Servus zusammen,
ich hab mir mein erstes Mano geschrottet, dann ein neues gebaut, was sich aber beim ersten Einsatz temporär als undicht erwiesen hat:
Einen Tag nach Abfüllung in die Flasche hat es 0 Bar angezeigt, obwohl am Flaschenrand kleine Bläschen aufstiegen. Daraufhin hab ich das Manometer gecheckt, repariert und wieder aufgesetzt. Einen Tag danach hatte ich 0,4 Bar drauf. Also klar, dass es am ersten Tag undicht war.
Aber welchen Druckverlust muß ich nun einkalkulieren, der mir am ersten Tag abhanden gekommen ist?
Wenn ich mir normale Druckverläufe bei Flaschengärungen anschaue, geht es erst recht linear los, bevor es am Ende stark abflacht. Daher schätze ich, dass die anderen Flaschen nach Tag 2 um die 0,8 Bar (0,4 vom ersten und 0,4 vom 2. Tag) drauf hatten. Und schlußfolgernd würde ich schätzen, dass wenn bei Gärende angenommene 2,0 Bar auf der Manometerflasche sind, die anderen 2,4 Bar auf dem Kessel haben (also einfache Addition der ersten 0,4 Bar).
Kann man das grob so rechnen? Mir geht's nicht um ein Zehntel Bar, aber ums halbwegs nachvollziehbare Ermitteln in Hobbybrauergenauigkeit.
Danke und frohe, bierige Weihnachten,
Ursus
PS: Glaube zwar nicht, dass es eine Rolle spielt, aber es geht um ein Jasmin Ale (Mit Jasmin-Blüten), 14,5°P, VG 79%, Karbonisiert mit aufgelöstem Haushaltszucker auf 4,8 g CO2/l.
Flaschengärung: Druckermittlung bei teilw. undichtem Manometer
Flaschengärung: Druckermittlung bei teilw. undichtem Manometer
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Schütt's nei, schütt's nei!
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- Flothe
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Re: Flaschengärung: Druckermittlung bei teilw. undichtem Manometer
Guten Morgen,
Ich konsultiere mal kurz meine Kristallkugel: "Ja, kannst du so rechnen...oh nein...der Grimm...ne, besser nicht so rechnen. Also die Geister aus dem Jenseits sagen: Nichts genaues weiß man nicht."
Was genau erwartest du denn jetzt? Ich wäre schwer verwunderte wenn man bei dieser Ausgangslage überhaupt noch eine Angabe genauer als 0,5 bar machen könnte.
Was du machen kannst: Kühle eine der dicht verschlossenen Flaschen nach Abschluss der NG auf -2 °C ab und setze dann so schnell wie möglich das Manometer drauf und lass das ganze auf NG-Temperatur kommen. Der Druckverlust aus dem Kopfraum sollte klein genug sein, dass du dann vielleicht doch noch eine halbwegs genaue Angabe bekommst.
Wenn du handwerklich alles richtig gemacht hast, also ausgären lassen und Zucker korrekt eingewogen, dann sollte doch ohnehin alles tutti sein.
LG Florian
Ich konsultiere mal kurz meine Kristallkugel: "Ja, kannst du so rechnen...oh nein...der Grimm...ne, besser nicht so rechnen. Also die Geister aus dem Jenseits sagen: Nichts genaues weiß man nicht."
Was genau erwartest du denn jetzt? Ich wäre schwer verwunderte wenn man bei dieser Ausgangslage überhaupt noch eine Angabe genauer als 0,5 bar machen könnte.
Was du machen kannst: Kühle eine der dicht verschlossenen Flaschen nach Abschluss der NG auf -2 °C ab und setze dann so schnell wie möglich das Manometer drauf und lass das ganze auf NG-Temperatur kommen. Der Druckverlust aus dem Kopfraum sollte klein genug sein, dass du dann vielleicht doch noch eine halbwegs genaue Angabe bekommst.
Wenn du handwerklich alles richtig gemacht hast, also ausgären lassen und Zucker korrekt eingewogen, dann sollte doch ohnehin alles tutti sein.
LG Florian
Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko. - Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
Re: Flaschengärung: Druckermittlung bei teilw. undichtem Manometer
Hallo Florian,
mein Dank geht an Deine Kristallkugel. ;-)
Was ich erwartet hab: Ungefär sowas wie: "Na, wenn am ersten Tag Dein Mano undicht war und am 2. (jetzt dicht) der Druck um 0,4 Bar gestiegen ist, sind am ersten Tag ungefähr 0,4 Bar verlustig gegangen, die Du am Ende einfach draufrechnen kannst bei den Flaschen ohne Verlust." Aber der Teufel ist bekanntermaßen ein Eichhörnchen ...
Ich denke mal, dass ich handwerklich sauber bin: HG-Dauer mit der US-05 waren bei letzendlich 20°C 22 Tage (über eine Woche keine RE-Änderung mehr), da sollte ich durch sein, was auch der Vergärgrad von fast 80° unterstreicht. Und 150g Zucker auf 23,5l sollten auch passen.
Also ich machs einfach so: Wenn nach 3 Wochen das Mano 2 Bar anzeigt, schätze ich, dass die anderen 2,4 haben. Wenns dann 1,8 oder 3,0 sind, isses mir auch wurscht. Hauptsache keine 10,3 ... denn sonst: Bummm!
Ursus
mein Dank geht an Deine Kristallkugel. ;-)
Was ich erwartet hab: Ungefär sowas wie: "Na, wenn am ersten Tag Dein Mano undicht war und am 2. (jetzt dicht) der Druck um 0,4 Bar gestiegen ist, sind am ersten Tag ungefähr 0,4 Bar verlustig gegangen, die Du am Ende einfach draufrechnen kannst bei den Flaschen ohne Verlust." Aber der Teufel ist bekanntermaßen ein Eichhörnchen ...
Ich denke mal, dass ich handwerklich sauber bin: HG-Dauer mit der US-05 waren bei letzendlich 20°C 22 Tage (über eine Woche keine RE-Änderung mehr), da sollte ich durch sein, was auch der Vergärgrad von fast 80° unterstreicht. Und 150g Zucker auf 23,5l sollten auch passen.
Also ich machs einfach so: Wenn nach 3 Wochen das Mano 2 Bar anzeigt, schätze ich, dass die anderen 2,4 haben. Wenns dann 1,8 oder 3,0 sind, isses mir auch wurscht. Hauptsache keine 10,3 ... denn sonst: Bummm!
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- afri
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Re: Flaschengärung: Druckermittlung bei teilw. undichtem Manometer
Der Sinn des Manometers liegt doch hier: ermitteln des Zeitpunkts, ab welchem keine Druckerhöhung mehr stattfindet. Hier ist also die NG beendet, welchen Wert das nunmehr reparierte Gerät anzeigt, ist dabei irrelevant. Hauptsache also: keine Druckerhöhung findet statt, NG zuende, Punkt.
OK, eine Carbonisierung kann man so natürlich nicht mehr ermitteln, aber das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt so oder so nicht mehr zu ändern.
Achim
OK, eine Carbonisierung kann man so natürlich nicht mehr ermitteln, aber das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt so oder so nicht mehr zu ändern.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Flaschengärung: Druckermittlung bei teilw. undichtem Manometer
Achim, Du hast völlig recht! Das ist der Hauptgrund.
Nur versuche ich auch, mein Tun am Ende zu überprüfen. D.h. wenn ich auf 4,8g CO2 aufkarbonisiere, müssen am Ende der Flaschengärung ca. 2,4 Bar auf der Uhr sein. Dann weiß ich auch, dass ich richtig gearbeitet hab.
Passt bei mir mal weniger, mal mehr. Diesmal hab ich es wohl vergurkt. Naja, Hauptsache, die Nadel bleibt irgendwann stehen. (Hab das erste Mal mit IM gearbeitet, nach 2 Tagen in der Flasche schon sehr klar, aber das zögert das Ende natürlich hinaus. Hab gestern schon mal alle Buddels geschüttelt. Naja, ich weiß ja: Dauer HG = Dauer NG, da wird's erst im neuen Jahr was ... und Geduld hab ich ja hier gelernt. Zumindest, was Brauen angeht ...
)
Schöne Weihnachten,
Ursus
Nur versuche ich auch, mein Tun am Ende zu überprüfen. D.h. wenn ich auf 4,8g CO2 aufkarbonisiere, müssen am Ende der Flaschengärung ca. 2,4 Bar auf der Uhr sein. Dann weiß ich auch, dass ich richtig gearbeitet hab.
Passt bei mir mal weniger, mal mehr. Diesmal hab ich es wohl vergurkt. Naja, Hauptsache, die Nadel bleibt irgendwann stehen. (Hab das erste Mal mit IM gearbeitet, nach 2 Tagen in der Flasche schon sehr klar, aber das zögert das Ende natürlich hinaus. Hab gestern schon mal alle Buddels geschüttelt. Naja, ich weiß ja: Dauer HG = Dauer NG, da wird's erst im neuen Jahr was ... und Geduld hab ich ja hier gelernt. Zumindest, was Brauen angeht ...
Schöne Weihnachten,
Ursus
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