Erster Brauversuch ODER Ein Fehler kommt selten allein ...
Verfasst: Montag 2. Januar 2017, 15:01
Hallo liebes Forum,
zu aller erst möchte ich mich bei den vielen aktiven Mitgliedern bedanken!
Ohne die gestellten Fragen, Antworten, Diskussionen und geteilten Experimente hätte ich mich als passiver Teilnehmer nicht getraut, ebenfalls Bier zu brauen.
Im folgendem der Ablauf, der dann tatsächlich realisiert wurde, bzw. eine Anleitung was man alles falsch machen kann.
Inzwischen bin ich mir über die meisten Fehler die ich gemacht habe, bewusst, aber vielleicht könnt Ihr mich auf weitere Fehler hinweisen.
Gestartet wurde letztlich erst gegen 20:30 (Fehler 1) mit Freunden und der 4. Flasche Bier in der Hand (Fehler n+1).
Einmaischen in 22 L bei ca. 78 ° C (Fehler n+1) statt bei 72°C, dann bei 68 ° C gehalten.
Dauer ca. 70 Min bis Jod-Normalität hergestellt war.
Da der Einkocher nicht ständig durchheizte verzögerte sich der Start des Hopfenkochens erheblich und es wurde mehr Bier getrunken (Fehler n+1).
Um 23:30 haben wir vor lauter Ungeduld bei 90 ° C statt 100 die erste Hopfengabe gegeben (Fehler n+1) und die Zeitnehmung gestartet (Fehler n+1).
Gegen 01:00 kochte das Wasser endlich. 2. Hopfengabe. Wallendes kochen für 30 min, allerdings mit aufgesetztem Deckel (Fehler n+1), aus Angst die 100 ° C können nicht gehalten werden.
Nach ca. 30 min wurde der Stecker gezogen und Schlafen gegangen.
Am nächsten Tag die Würze über einen Trichter in das Gärfaß plätschern lassen und versucht damit eine Belüftung der Würze zu erreichen.
Meine erste Verkostung einer Würze durfte nicht ausbleiben ;-) Es schmeckte zuerst süß, dann Hopfig, dann knallte eine Bitterkeit in den Mund, die bei mir echte Kopfschmerzen auslöste.
Ausbeute ca. 20 Liter (auf das Anschwänzeln wurde bewusst verzichtet) mit einer Stammwürze von 15 ° Plato bei 17 ° C.
Nottingham Dunstar nach Anleitung rehydriert und der Würze beigemischt und bei ca. 16°C angestellt, nach 6 Stunden bereits sichtbares Blubbern.
Erste Plato-Messung nach 5 Tagen ergab 5,1° Plato, rechnerisch somit 5,3 Vol. % Alkohol. Das überraschte mich, ich rechnete mit einem niedrigeren Plato-Wert bzw. mehr Alkohol. Eine kurze Recherche erklärte den bereits angesprochenen Fehler, das Einmaischen bei 78°C führte zu einer ausgedehnten Dextrin-Rast und zu dem hohen Gehalt an Restextrakt. Eine erste Verkostung beruhigte mich aber: Es schmeckt nach Bier und moussiert auf der Zunge ;-) Auch die Bitterkeit hat erheblich nachgelassen.
Zweite Messung nach 3 weiteren Tagen ergab wieder 5,1 ° Plato. Erneute Verkostung lies mich alle Fehl-Aromen schmecken, von denen ich inzwischen wieder gelesen habe... Trotzdem bilde ich mir ein, dass es inzwischen "runder" schmeckt. Da das Abfüllen in die Flaschen anstand, war mein Brau-Helfer auch zugegen, ihm schmeckte es sehr gut ;-)
Zuckerlösung 1:1 hergestellt und in die Flaschen vorgelegt (3,5 ml Lösung, bzw. 3,5 g Zucker je 0,5 Liter um auf die rechnerischen 5 g / L CO2 zu kommen) und Jungbier eingeleitet.
Nachgärung bzw Nachreifung bei 16 °C für ca 3 Wochen.
Die Flaschen wurden zwischenzeitlich auch für 3 Tage im Freien (Temperatur zwischen 4° und -3 ° C) gelagert, eine Referenz-Flasche wies aber letzlich geschmacklich und optisch keine Unterschiede auf ...
Die große Verkostung erfolgte um die Weihnachtszeit (mehrtägig) und zu Silvester: unheimlich vollmundig und gute Spritzigkeit beim Antrunk. Von den eingebildeten Fehlaromen blieb nur im Abgang ein Geschmack den ich mit "Spritig" (sehr Alkohol-Lastig) beschreiben würde und eine etwas zu starke Bitter-Note (diese bleibt aber im Rahmen und wurde von anderen Verkostern gelobt).
Die gleichen Zutaten sind inzwischen bestellt und ein weiterer Brauvorgang, mit der Hoffnung auf Vermeidung der erkannten Fehler, geplant.
Allzeit gut Sud aus Klosterneuburg (Wien)!
zu aller erst möchte ich mich bei den vielen aktiven Mitgliedern bedanken!
Ohne die gestellten Fragen, Antworten, Diskussionen und geteilten Experimente hätte ich mich als passiver Teilnehmer nicht getraut, ebenfalls Bier zu brauen.
Im folgendem der Ablauf, der dann tatsächlich realisiert wurde, bzw. eine Anleitung was man alles falsch machen kann.
Inzwischen bin ich mir über die meisten Fehler die ich gemacht habe, bewusst, aber vielleicht könnt Ihr mich auf weitere Fehler hinweisen.
Gestartet wurde letztlich erst gegen 20:30 (Fehler 1) mit Freunden und der 4. Flasche Bier in der Hand (Fehler n+1).
Einmaischen in 22 L bei ca. 78 ° C (Fehler n+1) statt bei 72°C, dann bei 68 ° C gehalten.
Dauer ca. 70 Min bis Jod-Normalität hergestellt war.
Da der Einkocher nicht ständig durchheizte verzögerte sich der Start des Hopfenkochens erheblich und es wurde mehr Bier getrunken (Fehler n+1).
Um 23:30 haben wir vor lauter Ungeduld bei 90 ° C statt 100 die erste Hopfengabe gegeben (Fehler n+1) und die Zeitnehmung gestartet (Fehler n+1).
Gegen 01:00 kochte das Wasser endlich. 2. Hopfengabe. Wallendes kochen für 30 min, allerdings mit aufgesetztem Deckel (Fehler n+1), aus Angst die 100 ° C können nicht gehalten werden.
Nach ca. 30 min wurde der Stecker gezogen und Schlafen gegangen.
Am nächsten Tag die Würze über einen Trichter in das Gärfaß plätschern lassen und versucht damit eine Belüftung der Würze zu erreichen.
Meine erste Verkostung einer Würze durfte nicht ausbleiben ;-) Es schmeckte zuerst süß, dann Hopfig, dann knallte eine Bitterkeit in den Mund, die bei mir echte Kopfschmerzen auslöste.
Ausbeute ca. 20 Liter (auf das Anschwänzeln wurde bewusst verzichtet) mit einer Stammwürze von 15 ° Plato bei 17 ° C.
Nottingham Dunstar nach Anleitung rehydriert und der Würze beigemischt und bei ca. 16°C angestellt, nach 6 Stunden bereits sichtbares Blubbern.
Erste Plato-Messung nach 5 Tagen ergab 5,1° Plato, rechnerisch somit 5,3 Vol. % Alkohol. Das überraschte mich, ich rechnete mit einem niedrigeren Plato-Wert bzw. mehr Alkohol. Eine kurze Recherche erklärte den bereits angesprochenen Fehler, das Einmaischen bei 78°C führte zu einer ausgedehnten Dextrin-Rast und zu dem hohen Gehalt an Restextrakt. Eine erste Verkostung beruhigte mich aber: Es schmeckt nach Bier und moussiert auf der Zunge ;-) Auch die Bitterkeit hat erheblich nachgelassen.
Zweite Messung nach 3 weiteren Tagen ergab wieder 5,1 ° Plato. Erneute Verkostung lies mich alle Fehl-Aromen schmecken, von denen ich inzwischen wieder gelesen habe... Trotzdem bilde ich mir ein, dass es inzwischen "runder" schmeckt. Da das Abfüllen in die Flaschen anstand, war mein Brau-Helfer auch zugegen, ihm schmeckte es sehr gut ;-)
Zuckerlösung 1:1 hergestellt und in die Flaschen vorgelegt (3,5 ml Lösung, bzw. 3,5 g Zucker je 0,5 Liter um auf die rechnerischen 5 g / L CO2 zu kommen) und Jungbier eingeleitet.
Nachgärung bzw Nachreifung bei 16 °C für ca 3 Wochen.
Die Flaschen wurden zwischenzeitlich auch für 3 Tage im Freien (Temperatur zwischen 4° und -3 ° C) gelagert, eine Referenz-Flasche wies aber letzlich geschmacklich und optisch keine Unterschiede auf ...
Die große Verkostung erfolgte um die Weihnachtszeit (mehrtägig) und zu Silvester: unheimlich vollmundig und gute Spritzigkeit beim Antrunk. Von den eingebildeten Fehlaromen blieb nur im Abgang ein Geschmack den ich mit "Spritig" (sehr Alkohol-Lastig) beschreiben würde und eine etwas zu starke Bitter-Note (diese bleibt aber im Rahmen und wurde von anderen Verkostern gelobt).
Die gleichen Zutaten sind inzwischen bestellt und ein weiterer Brauvorgang, mit der Hoffnung auf Vermeidung der erkannten Fehler, geplant.
Allzeit gut Sud aus Klosterneuburg (Wien)!