Einstieg in die Wasseraufbereitung / Wasseranalyse

[Norsk Ridder]

Hallo,
nach unserem Einzug ins neue Heim habe ich sofort beim lokalen Trinkwasserverband eine Wasseranalyse angefragt. Heute ist sie gekommen und ich merke wie wenig Ahnung ich eigentlich von Brauwasser und seiner Aufbereitung habe. In meiner alten Heimat hatte ich immer eine Liste von einem sehr hilfreichen Hobbybrauer, wo für gängige Biertypen, die passenden Mengen für die Wasseraufbereitung angegeben waren. Diese Liste funktioniert jetzt natürlich nicht mehr mit dem neuen Wasser hier. Ich hab auch John Palmers Buch "Water" im Regal stehen, aber an diese schwere Kost wage ich mich erst in den Weihnachtsferien ran. Könnt ihr mir den Einstieg ins Thema mit ein paar Tips und Anregungen erleichtern?

Hier erstmal die Wasseranalyse:




Meine Fragen, ganz laienhaft: Was haltet ihr von meinem Wasser hier? Auf welche Werte achtet ihr besonders? Welche Werte lassen sich mit vernünftigem Aufwand durch Wasseraufbereitung ändern?
Bin für jeden Tip und jede Anregung dankbar, die mir den Einstieg in dieses, doch irgendwie spannende, Thema Wasseraufbereitung vereinfachen.

Vielen Dank und beste Grüße aus der Niederlausitz,
Daniel.

[Smerfeus]

Moin,

trag doch mal Deine Daten in den EZ Water Calculator ein und dann kannst Du recht einfach mit der Schüttung rumspielen und siehst genau,
was Du für welchen Bierstil noch machen müsstest.

Gruß,
Marc

[Boludo]

Die Restalkalitätbeträgt nur 4,7°, das ist ganz ok. Mit bisschen Milchsäure oder sauermalz kann man da viel machen.
Auffällig ist der hohe Magnesium und Sulfatwert. Das könnte in der Tat Probleme machen, musst du aber ausprobieren.
Magnesium und Sulfat bekommst du eigentlich nur mit einer Umkehrosmose vernünftig entfernt.

Stefan

[Kurt]

Ich scrollte grade:

Calcium - passt
Magnesium - oh recht viel ... aber warte mal da war doch was letztens hier im Gespräch. Ist doch nur in Verbindung mit Sulfat (Bittersalz) ein Problem.
Chlorid - unauffällig
Sulfat - mist, Magnesium mag ein Problem sein!

Ich würde mit Milchsäure und CaCl2 aufbereiten und gucken wie die Biere werden. Wenn´s dann doch kratzt hilft nur Osmosewasser.

[Boludo]

Ich scrollte grade:

Calcium - passt
Magnesium - oh recht viel ... aber warte mal da war doch was letztens hier im Gespräch. Ist doch nur in Verbindung mit Sulfat (Bittersalz) ein Problem.
Chlorid - unauffällig
Sulfat - mist, Magnesium mag ein Problem sein!

Ich würde mit Milchsäure und CaCl2 aufbereiten und gucken wie die Biere werden. Wenn´s dann doch kratzt hilft nur Osmosewasser.

Witzig, genau das waren meine Gedanken.
Mit CaCl2 gegensteuern wäre in der Tat eine gute Idee.
Mit 12g CaCl2 Dihydrat und 10 mL Milchsäure 80% pro 100 Liter Brauwasser kommst du auf eine Restalkalität von ca 0°. (Je nach Bierstil kann das zu niedrig sein). Der Chloridgehalt beträgt dann 84mg/L. Viel höher würde ich nicht gehen, sonst kann es Probleme mit der Korrosion geben.
Ein Pils bekommst Du mir dieser Salzfracht aber vermutlich kaum hin.

Wenn es dann noch kratzt, würde ich mir für ca 70 Euro eine Osmoseanlage holen.


Stefan

[Norsk Ridder]

Vielen Dank für die Antworten.
Der Excel-Spreadsheet ist ja mal richtig hilfreich. Genau sowas brauche ich für dem Anfang. Die anderen Dinge, die hier angesprochen wurden und besonders das Verhältnis von Sulfat und Magnesium nehme ich als Ausgangspunkt für mein Selbststudium zum Thema Brauwasser.
Vielen Dank! Ihr seid klasse!