UG mit Kräusen anstellen

[schloemi]

Hallo *,

es ist noch früh und deshalb vermutlich gedanklich noch nicht auf voller Höhe. Hier mein Problem:

Ich habe heute morgen ein Pils eingemaischt und stelle gerade fest, dass ich letzte Woche meine letzte UG Hefe in einen Bock gegeben habe. Dieser ist seit ca. 6 Tage in der Gärung bei etwa (konstant ) 7-10 Grad Außen-/Schuppentemperatur. Die Hefe kam nach etwa 24 Stunden an, dann war sie sie etwa 2 Tage im Stadium des Überweisens und seit 3 Tagen dann in zur Temperatur moderaten aktiven Gärung. Jetzt brauche ich dringend Hefe für das Pils: Kann ich einfach die Kräusen abschöpfen und damit anstellen oder sollte ich den Bock (vorsichtig um mit schlechtem Gewissen) umrühren, um so an die untergärige dickbreiige Hefe zu kommen oder reicht es ggf. auch einfach einen halben Liter halbvergörenes Jungbier abzuziehen, um damit anzustellen. Letzte Möglichkeit: ich fasse den Bock gar nicht an und mache ein obergäriges Pils

Für Lösungsvorschläge mit Starter ist es leider zu spät. Wenn einer aus Berlin mitliest und ggf. Lust hat den Weg zu mir auf sich zu nehmen und mir eine schöne Hefe vorbeibringen kann, wäre das natürlich auch super.


cu schloemi

[schloemi]

Hey Jungs,

nicht nur gucken, auch schreiben

Was ist mit den UG Spezis - Rene, Tilo ...?

Hab doch bislang nur mit Enstehefen gearbeitet

[ggansde]

Moin schloemi,
ich glaube nicht, dass das mit den "Kräusen" klappen wird. Normalerweise sind die hochaktiv, aber nach einer Woche Hauptgärung im Bock m.W. nicht mehr. Und selbst wenn, würde die Menge ohne Starter wahrscheinlich nicht ausreichen. Wenn Du gleich Würze abnimmst und soviel Hefe wie möglich erntest und einen Starter machst, könntest Du evtl. morgen anstellen. Das passt evtl. auch mit dem Runterkühlen der Hauptwürze auf Anstelltemperatur.
VG, Markus

[Boludo]

Ich würde den Bock von der Hefe runterachlauchen und da die Pilswürze drauflassen.

Stefan

[schloemi]

Hallo Stefan,

die Idee kam mir auch gerade beim Versuch Pilze zu suchen. Hatte anfangs erst bedenken, da die Gärung beim trotz der Zeit aufgrund der recht niedrigen Temperatur noch in den "Kinderschuhen" steckt. Aber genauso werde ich machen - ich werde erstmal den aktuellen Vergärungsgrad messen und dann je nach Status grünschlauchen und spunden oder noch was dickbreiige Hefe mit rüberschlauchen und normal weiter vergären.

Danke!

[Boludo]

Kannst ja auch einen Teil der Hefe wieder zurück zum Bock geben. Alles brauchst Du eh nicht.
Oder Du schlauchst so um, dass ein Teil der Hefe mitkommt.
Ziemliche Panscherei, also arbeite so sauber wie möglich und achte beim Bock auf möglichst wenig Sauerstoffeintrag.

Stefan

[schloemi]

Also ich bin beim Bock aktuell von 18,5% Brix auf 15,5% Brix runter. Die Refraktometerrechner / Formeln divergieren in einen solchen Bereich recht stark und geben ein EVG zwischen 25% und 48% zurück. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte und würde auch meinem Bauchgefühl entsprechen. Fürs Grünschlauchen ist mir das noch zu hoch zumal ich dann ne Menge Hefe ins Fass bekommen werde.

Ich ziehe mit dem Bierheber einfach vorsichtig von oben ab - mit den letzten 1-2 Liter "löse" ich die Hefe und teile sie auf beide Batches auf.

Klingt mir plausibel.

cu schloemi

[Johnny H]

Ich kann hier nicht viel beisteuern, was nicht schon gesagt wurde.

Viel Erfolg!!! Umschlauchen scheint mir in der Tat die beste Lösung zu sein. Ich selbst habe noch nie mit Kräusen angestellt.

Der Sauerstoffeintrag kann natürlich einige Probleme bereiten, neben den bekannten Oxidationsfehlgeschmäckern in diesem Fall evtl. auch noch Acetaldehyd, aber einen Tod musst Du hier wohl sterben. Pass halt beim Umschlauchen und auch beim "Auflösen" der Hefe ein wenig auf. Die Bockhefe dürfte auf jeden Fall noch in gutem Zustand sein, da die Gärung ja offenbar noch nicht allzu weit fortgeschritten ist.

[schloemi]

Ja danke Tilo. Die Hefe ist top fit und mit dem Bierheber gibt es eigentlich nur kurze Verwirbelungen beim ersten Ansaugen / Pumpen, danach läuft das völlig stressfrei raus - kann den Gäreimer auch noch vorab mit CO2 fluten.