Frage Auslegung Läuterboden

Antworten
Benutzeravatar
Robster
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 34
Registriert: Samstag 5. September 2015, 00:56

Frage Auslegung Läuterboden

#1

Beitrag von Robster »

Hallo Zusammen!

Ich habe ein Problem bei der Auslegung meines Läuterbodens: Eigentlich hatte ich mich schon für den LB von MattMill entschieden, jedoch kurz vor der Bestellung habe ich gelesen, dass der LB nicht für das Läutern mit Pumpe und Unterdruck unter dem Sieb geeignet sei. Da ich Fluss-, und Druckgeregelt mit meiner Frequenzgeregelten Pumpe läutern will, scheint der also nicht für mich geeignet zu sein. Daher meine Fragen:

-Wodurch unterscheiden sich Läutersiebe, die für Pumpe und Unterdruck geeignet sind von dem MattMill-Boden?
-Wo kann man entsprechende Läutersiebe bekommen?

Ich hoffe, dass hier im geschätzten Forum jemand einen Tipp hat!
Danke im Voraus!
Ihren endgültigen Glanz bekommen die Dinge erst im goldenen Schimmer des Gerstensafts
Waldwolf
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 249
Registriert: Donnerstag 17. April 2014, 19:00
Wohnort: Ibbenbüren

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#2

Beitrag von Waldwolf »

Die alternative zum Wechsel des Bodens ist ja noch der Einbau eines Läutergrant. Dann kannst du, gesteuert über einen Schwimmerschalter, den Grant leerpumpen und das läutern funktioniert normal über Schwerkraft.

MFG Andreas
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#3

Beitrag von Seed7 »

Der Boden ist nicht das Problem, sondern die Pumpe. Wenn du mit der Pumpe genuegend langsam gehen kannst ist es kein Problem. Die meisten Pumpen sind aber schlecht zu regeln. Flexible Impellerpumpen einigermaßen, Schlauchpumpen und Drehkolbenpumpen gut. Achte dabei besonders auf die Wuerzegeschwindigkeit im Treberbeet.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
hoggel1
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 888
Registriert: Donnerstag 20. Dezember 2012, 01:08

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#4

Beitrag von hoggel1 »

Hallo Robster,

das Problem wird nicht das Läutersystem sein, sondern die Verwendung.

Ich hoffe nicht das Klugscheiser da zu stehen.

Basic: Nicht das Läutersystem filtert, sonder die Spelze. Es ist immer eine Kombination. Das heißt, egal welches System du verwendest, wenn du die Läutergeschwindigkeit steigest, kommt irgendwann dein System an seine Grenzen.

Beschreib mal was du vor hast, und dann kann dir geholfen werden.

MfG
Thomas
Benutzeravatar
HarryHdf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1293
Registriert: Freitag 25. Mai 2012, 19:52

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#5

Beitrag von HarryHdf »

Robster hat geschrieben: -Wodurch unterscheiden sich Läutersiebe, die für Pumpe und Unterdruck geeignet sind von dem MattMill-Boden?
Soweit mir bekannt ist, funktioniert kein Läutersystem bei Unterdruck. Die Filterwirkung des Trebers wird rein durch Schwerkraft genutzt ... also läuft es so, wie es eben läuft und die Würze sammelt sich irgendwo. und aus diesem Irgenwo wird sie dann mittels Pumpe weiterbefördert...Ende
mögen die IBU mit euch sein, Harry

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden. (K. Adenauer)
Benutzeravatar
Robster
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 34
Registriert: Samstag 5. September 2015, 00:56

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#6

Beitrag von Robster »

Vielen Dank für die schnellen Antworten!

@ Thomas:
Ich will mein System so kompakt wie möglich halten, deshalb benutze ich einen 70l Topf als Maische-, Läuter-, Würzepfanne und als Whirlpool. Dazu kommt noch ein 30l Einkocher um das Anschwänzwasser zu erwärmen. Weil ich auch die Verrohrung so simpel wie möglich halten möchte, will ich die Würze (die ich im Gärfass zwischenpuffere) nach dem Läutern über den selben Weg wieder in die Pfanne zurückpumpen.
@ Andreas: Aus diesem Grund muss ich versuchen ohne Läutergrant auszukommen.
Da ich beruflich aus der Steuerungs-, und Regelungstechnik komme, betreibe ich einen recht hohen technischen Aufwand. Ich habe in der Würzeleitung eine Unterdruckmessung, eine Flussmessung und eine stufenlos regelbare Flügelradpumpe. Meiner Einschätzung nach kann ich das Pufferfass in etwa auf die gleiche Höhe wie die Pfanne stellen, und dann mit der Pumpe einen ganz geringen Unterdruck erzeugen, der in etwa dem Saugdruck bei Treppen-, oder Läutergrantsystemen entspricht.
@ Ingo: Falls ich mit diesem Set nicht hinkomme, werde ich deinen Tip mit der Schlauchpumpe verfolgen.
Es soll nun folgendermaßen ablaufen:
Entweder regel ich auf einen Abfluss von ca. 0,5-1l/min und beobachte dabei den Unterdruck. Sinkt der auf unter ca. -150mbar (muss ich empirisch ermitteln) wird automatisch aufgehackt. Oder ich regel auf einen Unterdruck von ca. -100mbar und beobachte dabei den Fluss. Wenn der zusammenbricht wird ebenfalls neu aufgehackt. Oder ich bau mir eine Regelkaskade von Fluss und Druckregler (i.A. meine favorisierte Lösung)

Weshalb ich dieses Thema aufgemacht habe ist nur der Hinweis unter dem Kaufangebot des MattMill siebes, dass das nicht für Pumpe geeignet sei. Das impleziert ja wohl, dass es auch Systeme für Pumpen gibt.
Ist da wirklich niemand, der mit Pumpe abläutert?
Ihren endgültigen Glanz bekommen die Dinge erst im goldenen Schimmer des Gerstensafts
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9926
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Mit eingebautem Läuterblech zu maischen ist hinsichtlich der Aufheizzeiten (evt. anbrennen der Feingriese)
keine wirklich gute Idee. Da würde ich dir eher zur Läuterhexe raten. Warum willst du denn unbedingt mit
Pumpe läutern ? - Läutere doch einfach per Schwerkraft und pumpe dann zurück, Problem gelöst.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Benutzeravatar
Seed7
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3306
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 18:28
Kontaktdaten:

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#8

Beitrag von Seed7 »

In Prinzip hat man mit der (perfekten) pumpe totale Kontrolle, hat Mann mit Schwerkraft und ansaugen 'nicht'. Besonders am Anfang kann mann sehr langsam fahren. Besonders interessant ist dann noch eine steuerung auf basis der druckdifferentz ueber und unter der lauterplatte.

Genau dieses Thema habe ich fuer meine Brauerei untersucht, eine Schlauchpumpe waere das perfekte teil fuer einen kleine Brauerei biss ~5hl, leider ist eine gute und universell einsetzbare sehr teuer (E10000+). Habe mich letztendlich fuer einen Valentine und hand-gabelstapler (E450.-) entschieden und hebe einfach meinen 500 l maischkessel hoch :)

Der einzige grund den ich mir vorstellen kann warum ein boden nicht fuer pumpen geeignet ist waere die steifheit vom boden, bei eine guten steuerung sollte das aber kein problem sein. Eine alternative waere sich ein segment aus einem grossen boden zu beziehen und den auf mass schneiden. Halbritter bietet solche segmente an, 5mm dick mit trapeziumfoermig gefraesten slitze.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Benutzeravatar
Robster
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 34
Registriert: Samstag 5. September 2015, 00:56

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#9

Beitrag von Robster »

Jetzt habt ihr mir ein par sehr gute Anregungen gegeben!

@ Alt-Phex: Vielleicht kann ich auch bei meinem Aufbau ohne Läutergrant einfach mit Schwerkraft abläutern (ggf. durch Variation des Niveau zwischen Läuter- und Pufferbehälter) Der Pufferbehälter steht nämlich nicht auf dem gleichen Gestell, wie der Rest der Anlage.
Was deine Bedenken bzgl. des Anbrennens betrifft, so macht mir das natürlich auch Sorgen. Ich will dem durch drei Maßnahmen entgegenwirken: Ich bau einen Impellerrührer, der hoffentlich auch einigen Tangentialdruck nach unten erzeugt und hoffentlich auch durch das Sieb für einige Bewegung am Boden des Topfes sorgt. Außerdem will ich gradientgeregelt elektrisch heizen, so dass die Platte beim Maischen hoffentlich gar nicht mit 100% reinballert. Am wirkungsvollsten dürfte aber sein, dass ich ja keinen Läutergrant in die Würzeleitung einbaue und dadurch auch beim Maischen schon kräftig vom Boden des Topfes abziehen und umpumpen kann. Wenn das alles nicht hilft und die Suppe trotzdem anbrennt, kann ich immer noch die Option Läuterhexe ziehen, ohne an dem grundsätzlichen Prinzip der Anlage etwas ändern zu müssen. Der Läuterboden ist für mich charmant, weil ich glaube, dass ich die Pfanne so besser reinigen kann. Ich will da ja auch die Würze drin kochen und müßte dann immer im Treber rumpruckeln und die Hexe wieder ausbauen.

@ Ingo: Ich teile deine Meinung, dass mit der perfekten Pumpe alles möglich sein müßte. Ich habe Respekt vor dem Brauhandwerk, jedoch bin ich von berufswegen dazu geneigt das so weit wie möglich zu automatisieren. Dafür ist die Pumpe natürlich super wichtig. Der Läutergrant behindert meiner Ansicht nach eine wirkungsvolle Automatisierung.
Der Preis für die Schlauchpumpe schockt natürlich, aber vielleicht kommt das bei mir etwas billiger, denn deine Anlage ist ja 10mal größer als meine. Vielleicht kann ich da in der Labortechnik fündig werden, denn die benutzen ja auch Schlauchpumpen für den kleineren Maßstab. Der Tip mit Halbritter ist auch super! Ich werde deren Angebot genau prüfen.
Ob die Differenzdruckmessung (ober und unterhalb des Siebes) etwas bringen würde bezweifle ich. Die Messung oberhalb müßte ja voll im Treber hängen. Das dürfte das Messergebnis doch wohl etwas verfälschen. Man könnte ja auch wärend des Läuterns öfters mal die Pumpe anhalten und in der Würzeleitung messen, welcher statische Druck sich da aufbaut und diesen dann nur minimal erhöhen.

Ich werde jetzt folgendes machen: -Ich bau einen Läuterboden (Entweder MattMill oder Halbritter) und versuche meine fluss-/ druckgeregelte Pumptechnik. Wenn das nicht klappt, mache ich das rein über Schwerkraft. Wenn das auch nicht das gewünschte Ergebnis bringt muss die Schlauchpumpe her.

Ich danke euch sehr für eure Tipps.
Ich melde mich wieder, wenn ich konkrete Ergebnisse vorweisen kann.

Gruß Robster
Ihren endgültigen Glanz bekommen die Dinge erst im goldenen Schimmer des Gerstensafts
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9926
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#10

Beitrag von Alt-Phex »

Wenn das alles nicht hilft und die Suppe trotzdem anbrennt, kann ich immer noch die Option Läuterhexe ziehen, ohne an dem grundsätzlichen Prinzip der Anlage etwas ändern zu müssen. Der Läuterboden ist für mich charmant, weil ich glaube, dass ich die Pfanne so besser reinigen kann. Ich will da ja auch die Würze drin kochen und müßte dann immer im Treber rumpruckeln und die Hexe wieder ausbauen.
Austrebern musst du so oder so, da macht es keinen Unterschied ob Senkboden oder Läuterhexe.
Die Spirale der Hexe lässt sich wohl mit zwei Handgriffen einfach aus dem T-Stück ziehen. Kurz
unter Wasser ausspülen und fertig. Solltest du mit Dolden brauen wollen, kannst du die sogar
dazu verwenden.

Ich bin mir ziemlich sicher das dir die Feingriese unter dem Siebboden anbrennen werden. Zum anderen
könnte die Temperaturverteilung schwierig werden, unter dem Blech, wo du heizt, wird es heisser als oben.
Möglicherweise hast du Recht und der Impeller steuert da gegen. Dann kann ich mir aber auch gut vorstellen
das der noch mehr Grieß durch den Boden presst, was wieder zum Problem des anbrennes führt. Oder der
Siebboden verstopft und das Läutern wird zur Qual.

Aber probiere es ruhig aus, vieleicht lieg ich ja auch falsch.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Benutzeravatar
Robster
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 34
Registriert: Samstag 5. September 2015, 00:56

Re: Frage Auslegung Läuterboden

#11

Beitrag von Robster »

Ich bin mir ziemlich sicher das dir die Feingriese unter dem Siebboden anbrennen werden. Zum anderen
könnte die Temperaturverteilung schwierig werden, unter dem Blech, wo du heizt, wird es heisser als oben.
Möglicherweise hast du Recht und der Impeller steuert da gegen. Dann kann ich mir aber auch gut vorstellen
das der noch mehr Grieß durch den Boden presst, was wieder zum Problem des anbrennes führt. Oder der
Siebboden verstopft und das Läutern wird zur Qual.
Von dem Impeller verspreche ich mir weniger Wirkung als von der Umpumpfunktion. Dadurch sollte sowohl die Wärmeverteilung gleichmäßiger sein und auch mehr Bewegung am Boden der Pfanne sein, um ein Anbrennen zu verhindern. Falls das Sieb verstopft, so könnte ich das auch von unten nochmal mit einem Stoß bereits abgeläuterter Würze, oder mit Nachgußwasser andrücken.
Aber ich nehme deine Hinweise sehr ernst und werde wahrscheinlich Läuterhexe und Siebboden anschaffen, auch um zu gucken, womit ich die bessere SHA hinbekomme. Bin mir allerdings etwas unschlüssig wegen der Verschraubung mit der Hexe. I. A. habe ich eine Schottverschraubung mit 1/2" Außen und 3/8" Innengewinde an der Pfanne. Der 1/2" Stutzen geht nach außen. Den müsste ich wahrscheinlich umdrehen, um Das T-Stück der Hexe anbringen zu können, oder kann man die auch an die 3/8" Innenverschraubung anbringen? Ich würde ungerne das Loch vergrößern, weil das schon zu nah an der Bodenrundung des Topfes sitzt und dann wohl nicht mehr dicht wird.
Wenn ich den Panzerschlauch der Hexe ausbaue und das T-Stück im Topf lasse, kann ich dann wohl noch den seitlichen Abzug der Würze nach dem kochen durch das T-Stück machen, oder würde das T-Stück die Whirlfunktion zu sehr stören?

Gruß Robster
Ihren endgültigen Glanz bekommen die Dinge erst im goldenen Schimmer des Gerstensafts
Antworten