Ich bin zwar kein Forumsneuling und auch kein Brauneuling mehr, habe aber noch nie eine Doku eingestellt. Der Komfort des neuen Forums motiviert mich nun, mein erstes klassisches böhmisches Pils , welches ich gestern gebraut habe, hier zu dokumentieren.
Ich braue jetzt zwar schon fast 4 Jahre, aber selten UG und bisher noch nie ein Pils mit dem Anspruch alles sehr originalgetreu und klassisch nachzubrauen.
Ich möchte euch bewusst nicht mit dem Rezept oder "technischen Daten" langweilen. Ich denke, es ist mal Zeit für Bilder.

Zunächst mal einen Starter mit der Wyeast 2278 Czech Pils gemacht.
Insgesamt habe ich die Hefe drei Mal vermehrt, da ich bei maximal 10C anstellen wollte. Das ist der finale Starter.
100% Pilsener Malz schroten:
Das Brauwasser wurde auf RA=0 eingestellt. Zum Glück muss ich bei meinem Wasser nicht viel dafür tun.
Dann zunächst mal einmaischen.
Nun folgen zwei Dekoktionen. Die erste mit Dickmaische um auf ca. 63C zu kommen, die zweite mit Dünnmaische um auf ca. 72C zu kommen.
Der Läuterbottich mit Panzerschlauch steht bereit.
Stilecht habe ich nur Saazer Hopfen verwendet. Eine große Portion davon in die Vorderwürze.
Nun abläutern Incl. Nachguß.
Hopfenkochen mit weiteren Gaben, besonders in den Whirlpool.
Nach dem Whirlpool ging alles durch einen Flitersack und dann durch den Plattenkühler. Am Ende landeten 40l Würze bei 16C im Gärfaß.
Die Würze habe ich dann in der Tiefkühltruhe (mit UT-200 Thermostat) auf 10C Anstelltemperatur runtergekühlt und die Hefe vom Starter (vorher die Flüssigkeit abgegossen) zugegeben. Wie immer habe ich mit der Aquariumpumpe gut belüftet, damit sich die kleinen Kollegen auch wohl fühlen. Bei 10C Anstelltemperatur geht doch nichts über ausreichend Hefe und gute Belüftung.
So hatte ich am nächsten Tag auch schon erste Anzeichen von Gärung.
Da meine Truhe draußen im Schuppen steht, muss ich sie nun beheizen. Ich benutze eine 30W Schaltschrankheizung und einen Lüfter. Funktioniert 1A. Die Temperatur ist konstant 10C.
Mal sehen, wie sich die Gärung weiter entwickelt. Geplant ist nach HG die Carbonisierung mit Speise im Keg. Eine Diacetylrast zwischendurch wird wohl auch sein müssen.
Fortsetzung folgt, wenn das Gebräu ausgegoren ist.

Erstes Update vom 09.12.
Die Gärung scheint gut angekommen zu sein. Zur Zeit sieht es im Gärfaß so aus:
So sieht es am dritten Tag der Gärung aus. Schöne Kräusen.
Update vom 25.12.2014
Die Gärung scheint weitestgehend beendet. Seit 3 Tagen Messe ich mit dem Refraktometer den gleichen Restextrakt. Natürlich ist die Ablesung mit dem Refraktometer fehlerbehaftet. Rein optisch sah es im Gärfaß so aus, als würde noch ein Bisschen was gehen, da ich aber eh mit Speise in Kegs abfülle kann ich im Zweifel noch Spunden.
Ich habe mit der Spindel einen Restextrakt von 3,1P gemessen. Das Refraktometer sagt 2,9P. Das ist zwar nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber vielleicht geht ja im Keg noch etwas. Auf jeden Fall wurde heute mit Speise ins Keg geschlaucht.
Es blieb ein schöner Bodensatz im Keg.
Da musste ich die Hefe einfach ernten. Ich habe auch schon einen Abnehmer in meinem Hobbybrauerdunstkreis gefunden.

Für "schlechte Zeiten" habe ich auch noch einen Teil in Kochsalz eingelagert. Das habe ich noch nie gemacht und es war eine gute Gelegenheit für einen Versuch.



Update vom 13.02.
Heute habe ich das Bier für fertig erklärt und zwei Kegs mit GDA auf Flaschen gefüllt. Heute Abend wird verkostet. And finally: