Ein Mashtag '15 von Brewdog:

- #Mashtag '15
Laut Etikett lässt Brewdog jedes Jahr abstimmen, was ihr Mashtagbier werden soll. Dieses Mal fiel die Wahl auf einen dunklen Barleywine und vermutlich ist diese Verkostung damit viel zu früh. Weiters wird auf dem Etikett angegeben, dass 5 verschiedene amerikansiche Hopfen Vanilleschoten und getoastete Eichenchips verwendet wurden.
Aussehen und Schaum:
Wie gut auf dem Bild zu sehen ist, ist das Bier tiefschwarz und praktisch schaumlos, beim einschenken ist kurz gelbbrauner Schaum zu sehen, der binnen Sekunden zerfällt. Nach einiger Zeit bildet sich aber ein Schaumring am Übergang zum Glas.
Geruch:
Im Geruch sind die Röstaromen deutlich wahrzunehmen, die Vanille ist dezent im Hintergrund - allerdings erst seit ich davon gelesen habe. Hopfen oder Eiche nehme ich gar nicht wahr.
Geschmack:
Die Karbonisierung ist stärker als man für Stouts, Porter oder Barley Wines vermuten möchte, eigentlich spritzig, das überrascht (vor allem nach dem Schaumverhalten). Zunächst schmeckt man bittere, die Röstbittere vermischt mit einer ordentlichen Hopfung. Schnell wird löst die komplexe Mischung sich in reine Röstbittere auf nur um genauso schnell von der Hopfenbittere abgelöst zu werden. Die Röstbittere ist durchschnittlich, ich würde sie weder konkret zu Schokoladennoten, noch in die Kaffeerichtung zuordnen. Brenzlig ist es dennoch nicht.
Behält man einen Schluck länger im Mund so kommt etwas von den Eichenchips hervor, bei der Vanille bleibe ich unsicher ob ich sie mir nur einbilde weil ich davon gelesen habe oder tatsächlich immer wieder ein Hauch durchschimmert.
Beim Schlucken wiederholt sich das Spiel der Röstaromen mit den Hopfenaromen vom Anfang noch ein mal um schließlich einen Nachgeschmack zu hinterlassen, der sich vorwiegend aus Röstaromen und Eichengeschmack.
Sonstiges:
- Die 10% Alkohol sind schon nach dem ersten Schluck zu spüren, ohne konkret herauszuschmecken.
- Meine Frau (die eigentlich jedes Bier das ich koste auch mitverkostet) fühlt sich an kräutrigen Hustensaft aus der Kindheit erinnert, kann es aber weder Alkohol, Röstbittere noch Hopfen zuordnen.
Fazit:
Als kein glühender Brewdogfan finde ich es ähnlich wie zB das Punk IP oder das Dead Pony PA. Interessant, viel Marketingwirbel und ganz gut - dennoch nicht umwerfend und nicht der beste Vertreter seines Genres. Dark Barleywine finde ich etwas unpassend, denn für einen Barleywine fehlt etwas Restsüße, ich würde eher an ein RIS denken. Jedenfalls würde ich es nicht um den Preis (über 5€/0,33l) selbst erstehen.