit würde ich noch draufrechnen, dann setzt sich auch noch bissel was ab.

Aber: ohne Messung wirst du auf Dauer nicht glücklich werden, es gibt keine Möglichkeit zur Bestimmung der Stammwürze, des Restextrakts und dementsprechend des Alkoholgehalts. Ist also ne gute Investition, vor allem, wenn du öfter mal brauen willst und auch reproduzierbare Ergebnisse hervorbringen möchtest.

Ansonsten ist defintitiv Pflichtlektüre:
viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread
Wie hoch befülle ich die Flaschen? Zwei Fingerbreit Platz lassen? Habe Bügelflaschen. Dazu soll ein halber Teelöffel Zucker zur Nachgärung. Ist der Zucker immer die selbe Menge egal wie groß die Flasche ist? Habe nämlich 0,5L, 1,0L und 2L Flaschen. Diese sollen dann nochmals 3-4 Wochen bei Zimmertemperatur lagern.
Die Zuckergaben würde ich mit diesem Tool berechnen http://fabier.de/biercalcs.html
Wie lange sind die danach haltbar?
Das kommt auf die Hygiene drauf an (und auf andere Faktoren wie Alkoholgehalt und Hopfenmenge, je mehr desto länger haltbar). Einfach ausprobieren. In der Regel wird gut verschlossenes Bier in ner sterilen Flasche über die Zeit nicht schlecht, nur anders.
Und wie reinigt man am besten die ganzen Utensilien wegen keimen? Habe was von Chemipro Oxi gelesen, einwirken lassen und gut ist. Manche nehmen auch einfach heißes Wasser oder Spültabs.
Das macht jeder so, wie er möchte. Alles, was ich abkochen kann, koch ich ab. Die Töpfe und Behälter reinige ich mit Oxi und wische mit 70%-Isopropanol nach. Letzteres hab ich in ner Sprühflasche, so dass ich immer schnell benötigte Tools nochmal desinfizieren kann.
Sorry für die vielen Fragen, aber ich hab das noch nie gemacht und hab mich schon etliche Seiten und auch Büchern durchgelesen. Aber manche Sachen sind dann doch eher aus Erfahrungen raus besser als eine festgeschriebene Regel in einem Buch.
Am meisten hab ich hier im Forum gelernt, bzw. ist auch hier viel learning by doing. Ist ein spannendes Hobby, viel Spaß dabei =)
Pimpor
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#4

Beitrag von Pimpor »

Erst mal danke für die schnellen und guten Antworten. Ja scheint spannend zu sein, besonders wenns später dann ans Kochen geht.
Aber erst mal das Kit. Da ist schon eine umfassende Anleitung bei. Ist ein Kloster-Trunk von Braupartner.de

Aber ich wollte mich nur mal absichern.

Ein Bierspindel hab ich auch. Aber ich weis absolut nichts damit anzufangen. Das einzige was ich gelesen habe war das dies auf 20° ausgelegt ist. Alle Abweichungen von 20° können mit einer Korrekturtabelle ja korrigiert werden. Aber wie ist mir ein Rätsel. Klar kann ich schauen z.B. bei 25° muss ich was drauf rechnen. Aber da sind dann nochmals 4 verschiedene Werte bei 25°.

Hab mal die Bierspindel als Bild angefügt.

Und die geht ja von 0 - 20. Wert ist Plato? Was kann ich damit dann anfange? Die Dichte kann ich so ja nicht ablesen, da gibt anscheinend noch ein anderes wo dann Zahlen ab 1000 drauf stehen.

Und wegen der Gärung steht da ja bei, die setzt nach 1-2 Tagen ein und dauert etwa 6-8 Tage (Wenn keine Bläschen mehr aufsteigen oder mit Hilfe des Röhrchens der Zeitpunkt festgestellt wird (wie stellt man den fest?)), danach nochmals 1-2 TAge warten und dann ohne Sud abfüllen. Dann 5 TAge bei Zimmertempereatur stehen lassen mit einem halben Teelöffel Zucker und dann 3-4 Wochen kühl lagern. Dann ist es laut Anleitung fertig.

Und muss ich die Hefe vorher auflösen oder kann die so mit rein?
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Bierspindel_20.jpg
vH10
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#5

Beitrag von vH10 »

Die Messkorrekturen kannst du auch bei http://fabier.de/biercalcs.html erledigen.
Deine Korrekturrabelle funktioniert so: Wenn du 25° hast und deine Spindel zeigt zwischen 6,1 und 11 an, schlägst du 0,29 auf. Zwischen 1 und 6 schlägst du nur 0,28 auf.

Gruß
Niko
Pimpor
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#6

Beitrag von Pimpor »

Ah okay, das oben die Werte sind also %. Und was sagt mir so ein % :Bigsmile

Angenommen ich hab am Anfang 6 und nachher was anderes, muss ja zwischendurch messen. Was muss ich dann machen, woher weis ich wann es gegoren ist?
fufi
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#7

Beitrag von fufi »

Vor der Gärung sagen dir die Prozent, wie hoch die Stammwürze ist (also wieviele Prozent der Masse der Würze eben nicht Wasser sind, sondern (zum größten Teil) Zucker). 90g Wasser plus 10g Zucker ergeben 100g Zuckerwasser mit 10% gelöstem Zucker, dort sollte deine Spindel also 10% anzeigen.

Nach der Gärung misst du damit den sogenannten Restextrakt. Sobald sich der nicht mehr ändert, wird nix mehr vergoren. Der Restextrakt ist viel geringer als die Stammwürze, da während der Gärung der Zucker zu Alkohol und CO2 umgewandelt wird. Aus den Vorher- und Nachherwerten kannst du den Alkoholgehalt ausrechnen, auch auf fabier.de
Pimpor
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#8

Beitrag von Pimpor »

Ok, also ich schmeisse alles zusammen, auch die Hefe schon? Dann messe ich. Angenommen 12%

Zwischendurch ca. nach einer Woche nochmal? Dann alle 2 Tage? Und der Wert sinkt dann. Sobald er nicht mehr geändert wird ist es gegoren, dann nochmal stehen lassen?

Was ist denn ein guter Messrhythmus?

Und mein Set ist ja neu, reicht es da es so auszuspülen? Hab nämlich noch kein Oxi da. Oder kann ich was anderes nutzen?
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tommes
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#9

Beitrag von tommes »

Hallo Pimpor,

ich verweise mal auf die Brauanleitung - da steht alles wichtige Schritt für Schritt drin.

Prost, Thomas!
fufi
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#10

Beitrag von fufi »

Du misst direkt vor der Hefegabe, somit haste deine Stammwürze. Dann würde ich frühestens nach ner Woche messen (wenn es dann auch nicht mehr im Röhrchen blubbert, falls es noch blubbert, noch warten). Dann nochmal 3 Tage später, dann nochmal 2 Tage später usw...^^ Bloß nicht zu oft messen, erstens holst du dir durch das Spindeln viel potentielles Bier raus, das du ja danach wegen möglicher Kontaminierung nicht wieder reinschütten kannst (das Problem lässt sich mit nem Refraktometer beheben, das braucht nur nen Tropfen), zweitens ist auch jeder Eingriff in die Gärung tendentiell ein Infektionsrisiko.

Ich würde es zumindest mit kochendem Wasser ausspülen (und schnell Oxi besorgen).
Pimpor
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#11

Beitrag von Pimpor »

Danke Tommes, die Anleitung ist super. Hatte ich noch nicht gefunden beim googeln.

Ist so ein Gäreimer für kochendes Wasser geeignet? Ich halte es nicht mehr aus und würde am liebsten sofort anfangen. Aber ich kann höchstens 10 Liter Wasser kochen und dann reinkippen. Dann Deckel drauf und schütteln reicht fürs erste?

Kann ich alle Utensilien in den Gäreimer schmeissen und direkt mit kochen oder besser einzeln?

Und wegen Infektionsgefahr kann ich ja das Bier abzapfen, muss dafür ja nicht den Deckel öffnen, das ist das Gärset von Speidel. Da kann ich Gären und abfüllen in einem.
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#12

Beitrag von Alt-Phex »

Als erstes setzt du dich im Schneidersitz auf den Boden und atmest ganz tief ein und aus,
bißchen "OMM" zwischendurch kann auch nicht schaden. Sobald du deine innere Ruhe wieder
gefunden hast kann es weiter gehen.


Bei deinem Kit sollte eine Anleitung bei sein. So wie es da steht bereitest du das Kit auch zu.
Vermutlich mit x Liter Wasser vermischen usw. Das machst du direkt in deinem Gärbottich.
(Es reicht völlig den mit reichlich heissem Wasser auszuspülen, ist ja jungfräulich)

Die Hefe rerhydrierst du nach Packungsanleitung. Falls da nichts zu steht oder gesagt wird man
solle die Hefe einfach aufstreuen, machst du das anders. Nämlich so:

Pro Gramm Hefe 10ml abgekochtes und abgekühltes Wasser verwenden. Hefe aufstreuen und mind.
5-10min quellen lassen. Ein handelsüblicher Meßbecher ist da ganz praktisch, oben mit Alu- oder
Klarsichtfolie verschliessen, damit nichts reinkommen kann. Nach der Quellzeit immer wieder mal
durchschwenken bis sich die ganze Hefe im Wasser gelöst hat. Das ganze dauert etwa 20-30min.
Das Wasser sollte zwischen 20°C und 25°C warm sein.

Das kippst du dann zu deiner "Bierwürze" in den Gäreimer und machst den zu, mit dem Gärspund natürlich.
In den Gärspund muss etwas Wasser, für den Fall das du das nicht weisst. Jetzt lässt du das ganze bei einer
Temperatur von um die 20°C stehen, Raumtemperatur halt. Die Würze sollte auch eine Temperatur von 20°C
bis 25°C haben, für den Fall das du dein Kit mit heissem Wasser zubereiten musst.

In den nächsten 6-12 Stunden sollte dann die Gärung einsetzen, dabei bildet sich eine Schaumdecke auf dem Bier.
Das nennt man Kräusen und solange die da sind brauchst du auch nichts zu machen, auch nichts messen. Wenn
die Kräusen zusammen gefallen sind noch ein paar Tage warten und ggf. mal den Restextrakt messen.

Auch wenn es schwer fällt, nicht jeden Tag das Gärfaß aufmachen, reingucken und hier Fotos posten "ob das so OK ist".
Geduld ist ganz wichtig und Ungeduld kann zu Fehlern führen. Es macht auch überhaupt nichts aus, wenn du das Bier
noch 2 Wochen länger im Gärfaß belässt.

Hier ist das alles nochmal ausführlich beschrieben -> viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread
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Pimpor
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#13

Beitrag von Pimpor »

Okay, hab soweit alles verstanden. Werde mich mal ranbegeben.

Eine Sache noch. Wie lange ist so ein abgefülltes Bier ungefähr haltbar, natürlich wenns nicht mehr schmeckt, aber kann man das mit einer Brauerei vom Prinzip her vergleichen? Natürlich ist es da etwas reiner.

Und... Muss es dauerhaft ungefähr 18° haben? Weil die Zentralheizung ist nachts im Abschaltbetrieb. Somit werden Heizungen ausgeschaltet. D.h. dass es nachts auch mal nur 15° werden kann. Wäre das schlimm oder verzögert das nur die Gärung oder ist dann alles hinüber?
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#14

Beitrag von Alt-Phex »

Wenn du dir nicht grade eine Infektion im Bier oder der Flasche eingefangen hast, hält sich das sehr lange.
Grundsätzlich kann Bier auch nicht wirklich schlecht werden, ausser bei einer Infektion/Kontermination,
es wird sich nur geschmacklich verändern. Das kann positiv oder negativ sein. Manche Bockbiere brauchen
6-12 Monate bevor die überhaupt trinkbar sind. Die fertigen Flaschen am besten im Kühlschrank aufbewahren

Zu große Temperaturschwankungen sind eher suboptimal, da kann die Gärung durchaus ins stocken kommen und
es dauert länger als üblich. Hängt aber auch von der eingesetzten Hefe ab. Kaputt geht da nichts, die meisten
obergärigen Hefen arbeiten auch bei 15°C noch, nur eben etwas langsamer. Mach einfach so, wird schon klappen.
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#15

Beitrag von hoggel1 »

Hallo,
Je nacht Hefe ist es im Gärfass 2-4 Grad wärmer als im Raum. Ausserdem hast du ja auch noch 20 Liter Wasser, somit ist das System schon recht träge. Sollte zum Gären passen. Im Raum werden es ja auch nicht schlagartig 15 Grad.

Zum Thema Reinheit: Kann sein das die Brauereien sauberer Arbeiten. Aber die füllen auch ein totes Produkt ab.
Wenn du Flaschengärung machst, hat du noch die Hefe, die das Bier schützt.

Wenn du nach der Hauptgärung dein Bier noch für 2 Wochen kalt stellen kannst, und dann erst abfüllst, hat du kaum Bodensatz und du kannst das Bier lange lagern.

MfG
Thomas
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#16

Beitrag von Pimpor »

Okay, also im Fass dann einfach in den Keller reicht?

Und dann erst abfüllen? Die Flaschen muss ich dann aber trotzdem noch länger lagern oder? Das gärt ja noch nach
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Alt-Phex
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#17

Beitrag von Alt-Phex »

Pimpor hat geschrieben:Okay, also im Fass dann einfach in den Keller reicht?

Und dann erst abfüllen? Die Flaschen muss ich dann aber trotzdem noch länger lagern oder? Das gärt ja noch nach
Das ist hier alles genau beschrieben. Lesen und verstehen.
viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#18

Beitrag von hoggel1 »

Hallo, wenn das Bier ausgegoren ist (ca. nach 3 Tagen, in denen der Restextrakt sich nicht mehr ändert), das Gärfass kälter stellen (wenns geht "Cold Crash" > nahe an die 0°C).

Nochmal 2 Wochen warten.

Für die Zucker/Speiseberechnung die wärmste Temperatur annehmen, der das Bier ausgesetzt war (meist Temperatur beim Ende der HG)

Nachdem die Flaschen gefüllt und verschlossen sind, das Bier wieder auf die Temperatur der HG bringen (ggf. 2 Grad höher).
Nun hast du mehrer Möglichkeiten:
Einfach 2 Wochen warten und hoffen, das die Nachgärung abgeschlossen ist,
Eine Plastikflasche mit abfüllen und alle paar Tage prüfen, ob sie sich genauso fest anfühlt wie eine orginalbefüllte Flaschen,
Oder du hast auf einer Flasche ein Manometer befestigt und kannst auf Grund des Druckes und der Raumtemperatur feststellen, wann der richtige Druck erreicht ist und somit die NG beendet ist.

Danach deine Flaschen kalt stellen und genießen.

MfG
Thomas
Pimpor
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#19

Beitrag von Pimpor »

Okay, ich will beim ersten Mal ja nichts falsch machen.

Also gelesen und ca 5,5g/Liter sollten bei meinem Bier also okay sein denke ich. Ist ein Klosterbier.
Manometer habe ich nicht.

Ich nehme die höchste Gradzahl während der Gärung. Bisher 20°. Nun gebe ich also 5,5 bei 20° ein und erhalte einen Druck von 2,35bar. Richtig? Somit benötige ich 7,53g Zucker/Liter.

Das heisst ich gebe in jede 0,5 Literflasche die Hälfte an Zucker und fülle auf. Oben zwei Finger breit Platz lassen???

Dann mache ich den Bügel zu und lasse sie im "Gärraum" ca. 1 Woche verweilen. Liegend oder stehend egal?
Dann probiere ich ob es schmeckt weil ich ja kein Manometer habe (Wenn ich eins habe ist eine Flasche dann wie alle gleich bei gleichen Mengen Zucker?)
Dann soll es ja noch bei Raumtemp. nachreifen, also könnte ich es ja direkt im "Gärraum" lassen. Steigt der co2 Gehalt dann noch weiter wegen Sprenggefahr? Wären ja dann ca 3 Wochen zu nach Abfüllung bei Raumtemp. Ich denk mir dabei ja nur, wenn ich einen bestimmten co2 Gehalt bei Raumtemp. aufbauen will und dann nach einer Woche sage der ist erreicht ich die Flaschen ja aber danach noch Reifen lassen muss brauch ich nach einer Woche ja nicht zu probieren, da ich ja an den Flaschen eh nichts mehr ändere.
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#20

Beitrag von Alt-Phex »

Eine Woche reicht meistens nicht aus. Ohne Manometer ist das schwer zu sagen wann die Nachgärung durch ist.
Lieber 2-3 Wochen warm stehen lassen und dann erst probieren. Für den richtigen Geschmack und damit sich
die entsprechende Kohlensäure-Rezenz aufbaut, sollte das Bier noch weitere 2-3 Wochen im Kühlschrank reifen.
Flaschen immer stehend lagern, auch im Kühlschrank, damit sich die Hefe am Boden absetzen kann.

Wenn du den Zucker richtig berechnest hast kann da auch nichts explodieren, denn mehr als der zugegebene Zucker
kann ja nicht vergären. Wichtig ist nur das dein Bier vorher auch wirklich ausgegoren war.
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#21

Beitrag von Pimpor »

Okay, ausgehrung kann ich ja anhand des Restextraktes messen. Wenn sich da 3 Tage nix getan hat ist alles gut.

Aber 5,5g CO2 für ein Klosterbier sind okay?

Also Ausgehren lassen abfüllen, 3 Wochen stehen lassen und dann nochmal 3 Wochen in den Kühlschrank.
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#22

Beitrag von fufi »

5,5g/l ist auf jeden Fall schon relativ spritzig, steht dazu was in der Anleitung? (Klosterbier ist jetzt nicht unbedingt ein anerkannter Bierstil mit Referenzwerten für die Karbonisierung, deswegen kann ich dazu nischt sagen^^)
In welchen Stil kann man das denn in der Tabelle dort einordnen?
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... iserechner

/edit: und vorsicht: Gärung hier immer richtig schreiben, da gibt es Leute, die reagieren allergisch :D
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#23

Beitrag von Pimpor »

Also ich hab das mal so eingetragen wenn ich es machen würde mit 5,5 CO2 bei 20° Temperatur und 22L Jungbier.

Restextrakt hab ich natürlich noch nicht. Aber ich nutze auch Zucker und keine Speise.
Wenn du Zucker nimmst musst du nur oben eintragen. Bei Speise in der Mitte.
Und in der mitte/unten steht dann wie viel Zucker du brauchst.

Wobei sich der Rechner und der Fabier Rechner sehr unterscheiden find ich. Wenn ich denn alles richtig gemacht hab.

Bei Fabier brauch ich 7,53g/Liter Zucker.
Bei deinem Rechner brauch ich 8,2g/Liter

Der Druck ist der Selbe

Und sorry wegen der Gärung, Gehrung, Gährung, Gerung :Drink :Drink
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Unbenannt-1.jpg
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#24

Beitrag von fufi »

Ohne jetzt zu wissen, woher diese Differenz kommt, würde ich auf jeden Fall im Zweifel eher Fabier empfehlen. Die Werte dort decken sich eher mit dem, was der Kleine Brauhelfer ausspuckt.
Pimpor
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#25

Beitrag von Pimpor »

So, das Bier hat sich nun seit Montag nicht mehr in der Dichte verändert. Jetzt kann ich es in mit Zucker gefüllte Flaschen füllen und dann nochmals 2 Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen?

Und dann 2 Wochen in den kalten Keller?

Halten normale Bügelflaschen kochendes/heißes Wasser aus? Oder bei welcher Temperatur kann ich sie Ausspülen? Habe Angst dass sie aufgrund der Hitze platzen
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#26

Beitrag von Ursus007 »

1. Ja, abfüllen und 2 Wochen (oder wie lange die HG gedauert hat) stehen lassen.
2. Ja, danach 2 Wochen kühl oder kalt (wenn mgl. - das ist kein Muß, hilft aber, das Resenz-CO2 zu binden).
3. Kochendes würde ich nicht nehmen, ich nehm's immer wasserhahn-heiß.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#27

Beitrag von Pimpor »

So, habe das Bier mitlerweile abgefüllt und es steht nun seit eineinhalb Wochen im Gärraum. Nun könnte ich mich nicht beherrschen und habe heute mal eine Flasche geöffnet. Geploppt hat es nicht. Nur leicht gezischt. Ist das jetzt ein gutes Zeichen oder nicht? Flensburger ploppt ja z.b. ganz gut.

Geschmeckt hat es recht prickelig also ist ja Kohlensäure entstanden. Schäumt auch beim eingießen aber die Schsumkrone verschwindet recht schnell wieder. Ist das auch normal? Oder kann es normal sein?

Und muss ich das Bier in einem abfüllen oder kann ich das auch z.b. erst zehn Liter und am nächsten Tag nochmals Zehn Liter abfüllen?
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#28

Beitrag von hoggel1 »

Hallo, das klingt schon mal gut.

lass das Bier noch ein wenig reifen, dann sollte es auch mit dem Schaum klappen.

Wegen dem Abüllen: Kommt auf dein Vorgehen an. Wenn du die Speise vorlegst, dann nicht. Wenn du in jede Flasche den Zucker/Speise einzeln vorlegst kein Problem.

Aber mal ehrlich: wie lange brauchst du für 10 Liter zum abfüllen?? Selbst mit Schlauch und abdrücken geht das doch recht fix.
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Sura
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Re: Gärung eines Kits und Reinigung?

#29

Beitrag von Sura »

Lass es ruhig noch 1-2 Wochen stehen und schiebe es dann für 1+ Wochen in den Kühlschrank. Dort tut sich noch einiges am Geschmack und an der Kohlensäurehaltigkeit.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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