Seite 382 von 393

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 12. September 2024, 23:39
von rakader
MaltHopMagic hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 23:08
Braufuzi hat geschrieben: Donnerstag 12. September 2024, 18:12 Hallo Zusammen

Ein Braukollege von mir hat mir einen Tipp gegeben von dem ich persönlich noch nie was gehört habe.Er stell seine Bierhefe immer mit etwas Apfelsaft an.Er behauptet das dadurch die Hefe schneller Ankommt?Habt ihr sowas schon mal gehört oder hat es einer von euch schon selber gemacht.Ich bin etwas skeptisch.
Mag schon sein, das die Hefe im Bier schneller Aktivität zeigt, weil sie durch die Apfelsaftkur schon aktiver ist oder sich vermehrt hat. Wenn man sich damit die Nachteile einhandelt, von denen meine Vorredner schrieben, ist das unterm Strich keine gute Idee.
Ich würde sogar sagen, wenn man das als Starter benutzt, handelt man sich einen Fehlgeschmack ein. Wie immer gilt: Geduld ist die fünfte Brauzutat. Schließe mich den Vorrednern an: Keine gute Idee.

Edit: mein Bruder, Apfelbauer, sagt, Apfelsaft hat laut Analyse Landesanstalt BaWü bis zu 16 Brix - wer sich ein bisschen mit Hefepropagation auskennt, weiß, das ist purer Hefestress.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Freitag 13. September 2024, 08:22
von Ras Tafaric
Wenn man zum Beispiel Met ansetzt, dann macht es Sinn Naturtrüben Apfelsaft für die Hefe zu nehmen. Met ist beim Anstellen sonst extrem klar und die Hefe hält sich beschissen in der Schwebe, bevor Gär-Co2 für Auftrieb sorgt. Dadurch kanns tatsächlich Ankommprobleme geben. Gibt Leute, die genau dafür nen Teelöffel Mehl in den Starter geben. Apfelsaft enthält zudem Vitamine, Spurenelemente und alles was die Weinhefe so für einen guten Start in den Arbeitstag braucht. Mach ich, wenn ich Hopfenmet ansetz tatsächlich auch so.

Aber: Met besteht bei ca 20-28Brix Zuckergehalt zu fast 80% aus Fructose und Glucose an Extrakt. Heisst die Hefe die ich darauf loslass ist Fructosespezialist (Bulldog Mead, Portweinhefe, Burgunderhefe etc). Die will diese Art Zucker und legt beim Hefe vorbereiten mit der richtigen Sorte los, wenn Apfelsaft zukommt.
Bierhefe bekommt andere Sorten Zucker. Die müsste sich erst wieder umstellen nachdem der Apfelsaft weg ist. Purer Stress. Ist also eher kontraproduktiv.
Plus Bierhefe hat das Problem mit Schwebstoffen nicht. In frischer Würze ist davon noch genug.
Hört sich für mich so an, als wenn ein Tip aus der Wein- und Metherstellung unhinterfragt in Richtung Bier übernommen wurde, der aber wirklich nur für Wein und Met nutzbar ist. Wenn du der Hefe vorher was zum futtern geben willst, nimm Malzextrakt.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Freitag 13. September 2024, 12:00
von Braufuzi
Ich selber sehe das auch so, ich lasse sicher die Finger davon.Gut ich hab seine Biere nicht Verkostet und kann dadurch nichts mehr darüber sagen.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 13:25
von friede
Ahoi,
Ich will das erste Mal untergärig (böhmisches Pils) brauen, leider ist die Mangrove Jack M84 Hefe bei meinem Händler nicht lieferbar. Folgende Alternativen habe ich zur Wahl: W34/70, Lalbrew Diamond oder Gozdawa CP18. Welche würdet ihr empfehlen?

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 13:33
von rakader
friede hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 13:25 Ahoi,
Ich will das erste Mal untergärig (böhmisches Pils) brauen, leider ist die Mangrove Jack M84 Hefe bei meinem Händler nicht lieferbar. Folgende Alternativen habe ich zur Wahl: W34/70, Lalbrew Diamond oder Gozdawa CP18. Welche würdet ihr empfehlen?
Keine. Nimm eine Flüssighefe beim Böhmischen, geeignet für dunkle Biere. Eine optimale Hefe ist die WLP802 Budweiser Lager. Und: Nimm einen anderen Händler - ist ein Muss beim Thema Hefe.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 21:01
von Duc1302
rakader hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 13:33
friede hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 13:25 Ahoi,
Ich will das erste Mal untergärig (böhmisches Pils) brauen, leider ist die Mangrove Jack M84 Hefe bei meinem Händler nicht lieferbar. Folgende Alternativen habe ich zur Wahl: W34/70, Lalbrew Diamond oder Gozdawa CP18. Welche würdet ihr empfehlen?
Keine. Nimm eine Flüssighefe beim Böhmischen, geeignet für dunkle Biere. Eine optimale Hefe ist die WLP802 Budweiser Lager. Und: Nimm einen anderen Händler - ist ein Muss beim Thema Hefe.
Weshalb eine Hefe für dunkle Biere beim böhmischen Pils???
Besser wäre die Wyeast Budvar 2000, die ist nur schwer erhältlich.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 21:02
von rakader
Das Wort "dunkel" hat Dich wohl auf die falsche Fährte geführt. Die Budweiser Lager ist mit der Budvar 2000 verwandt, in einschlägigen Listen wird sie als Entsprechung von Wyeast aufgeführt. Außerdem ist sie keine Hefe explizit für dunkle Biere - aber böhmische Biere, v.a. die südböhmischen haben traditionell einen dunkleren Teint. Ich hätte wohl amber schreiben sollen.
Beide sind aber extrem schwer zu bekommen. Am ehesten noch in der Schweiz.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 21:38
von Duc1302
Aktuell ist die Budvar 2000 bei mehreren Händlern erhältlich.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 21:43
von rakader
Duc1302 hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 21:38 Aktuell ist die Budvar 2000 bei mehreren Händlern erhältlich.
Ja welcher denn? Nicht in deutschen Shops. Wie ich sage: Eben Schweiz, aber auch UK und Irland. Nicht von Google täuschen lassen, das spielt längst geschlossene Shops wie Hoyer in seine Ergebnisse aus. Oder kennst Du explizit einen deutschen Shop, der die gerade hat? Ich und andere würden sofort zuschlagen.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 21:48
von Duc1302
Warum muss es ein „deutscher“ Shop sein?

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 21:54
von rakader
Duc1302 hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 21:48 Warum muss es ein „deutscher“ Shop sein?
Duc1302 hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 21:01
Weshalb eine Hefe für dunkle Biere beim böhmischen Pils???
Besser wäre die Wyeast Budvar 2000, die ist nur schwer erhältlich.
Du widersprichst Dir. Mal so mal so. Man sollte keine Tipps geben, wenn man keine Ahnung hat. :Grübel Versuche mal aus dem Ausland zu bestellen. Die wenigsten Shops versenden Flüsssighefe ins Ausland, schon gar nicht aus Nicht-EU-Ländern. Der Brau- und Rauchshop in der Schweiz hat es früher gemacht, weil sie ein Zolllager in Basel haben, aktuell weiß ich aber auch nicht.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 21:59
von Duc1302

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Sonntag 15. September 2024, 22:01
von rakader
Duc1302 hat geschrieben: Sonntag 15. September 2024, 21:59 https://www.wineandhopd.shop/product/wy ... verkaufen/
Man sollte seine Quellen auch prüfen: Fake Shop. Ich höre mit der Kinderdiskussion jetzt auf.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 11:13
von klecksi
Hallo,
möchte Berliner weiße brauen.
Welche Hefe würdet ihr empfehlen.
Einfache Infusion beim brauvorgang, vielleicht auch noch eine Rezept Empfehlung?

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 11:27
von branch
klecksi hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:13 möchte Berliner weiße brauen.
Welche Hefe würdet ihr empfehlen ...
Wenn du nichts dagegen hast, dass es "nicht ganz" originalgetreu dafür wesentlich schneller geht, kannst du Philly Sour nehmen :Wink

Da kriege ich ein schönes, saures Bierchen innerhalb von etwa 10-14 Tagen trinkfertig hin. Halt ohne Funk, dafür auch ohne das damit einhergehende Kontaminationsrisiko.

Gruss, Bruno

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 11:36
von schwarzwaldbrauer
branch hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:27
klecksi hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:13 möchte Berliner weiße brauen.
Welche Hefe würdet ihr empfehlen ...
Wenn du nichts dagegen hast, dass es "nicht ganz" originalgetreu dafür wesentlich schneller geht, kannst du Philly Sour nehmen :Wink

Da kriege ich ein schönes, saures Bierchen innerhalb von etwa 10-14 Tagen trinkfertig hin. Halt ohne Funk, dafür auch ohne das damit einhergehende Kontaminationsrisiko.

Gruss, Bruno
Klingt interessant. Ich liebäugle immer damit, hatte aber bisher Angst diese Hefe mit Normalaufwand nicht mehr aus den Gerätschaften zu bekommen.

Grüßle Dieter

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 11:59
von iwoasnix
klecksi hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:13 Hallo,
möchte Berliner weiße brauen.
Welche Hefe würdet ihr empfehlen.
...
https://wyeastlab.com/yeast-cultures/wild-sour/strains/ evtl. bei braumischung.de fragen ob sie die Blends bestellen können.
viewtopic.php?t=23025

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 12:21
von DSpayre
Hallo zusammen,

hat schon mal jemand probiert aus den Weizen von der Waldhaus-Brauerei im Südschwarzwald die Hefe zu strippen? Die haben ein absolutes Top-Weizen. (zumindest nach meinem Geschmack).

Gruß Martin

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 13:12
von rakader
DSpayre hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 12:21 Hallo zusammen,

hat schon mal jemand probiert aus den Weizen von der Waldhaus-Brauerei im Südschwarzwald die Hefe zu strippen? Die haben ein absolutes Top-Weizen. (zumindest nach meinem Geschmack).

Gruß Martin
Moin Martin, was sollt bei diesem Weizen anders als bei vergleichbaren Weizen sein? Verstehe den Hintergrund Deiner Frage nicht. Wenn es den nicht gibt, einfach machen.

Gruß
Radulph

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 15:06
von DSpayre
Hallo Radulph,

ich hatte gelesen, dass das nicht mit allen Weizen ginge. Manche könne man strippen, manche ginge das nicht. Ich wollte unnötige Arbeit und unnötige Testläufe vermeiden.

Denn ohne die würde ich mich nicht am Brautag drauf verlassen wollen, dass es auch wirklich klappt. Sonnst steht man da und hat keine Hefe...

Gruß Martin

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 15:12
von rakader
Hallo Martin,

da hast Du richtig gelesen. Mit Kristallweizen als gefiltertem Bier geht das nicht. Ich hab mir gerade die Biere von Waldhaus angeschaut, Du musst Dir keine Sorgen machen - das sind alles unfiltrierte Weizen, Du kannst also strippen. Stichwort um das zu erkennen ist oft der Begriff "naturtrüb". Übrigens hat der Südschwarzwald ein geniales Wasser. Sehr gut für ein Weizen.

Gruß
Radulph

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 15:30
von DerDallmann
DSpayre hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 15:06 Hallo Radulph,

ich hatte gelesen, dass das nicht mit allen Weizen ginge. Manche könne man strippen, manche ginge das nicht. Ich wollte unnötige Arbeit und unnötige Testläufe vermeiden.

Denn ohne die würde ich mich nicht am Brautag drauf verlassen wollen, dass es auch wirklich klappt. Sonnst steht man da und hat keine Hefe...

Gruß Martin
Moin.

Du hast recht, nicht jede Weizenhefe kann man strippen, unabhängig von Kristallweizen und naturtrüb. IdR kann man aber bei der Brauerei anfragen, ob die Hefe noch lebt, oder nicht.
Und vor allem, ob, falls sie lebt, es sich für die Flaschengärung überhaupt um die Hefe der Hauptgärung handelt. Da werden manchmal auch UG Staubhefen genommen. Also: nachfragen!

Von Ayinger zB habe ich mal diese Antwort bekommen:
Grüß Gott Herr Dallmann,

die Hefe wird durch das kurzzeitige erhitzen und das separieren geschädigt und kann somit nicht weiter verwendet werden.

Mit freundlichen Grüßen,

BRAUEREI AYING

............................

Sekretariat
Im Wiki gibt es auch eine Liste.
wiki/doku.php/hefestripping?redirect=1

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 16:06
von rakader
Man muss in diesem Fall gar meines Erachtens gar nicht so tief schürfen - das mit der UG Hefe ist natürlich für andere Fälle ein gewichtiges Argument.
Die Brauerei hat alles gut dokumentiert: Das Bier ist ein obergäriges Hefe-Weizen, dessen Hefegeschmack ausdrücklich erwähnt wird:
https://www.waldhaus-bier.de/bierspezia ... ld-weisse/
Wenn es doch noch Zweifel gibt, ist wie erwähnt eine direkte Nachfrage oft die beste Lösung. Waldhaus kommuniziert das vorbildlich mit direktem Kontakt zu den Braumeistern:
https://www.waldhaus-bier.de/privatbrau ... echnik-it/
Man kann sich da sicher noch Tips für die Maische- und Gärführung abholen. Ich würde mich da neben den Braumeistern an einen der Bierdesigner wenden.

Gruß
Radulph

Edit: Die Seite gefällt mir extrem gut.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 16:17
von DerDallmann
Keine der Angaben beweist eine "strippbare" Weißbierhefe.
Da hilft nur Ausprobieren oder Nachfragen.
(Eine trockene Backup Hefe würde ich mir in jedem Fall hinlegen, selbst bei Klassikern a la Gutmann und Schneider klappt das Stripping nicht immer.)

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 16:18
von rakader
DerDallmann hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 16:17 Keine der Angaben beweist eine "strippbare" Weißbierhefe.
Da hilft nur Ausprobieren oder Nachfragen.
(Eine trockene Backup Hefe würde ich mir in jedem Fall hinlegen, selbst bei Klassikern a la Gutmann und Schneider klappt das Stripping nicht immer.)
Gut zu wissen. Danke.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 16:23
von FlorianTH
DerDallmann hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 15:30 Von Ayinger zB habe ich mal diese Antwort bekommen:
Grüß Gott Herr Dallmann,

die Hefe wird durch das kurzzeitige erhitzen und das separieren geschädigt und kann somit nicht weiter verwendet werden.

Mit freundlichen Grüßen,

BRAUEREI AYING

............................

Sekretariat
Im Wiki gibt es auch eine Liste.
wiki/doku.php/hefestripping?redirect=1
Und die Liste habe ich mal um deine Info erweitert! :Drink

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 17:47
von MaltHopMagic
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:36
Klingt interessant. Ich liebäugle immer damit, hatte aber bisher Angst diese Hefe mit Normalaufwand nicht mehr aus den Gerätschaften zu bekommen.

Grüßle Dieter
Was soll da passieren? Da schwimmen in deinem Sud eine Hand voll alter Philly Sour Zellen mit rum und machen ihr Ding. Angesichts der Übermacht deiner gepitchten Hefe haben die keinen Effekt. Die übernehmen ja nicht die Herrschaft über den Gärbehälter und machen die Übermacht platt. Es ist die gleiche Situation wie bei jedem anderem Hefewechsel auch.

Wie war das mal in einem anderen Thread schön geschrieben: Wenn die Althefe in den nächsten Sud gelangt, dann liegt es nicht an der besonders garstig resistenten Hefe, sondern an der begrenzt effektiven Hygiene im Hobbybereich.

Wenn du deine Erntehefe über viele Sude hinweg weiter verwendest, sieht es allerdings etwas anders aus, da kann tatsächlich eine Mischkuktur entstehen. Aber auch hier liegt es wieder an der Hygiene, nicht am Organismus.

Zur Ermutigung: die Philly Sour kann nicht als Erntehefe eingesetzt werden, in den weiteren Führungen tritt keine Säuerung ein. Also selbst wenn etwas verschleppt wird, sauer wird's nicht.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Donnerstag 19. September 2024, 18:47
von maecki-maecki
klecksi hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:13 Hallo,
möchte Berliner weiße brauen.
Welche Hefe würdet ihr empfehlen.
Einfache Infusion beim brauvorgang, vielleicht auch noch eine Rezept Empfehlung?
Wie willst Du säuern?

Philly Sour, Kettle Sour oder mixed fermentation?

Ersteres ist direkt die Hefe, bei zweiterem würde ich eine neutrale Ale-Hefe nehmen (habe selbst eine Kölsch genommen) und bei mixed wirst Du vermutlich im blend bereits eine Sacc Hefe haben - falls nicht dann würde ich ebenfalls eine neutrale Ale Hefe nehmen.

Mäcki

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 07:19
von DerDallmann
FlorianTH hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 16:23
DerDallmann hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 15:30 Von Ayinger zB habe ich mal diese Antwort bekommen:
Grüß Gott Herr Dallmann,

die Hefe wird durch das kurzzeitige erhitzen und das separieren geschädigt und kann somit nicht weiter verwendet werden.

Mit freundlichen Grüßen,

BRAUEREI AYING

............................

Sekretariat
Im Wiki gibt es auch eine Liste.
wiki/doku.php/hefestripping?redirect=1
Und die Liste habe ich mal um deine Info erweitert! :Drink
Super. Ich wollte es schon selbst machen, ich wusste aber nicht, wie.

SEVG oder EVG

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 07:45
von uburoi
Die Angaben auf der Hefe zum EVG, handelt es sich um den scheinbaren EVG oder den tatsächlichen? Die Frage ist halt welche Mess bzw. Rechengröße ich dann dazu in Beziehung setzen soll.

Re: SEVG oder EVG

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 07:58
von Alchemist
uburoi hat geschrieben: Freitag 20. September 2024, 07:45 Die Angaben auf der Hefe zum EVG, handelt es sich um den scheinbaren EVG oder den tatsächlichen? Die Frage ist halt welche Mess bzw. Rechengröße ich dann dazu in Beziehung setzen soll.
Der EVG ist wenig hilfreich, da er unter Laborbedingungen ermittelt wird.

Lies dir mal diesen Faden hier durch: viewtopic.php?p=528520&hilit=evg+liste+hefe#p528520

Re: SEVG oder EVG

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 09:46
von Braufex
uburoi hat geschrieben: Freitag 20. September 2024, 07:45 Die Angaben auf der Hefe zum EVG, handelt es sich um den scheinbaren EVG oder den tatsächlichen?
Es handelt sich um den scheinbaren ...

Gruß Erwin

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 10:06
von klecksi
branch hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:27
klecksi hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:13 möchte Berliner weiße brauen.
Welche Hefe würdet ihr empfehlen ...
Wenn du nichts dagegen hast, dass es "nicht ganz" originalgetreu dafür wesentlich schneller geht, kannst du Philly Sour nehmen :Wink

Da kriege ich ein schönes, saures Bierchen innerhalb von etwa 10-14 Tagen trinkfertig hin. Halt ohne Funk, dafür auch ohne das damit einhergehende Kontaminationsrisiko.

Gruss, Bruno
Hi, danke für deine Antwort. :thumbsup
Genau sowas habe ich gesucht.

Jetzt brauche ich nur noch ein brauchbares Rezept.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 10:12
von klecksi
maecki-maecki hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 18:47
klecksi hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:13 Hallo,
möchte Berliner weiße brauen.
Welche Hefe würdet ihr empfehlen.
Einfache Infusion beim brauvorgang, vielleicht auch noch eine Rezept Empfehlung?
Wie willst Du säuern?

Philly Sour, Kettle Sour oder mixed fermentation?

Ersteres ist direkt die Hefe, bei zweiterem würde ich eine neutrale Ale-Hefe nehmen (habe selbst eine Kölsch genommen) und bei mixed wirst Du vermutlich im blend bereits eine Sacc Hefe haben - falls nicht dann würde ich ebenfalls eine neutrale Ale Hefe nehmen.

Mäcki
Danke für deine Antwort.
Genau davon hab ich keine Ahnung was da besser ist.
Also Geschmack, ob es eine Fake Berliner weiße wird ist mir eigentlich wurscht. Hauptsache es schmeckt nach Berliner weiße.
Sind da von der Säure Geschmack große Unterschiede?

Hab mich für die erste Variante entschieden, also direkte Hefe und eine CBC als nachgär Hefe.

Nun noch das richtige Rezept, aber welches.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 11:57
von iwoasnix
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... uche=Suche

Schau mal bei MaischeMalzundMehr da gibt es einige Rezepte

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Freitag 20. September 2024, 12:31
von maecki-maecki
klecksi hat geschrieben: Freitag 20. September 2024, 10:12 Genau davon hab ich keine Ahnung was da besser ist.
Also Geschmack, ob es eine Fake Berliner weiße wird ist mir eigentlich wurscht. Hauptsache es schmeckt nach Berliner weiße.
Sind da von der Säure Geschmack große Unterschiede?

Hab mich für die erste Variante entschieden, also direkte Hefe und eine CBC als nachgär Hefe.

Nun noch das richtige Rezept, aber welches.
Die Säure ist aufsteigend, am wenigsten bei der Philly, mittelviel beim Kettle Sour (da quasi nur Milchsäure produziert wird in der relativ kurzen Zeit) und am sauersten wirds mit mixed fermentation bis hin zu Essigsäure, wenn die entsprechenden Mikroben und Sauerstoff zur Verfügung stehen.

Du kannst die Säure der Philly über die Verfügbarkeit von Einfachzuckern ein wenig steuern, beispielsweise mit Hermann Verfahren oder durch Zugabe von Traubenzucker wirds saurer. Ebenfalls macht höhere Anstellrate etwas mehr Säure.

Die Vitalität der Philly sollte auch für die Nachgärung in der Flasche reichen, die CBC wird also nicht unbedingt benötigt (schadet aber auch nicht ,-)

Rezept würde ich mit 55% Pilsner und 35% Weizenmalz, 5% Weizenflocken und 5% Sauermalz (zum Vorsäuern) anfangen.
Wenn Du kochen willst, dann reichen 20 Minuten zum Pasteurisieren, in der Zeit kannst Du auch homöopatisch Hopfen für ca. 5 IBU zugeben (wobei die Philly sich am Hopfen nicht stört im Gegensatz zu Bakterien, aber hopfig ist untypisch für den Stil).
Geht aber auch ohne Kochen, dann eine Weile bei 80° halten und in der Zeit ein wenig Hopfen zugeben…

Gruß
Mäcki

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Samstag 21. September 2024, 09:01
von klecksi
iwoasnix hat geschrieben: Freitag 20. September 2024, 11:57 https://www.maischemalzundmehr.de/index ... uche=Suche

Schau mal bei MaischeMalzundMehr da gibt es einige Rezepte
Danke

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Samstag 21. September 2024, 09:03
von klecksi
maecki-maecki hat geschrieben: Freitag 20. September 2024, 12:31
Die Säure ist aufsteigend, am wenigsten bei der Philly, mittelviel beim Kettle Sour (da quasi nur Milchsäure produziert wird in der relativ kurzen Zeit) und am sauersten wirds mit mixed fermentation bis hin zu Essigsäure, wenn die entsprechenden Mikroben und Sauerstoff zur Verfügung stehen.

Du kannst die Säure der Philly über die Verfügbarkeit von Einfachzuckern ein wenig steuern, beispielsweise mit Hermann Verfahren oder durch Zugabe von Traubenzucker wirds saurer. Ebenfalls macht höhere Anstellrate etwas mehr Säure.

Die Vitalität der Philly sollte auch für die Nachgärung in der Flasche reichen, die CBC wird also nicht unbedingt benötigt (schadet aber auch nicht ,-)

Rezept würde ich mit 55% Pilsner und 35% Weizenmalz, 5% Weizenflocken und 5% Sauermalz (zum Vorsäuern) anfangen.
Wenn Du kochen willst, dann reichen 20 Minuten zum Pasteurisieren, in der Zeit kannst Du auch homöopatisch Hopfen für ca. 5 IBU zugeben (wobei die Philly sich am Hopfen nicht stört im Gegensatz zu Bakterien, aber hopfig ist untypisch für den Stil).
Geht aber auch ohne Kochen, dann eine Weile bei 80° halten und in der Zeit ein wenig Hopfen zugeben…

Gruß
Mäcki
Danke für die ausführliche Erklärung.
Auch für die Rezept Empfehlung, das hilft weiter.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Montag 23. September 2024, 09:48
von friede
Hallo liebes Forum,

durch pure Ungeduld und Naivität habe ich gestern Abend meine untergärige Hefe zu warm angestellt. Die Würze hatte zum Zeitpunkt des Anstellens laut iSpindel noch 17,8°C. Der Kühlschrank hat es innerhalb von 3 Stunden unter die 15°C (oberer Grenze des optimalen Temperaturbereichs der Hefe) gedrückt. Mittlerweile ist die Zieltemperatur zwischen 11 und 12° erreicht.
Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit von bemerkbaren Fehlaromen ein?

Danke und Gruß
Friede

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Montag 23. September 2024, 10:02
von Juergen_Mueller
friede hat geschrieben: Montag 23. September 2024, 09:48 Hallo liebes Forum,

durch pure Ungeduld und Naivität habe ich gestern Abend meine untergärige Hefe zu warm angestellt. Die Würze hatte zum Zeitpunkt des Anstellens laut iSpindel noch 17,8°C. Der Kühlschrank hat es innerhalb von 3 Stunden unter die 15°C (oberer Grenze des optimalen Temperaturbereichs der Hefe) gedrückt. Mittlerweile ist die Zieltemperatur zwischen 11 und 12° erreicht.
Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit von bemerkbaren Fehlaromen ein?

Danke und Gruß
Friede
Eher gering. Schlimmer wäre es wohl gewesen, du hättest die Würze 12 Stunden lang ohne Hefe herumstehen/abkühlen lassen.
Besser ist allerdings eine schnellere Abkühlung mittels Eiswasser und Kühlspirale.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Montag 23. September 2024, 10:53
von friede
Juergen_Mueller hat geschrieben: Montag 23. September 2024, 10:02 Eher gering. Schlimmer wäre es wohl gewesen, du hättest die Würze 12 Stunden lang ohne Hefe herumstehen/abkühlen lassen.
Besser ist allerdings eine schnellere Abkühlung mittels Eiswasser und Kühlspirale.
Danke, dass beruhigt mich. Ich habe eine Kühlspirale, allerdings verläuft die Kühlung unter 20° dann sehr zäh und die Temperaturverteilung im Einkocher war auch suboptimal. Für das nächste Mal muss ich wohl mit Eis das Kühlwasser optimieren.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 10:09
von HankSchrader
Hi, ich möchte mein Pale Ale in NC Kegs heute heute nach 3 Tagen spunden und unter Druck weiter vergären. Sollte man, bevor man das Spundventil schließt, die Kegs nochmal per Flasche mit CO2 (0,5-1 bar) beaufschlagen damit die dicht werden oder werden sie durch den kontinuierlichen Druckaufbau dicht? Danke

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 11:01
von maecki-maecki
HankSchrader hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 10:09 Hi, ich möchte mein Pale Ale in NC Kegs heute heute nach 3 Tagen spunden und unter Druck weiter vergären. Sollte man, bevor man das Spundventil schließt, die Kegs nochmal per Flasche mit CO2 (0,5-1 bar) beaufschlagen damit die dicht werden oder werden sie durch den kontinuierlichen Druckaufbau dicht? Danke
Ich würde kurz die CO2 Flasche anschliessen. Die Dichtungen der ovalen Deckel reagieren auf einen Burst deutlich besser als auf langsamen Druckanstieg.

Mäcki

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 15:59
von DerDallmann
Mein treues Thermometer zeigt nur noch Müll an.
Habt ihr eine Empfehlung für ein schnelles, genaues Thermometer zum Würzetemperatur messen?

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 16:15
von Alchemist
DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 15:59 Mein treues Thermometer zeigt nur noch Müll an.
Habt ihr eine Empfehlung für ein schnelles, genaues Thermometer zum Würzetemperatur messen?
Dostmannn TFA 30.1040

Gut, günstig, genau.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 16:26
von HankSchrader
maecki-maecki hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 11:01
HankSchrader hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 10:09 Hi, ich möchte mein Pale Ale in NC Kegs heute heute nach 3 Tagen spunden und unter Druck weiter vergären. Sollte man, bevor man das Spundventil schließt, die Kegs nochmal per Flasche mit CO2 (0,5-1 bar) beaufschlagen damit die dicht werden oder werden sie durch den kontinuierlichen Druckaufbau dicht? Danke
Ich würde kurz die CO2 Flasche anschliessen. Die Dichtungen der ovalen Deckel reagieren auf einen Burst deutlich besser als auf langsamen Druckanstieg.

Mäcki
Vielen Dank! Habe ich so gemacht. Sind jetzt so 0,7 bar drauf und es hat bei beiden Kegs leicht "geknackt". Sollten jetzt dicht sein.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 16:31
von HankSchrader
DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 15:59 Mein treues Thermometer zeigt nur noch Müll an.
Habt ihr eine Empfehlung für ein schnelles, genaues Thermometer zum Würzetemperatur messen?
TFA Dostmann 30.1033. Bin ich sehr zufrieden mit. Kostet 21€, ist haargenau, langes Kabel am Fühler und absolut hitzebeständig bis 200°C. :thumbsup

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 18:40
von integrator
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:36 Klingt interessant. Ich liebäugle immer damit, hatte aber bisher Angst diese Hefe mit Normalaufwand nicht mehr aus den Gerätschaften zu bekommen.
Moin Dieter,
das ist bei der Philly Sour kein Problem und kein Thema.
Mit der Philly Sour mache ich immer mein erstes Bier des Jahres. Damit mache ich immer ein Aperitifbier aus dem Sektglas zum Empfang.

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 21:26
von DerDallmann
HankSchrader hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 16:31
DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 15:59 Mein treues Thermometer zeigt nur noch Müll an.
Habt ihr eine Empfehlung für ein schnelles, genaues Thermometer zum Würzetemperatur messen?
TFA Dostmann 30.1033. Bin ich sehr zufrieden mit. Kostet 21€, ist haargenau, langes Kabel am Fühler und absolut hitzebeständig bis 200°C. :thumbsup
Gekauft. Danke

Re: Kurze Frage, kurze Antwort

Verfasst: Dienstag 24. September 2024, 22:58
von schwarzwaldbrauer
integrator hat geschrieben: Dienstag 24. September 2024, 18:40
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 11:36 Klingt interessant. Ich liebäugle immer damit, hatte aber bisher Angst diese Hefe mit Normalaufwand nicht mehr aus den Gerätschaften zu bekommen.
Moin Dieter,
das ist bei der Philly Sour kein Problem und kein Thema.
Mit der Philly Sour mache ich immer mein erstes Bier des Jahres. Damit mache ich immer ein Aperitifbier aus dem Sektglas zum Empfang.
Danke, guter Tip,
hast du evtl eine Rezeptempfehlung zum Verlinken?
Grüßle