Hefe aus Weihenstephan

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Erdbeerschorsch
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Hefe aus Weihenstephan

#1

Beitrag von Erdbeerschorsch »

Folgendes habe ich auf der Internetseite von Weihenstephan gefunden:

"Ab sofort bei uns erhältlich:
Original Flüssighefe der Hefebank Weihenstephan für Hobbybrauer
· 40 ml Reinzucht der Stämme W 34/70 und W 68
· Preis 8,50 EUR zzgl. MwSt. ab Lager
· Versand weltweit
· Versandkosten je nach Zieladresse/Land
· Bestellung per Telefon +49(0)8752-861312
· oder per E-Mail an [email protected]
· Gebrauchsanweisungen einblenden: W 34/70 / W 68

W 34/70 - Original untergärige Reinzucht Bierhefe
Ein Röhrchen reicht zum Ansatz eines "Starters" mit 5 Litern gut belüfteter Bierwürze. Nach 24 - 48 Stunden kann der Starter anschließend für die Gärung von 30 Litern Würze verwendet werden. Bitte kühl aufbewahren (2 - 10 °C) und einige Stunden vor der Verwendung aus dem Kühlschrank entnehmen. Gut schütteln, vorsichtig öffnen und den gesamten Inhalt der Würze zugeben. Die besten Ergebnisse werden erzielt bei Temperaturen zwischen 10 - 14 °C. Bei höheren Stammwürzegehalten (> 12 °P) ist entweder die geplante Würzemenge zu verringern oder das Volumen des Starters entsprechend zu erhöhen. Die geerntete Hefe kann mehrmals wieder verwendet werden. Die Qualitätssicherung beschränkt sich auf den Nachweis von obligaten Bierschädlingen."


Brauche ich dann für 60 Liter Hefe 10 Liter Würze mit 2 Röhrchen oder reichen 2 Röhrchen auf 5 Liter Würze?
Ist es gut, die schon gekühlte Würze bis zum nächsten Tag ohne Hefe stehen zu lassen, nur um zu warten bis der "Starter" fertig ist?
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cyme
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#2

Beitrag von cyme »

Den Starter würde ich schon vorher ansetzen und nicht die kalte Würze lange warten lassen. Wenn die Hefe direkt von Weihenstephan kommt, sollte man annehmen, dass sie frisch ist und so planen, dass nach den 24-48h für den Starter die Würze bereit steht.

Für 30l kannst du auch mit einem Röhrchen und einem Starter in Stufen hinkommen, da kannst du diverse Webseiten mit Rechnern befragen. Bei dem Preis für 40ml würde ich mir allerdings schon genau überlegen, ob es von Weihenstephan sein muss oder ob ich mir nicht von Wyeast oder White Labs ein vielfaches des gleichen Hefestammes für das gleiche Geld kaufe.
Kelte
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#3

Beitrag von Kelte »

Echt kein kleiner Starter.

Was ist denn ein Vielfaches? Sind bei whitelabs doch auch 40ml für knapp 7€ und der wyeast activator reicht laut Verpackung auch nur bis 20l und kostet 8-9€?
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cyme
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#4

Beitrag von cyme »

Wyeast sind doch 100ml oder 125ml, wenn ich mich nicht irre? Für einen echten Vergleich bräuchten wir natürlich die Zellenzahl. Aber stimmt, White Labs ist auch nicht mehr. Mein Fehler.
Dave1987
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#5

Beitrag von Dave1987 »

cyme hat geschrieben:Wyeast sind doch 100ml oder 125ml, wenn ich mich nicht irre? Für einen echten Vergleich bräuchten wir natürlich die Zellenzahl. Aber stimmt, White Labs ist auch nicht mehr. Mein Fehler.
Die 125ml beziehen sich auf "yeast and nutrients". Also wird da gefühlt auch nicht mehr als 40-50ml Hefe drin sein.
"Unverhopft kommt oft."
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cyme
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#6

Beitrag von cyme »

Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.
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Bierjunge
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#7

Beitrag von Bierjunge »

Erdbeerschorsch hat geschrieben:Ist es gut, die schon gekühlte Würze bis zum nächsten Tag ohne Hefe stehen zu lassen, nur um zu warten bis der "Starter" fertig ist?
Nein, ist nicht gut.
Du erhöhst damit halt die Gefahr einer Würzeinfektion.
Beim Anstellen geht es doch im Wesentlichen darum, den "Guten" (der Hefe) einen möglichst großen Zeitvorsprung vor den "Bösen" zu geben. Diesen Zeitvorteil würde man aufgeben.

Am besten wäre wohl, für den Starter vorher einen Minisud unter vereinfachten Bedingungen zu machen (dennoch sehr zeit- und arbeitsaufwändig), oder aber mit möglichst neutralem, hellen Malzextrakt zu arbeiten.
Edit: Oder aber schon beim letzten Sud so schlau gewesen zu sein, Glattwasser einzukochen und einzufrieren.

Moritz
Erdbeerschorsch
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#8

Beitrag von Erdbeerschorsch »

Vielen Dank für eure Antworten.
Meint ihr, das lohnt sich überhaupt? Der Preis ist ja nicht ohne im Gegensatz zu Trockenhefe vom gleichen Stamm.
Tyrion
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#9

Beitrag von Tyrion »

Dave1987 hat geschrieben:
Die 125ml beziehen sich auf "yeast and nutrients". Also wird da gefühlt auch nicht mehr als 40-50ml Hefe drin sein.
Da sind zwar etwa 90ml Hefesuspension drin, aber letztlich ist das ja eine Frage der Verdünnung. :Grübel
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Bierjunge
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#10

Beitrag von Bierjunge »

Erdbeerschorsch hat geschrieben:Meint ihr, das lohnt sich überhaupt? Der Preis ist ja nicht ohne im Gegensatz zu Trockenhefe vom gleichen Stamm.
Naja, so sehr ich sonst ein Fan guter Trockenhefen bin, die für fast alle Ale-Sorten gute bis sehr gute Ergebnisse liefern:
Die beiden von Weihenstephan angebotenen Stämme haben da so ihre Tücken.

Die W34/70 gibt es zwar als Trockenhefe, aber wenn man die für UG erforderliche Menge errechnet, dann ist das kaum kostengünstiger, eher im Gegenteil. Außerdem arbeitet die erst in zweiter Führung so richtig gut. Kurz nach dem Aufwecken zickt sie meist noch etwas, was damit zusammenhängt, dass UG-Hefen den Trocknungsprozess und v.a. das Rehydrieren schlechter überstehen.

Und für Weißbier kenne ich bis heute keine rundum befriedigende Trockenhefe. Die meisten im Handel so beworbenen sind eigentlich Ale-Hefen und haben wenig mit WB-typischen Aromen zu tun.

Wenn man also für UG keinen Zugriff auf frische Brauerei-Betriebshefe hat, und für WB keinen Starter aus Flaschengeläger hochziehen möchte, dann könnten beide Hefen echte Alternativen sein.

Moritz
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gulp
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#11

Beitrag von gulp »

Erdbeerschorsch hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten.
Meint ihr, das lohnt sich überhaupt? Der Preis ist ja nicht ohne im Gegensatz zu Trockenhefe vom gleichen Stamm.

Für mich keine Überlegung wert. Da bleibe ich bei der Trockenhefe. Nebenbei bemerkt ist die Brewferm Lager auch nicht schlecht zum halben Preis der 34/70.

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
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Kelte
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#12

Beitrag von Kelte »

Also ich hab gerade erst meinen ersten UG Sud in der Gärung. Hab keinerlei Probleme mit der 34/70 in Trockenform gehabt. Hab vorher einen Starter mit Malzbier gemacht und das ganze sprang schnell an und knuspert jetzt im Eimer fröhlich den Zucker weg und ist nu so gut wie durch. Ich mach noch nen Sud hinterher, dann muss sie ja abgehen wie ne Rakete. ;)

Die Weißbierhefen hab ich, eben wegen der schlechten Bewertungen der Trockenhefen im Forum, immer von Schnieder, Weihenstephan oder Gutmann gestrippt. Lief immer problemlos und kostet einiges weniger. Und Bier zum trinken hat man auch noch.
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Bierfetischist
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Re: Hefe aus Weihenstephan

#13

Beitrag von Bierfetischist »

Ich nehme für Weizenbiere die Zymoferm Reinzucht-Hefen von Braupartner Hefe-Stamm: Z033 Hefe-Typ- Weihenstephan Weisse (W68). Das 40ml Röhrchen kostet nur 3.90EUR. :thumbup

Mit dem 40ml Röhrchen vergäre ich locker einen 40-50 Liter Weizenbiersud, nachdem ich die Hefe wie bei Braupartner beschrieben vermehrt- hergeführt habe.

Hefe-Vermehrung (Herführung)
http://www.braupartner.de/dokumente/Zym ... rung-2.pdf

Weissbier-Hefe I "Typ Weihenstephan-W68
http://www.braupartner.de/shop/33_Weiss ... 20L).phtml

Gruß Heiko
Gruß Heiko

Mein Bierblog>>>https://bierfetischist.wordpress.com/
„Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die Regierung zu reden.“ Otto von Bismarck
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