Ich werde den Server des Forums nicht mit dem ganzen Bildmaterial belasten. Deshalb verlinke ich hier zu meinem Album auf FB. Das Album ist öffentlich und sollte von Jedermann (auch ohne FB Account) einsehbar sein.
An dieser Stelle beschränke ich mich daher darauf, die einzelnen Komponenten meiner Anlage (Stand Januar 2016) zu erläutern.
Bei meiner Anlage handelt es sich im Prinzip um ein Drei-Geräte-Sudhaus. Da aber der Läuterbottich dank Läuterhexe entfällt und der Maischbottich gleichzeitig Läuterbottich ist, ist es de Facto ein Zwei-Geräte-Sudhaus

Der schwerste Sud war bislang die Arktische Sonne mit 30°P in 30 Litern.
Zur Vorgeschichte:
Bis Oktober 2014 waren mein Brauplatz die Küche (Maischen, Läutern und Vergären) und die Terrasse vor der Haustüre (Hopfenkochen und Hopfenseihen).
Mit dem Auszug unseres Sohnes änderte sich das dann schlagartig. Meine GöGa und ich bekamen endlich ein richtiges Schlafzimmer und aus dem Wohn-Schlafzimmer wurde ein Wohnzimmer. Im Rahmen dieser Umgestaltung beschloss ich dann, das seit Jahren als Rumpelkammer dahin siechende "Gästezimmer" zu meinem Brauzimmer zu machen.
Seither hat die komplette Brauanlage ihren festen Platz in diesem Zimmer und das Braugerät steht nicht mehr überall im Haus verteilt in den Ecken und im Weg.

Da das Brauzimmer in grauer Vorzeit mal die Stube des örtlichen Schusters war, änderte sich mit dem Einzug in das Zimmer auch der Name des Bieres. Aus dem Neuweilnauer Küchenbier wurde ab da "TrashHunters Schusterstuben-Bier"
Zu den einzelnen Komponenten:
Malze, Spezialmalze, Schraubgerät und Kleinteile sowie unzählige Flaschen lagern in vier stabilen Stahlregalen. Die Hauptmalze bleiben in den Säcken, welche mit doppelseitigem Klettband verschlossen werden. In den unteren Etagen der Regale ist Platz für 10 bis 12 CCs.
Hopfen und Hefen lagern in einem eigenem Kühlschrank, das entlastet den Kühlschrank in der Küche.
Da das Zimmer keinen eigenen Wasseranschluß hat, habe ich bis November 2015 mein Brauwasser in Eimern aus der Küche geholt. Anfang Dezember 2015 habe ich den Anschluss für die Spülmaschine unter der Spüle in der Küche mit einem Y-STück erweitert und dort einen zusätzlichen Hahn mit Schlauchkupplung montiert. Der verwendete Schlauch ist Lebensmittelecht nach Norm und am Ende mit einem Durchflusszähler versehen.
Die Konstruktion erlaubt es, den Schlauch nach Verwendung aus dem Weg zu schaffen und Stolperfallen zu eliminieren. Ein weiterer Beitrag zum häuslichen Frieden und ein wenig mehr Komfort, denn die Strichliste zur Ermittlung des in den Maischbottich eingefüllten Wassers entfällt dank des Durchflusszählers, welcher den Durchfluss sehr genau ermittelt.
Schroten:
Geschrotet wird mit der MattMill-Kompakt, welche mit zwei Scheibenwischermotoren angetrieben wird. Nach zahllosen Experimenten, welche dann ihr Ende mit einem starken Mörtelrührer fanden, war ich im Prinzip zufrieden. Der Mörtelrührer treibt die Mühle mit niedriger Drehzahl und sehr viel Kraft. Sein großer Nachteil war aber die Lautstärke. Ganz einfach viel zu laut um mal eben am Sonntag-Morgen ein paar Kilo Malz zu schroten.
Der Antrieb mit einem SW-Motor scheiterte aber, da spätestens beim Weizenmalz der ernorme Umfang der Walzen in der Kompakt zum Hinderniss wurde.
Im Juni 2015 erlebte ich dann bei Jo ein Fiasko mit seiner Kompakt, denn der komplette Aufbau bei ihm war zu "schlabberig" um Schroten zu können. Der Brautag - sein erster Brautag mit eigener Anlage - wurde darauf hin abgeblasen und meine Denkmaschine fing wieder an zu rattern. Ich nahm also den Faden mit dem SW-Motor wieder auf und beschloss, beide Walzen der Mühle mit jeweils einem SW-Motor gleicher Bauart zu betreiben.
Und siehe da....

Die Basisplatte der Mühle ist auf zwei Regalträgern aufgelegt, welche an der Komode verschraubt sind. Die Mühle hat also einen festen Platz, kann aber problemlos transportiert werden.
Das Schrot wird in einem Wäschesammler aus Kunststoff aufgefangen.
Als Einfülltrichter dient eine 5gal. Wasserflasche aus einem Wasserspender aus der ich den Boden heraus geschnitten habe. Da passen rund 8kg Schrot rein. Damit die Buddel unter Last keinen Abgang macht, ist sie mit doppelseitigem Klettband an einem umgedreht auf der Basisplatte montiertem Stuhlbein aus Alu gesichert.
Maischen und Läutern:
Als Maisch- und Läuterbottich dient ein 70l-Edelstahlkessel auf einer 3,5kw-Hendi-Induktionsplatte. Die Hendi-Platte ist modifiziert. Der Drehpotentiometer ist gebrückt und wird von Klostersanders Steuerkasten durchgeschaltet oder tot gelegt. Dadurch kann die Platte entweder feuern oder ruhen, während der Lüfter der Platte unbeeinträchtigt seinen Job machen kann. Der Steuerkasten ermittelt über einen PT100, welcher in einer 20cm langen 1/2" Eintauchhülse aus Edelstahl steckt, die Temperatur in der Maische und schaltet bei Bedarf die Platte. Die Eintauchhülse ist auf halber Höhe des Kessels in die Wand eingelassen und ragt fast bis an die Achse des Rührwerks heran. Dadurch wird im Prinzip die Kerntemperatur in der Maische ermittelt.
Der 1/2" Ablasshahn des Kessels ist auf der Innenseite mit einem 1/2" T-Stück verbunden, in welches die Läuterhexe eingeschraubt ist. Die Läuterhexe liegt entlang der Kesselwand auf dem Boden des Kessels.
Das Rührwerk aus Edelstahl ist ein Vierflügler, dessen Flügel im 45°-Winkel zur Senkrechten angestellt sind. Die unteren Flügel sind so weit gekürzt, dass sie sich innerhalb des Radius der Läuterhexe drehen können. Der Abstand der unteren Flügel zum Kesselboden beträgt weniger als 5mm.
Zwei in die Maische ragende, an der Unterseite der Rührwerksbasis befestigte Prallflügel sorgen dafür, dass die Maische nicht nur Karusell fährt, sonden ordentlich durchmischt und dadurch die Temperatur sehr gut homogenisiert wird.
Der Antrieb des komplett aus Edelstahl konstruierten Rührwerks kommt von einem 12V-SW-Motor. Die Rührwerksbasis wird im Betrieb mit zwei Regalbolzen aus Stahl auf dem Kessel gesichert. Dazu habe ich in den Schüttrand des Kessels zwei Löcher gebohrt. Die Stahlbolzen sind mit einem Griff eingesetzt und verhindern dass sich die Basis unter hoher Last auf dem Kessel dreht. Das hohe Eigengewicht der Konstruktion ist dabei sehr hilfreich.
Da der Steuerkasten lediglich Temperaturen abgleicht und nach definierter Hysterese die Hendi-Platte ansteuert, ist das Maischen nicht komplett automatisiert. Die Überwachung der Rastzeiten und das Einstellen der nächsten Rasttemperatur obliegen weiterhin mir. Ich bin also aktiv im Brauprozess eingespannt.
Nach dem Maischen wird das Rührwerk entfernt, die Läuterhexe mit dem Braupaddel ringsum kurz angehoben um sie vom Mehlpanzer zu befreien und dann eine 20min Läuterruhe eingehalten.
Die Matscherei beim Abmaischen entfällt.
Ebenfalls entfällt die Mtascherei beim Läutern, denn seit Juni 2015 läutere ich in einen Läutergrant mit 12V-Pumpe. Der Läutergrant besteht aus einem GN-Behäter aus Edelstahl mit Deckel, Bodenablass und der Pumpe mit Schwimmerschalter.
Solange die Vorderwürze noch trüb läuft, lasse ich sie in einen glasklaren Becher laufen und gebe sie zurück auf die Maische. Ist Klarlauf erreicht, platziere ich den Läutergrant unter dem Auslaufhahn und aktiviere die Pumpe. Von da an läuft das Läutern automatisch und die Vorderwürze wird in die Würzepfanne gepumpt. Das Hantieren mit Bechern oder Eimern entfällt also.
Der kontinuierliche Fluss der Vorderwürze in die Würzepfanne hat zusätzlich den Vorteil, dass die Heizleistung reduziert wird. Gibt man die Vorderwürze Eimerweise in die Würzepfanne, stürzt regelmäßig die Temperatur drastisch ab. Das wird bei Dauerhaftem Zufluss der Vorderwürze durch die Pumpe reduziert und das wallende Kochen der Würze schneller erreicht.
Die Nachgüsse kommen aus einem oberhalb des Maischbottichs platzierten 29l-Einkocher. Der Auslauf des Einkochers ist mit einem geschlitzten Edelstahlrohr (CC-Degen) versehen. Durch dieses Sprenkler-Rohr plätschert das Nachgusswasser sehr weich auf den Treber ohne ihn aufzuwirbeln.
Haupt- und Nachgussmengen kalkuliere ich grundsätzlich so, dass ich für die Nachgüsse mit einer 28l-Füllung im Einkocher hinkomme. Das sorgt dafür, dass der Schlauch für die Wasserversorgung lediglich für wenige Minuten aus der Küche durch den Flur ins Brauzimmer geführt werden muss und danach sofort wieder verstaut werden kann. Ein weiterer Beitrag zur Sicherung des häuslichen Friedens.
Der Auslaufhahn am Läuterbottich bleibt üblicherweise in 50% Stellung, Dadurch erreiche ich kontinuierlichen Fluss der Vorderwürze ohne Verdichtung des Trebers. Aufhacken musste ich bsilang selbst bei schwersten Schüttungen nur in sehr seltenen Fällen. Die Leistung der Pumpe im Läutergrant wird entsprechend angepasst und auch der Druchfluss durch das Sprenkler-Rohr auf den Fluss der Vorderwürze abgestimmt. Sobald der Flüssigkeitspegel über dem Treberkuchen die 3cm Marke erreicht, lasse ich das Nachgusswasser laufen. Dadurch wird erreicht, dass der Treber solange noch Nachgusswasser läuft immer bedeckt ist und erst in der Schlussphase trocken läuft.
Würzekochen:
Die Würzepfanne ist ebenfalls ein 70l-Kessel auf einer weiteren, ungeregelten 3,5kw-Hendi-Platte.
Auf der Würzepfanne sitzt eine Brüdenhaube aus Edelstahl (45cm-Salatschüssel). Durch ein HT-Wasserrohr werden die Brüden durch das geöffnete Fenster aus dem Haus geleitet. Die "Geruchsbelästigung" wird reduziert und ich kann im geschlossenen, beheizten Zimmer kochen ohne dass es drinnen regnet.
Vier Füße aus Edelstahl, welche in Bohrungen im Schüttrand des Kessels ankern, halten die Brüdenhaube in Position. Der rund 5cm große Spalt zwischen Kesselrand und Brüdenhaube erlaubt es die Vorderwürze durch einen Schlauch zuzuführen, Hopfengaben zu tätigen und erzeugt einen Jet-Effekt (Kamineffekt) welcher für herovrragenden Abzug der Brüden sorgt. Das HT-Rohr wird so aufgehangen (mittels doppelseitigem Klettband an der Wand über dem Fenster fixiert), dass es ein leichtes Gefälle nach Außen hat. Kondenswasser fließt also nicht zurück in den Kessel, sondern draußen in den Hof.
Hopfenseihen:
Der 1/2" Ablasshahn der Würzepfanne ist auf der Innenseite des Kessels mit einem 90^-Edelstahlbogen verlängert, welcher rund 3mm über dem Kesselboden mündet. Dadurch wird beim Hopfenseihen die Würze nahezu komplett abgesaugt. Übrig bleibt dann nur der Trubkegel und weniger als ein viertel Liter Restwürze. Der Whirlpool wird traditionell mit einem Rundholz aus Buche, welches schon seit Juni 2011 bei mir dient und noch nie die Spülmaschine gesehen hat, angedreht.
Direkt an den Ablasshahn ist die Edelstahl-Filterpatrone angeschlossen. (Tri-Clamp-Hoppstrainer) Das feine Filterelement aus Edelstahl in der Patrone hält zuverlässig die wenigen mitkommenden Feststoffteile der Würze zurück, so dass ich immer sehr klare Würze erhalte.
Gleichzeitig wirkt die Patrone als Verlängerung des Auslaufhahns nachhaltig bei der Erzeugung einer Unterdrucksituation mit, welche das Absaugen der Würze ohne Schieftstellen des Kessels ernorm fördert.
Aus der Patrone läuft die Würze in einen 27l-Schengler-Kessel aus Edelstahl in dessen Boden ein verformender Ablass eingelassen ist.
An diesem Ablass hängt ebenfalls eine 12V-Pumpe mit Rückschagventil aus Edelstahl.
Die Pumpe fördert die Würze problemlos knapp 2 Meter in die Höhe, durch den Gegenstromkühler (Gewickeltes Kupferrohr für die Würze, ummantelnder Silikonshlauch für das Kühlwasser) in den bereit stehenden Gärbehälter.
Depotkühlung... ein neues Zeitalter hat begonnen:
Eine aktive Kühlung der Würze ist immer von Vorteil. Sie bringt die Würze schnell auf Anstelltemperatur und reduziert somit das Risiko aerober Infektionen.
Der große Nachteil der gängigen Kühlsysteme ist dabei der Wasserverbrauch.
Alle Kühlsysteme benötigen fließendes Wasser und zwar jede Menge davon.
Bei einer Würzetemperatur von 90°C sind um 50 Liter auf 25°C herunter zu kühlen, satte 220 Liter Wasser mit einer Temperatur von 10°C notwendig. (Pi*Fensterkreuz). Und diese Berechnung bezieht sich auf das Verfahren im Mischkreuz und berücksichtigt nicht, dass das zu kühlende und das kühlende Medium nicht vermischt werden.
Mir hat es schon immer widerstrebt, zig Liter frischen Wassers zwecks Kühlung in den Auslauf laufen zu lassen. Deshalb hatte ich schon in der 30l-Klasse eine Art Depotkühlung im Einsatz. In einem Hobbock lagerte ich Frischwasser und eingefrorene Kühlakkus. Eine Aquarienpumpe pumpte das Wasser durch eine Edelstahl-Kühlspirale, welche im Gärbehälter stand während die heisse Würze in diesen floß.
Mit Einstieg in die 50l-Klasse erhöhte sich der Aufwand erheblich und lange Zeit (01.2014 bis 10.2015) wurde ich wieder zum Übernachtkühler.
Als ich ab März 2015 aktiv Jo (JockyHartmann) beim Aufbau seiner Brauanlage half, (Mit meiner Hilfe replizierte er in seinem Brauzimmer im Prinzip meine Anlage, deren Aufbau und Entwicklung vier Jahre gedauert hatte, binnen weniger Monate bis ins kleinste Detail.) zeigte er sich erkenntlich indem er mir die TriClamp-Filterpatrone und einen 10m Gegenstromkühler vermachte.
Also war da ein nagelneuer Gegenstromkühler nach dem erst recht jungen Konzept des Rohres im Schlauch und dieser wollte auch genutzt werden.
Natürlich hätte ich kurzerhand zwei Schläuche nehmen können und durch einen das Leitungswasser in der Kühler und mit dem anderen das erhitzte Wasser in den Ausguß fördern können. Aber... das erschien mir weiterhin verschwenderisch und die Idee der Depot-Kühlung gewann neue Priorität in meinem Schrauberdenken.
Basierend auf der zuvor schon dargestellten Berechnung hätte ich also ein Depot benötigt, welches ca. 250 Liter Wasser fasst und dieses Wasser durch den GSK pumpen müssen um irgendwo in den Bereich um 30°C zu kommen. Wer mich kennt, weiß dass 30°C für mich durchaus akzeptabel sind, da ich schon immer das möglichst frühe Anstellen irgendwo knapp unter 34°C propagiere. (Bitte an dieser Stelle keine erneute Diskussion über diese Philosophie starten. Das Thema haben wir oft genug durchgekaut.)
Ein 250l-Fass hat aber in meinem Brauzimmer keinen Platz, müsste also irgendwo außerhalb des Hauses stehen und dementsprechend bräuchte ich eine sehr lange Schlauchverbindung und eine angemessen starke Pumpe.
Also ersann ich eine neue Methode, welche den Kühlprozess auf thermische Verluste, aktiv fließendes Wasser und passiv wirkendes Wasser aufbaut.
Den thermischen Verlust realisiere ich durch den Weg der Würze durch Filterpatrone, Würzegrant und Schlauchmaterial. (Panzerschläuche, lebensmittelecht und beständig bis 100°C)
Für das benötigte Wasser kommen zwei große Hobbocks mit jeweils 62 Litern Kapazität zum Einsatz.
Das Wasser aus dem ersten Hobbock wird mittels einer 12V-Pumpe durch den GSK gefördert (Aktiv-Wasser). Am Ausgang des GSK fällt es gut 1,5 Meter im Schlauch abwärts und verliert dabei schon wieder Temperatur. Dann fließt es durch eine Edelstahlspirale (20m, der ehemalige Eintauchkühler) welche im zweiten Hobbock steht und dann zurück in den ersten Hobbock.
Auf seinem Weg durch die Kühlspirale im zweiten Hobbock gibt es die Temperatur an das in diesem Hobbock befindliche "Passiv-Wasser" ab.
Das Aktiv-Wasser übernimmt also im Gegenstromkühler die Temperatur der Würze, welche dadurch gekühlt wird. Auf seinem Weg durch das Passiv-Wasser gibt es die erhaltene Temperatur an das Passiv-Wasser ab, kehrt zurück in den Hobbock mit Aktiv-Wasser und wird erneut im Kreis gepumpt.
Dieses Konzept funktioniert tatsächlich. Ausschlaggebend für den Erfolg sind die Volumen der Behältnisse für Aktiv- und Passiv-Wasser und die Flussgeschwindigkeiten und Wegstrecken. Mit entsprechend großen Behältern kann das System also auf jede beliebige Sudgröße skaliert werden. Sicher ist das von mir verwendete Volumen grenzwertig, aber es genügt den Anforderungen.
Das Aktiv-Wasser tritt mit sehr hoher Temperatur in die Kühlschlange ein und verlässt es nach seiner Passage durch das Passiv-Wasser wieder mir seiner ursprünglichen Temperatur. Natürlich findet dieser Prozess mit einer anhaltenden Kurve nach "oben" statt, sprich je länger der Prozess andauert, desto wärmer wird das Passiv-Wasser und dementsprechend reduziert sich der kühlende Effekt auf das Aktivwasser. Aber die ersten mittels diesem Verfahren gekühlten Sude erreichten eine für das Anstellen ausreichend niedrige Temperatur.
Diese Kurve nach oben bremse ich jedoch bis zu einem gewissen Grad aus indem ich im Hobbock mit dem Passiv-Wasser eine Aquarienpumpe platziere. Durch diese Pumpe werden die im Passiv-Wasser einsetzenden Konvektionen mechanisch erhöht. Und durch die Umwälzung und Bewegung der Oberfläche verliert das Wasser an Temperatur.
Ein hilfreicher Faktor bei dem Prozess ist ein neuartiges (wohl aus den USA kommendes) Konstruktionsmerkmal des Gegenstromkühlers. Um das Kupferrohr ist auf seiner vollen Länge ein dünner Kupferdraht in einer lang gestreckten Spirale gewickelt und verlötet. Durch diesen Draht wird die Oberfläche des Rohres vergrößert und ein wertvoller Effekt erzeugt. Das durch den das Rohr umgebenden Schlauch fließende Wasser wird durch den Draht auf seinem Weg verwirbelt und dadurch wird die Aufnahmekapazität erhöht.
Da sowohl für die Würze und für das Wasser diese genialen 12V-Pumpen zum Einsatz kommen, welche selbst bei Versorgung mit nur 7 Volt noch immer ausreichend Leistung erbringen um die Flüssigkeiten mehrere Meter hoch zu fördern, bin ich in der Lage die Flußgeschwindigkeiten über die verwendeten Labornetzteile optimal aufeinander abzustimmen.
Bei den ersten Versuchen mit diesem Konzept erreichte ich nur unbefriedigende Ergebnisse weil der GSK am Boden stand und die Pumpe die durch den Würzegrant fließende Würze mit einem Affenzahn durch den GSK schoss. Das zirkulierende Wasser wurde zwar erwärmt, die Würze rauschte aber zu schnell durch das Rohr und hatte keine Gelegenheit seine Temperatur an das Wasser abzugeben. Durch Hochlagerung des GSK und Reduktion der Förderleistung weitete ich das Zeitfenster welches der Würze zur Verfügung steht um die Temperatur an das Kühlwasser abzugeben.
So, ich denke das wars soweit :)
Ich stehe natürlich für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Greets Udo