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SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Dienstag 28. März 2017, 19:55
von Terlon
Moin, moin,
für meine UG Biere nehme ich immer eine Schnellvergärungsprobe (20ml auf Einwegspritze).
Nach 3-4 Tagen habe ich so konkrete Werte für den zu erwatenden Restextrakt.
Bei meinem letzten Sud, einem Märzen, habe ich die erste Messung nach sechs Tagen gemacht und der RE schien mir noch etwas zu hoch.
Also augeschüttelt und wärmer gestellt, direkt auf die Heizung mit schätzungweise >25°C. Der RE reduzierte sich von 4,9°P auf 3,3°P bei STW von anfangs 13,7°P.
Gemessen mit Milwaukii Digital Refraktometer und berechnet mit KBH.
Der Sud steht seit 10Tagen unverändert bei 5°P trotz aufschütteln und warmstellen von 12°C auf 18,5°C.
Kann es sein, dass sich der RE der SVP scheinbar ändert da der Alkohol verdunstet und die Berechnung damit falsch ist? Bei der letzten Messung nach weiteren 5 Tagenist der RE noch einmal um 0,2°P gesunken.
Ich weiß ich weiß: Geduld ist wichtig. Wenn sich aber in 10 Tagen bei besagten Umständen nichts tut werde ich misstrauisch und wollte mal eure Erfahrung einholen.
Hefe war die "Lager" von Brauwerkstatt mit der ich ordentliche Ergebnisse erziele.
Hoffentlich habe ich nicht wieder die Fachtermina durcheinander gebracht

Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Dienstag 28. März 2017, 20:52
von olibaer
Hi Teron,
Terlon hat geschrieben: ... sich der RE der SVP scheinbar ändert
Egal was hier weiter passiert: gruselige Frage = gruselige Antwort
Gruß
Oli
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Dienstag 28. März 2017, 23:08
von tauroplu
Hmm...176 Beiträge immerhin, jedoch...was heißt das schon...

Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 06:40
von Boludo
Aso ich kapier die Frage.
Und wenn da Alkohol verdunstet, beeinflusst das natürlich den Messwert.
Stefan
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 06:42
von schloemi
Hallo Olli,
Wenn du unsicher bist, dann wirf einfach ne Spindel rein. Die (elektronischen) Refraktometer liebe ich auch, wenn es mal um einen groben Wert geht, aber wenn es genauer sein muss, beispielsweise auch fürs Grünschlauchen, kommst du für mein Dafürhalten an der Spimdel nicht vorbei.
Cu schloemi
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 06:51
von Boludo
Die Spindel hat aber auch einen Alkoholfehler. Darum spricht man ja vom scheinbaren Vergärungsgrad. Und dann zeigt sie in der SVP auch was anderes an, und zwar einen höheren Wert. Vorausgesetzt es ist wirklich eine relevante Menge Alkohol verdampft.
Stefan
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 07:13
von schloemi
Das ist wohl richtig, die Fehlertoleranz / Abweichung sollte aber deutlich geringer ausfallen und ist vermutlich in dem Messbereich mit bloßem Auge kaum erkennbar, selbst wenn der gesamte Alkohol verdunstet wäre. Hab's allerdings nicht detailliert ausgerechnet, sondern nur grob überschlagen.
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 07:23
von Johnny H
War die Einwegspritze denn verschlossen? Und war sie komplett mit Flüssigkeit befüllt, d.h. kein Gasraum in der Spritze? Das könnte beides die Verdunstung beeinflussen.
Ich persönlich glaube aber nicht, dass es daran liegt. In Deinem Gäreimer stehst Du im Moment bei etwa 65% scheinbarer Vergärgrad. Ich habe keine persönliche Erfahrungen mit dieser Hefe, aber da müsste eigentlich in aller Regel noch ein bisschen was gehen. Wenn sich da aber nichts mehr tut, dann stimmt wahrscheinlich irgend etwas anderes nicht. Vielleicht wurde zu wenig Hefe verwendet?
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 07:28
von Terlon
Boludo hat geschrieben:Aso ich kapier die Frage.
Und wenn da Alkohol verdunstet, beeinflusst das natürlich den Messwert.
Stefan
Danke!
Ich dachte schon man darf hier keine Fragen mehr stellen.
Die Fragestellung war vielleicht etwas unglücklich formuliert.
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 07:34
von Terlon
Johnny H hat geschrieben:War die Einwegspritze denn verschlossen? Und war sie komplett mit Flüssigkeit befüllt, d.h. kein Gasraum in der Spritze? Das könnte natürlich die Verdunstung beeinflussen.
Ich persönlich glaube aber nicht, dass es daran liegt. In Deinem Gäreimer stehst Du im Moment bei etwa 65% scheinbarer Vergärgrad. Ich habe keine persönliche Erfahrungen mit dieser Hefe, aber da müsste eigentlich in aller Regel noch ein bisschen was gehen. Wenn sich da aber nichts mehr tut, dann stimmt wahrscheinlich irgend etwas anderes nicht. Vielleicht wurde zu wenig Hefe verwendet?
Hi,
von den 20ml sind 5ml zur Ausdehnung/Kreusen frei gewesen und die spritze ist nicht luftdicht verschlossen. Nur eine Abdeckung aus Alufolie.
Laut MrMalty habe ich lediglich 10% Hefe zu wenig genommen. Das sollte wohl nicht diese Auswirkung haben.
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 07:39
von Terlon
schloemi hat geschrieben:Hallo Olli,
Wenn du unsicher bist, dann wirf einfach ne Spindel rein. Die (elektronischen) Refraktometer liebe ich auch, wenn es mal um einen groben Wert geht, aber wenn es genauer sein muss, beispielsweise auch fürs Grünschlauchen, kommst du für mein Dafürhalten an der Spimdel nicht vorbei.
Cu schloemi
Hi Schloemi,
eine Spindel habe ich natürlich. Die würde mir im Süd wohl auch nur den Wert des Refraktometers bestätigen.
Für die SVP hab ich nicht mehr genug übrig, da die Spindel wohl 200ml benötigt.
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 07:45
von Boludo
schloemi hat geschrieben:Das ist wohl richtig, die Fehlertoleranz / Abweichung sollte aber deutlich geringer ausfallen und ist vermutlich in dem Messbereich mit bloßem Auge kaum erkennbar, selbst wenn der gesamte Alkohol verdunstet wäre. Hab's allerdings nicht detailliert ausgerechnet, sondern nur grob überschlagen.
Wenn der gesamte Alkohol verdunstet wäre, würde die Spindel ungefähr den tatsächlichen Vergärungsgrad und nicht den scheinbaren anzeigen und der weicht deutlich ab.
Stefan
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 08:18
von TheCK
Kann es eventuell an der unterschiedlichen Lichtbrechung liegen?
Du misst nach 3 Tagen - zu dieser Zeit ist vermutlich noch Einiges an Hefe in der Schwebe. Diese sedimentiert im Laufe der Zeit, deine Messflüssigkeit wird demnach immer klarer.
Das Refraktometer arbeitet ja grundsätzlich mal optisch, da können kleine Störeinflüsse schon mal kleine Änderungen der Messwerte verursachen.
Ob es an der Alkoholverdunstung liegen kann würdest du nur erfahren, wenn du die Messprobe zuerst sterilfiltrierst und danach so wie die aktuelle SVP behandelst (halb abgedeckt stehen lassen und nach einigen Tagen wieder messen).
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Mittwoch 29. März 2017, 08:22
von tauroplu
Kleinpartikelige Trubteilchen wie Hefezellen stören die Bestimmung bei einem Digitalrefraktometer nicht, das ist ja das Schöne an diesen Teilen.
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Donnerstag 30. März 2017, 11:03
von Terlon
Boludo hat geschrieben:schloemi hat geschrieben:Das ist wohl richtig, die Fehlertoleranz / Abweichung sollte aber deutlich geringer ausfallen und ist vermutlich in dem Messbereich mit bloßem Auge kaum erkennbar, selbst wenn der gesamte Alkohol verdunstet wäre. Hab's allerdings nicht detailliert ausgerechnet, sondern nur grob überschlagen.
Wenn der gesamte Alkohol verdunstet wäre, würde die Spindel ungefähr den tatsächlichen Vergärungsgrad und nicht den scheinbaren anzeigen und der weicht deutlich ab.
Stefan
Hallo Stefan,
damit hat du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Wenn ich die SVP lange genug stehen lasse und der Alkohol verdunstet messe ich den tatsächlichen EVG und Restextrakt.
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Donnerstag 30. März 2017, 12:05
von schloemi
Terlon hat geschrieben:Boludo hat geschrieben:schloemi hat geschrieben:Das ist wohl richtig, die Fehlertoleranz / Abweichung sollte aber deutlich geringer ausfallen und ist vermutlich in dem Messbereich mit bloßem Auge kaum erkennbar, selbst wenn der gesamte Alkohol verdunstet wäre. Hab's allerdings nicht detailliert ausgerechnet, sondern nur grob überschlagen.
Wenn der gesamte Alkohol verdunstet wäre, würde die Spindel ungefähr den tatsächlichen Vergärungsgrad und nicht den scheinbaren anzeigen und der weicht deutlich ab.
Stefan
Hallo Stefan,
damit hat du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Wenn ich die SVP lange genug stehen lasse und der Alkohol verdunstet messe ich den tatsächlichen EVG und Restextrakt.
Jupp - Stefan hat Recht, der Effekt sollte sich deutlich auch an der Spindel ablesbar machen. Darüber hinaus ist aber zu berücksichtigen:
Wenn ich die SVP lange genug stehen lasse und der Alkohol verdunstet - dürfte parallel gleichzeitig noch Wasser verdunsten, so dass selbst brauchbare Rückschlüsse auf tatsächlichen EVG und Restextrakt fragwürdig werden könnten. Bis dann am Ende nur noch der Extrakt übrig ist. Den könnte man dann ggf. wiegen und über das Ausgangsvolumen zurückrechnen. Bis dahin sollte man dann aber längst abgefüllt haben.
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Donnerstag 30. März 2017, 13:07
von Boludo
Man würde theoretisch nicht den tatsächlichen Restextrakt messen, da sich ja auch das Volumen durch das Verdunstem ändert und damit die Konzentration der gelösten Stoffe. Aber irgendwo in der Nähe sollte man schon landen.
Stefan
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Donnerstag 30. März 2017, 13:14
von Johnny H
Das ist eine rein theoretische Überlegung. Aus einer ca. 5%igen Alkohollösung wird niemals der gesamte Alkohol einfach so ausdünsten. Diese Diskussion hatten wir schon mal
in diesem Thread.
Re: SVP: Nimmt der Alkoholfehler durch Verdunstung ab?
Verfasst: Donnerstag 30. März 2017, 13:43
von Boludo
Ich halte das auch für ausgeschlossen. Aber es reicht ja, dass überhaupt was verdunstet. Dann misst man auch was anderes.
Stefan