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Salut miteinander,

ich lasse meine Würze in alten 25l Mostfässern vergären, welche in der Schweiz in einigen Haushalten und an manchen Bauernhöfen noch zu finden sind. Heute hat man ja beim Verkauf von (Süss)Most direkt ab Hof weitgehend auf Plastiksäcke in Kartonschachteln à 5-10 Litern Fassungsvermögen umgestellt.

Wer noch etwas über die Fässer erfahren will, findet den Katalog hier (Seiten 4-8 sind für diesen Thread wichtig):
http://www.lv-schwilch.ch/Portals/_defa ... _gzd01.pdf

Nun sind mir im April und im Juni ganze zwei Sude hopps gegangen, weil sich im Silikonschlauch am Auslass eine gelbe, sehr schwer entfernbare Substanz angesetzt hat. Ich nehme stark an, dass dies Bierstein ist und dies der Grund war wieso ich zwei Sude wegschütten musste.

Die Problem wurde also identifiziert. Für den neusten Sud (wieder ein Tripel ) bin ich auf das andere Fass umgestiegen, welches noch keine gelbe Verfärbung am Silikonschlauch aufwies. Natürlich wurde es vorsichtshalber vor dem Umfüllen der Würze noch einmal ordentlich durchgeputzt, um Infektionen zu vermeiden. Nach dem Abfüllen des neusten Suds ist mir ein leichter Gelbstich im Silikonschlauch aufgefallen, welcher sich trotz mechanischer und chemischer Einwirkung (Schrubben + PBW) nicht entfernen liess. Sieht ganz so aus, als ob Silikon nicht dazu geeignet ist, längere Zeit mit erst Würze, dann Bier in Kontakt zu sein, ohne Ein-/Ablagerungen zu kassieren. Stimmt das so?

Jetzt geht es nicht darum, wie man den Bierstein wegputzt. Das wurde ja schon etliche Male durchgekaut. Ich bin eher auf der Suche nach Alternativen bzw. präventiven Massnahmen, um die Biersteinentstehung zu verlangsamen oder zu verhindern. Ständig Silikonschläuche ersetzen finde ich eine wenig sinnvolle Angelegenheit, da es das Problem nicht wirklich löst.

Ich habe nun ein paar Ideen zusammengestellt und würde gerne wissen, was Ihr von den jeweiligen Ideen haltet:
1. Ersatz des Silikonschlauches durch einen dieser regulären (roten) Schläuche (siehe Katalog), da Temperaturbeständigkeit nicht gefordert wird, wäre der Verzicht auf Silikonschläuche kein Problem. Aber laufe ich da nicht Gefahr wieder Ablagerungen zu haben? Schlimmer noch: Die wären dann kaum sichtbar, da der Schlauch nicht mehr transparent wäre.
2. Schliessen des Auslaufhahnes, da ich den sowieso nur zum Messen mit dem Refraktometer etwas entnehmen muss und das könnte ich auch mit einem langen Pipette lösen. Nun stellt sich die Frage, wie ich das Loch sicher und hygienisch schliessen kann. Am besten stülpe ich etwas über den Nippel (siehe Katalog). Gibt es da gute Möglichkeiten, welche auch einfach zu reinigen sind?

Kennt ihr noch weitere Möglichkeiten? Freu mich auf eure Antworten.

Silikonschläuche sind zwar hitzeresistent, verfärben sich aber recht schnell wenn sie bestimmten Chemikalien ausgesetzt werden.
Das muss noch nicht unbedingt darauf hindeuten, dass sie nicht mehr verwendbar sind.
Ein leichter Gelbstich muss da noch gar nichts bedeuten. Gut gepflegt und immer sofort gereinigt und desinfiziert halten die lange.
Generell sollte halt kein Schmutz eintrocknen.

Einen undurchsichtigen Schlauch zu benutzen, wäre da in etwa das gleiche wie eine Schlafbrille aufzusetzen.
Du siehst den Dreck nicht mehr, aber er ist ja trotzdem noch da...

Hähne hingegen stellen generell ein großes Infektionsrisiko dar. Da sind fast immer Toträume vorhanden, die man nicht vermuten würde.
Am besten nicht benutzen, ansonsten nach jeder Benutzung zerlegen und gut desinfizieren.

Tozzi hat geschrieben: ↑Mittwoch 13. September 2017, 01:10 Silikonschläuche sind zwar hitzeresistent, verfärben sich aber recht schnell wenn sie bestimmten Chemikalien ausgesetzt werden.
Das muss noch nicht unbedingt darauf hindeuten, dass sie nicht mehr verwendbar sind.
Ein leichter Gelbstich muss da noch gar nichts bedeuten. Gut gepflegt und immer sofort gereinigt und desinfiziert halten die lange.
Generell sollte halt kein Schmutz eintrocknen.

Das freut mich natürlich, dass ich nicht der einzige bin, der diese Erfahrung gemacht hat. Bezüglich Hygiene sollte in ausgedehntes Bad in PBW inkl. Schrubben und trockener Lagerung ausreichen, um Infekte zu verhindern

Tozzi hat geschrieben: ↑Mittwoch 13. September 2017, 01:10 Einen undurchsichtigen Schlauch zu benutzen, wäre da in etwa das gleiche wie eine Schlafbrille aufzusetzen.
Du siehst den Dreck nicht mehr, aber er ist ja trotzdem noch da...

Hübscher Vergleich auch deshalb will ich eher eine Farbveränderung sehen als gar nichts. Was hältst du von durchsichtigen PVC-Schläuchen? Bei mir liegen noch ein paar Meter herum, weil die seit der Anschaffung des langen Silikonschlauches obsolet geworden sind.

Tozzi hat geschrieben: ↑Mittwoch 13. September 2017, 01:10 Hähne hingegen stellen generell ein großes Infektionsrisiko dar. Da sind fast immer Toträume vorhanden, die man nicht vermuten würde.
Am besten nicht benutzen, ansonsten nach jeder Benutzung zerlegen und gut desinfizieren.

Zerlege ich meist so gut es geht. Den Nippel kann ich leider nicht entfernen, da ich keine Lust habe den Innenschlüssel zu kaufen / zu basteln. Jedoch probiere ich alles möglichst gründlich von aussen her zu reinigen.

Danke für deine Antworten:)

Khargoro hat geschrieben: ↑Mittwoch 13. September 2017, 18:37 Bezüglich Hygiene sollte in ausgedehntes Bad in PBW inkl. Schrubben und trockener Lagerung ausreichen, um Infekte zu verhindern

Dann ist der Schlauch zumindest sauber. Vor dem erneuten Einsatz solltest Du ihn noch desinfizieren, z.B. mit StarSan.

Khargoro hat geschrieben: ↑Mittwoch 13. September 2017, 18:37 Was hältst du von durchsichtigen PVC-Schläuchen?

Kommt auf den Verwendungszweck an. Die sind gegenüber Chemikalien sehr beständig, aber leider nicht hitzestabil.
Für heiße Würze kommt also nur Silikon in Frage, im Kaltbereich nehme ich meistens PVC Schläuche. Die knicken auch nicht so leicht und halten mehr Druck aus (und sind wesentlich billiger).