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Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 19:30
von BierR17
Tach zusammen

Bevor ich eine Aufstockung meiner Vorräte in Angriff nehme, würde ich gerne erst einmal die Reste verwerten.

Dachte mir, ich mache hier mal einen kreativen Aufruf für ein Rezeptvorschlag. Abstimmen welches Rezept dann gebraut wird, soll hier dann die Community.
Das Gewinnerrezept wird dann gebraut und der Gewinner bekommt davon dann eine Kostprobe zugesendet.

Gebraut wird in der Einkocherklasse.

Folgende Zutaten sind noch vorhanden:

1kg dunkles Weizenmalz
1.2 kg Pilsener Malz
2kg helles Weizenmalz
~1.5 kg Pale Ale Malz
1kg Sauermalz

Hopfen:
Mandarina, Citra, Polaris, Mistral, yellow Sub, sorachi ACE

Hefe: 1x funktown Pale Ale flüssighefe

Eine Zutat darf außerhalb der Vorhandenen noch dazugewählt werden. Diese muss aber im normalen Einzelhandel zu kaufen sein. Ob das jetzt Haferflocken, Mais oder Gewürze oder ähnliches sind ist egal.

Sonst möchte ich keine Vorgaben machen.

Ich bin gespannt...

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 19:43
von Bierjunge
Zu einem fast gleichlautenden Ansinnen hatte ich einmal hier geschrieben:
Bierjunge hat geschrieben: Donnerstag 16. März 2017, 13:59 Ich finde übrigens den Titel des Threads höchst unglücklich gewählt.
Du stellst ganz allgemeine Frage zur Rezepte-Entwicklung, nicht mehr und nicht weniger.

"Resteverwertungsbier" halte ich für eines der allerschlimmsten Unworte! Ich würde niemals etwas nur deswegen so brauen, weil es halt da ist. :Mad2
Man macht sich doch vorher Gedanken, was es werden soll. (Und Deine Fragen zeigen doch, dass Du Dir sehr wohl Gedanken machst!)
Entweder geben es die Vorräte her, dann ist gut. Wenn nicht, dann hat man die Wahl, die fehlenden Rohstoffe nachzubestellen, sinnwahrend(!) zu substituieren, oder es besser ganz bleiben zu lassen und etwas anderes zu brauen.
Und überlagerte Rohstoffe schmeißt man lieber gleich weg, anstatt sie zu einem "ist-halt-wie-geworden"-Irgendwas zu verbrauen. Dafür wäre mir meine Zeit echt zu schade! :puzz

Moritz

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 20:40
von BierR17
Ob der Titel jetzt sinnvoll gewählt ist oder nicht liegt im Auge des Betrachters. So weiß man wenigstens gleich was gemeint ist.

Ansonsten was spricht denn wirklich dagegen? Übriges Essen wirft man ja auch nicht weg.
Finde das ehrlich gesagt ziemlich engstirnig. So "typisch deutsch" irgendwie. Bloß nicht aus der Reihe fallen.
Wo wäre denn die Bierszene heute, hätte nie jmd experimentiert?

Und von überlagerten Rohstoffen habe ich nichts geschrieben! Soweit will ich es ja garnicjt erst kommen lassen :P
Ist ja auch nicht so, dass da oben nur unbrauchbares zeug aufgeführt ist :Pulpfiction

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 20:51
von hyper472
BierR17 hat geschrieben: Dienstag 19. September 2017, 19:30

1.2 kg Pilsener Malz
2kg helles Weizenmalz
~1.5 kg Pale Ale Malz

Hopfen:
Mandarina, Citra,

Ich bin gespannt...
Das sollte ein nettes Weizen werden können, wenn Du Dich von Deinen Restbeständen rumkommandieren lassen willst. Brauchst natürlich eine andere Hefe dafür.

Ceterum censeo, dass
a) ich mich Moritz anschließe und
b) typisch deutsch eigentlich nur eines ist, nämlich Dinge, die man nicht mag oder versteht, als "typisch deutsch" zu erklären.
Trotzdem gut Sud!

Viele Grüße, Henning

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 21:06
von BierR17
Naja gut, "typisch deutsch" ist eben nun mal dass, was das Klischee hat entstehen lassen. Nämlich immer schön nach Schema F und Standard...aber soll hier auch garnicht zur Diskussion stehen.

Ich sehe das eben so, dass es zu Hauf tolle traditionell regionale und überregionale Gerichte gibt, welche eben genau aus solch einem Vorhaben heraus entstanden sind.

Ich biete auch gerne an jedem der möchte, das Ergebnis zur eigenen Meinungsbildung zukommen zu lassen.

Sofern das hier zustande kommt natürlich :Drink

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 21:19
von Alt-Phex
Auch wenn ich von Resteverwertungsrezepten auch nicht viel halte, sauge ich mir trotzdem gerne Rezepte aus den Fingern. Und die Ausgangsbasis ist ja nicht so schlecht. Könnte ein leckeres "Wheat Ale" werden.

Rezept für 20L bei 60% SHA und etwa 13,5°P STW

1,2 kg Pilsener
1,5 kg Pale Ale
2,0 kg Weizen hell

57°C 10min, 63°C 30min, 72°C 20min (bis Jodnormal)

Mit Mandarina als Vorderwürzehopfen auf 35-40IBU zielen.
Citra oder Yellow Sub bei unter 80°C (Whirlpool), 2g/L.

60min Kochen.

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 21:23
von hyper472
"Wheat Ale" :Grübel
Again what learned!
Deswegen lese ich solche Threads: Gerstenmalzschüttungen mit Weizenhefe anzustellen hatte ich schon - andersrum war mir bisher fremd.
Viele Grüße, Henning

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 21:44
von DerDerDasBierBraut
Bin dabei mit einem Hefeweizen und einer hohen Verwertungsrate :Pulpfiction

1kg dunkles Weizenmalz
2kg helles Weizenmalz
1.2 kg Pilsener Malz
~1.5 kg Pale Ale Malz
150g Sauermalz

STW: 12°P

Rasten:
Einmaischen (10 Minuten @ 40°C)
1. Rast 42°C 20 Minuten
2. Rast 57°C 5 Minuten
3. Rast 64°C 30 Minuten
4. Rast 72°C 20 Minuten (bis jodnormal)
5. Rast 78°C 10 Minuten

Hopfen:
VWH: yellow Sub (ausrechnen auf 17 IBU)
Wirlpool (75 °C): Mandarina

Kaufen im Supermarkt:
2 Flaschen Gutmann oder Schneider TAP 7 zum Strippen der Hefe

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 21:56
von Kurt
Alle hellen Malze außer dem Sauermalz und die Hälfte des dunklen Weizenmalzes. Sauermalz nach Brauwasser dosieren. Yellow Sub, Sorachi Ace und einen Hauch Citra. 13°P 20-25 IBU ordentlich Whirlpoolhopfen, vergären mit der vorhandenen Alehefe. Das wird ein American Wheat vom Feinsten!

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Dienstag 19. September 2017, 22:11
von Sura
Falls du ein Wheat Ale (oder amerikanisches Weizen) machen möchtest, dann würde ich das auch nicht zu trocken gestalten. Mit Weizenanteil um und bei oder über 50% wird das ziemlich fad im Körper. Bei der Bitterkeit nicht über 35 IBU gehen. Aber Whirlpoolhopfen und gerne noch Stopfen! Der Körper gibt wenig her, die Hefe hilft da nicht, und ohne ordentlich Aromahopfen am Ende hast du was ziemlich unspannendes was man nur bei über 15°C trinken kann, weil die Aromen ansonsten komplett verschwinden.....

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 07:36
von BierR17
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 19. September 2017, 21:44
Kaufen im Supermarkt:
2 Flaschen Gutmann oder Schneider TAP 7 zum Strippen der Hefe
Wie funktioniert das mit dem strippen?

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 07:45
von DerDallmann
Hefe strippen, siehe heir:
wiki/doku.php/hefestripping

Ich würde mit den Zutaten auch ein Weizen, inkl Hefe strippen, machen. Die Funktown wäre mir dafür zu schade, die würde ich mir aufbewahren, zb für ein schönes NEIPA.

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 07:47
von DerDerDasBierBraut
BierR17 hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2017, 07:36
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 19. September 2017, 21:44
Kaufen im Supermarkt:
2 Flaschen Gutmann oder Schneider TAP 7 zum Strippen der Hefe
Wie funktioniert das mit dem strippen?
Steht im Wiki: wiki/doku.php/hefestripping
Bei einem Weizen kannst Du dir den Starter auch sparen und einen Bodensatz pro 10 Liter Würze direkt in den Gäreimer geben (meine persönliche Faustregel).

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 08:11
von Boludo
Direkt mit Bodensatz ohne Starter anstellen kann funktionieren, muss aber nicht. Und man darf sich dann nicht über schlechte Vergärungsgrade wundern, gerade bei etwas höheren Stammwürzen. Das ist auf jeden Fall extremes Underpitching und ein schwach gehopftes Hefeweizen kann sich da schnell was fangen.

Stefan

Re: Rezeptideen Resteverwertung?

Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 08:12
von gulp
BierR17 hat geschrieben: Dienstag 19. September 2017, 20:40 Ob der Titel jetzt sinnvoll gewählt ist oder nicht liegt im Auge des Betrachters. So weiß man wenigstens gleich was gemeint ist.

Ansonsten was spricht denn wirklich dagegen? Übriges Essen wirft man ja auch nicht weg.
Finde das ehrlich gesagt ziemlich engstirnig. So "typisch deutsch" irgendwie. Bloß nicht aus der Reihe fallen.
Wo wäre denn die Bierszene heute, hätte nie jmd experimentiert?

Und von überlagerten Rohstoffen habe ich nichts geschrieben! Soweit will ich es ja garnicjt erst kommen lassen :P
Ist ja auch nicht so, dass da oben nur unbrauchbares zeug aufgeführt ist :Pulpfiction
Diese Resteverwertungs Freds werde ich nie verstehen.

Man legt sich ein paar Basismalze zu und die wichtigsten Spezialmalze. Was ausgeht kauft man nach, ebenso Zutaten, die ein spezielles Bier fordert. Engstirnig ist eigentlich von einer statischen Menge von Zutaten auszugehen und nur das zu brauen, was damit geht. Das ist für mich eine typisch deutsche Reaktion und experimentieren geht auch ohne Einschränkung auf vorhandene Zutaten.

Nichts für ungut, nur meine 5 Cent. :Greets

Gruß
Peter