Schlenkerla Klon

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SINS
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Schlenkerla Klon

#1

Beitrag von SINS »

Da hier noch Verkostungen folgen werden, erstelle ich hiermit die Fortsetzung des alten Threads im neuen Forum.

Link zum alten Forum:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=24978


Edit: Uwe12 hat aus dem Betreff "Schenkerla" ein "Schlenkerla" gemacht - das Bier gibts ja nicht geschenkt. :Wink
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Berlius
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Re: Schenkerla Klon

#2

Beitrag von Berlius »

Servus,

also ich werde morgen Abend zur Verkostung schreiten und den Bericht posten.
Dann kann ich gleich mal das Bild einfügen testen. :Smile

Gruß
Berlius
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Berlius
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Re: Schenkerla Klon

#3

Beitrag von Berlius »

Servus,

also heute Abend kam ich endlich dazu dein Schlenkerla Klon zu verkosten.

Die Flasche wurde mit einem lauten Plopp geöffnet.
Hab gleich an der offenen Flasche gerochen und ein schöner Schinkengeruch kam entgegen.
IMG_20141019_195912.jpg
Die Optik passt schon mal sehr gut!
Der Schaum ist schön feinporig und zerfällt dann, was aber überhaupt nicht schlimm ist.
Ein leichter Schaumfilm bleibt bis zum Schluß.
Karbonisierung ist gut getroffen. Dürfte für meinen Geschmack auch nicht mehr sein.
Der Schinkengeschmack nimmt mit der Zeit ab.

Alles in allem ein guter Versuch für ein Schlenkerla Klon.
Interessant wäre es, dass Rezept mal parallel UG zu vergären.

Kannst aber trotzdem sehr stolz auf das Ergebnis sein!
Vielen Dank nochmal

Gruß
Berlius
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SINS
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Re: Schenkerla Klon

#4

Beitrag von SINS »

Danke für Eure Berichte bisher!
Interessante Dinge, die dabei rauskommen... :Smile

Steht noch ein Bericht von "rauchbier" aus.

Erst dann schreib ich noch etwas detailierter.

Liebe Grüße,

Sven.
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SINS
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Re: Schenkerla Klon

#5

Beitrag von SINS »

Eins noch:

Ein "Aecht Schlenkerla" Willi Becher ist eine aechte Ehre für mich!

Danke, Berlius!!! :thumbup
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Berlius
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Re: Schenkerla Klon

#6

Beitrag von Berlius »

Bitte gern geschehen!
War neulich wieder beim Bockbieranstich! Sehr lecker!!!
Gruß
Berlius
rauchbier
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Re: Schlenkerla Klon

#7

Beitrag von rauchbier »

So, die erste Flasche Schlenkerla Klon ist verköstigt. Für den Vergleich habe ich zunächst die Flasche Klon getestet und danach direkt ein Original Schlenkerla Märzen (MHD 12/2014). Vorweg muss ich sagen, dass ich von Sins Klon auch sehr begeistert bin. Im Testbericht habe ich aber bewußt die negativen Dinge herausgestellt, um SINS zu unterstützen, das Original möglichst identisch zu kopieren. Einschätzung nach Test der zweiten Flasche folgt noch, wenn es noch Ergänzungen gibt. Wollte allerdings nicht länger warten.

Einschenken und Farbe:
Das dunkelrot/berstein des Originals kommt der Klon schon sehr nah. Die Farbe ist aber im Licht nicht ganz so intensiv. Schaumkrone nicht ganz so intensiv, was aber vermutlich auch meinem vorsichtigen Einschenken geschuldet ist, um die Hefe in der Flasche zu belassen. Der Klon zeigt direkt aufsteigende Kohlensäure.

Geruch:
Der Geruch im Glas ist sehr nahe am Original. Das Schlenkerla riecht allerdings direkt nach dem Einschenken noch intensiver.

Geschmack:
Der Antrunk ist mit dem Original vergleichbar. Schönes Raucharoma. Beim Original insgesamt etwas intensiver, was aber nicht nennenswert ist. Allerdings ist das Raucharoma beim Schlenkerla zumindest am Anfang intensiver. Das Original geht nach dem Raucharoma im Mittelteil in ein leichtes Karamellaroma über. Das Karamell bleibt mit dem aufkommenden Hopfen am Gaumen "hängen" und sorgt für ein bleibenden Geschmack. Das fehlt beim Klon. Zumindest bei meiner ersten Probeflasche war die Karbonisierung eindeutig zu hoch. Dies war bereits bei Einschenken durch die aufsteigende Kohlensäure zu sehen. Beim Original ist die Kohlensäure weitaus weniger präsent, was mehr Platz für den Geschmack im Abgang lässt. Beim Klon überrollt die aufkommende Kohlensäure jeden Nachgeschmack. Der Rauchmalz schafft es dadurch nicht, einen bleibenden Geschmack zu hinterlassen. Bei der ausgewählten Probeflasche des Schlenkerla Original war das Aroma des Buchenholzes sehr intensiv, was allerdings auch nicht bei jeder Tranche Schlenkerla so direkt der Fall ist.

Fazit (der ersten Testflasche):
Toller Selbstversuch des Schlenkerla Märzen, der mit erhobenen Haupt dem Original entgegentreten kann. Allerdings nimmt ihm die zu hohe Karbonisierung den bleibenden Geschmack. Aus meiner Sicht müsste das Raucharoma noch etwas präsenter sein. Nimmt die Kohlensäure dann nicht den Geschmack, hast du den perfekten Klon geschaffen. :thumbsup

P.S.
Spannend wäre in der Tat eine untergärige Version direkt daneben.
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SINS
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Re: Schlenkerla Klon

#8

Beitrag von SINS »

Somit sind alle Verkostungen durch. Wer im alten Forum mitgelesen hat wird sich vielleicht fragen warum es nur drei Verkoster gibt und nicht fünf wie angekündigt. -> eine Sendung ging nach Österreich und kam zerstört zurück. :thumbdown
Zwei Leute sind abgesprungen. Somit waren es auch aufgrund meiner hohen Kosten nur drei... Soweit zum Organisatorischen.

Aus den drei Berichten entnehme ich Folgendes:

1.) Rezenz zu hoch. Da muß ich echt generell ran. Ich karbonisiere mit Zucker und Löffel. Dadurch ist jede Flasche ein kleines Unikat.

2.) Raucharoma ist deutlich vorhanden könnte aber noch einen Tick mehr sein. Evtl. werde ich selbst Nachräuchern oder frischeres Rauchmalz einsetzen. Vielleicht sogar bei anderem Shop bestellen.

3.) Der Wunsch nach UG ist mir von Anfang an klar gewesen. Aber nicht machbar. Noch nicht. Der Winter kommt sicher.

Trotzdem denke ich viel richtig gemacht zu haben:
- Farbe.
- Einsatz Röstmalz, entspelzt.
- Bitterung.
- Restsüsse.

Offene weitere Baustelle:

- Wie kriegt das Original diese Glätte im Haupttrunk hin?
Karamell Malz? Oder liegt es am Wasser? Oder an der Karbonisierung?
Oder an allen drei Stellschrauben???

Vielen Dank allen Verkostern und Prost bei der zweiten Flasche!
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Holger-Pohl
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Re: Schlenkerla Klon

#9

Beitrag von Holger-Pohl »

Hallo Sins,

ich habe hier interessiert mitgelesen und ich habe hin und hergeschwankt, mich als Tester auch zur Verfügung zu stellen.
Ich habe es dann aber letztenlich sein lassen, da die Kombination og und Schlenkerla einfach als direkter Klon meiner Meinung einfach nicht zusammen geht.

Zunächst muss ich dir aber sagen, dass ich schon mal "zufrieden" bin, dass ich nicht der einzige Dödel bin, der offensichtlich gutes Bier nicht "postsicher" verpacken kann. Sorry, dass es ausgerechnet das teuerste Paket zerlegt hat.

Dass zwei Verkoster abgesprungen sind, verstehe ich jetzt nicht oder falsch :Mad2 War da nicht ein großer Run auf die Verkostungsmöglichkeit???

Nun, aber jetzt zu deinen Fragen - wir bekommt man das Rauchbier hin?

Sollte nicht die Brauerei Heller auch schon umgeschwenkt sein, haben die ihr Malz immer selbst hergestellt und vor allem selbst geräuchert. Lorbeer soll hier immer ein Geheimtipp gewesen sein. Ich begebe mich hier auf dünnes Eis, da ich selbst hier nur berichten kann, was man eben beim Verkosten in Bamberg direkt so von den sogenannten "Insidern" erfährt.

In jedem Fall ist aber sicher, dass das Rauchmalz vom Schlenkerla frisch ist und daher ganz anders "reinhaut" wie irgendein halb oder ganz ausgeduftetes in irgendeinem Shop. Ich habe bisher das frischeste Rauchmalz direkt ab Rampe bekommen, aber das sind halt dann immer gleich mindestens 25 kg.

Mein letztes Dunkles Rauchmalz hatte eine Schüttung von 10 kg Rauch und 10 kg Münchner plus 1 kg Caradunkel und etwa 50 bis 100 g pulverisiertes entspelztes Röstmalz. Das kam sehr gut an. Du könntest auch versuchen Münchner Malz zu räuchern, denn wie man an meinem Hellen Rauchbier ja sieht ist Rauchmalz vom Original her meist bis immer ein PiMa.
Auch die Möglichkeit einer dekoktion würde ich in Betracht ziehen. Wie bei meinem Verkostungsbericht zu lesen, war die Helle Musikantenfreude trotz 11,5% Stw und einer 100% Pima Schüttung recht vollmundig

Zum Punkt 2: Wasser: Ich kenne das Bamberger Wasser nicht, aber Schlenkerla verzeiht recht viel. Wenn das Wasser auch bei dir nicht grottig hart ist, würde ich es einfach lassen.

Zum Punkt 3: Gärung und Karbonisierung. Naja, was will ich sagen: Lange und kalte Lagerung, grün schlauchen und auf die berühmten 5 gr einstellen, was mittels Spundapparat natürlich sehr leicht ist. Ein ug Versuch in dieser Hinsicht im Winter würde dir den direkten Vergleich bringen. Sicherlich kann man eine gewisse Fruchtigkeit mit Rauch genießen - warum nicht, aber du willst ja ans Original ran und da ist sicherlich keinerlei Frucht drin.

Gutes Gelingen
Holger
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SINS
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Re: Schlenkerla Klon

#10

Beitrag von SINS »

Danke, Holger, für Dein ausführliches Statement.

Ja, die Post hat mein teures Paket nicht so behandelt, wie ich es mir gedacht hab.
Deshalb habe ich mich entschieden "aufgrund meiner hohen Kosten" nicht weiter aufzustocken. Ja, es gab einen kleinen Run auf das Verkosten.
Ich bin nächste Woche wieder in Bamberg, hab aber nur noch zwei Liter Gebinde übrig. Wenn Du mir ein leeres mitbringst können wir gerne tauschen. So weit von BA wohnst Du nicht weg, oder? Treffen in der Mitte?

Leider habe ich den Verdacht, dass das Aroma ein wenig nachlässt mit der Zeit.

Du hast natürlich Recht. Brauerei Heller mälzt und räuchert selbst. -> die Baustelle gehe ich definitiv an!
Hab sogar einmal geplant komplett selbst zu räuchern, mit verschiedenen Hölzern. (Apfel, Buche, Hickory, Zwetschge). Das dauert aber noch etwas länger - auch weil ich privat einige Änderungen in Zukunft erwarten werde.

[Edith am 12.12.] -> Nachräuchern mit Lorbeer, Wacholder, Piment geplant.


Rauchmalz sehe ich generell auch als Pilsener Malz an. Dass das Schlenkerla mit mehreren verschiedenen Malzen arbeitet ist aber klar, aufgrund der recht dunklen Farbe.
Zur Vollmundigkeit: Ich würde sagen, dass es schon vollmundig ist. Mein Wasser ist nicht salzarm. Salze bringen auch Vollmundigkeit. Nicht nur Stammwürze, Schüttung etc... Bei 97% Rauchmalz kann man beim besten Willen nicht von "Leere" sprechen. :puzz

Dazu kommt das Kapitel Hefe:
Auch hier bin ich wahrscheinlich zu unerfahren. Aber ich selbst schmecke beim besten Willen keine "Banane", "Stone fruit" oder eine andere Fruchtigkeit.
Das kam nur im ersten Bericht deutlich heraus. Aus den anderen beiden Berichten nicht wirklich.
:achtung -> Wenn ich die typische OG-Note geschmeckt hätte, hätte ich es sicher nicht als "Klon" bezeichnet und dann dem Forum zur Verfügung gestellt.

Deshalb bin ich evtl. auf einen zweiten Nachbericht gespannt, wenn es die zweite Flasche überhaupt noch gibt. :Smile

Also Leute, falls ihr noch eine Flasche übrig habt, testet diese doch gezielt auf OG/UG Aromen. Danke! Ich sehe da einen kleinen Widerspruch in den Berichten.
Dem Rest kann ich mich vorbehaltlos anschließen. :Bigsmile

Liebe Grüße,

Sven.
Zuletzt geändert von SINS am Freitag 12. Dezember 2014, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
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rauchbier
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Re: Schlenkerla Klon

#11

Beitrag von rauchbier »

So, die zweite Flasche deines leckeren Klons ist gerade verköstigt. Hab gestern die zweite Flasche zur Vorbereitung "gelüftet". Die zweite Flasche also mit weniger Kohlensäure. Zweite Probe abweichend, erklärt sich aber mit dem Hinweis auf das Unikat. Hier noch ein paar Gedanken beim Test der zweiten Flasche. Mir kam gestern schon beim Trinken der Gedanke: "so muss 3/4 Schlenkerla Märzen mit nem 1/4 sauren Sprudel drin schmecken." Der Geschmack vom Rauchmalz greift irgendwie nicht richtig. Dachte sofort auch an die Möglichkeit eines frischen Rauchmalz. Mit etwas weniger Karbonisierung hast du das Original.

Beim zweiten Bier fiel die Obergärigkeit gar nicht mehr so sehr ins Gewicht. Dachte mir schon, dass die OG seine berechtigten Gründe für dich hat. Und ist auch soweit ok. Der direkte Vergleich heute mit dem Märzen ergibt für mich überraschenderweise keine besondere Abweichung zur OG. Der Hinweis zur UG gestern war für mich auch eher in Richtung direkter Vergleich der Hefen gedacht; keine allgemeine Kritik an der OG. Das Wasser hat nicht ganz so die Tiefe wie das Märzen, aber das ist auch nicht wirklich störend.

Vielen Dank für die Proben deines tollen Suds.
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RichardPickman
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Re: Schlenkerla Klon

#12

Beitrag von RichardPickman »

Guten Morgen oder so.

Bezüglich des OG-Geschmacks kann ich nur sagen, dass dieser definitiv für mich vorhanden war. Es war schmeckbar, dass es sich um ein obergäriges Bier handelt. Dies manifestiert sich für mich in den typischen Pfirsich-Pflaume Aromen, welche ich auch oft in meinen selbstgebrauten Bieren schmecke. Auch eine kleine Note Banane war besonders beim erschnüffeln vor dem ersten Schluck erkennbar.

Allerdings will ich nicht ausschließen, dass ich generell mit Hobbybrauer-Bieren zu kritisch umgehe. Ich versuche mir grade das Rauchen abzugewöhnen, was zu komischen Geschmackserlebnissen führen kann.

Aber vielen Dank, dass du meine, zumindest subjektive, Meinung bezüglich der OG Geschmäcker ablehnst, weil ich der einzige war. :Notme :Cool :Fight :Pulpfiction
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SINS
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Re: Schlenkerla Klon

#13

Beitrag von SINS »

RichardPickman hat geschrieben: Aber vielen Dank, dass du meine, zumindest subjektive, Meinung bezüglich der OG Geschmäcker ablehnst, weil ich der einzige war. :Notme :Cool :Fight :Pulpfiction
Hey, das war nicht ablehnend. Es passte einfach nicht ganz zu den anderen Meinungen.
UUUUUNNNNDDD: Du bist weiterhin ehrlich und aufrichtig. Das ist mir sehr wichtig! Das wollte ich von Anfang an so.
Also hast Du alles richtig gemacht! Das war unser Deal! :thumbup
Ich brauche niemand der anderen nach dem Mund redet/schreibt. Du bist Raucher und ich unerfahren im ug Brauen. :Wink

Auf jeden Fall werde ich mir nächste Woche ein paar echte Aecht Schlenks reinpfeifen.
Auf der Strasse, beim Ausschank und vielleicht sogar in der Wirtschaft. Quasi das fränkische Bier-Kamasutra - in allen Stellungen und Lebenslagen. :Greets

Erst danach wird wieder am verbesserten Klon-Rezept gebastelt.
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Re: Schlenkerla Klon

#14

Beitrag von Holger-Pohl »

Hallo Sins,

habe gestern ein sehr nettes Paket bekommen von Berlius: inhalt ein schlenkerla Klon von dir und ein Bock der Weiherer Brauerei.
Ich schreite also demnächst zur Verkostung und kann dann der grauen Theorie - konkrete Eindrücke schildern.
Als denn: Bier steht jetzt aufrecht in der Kühle und was mir schon auffiel: Die Hefe legte sich durch den Transport schön an die Flaschenwand ab - mal sehen, ob sie auch wieder auf den Boden rutscht.

Beste Grüße
Holger
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SINS
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Re: Schlenkerla Klon

#15

Beitrag von SINS »

Dann wünsche ich Dir noch etwas Geduld und viel Spaß beim trinken.
Ich freu mich auf deinen Bericht.

LG Sven.
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Re: Schlenkerla Klon

#16

Beitrag von Holger-Pohl »

Sodela,

heute ist also der Tag, an dem ich vielleicht die Charge 1 von Sins abschließen kann - gleich vorweg mit den Worten: hat sich gelohnt.

Irgendwo suche ich zwar immer noch nach den Bildern, die ich wie immer fein geschossen im Willibecher auf der ehrwürdigen Herdplatte meines Eigenheimes gemacht habe, aber irgendwie scheinen diese zwei bis drei Bilder in den unendlichen Weiten der Speichermedien einen Worp -Sprung (schreibt man das so??) gemacht zu haben und sind weg.

Gut, jetzt auch nicht das große Drama, denn ein tiefschwarzes Bier mit lecker - relativ hellem Schaum - kann man sich ja vorstellen.

Ich gebe zu, dass ich beim Lesen des Tröts eigentlich und eigentlich noch immer das große Fußzehenaufrollen bekomme, vor allem, wenn jemand einer der Ikonen der oberfränkischen Trinkfestigkeit - natürlich seit Beginn aller Tageszählungen untergärig - plötzlich obergärig verbrauen will. Das schmerzt irgendwie meinem persönlichen Stolz und es kommen die Geister aller fränkischen Schutzheiligen in mir nach oben, die mir den grauenhaften Geschmack von Litschi, Banane, Ananas, etc gepaart mit knackigen Röstaromen eines handelsüblichen nicht zu Lorbeerlastigen Rauch als Schlenkerla Klon verkaufen wollen. Daher und gerade deswegen habe ich zwar den Tröt versonnen mit zu Beginn gelesen, aber mich garantiert nicht als "neutraler" Verkoster darauf beworben.

In diesem Zusammenhang muss ich aber auch sagen, dass ich das Ende gar nicht so richtig mitbekommen habe, da sich einige Verkoster irgendwie entweder aus Höflichkeit oder vorsschnell einfach nicht mehr gemeldet haben - was ich für die Bemühungen von Sins einfach hier mal als riesengroße SAUEREI bezeichnen möchte. Wer im alten Forum mal nachschauen möchte, so habe ich damals auch mal zwecks Qualität meiner Biere ein Brainstorming durchgeführt und bekam leider auch nicht von allen eine Rückmeldung. Schade um die Zeit, Porto, etc. Sollte sich das Thema eigentlich bereits geklärt haben, so bitte ich um Verzeihung hier schlafende Hunde geweckt zu haben.

Aber zurück zur Sache: So bekam ich doch - siehe oben - ein lecker Paket von Berlius eben mit besagtem Trunke.

Naja - ich muss eben sagen, Begeisterung sah anders aus, aber gut, ich freute mich, dass offensichtlich meine Meinung so gefragt war. Daher ließ ich alle Vorurteile sausen und die Flasche erst mal im Kühler für gut 10 Tage stehen. Aufgefallen ist mir dabei der relativ leichte Bodensatz, der eben noch scheinbar fest am Flaschenhals innerhalb von 24 Stunden wieder am Flaschenboden klebte. Das Bier in der Flasche gegen das Licht gehalten war undurchsichtig und tiefschwarz. Also dann los:

Eingeschenkt offenbarte sich ein schwarzer Farbton auf den ersten Blick, der aber doch eine deutliche Nuance ins dunkelbraune abgab - was jetzt muss ich sagen- irgendwie mit den BEschreibungen der Vor-Verkoster nicht ganz zusammenpasste. Der Schaum war auch deutlich heller, wie bei meinen Vorrednern und insgesamt zeigte sich das Bier trotz Bodensatz als deutlich klar. Da ich sehr vorsichtig eingeschenkt habe, möchte ich fast sagen, dass der Hauptinhalt fast wie filtriert im Glas stand (Was natürlich leider etwas zu Kosten des Schaumes ging - aber gut, das war einkalkuliert)

Nun denn, es musste ja kommen: Probieren wir es eben: Und jetzt muss man sich mal das Erstaunen auf meinem Gesicht vorstellen, als ich nach dem ersten laaaaangen Zug absetzte und eben KEINE obergärigen Aromen feststellen konnte. Wirklich wahr!! KEine!!!! Der Verdacht - so lange ich noch in meinem Gaumen nachforschte offenbarte keine typischen OG Aromen. Ich war wieder mal seit längerer Zeit sehr perplex. Der Geruch in die Flasche deutete eine Hefenote an, aber auch nicht zu fruchtig, wie man es ja gemeinhin auch von einigen Kölsch etc kannte.

Im Antrunk merkt man natürlich einen komplexen, rauchigen Malzkörper und man schmeckt ein weiches Raucharoma, das durchaus sich mit den großen Vertretern wie "Spezial" oder "WEiherer" messen kann. Nichts stört, nichts brennt, nichts kratzt. Großen Respekt an SINS, diesen Körper so zusammenzustellen. Das Übertriebene des Schlenkerla - was hier einfach noch fehlt - stört aber in keinster Weise, sondern es harmonisiert ungemein. Ein leichter Karamelltouch im Abgang ist noch vernehmbar, stört aber ebensowenig, wie eine zu übertriebene Hopfennote. Hier bin ich etwas unentschlossen: ich kann den Hopfen nicht klar rausschmecken, was mir aber auch dadurch schwerer fällt, da ich mittlerweilen fast nur noch mit reinen Bitterhopfen hopfe und diese übertriebene Blumigkeit etc mich einfaxch immer mehr stört. Hier fehlte eben dies völlig, was für mich das Bier schon eine weitere Nummer sympatischer macht. Die Resenz war/ist gut und hielt bis zum letzten Schluck, der sehr schnell gekommen ist. Eigentlich dachte ich, ich würde das ganze Glas nicht runterbekommen, aber danach suchte ich eigentlich immaginär nach der nächsten Flasche. EIn größeres Lob kann ich im Moment wirklich nicht geben.

Wo die og Aromen geblieben sind, weiß ich nicht - ob es an der langen Lagerung lag - ich weiß es nicht. Vielleicht musste dieses Bier auch wie die "Linie Aquavit" erst zwei Mal durch die dumpfen Wege des deutschen Postbetriebes wandern, um richtig auszureifen. Fazit: Ein gelungenes obergäriges Rauchbier, das ICH EINFACH IMMER NOCH NICHT GLAUBEN KANN!!

Vielen Dank für diesen Eindruck, den ich gewinnen konnte.

Beste Grüße
Holger
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Re: Schlenkerla Klon

#17

Beitrag von SINS »

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"Bassd Scho"

Das wäre für mich das Resümee dieser Verkostungsreihe: Schlenkerla Klon.
(Und wie ihr wisst gilt ja in Franken diese Redewendung als besondere Anerkennung).

Ich danke nochmals sehr herzlich allen Verkostern! Ihr habt schöne und aufschlussreiche Berichte geschrieben.
[LOB ANFANG] Meine größte Übereinstimmung gab es wohl mit dem letzten Bericht von Holger. [LOB ENDE]

Wie so oft ist man ja manchmal bei seinen eigenen Bieren betriebsblind. -> "Geiles Bier. Bin ich ein geiler Hengst!!! :Ätsch".
Es gab viele Gemeinsamkeiten und einige Neuigkeiten, die ich mir nicht so genau ange"schmeckt" habe.

Die wichtigsten Stellschrauben hatte ich ja bereits weiter oben beschrieben, werde aber sicher einige Versuche mit verkohltem Lorbeer unternehmen. Das ist vielleicht DER Geheimtipp für´s Schlenk... Who knows.

Das Rezept habe ich mittlerweile bei MMUM zum Nachbrauen veröffentlicht.

Die Charge 2 kann also langsam kommen. Bei akuter Rauchgefahr werde ich mich hier erneut melden.

Danke!

LG Sven.
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