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Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Sonntag 21. Januar 2018, 18:51
von Branntkanne
Der Sud ist inzwischen vom letzten Jahr Mai aber es lässt mir keine Ruhe, daher wende ich mich jetzt hier an die erfahrenen Brauer
Hier erstmal die Angaben:
Malz Menge Total:
Weizen hell 9360g
Pils 2080g
Münchner 2210g
Karamalz 1560g
Röstmalz 65g
1. Die Hälfte vom Malz eingemaischt bei 60°C mit 17,5L
- Rast 63°C 40min
- Hochheizen 70°C
2. 17,5L Kaltes Wasser dazu (Temp nun unter 45°C)
- Die zweite Hälfte Malz dazumaischen
- Rast 40-44°C 40min
- Rast 63°C 30min
- Rast 72°C 45min
Hoch auf 78°C und Abmaischen
- 35L Nachguss
Ich war nach dem Hopfenkochen auf 15,7 °P
Angesetzt mit der Wheat M20
Nach heftigen Start war nach 4 Tagen alles vorbei!
Insgesamte Gärzeit 7 Tage Nach mehrfachen Messen blieb sie bei 9,6 °P stehen.
Temp: 23°C
Die M20 hat einen EVG von 70-75% ich hingegen bin bis 40% gekommen.
Bei der Flaschengärung ging auch alles ohne Probleme von statten!
Das Bier wahr sehr lecker. Süss mit Bananaroma
Ich habe gelesen das bei einem Weizenbock der "stehen" blieb oft eine mangelnde Eiweissrast der Fehler sein kann. Was in meinem Fall schonmal ausgeschlossen ist.
Was meint ihr könnte hier schiefgelaufen sein?
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Sonntag 21. Januar 2018, 19:24
von Proximus
Sofern Dein Maischeprogramm nicht aus einem mir unbekannten Grund prozessbedingt (und Deiner Anlage geschuldet) ist, erschließt sich mir der Ansatz mit dem geteilten Einmaischen und den doppelten Rasten nicht, aber egal.
Auf den ersten Blick stellt sich mir da wieder mal die Frage, ob Du möglicherweise mit einem Refraktometer misst und den Alkoholfehler nicht korrigiert hast? Sind die 9,6 (hypothetisch) der abgelesene Refraktometerwert in Brix, dann wäre das korrigiert 4,9 Grad Plato. Dies entspräche einem SEVG von 70% und die Welt sähe schon gab anders aus.
Unabhängig davon ist 7 Tage, um einen Weizenbock zu vergären recht sportlich, aber machbar ... v.A. bei 23 Grad.
Wenn die Flaschen wie gewünscht und berechnet karbonisiert waren, dann spräche das auch für die fehlende Alkoholfehlerkorrektur.
Gruß. Heiko
Edit: Grammatik
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Sonntag 21. Januar 2018, 22:00
von DerDerDasBierBraut
Der geteilte HG und das doppelte einmaischen nennt sich Herrmannverfahren (auch Maltaseverfahren) Heiko. Man kann damit die Weizenaromen deutlich mehr hervorheben, besonders die Banane.
Die M20 hat einen EVG von 70-75% ich hingegen bin bis 40% gekommen.
Bei der Flaschengärung ging auch alles ohne Probleme von statten!
Das ist für mich entweder ein Indiz auf einen Mess- bzw Umrechnungsfehler oder auf ein Temperaturproblem beim Maischen.
Womit hast du gemessen?
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 00:19
von Alt-Phex
Wenn es nicht am Alkoholfehler liegen sollte, dann fehlen mir hier Informationen zur Hefegabe. Also wieviel Hefe auf wieviel Liter Würze und rehydriert oder aufgestreut ?
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 18:56
von Branntkanne
Danke für die Denkanstösse,
Ich denke die Heiko hat Recht. Habe da wohl die Refraktometer Korrektur aussenvor gelassen. Jedoch wären dass dann 5,2 P und ein SEVG von 67%.
Hefe wird bei mir grundsätzlich immer vorher dehydriert 1-2h. Ich nahm jeweils ein Paket pro 25l.
Das Rezept hatte ich später nochmal nachgebraut nur mit nochmaligen 5Kg extra Weizen. Aber mit selben ergebnissen.
Wie kriege ich mehr Alkohol rausgekitzelt ? Ich denke mir genug Würze ist da, nur die Hefe ist zu schwach. Wie kann ich da Abhilfe schaffen ?
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 19:02
von Boludo
1-2h Rehydrieren ist viel zu lang! 30 Minuten sind ok. Am besten nur in Wasser.
Stefan
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 19:20
von DerDerDasBierBraut
Branntkanne hat geschrieben: ↑Montag 22. Januar 2018, 18:56
Wie kriege ich mehr Alkohol rausgekitzelt ? Ich denke mir genug Würze ist da, nur die Hefe ist zu schwach. Wie kann ich da Abhilfe schaffen ?
Du könntest eine Nachgärhefe oder eine Wein bzw. Champagnerhefe drauf ansetzen. Findest du in den gängigen Shops.
Alternativ 1-2 Flaschen Riegele Augustus 8 kaufen, den Bodensatz strippen und propagieren. Die Hefe hat mein Weizendoppelbock 22°P damals auf knapp 4% Restextrakt runtervergoren.
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 19:57
von uli74
Proximus hat geschrieben: ↑Sonntag 21. Januar 2018, 19:24
Sofern Dein Maischeprogramm nicht aus einem mir unbekannten Grund prozessbedingt (und Deiner Anlage geschuldet) ist, erschließt sich mir der Ansatz mit dem geteilten Einmaischen und den doppelten Rasten nicht, aber egal.
-----------> Maltaseverfahren
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 20:30
von Branntkanne
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: ↑Montag 22. Januar 2018, 19:20
Branntkanne hat geschrieben: ↑Montag 22. Januar 2018, 18:56
Wie kriege ich mehr Alkohol rausgekitzelt ? Ich denke mir genug Würze ist da, nur die Hefe ist zu schwach. Wie kann ich da Abhilfe schaffen ?
Du könntest eine Nachgärhefe oder eine Wein bzw. Champagnerhefe drauf ansetzen. Findest du in den gängigen Shops.
Alternativ 1-2 Flaschen Riegele Augustus 8 kaufen, den Bodensatz strippen und propagieren. Die Hefe hat mein Weizendoppelbock 22°P damals auf knapp 4% Restextrakt runtervergoren.
Habe nochmal nachgedacht, als ich es mit dem 5kg mehr gebraut hatte kam ich auf die selben Plato
Muss ich evtl. eine längere Rast einlegen um stärkere Würze zu bekommen ?
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 22:59
von DerDerDasBierBraut
Nein, die Rasten passen. Anstatt 63°C hätte ich 64°C genommen. Aber das macht den Kohl auch nicht wirklich fett ...
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 00:29
von Alt-Phex
Bei höherer Stammwürze braucht man auch mehr Hefe. Bei normaler STW von 12-13°P reicht ein Päckchen Trockenhefe für 20L Würze. Darauf beziehen sich die Hersteler Angaben. Jetzt hast du aber knapp 16°P und 25L Würze. Schonmal schlecht für die Hefe und das kann sich dann eben auch auf den EVG auswirken. Da wären 1,5 - 2 Päckchen sicherlich besser gewesen.
Obendrauf kommt dann noch die unsinnig lange Verzuckerungsrast von 45min bei 72°C. Wundert mich also nicht das du einen so niedrigen EVG erreicht hast.
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 10:00
von DerDallmann
Die M20 wird zwar immer gelobt, meiner Meinung nach kann die aber gar nix. Niedriger EVG und sie macht ein zwar leicht bananiges, aber total süßliches Bier. Ich musste die kürzlich mal nehmen, auch für einen WBock, weil mein Gutmann Starter nix geworden war. Ich kann mich nicht erinnern, mal ein schlechteres Bier als dieses gemacht zu haben. Trinkbar, aber das wird lange dauern, bis es ausgetrunken ist.
Trockene bringen es nicht für Weizen, isso.
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 10:08
von Chrissi_Chris
Alt-Phex hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Januar 2018, 00:29
Bei höherer Stammwürze braucht man auch mehr Hefe. Bei normaler STW von 12-13°P reicht ein Päckchen Trockenhefe für 20L Würze. Darauf beziehen sich die Hersteler Angaben. Jetzt hast du aber knapp 16°P und 25L Würze. Schonmal schlecht für die Hefe und das kann sich dann eben auch auf den EVG auswirken. Da wären 1,5 - 2 Päckchen sicherlich besser gewesen.
Obendrauf kommt dann noch die unsinnig lange Verzuckerungsrast von 45min bei 72°C. Wundert mich also nicht das du einen so niedrigen EVG erreicht hast.
Besser gewesen? oder trägt es nachträglich noch etwas zum Evg bei wenn man nach einer Woche noch etwas nachschießt?
Habe gerade ähnliches Phänomen Weizendoppelbock 17°P mag bei 6°P nicht mehr so recht
LG Chris
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 10:20
von Mystic-G
Dann les ich doch hier auch gleich mal mit, da sich bei mir wohl gerade was ähnliches anbahnt:
viewtopic.php?p=256606#p256606
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 11:30
von Branntkanne
DerDallmann hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Januar 2018, 10:00
Die M20 wird zwar immer gelobt, meiner Meinung nach kann die aber gar nix. Niedriger EVG und sie macht ein zwar leicht bananiges, aber total süßliches Bier. Ich musste die kürzlich mal nehmen, auch für einen WBock, weil mein Gutmann Starter nix geworden war. Ich kann mich nicht erinnern, mal ein schlechteres Bier als dieses gemacht zu haben. Trinkbar, aber das wird lange dauern, bis es ausgetrunken ist.
Trockene bringen es nicht für Weizen, isso.
Dann schick mir dein Bier hier hoch
Schoen bananig und suess, beim Weizen perfekt, aber ein Pils wuerde ich auch nicht suesslich wollen.
@alt_phex, das stimmt natuerlich was du da schreibst.
Aber woher weiss ich bis zu wieviel Plato die Hefe mitmacht.
Und aus welchen Grund wird meine Stw nicht groesser wenn ich mehr Malz nehme?
Die lange Verzuckerungsrast war uebrigends dafuer gedacht ein gut suessliches Bier zu brauen.
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 12:32
von Alt-Phex
Wenn das Absicht war, ist da ja auch in Ordnung. Aber wenn du gezielt unvergärbare Zucker erzeugst, dann wunder dich doch nicht über einen niedrigen Vergärungsgrad. Es gibt z.b. Heferechner wie "mr malty" die einem eine ungefähre Idee geben wieviel Hefe man braucht.
@Chris
Nach einer Woche nochmal Hefe zugeben bringt i.d.R. nichts mehr. Zumindest nicht ohne Starter, da der Hefe die leicht vergärbaren Zucker fehlen. Und wenn nichts mehr zum vergären da ist, weil man z.b. "falsch" gemaischt hat, bringt das sowieso nichts mehr.
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 13:23
von Kobi
Chrissi_Chris hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Januar 2018, 10:08
Besser gewesen? oder trägt es nachträglich noch etwas zum Evg bei wenn man nach einer Woche noch etwas nachschießt?
Habe gerade ähnliches Phänomen Weizendoppelbock 17°P mag bei 6°P nicht mehr so recht
Moin,
das Problem kennen auch viele, die mit der Schneider-Hefe arbeiten. Stefan (Boludo) hat dazu ja auch letztens Interessantes geschrieben. Also dürfte es nicht nur an Trockenhefen liegen. Ich bin beim Maischen mittlerweile dazu übergegangen, bei Starkbieren oder denen, bei denen es mir um besonders hohe Vergärbarkeit geht, nach einer Maltoserast bei 63 - 64°und vor der Verzuckerung bei 72° noch eine Kombi- oder Narzissrast bei 66 - 67° einzubauen in der Hoffnung, dass die β-Amalysen auch noch etwas wegknabbern, was die α-Amalysen vorbereitet haben.
Bei meinen derzeitigen Tripel hat das gut geklappt, allerdings ist die Trappistenhefe (Chimay) auch kein Vergleich zu den Weizenhefen, von daher keine Aussagekraft.
Viele Grüße
Andreas
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 13:39
von Chrissi_Chris
Den Bericht von Boludo habe ich gelesen worin er auch geschrieben hat das ein alter kumpel der bei ?!? Weihenstehan ?!?! ich weiß es nicht mehr genau, gearbeitet hat ihm sagte wichtig ist die Gärführung bei 18-19 °C... Ich hoffe ich habe hier nichts Falsch verstanden.
Daher habe ich besonders auf meine Gärführung geachtet die dann auch im Rahmen bei 18-19°C war..
Als Hefe habe ich meine Lieblingsweizen Hefe genommen die Gozdawa Bw 11 und die dann aus 2. Führung weil ich immer dachte die Hefen werden bei 2. und 3. Führung Leistungstärker.
Naja nun stehe ich von 17°P auf 5,7°P was einen sEvg von ca. 66/67% macht und einen Alkoholgehalt von ca 6,4% alk womit ich für ein Weizenbock nicht zufrieden bin.
Wer weiß wo nun der Hund begraben liegt.
Sollte ich hier nun mit der Nachgärung in Flaschen mit Zuckerlösung weitere Probleme erwarten oder hat das nichts mit der HG zu tun , bin mir da nicht ganz sicher.
LG Chris
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 13:44
von DerDallmann
Hast du nen anstängigen Starter gemacht? Die BW11 hatte ich auch mal bei einem Weizenbock im Einsatz. Da war auch bei 69% Schicht.
Für hohe Vergärgrade ist die ja auch nicht bekannt. Könnte einfach Ende gewesen sein.
Ich habe fast alle trockenen durch, mMn ist keine eine Alternative zu einer guten Flüssighefe.
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 14:03
von Chrissi_Chris
DerDallmann hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Januar 2018, 13:44
Hast du nen anstängigen Starter gemacht? Die BW11 hatte ich auch mal bei einem Weizenbock im Einsatz. Da war auch bei 69% Schicht.
Für hohe Vergärgrade ist die ja auch nicht bekannt. Könnte einfach Ende gewesen sein.
Ich habe fast alle trockenen durch, mMn ist keine eine Alternative zu einer guten Flüssighefe.
Ja und dann ordentlich angefüttert mit der Würze von dem 17°P Sud in dem Glaskolben war ordentlich Action und es schäumte mir eine halbe Std lang oben rüber.
Ich denke die war demzufolge Höchstaktiv aber mit dem Vergärgrad der BW 11 hast du recht bei normalen Weizenbieren komme ich da auch nie höher als 78% sEvg
Warscheinlich wie du schon sagtest einfach die falsche Hefe, ich hatte da warscheinlich zuviel erwartet.
Nächstes mal wirds für mein Weizenbock einfach die Augustus 8 von Riegele oder eine Wyeast Flüssighefe
LG und danke für den Tip
Chris
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 14:30
von Kobi
Chrissi_Chris hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Januar 2018, 13:39
Sollte ich hier nun mit der Nachgärung in Flaschen mit Zuckerlösung weitere Probleme erwarten oder hat das nichts mit der HG zu tun , bin mir da nicht ganz sicher.
Ich wäre hier optimistisch, dass die Saccharose problemlos vergoren wird, so zumindest meine Erfahrung mit Weizenböcken. Ich schätze, dass hier eher andere Zucker wie Maltotriose der Hefe Probleme machen.
Ansonsten kannst Du natürlich auch noch versuchen, eine Champagnerhefe auf den Sud loszulassen, die könnte ggf. noch etwas wegarbeiten.
Viele Grüße
Andreas
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 14:33
von DerDallmann
Ich glaube die Bedenken sind eher anders herum.
Dass eventuell durch den Einfachzucker die Gärung in Schwung kommt und die Hefe doch nochmal lomaschiert und zu viel Druck macht.
Habe ich so aber noch nicht erlebt. War bisher immer alles normal, auch bei ziemlich niedrigen VGs.
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 14:51
von Boludo
Chrissi_Chris hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Januar 2018, 13:39
Den Bericht von Boludo habe ich gelesen worin er auch geschrieben hat das ein alter kumpel der bei ?!? Weihenstehan ?!?! ich weiß es nicht mehr genau, gearbeitet hat ihm sagte wichtig ist die Gärführung bei 18-19 °C... Ich hoffe ich habe hier nichts Falsch verstanden.
Der Kumpel war bei Schneider und die kalte Gärführung hat nichts mit dem Vergärungsgrad zu tun, sondern mit einem besseren Aromapfrofil.
Für bessere Vergärungsgrade hat er Erntehefe empfohlen.
Die hier verwendete Hefe kenne ich nicht, ich tippe aber auch auf eine geringe Alkoholtoleranz eventuell in Verbindung mit geringer Vitalität und Underpitching.
Dass Underpitching das bessere Hefeweizen macht halte ich übrigens auch für so ein schlechtes Gerücht.
Stefan
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 14:59
von Chrissi_Chris
Ok, BTW war die verwendete Hefe von mir auch Erntehefe, deinen Bericht hatte ich aber so gerade nicht mehr genau vor Augen, deshalb entschuldige bitte wenn der Kollege nun einen Arbeitsplatzwechsel hatte
LG Chris
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 15:03
von Boludo
Kein Problem, der war zwischenzeitlich in Glasgow und jetzt in der Schweiz, da kommt es auch nicht mehr drauf an

Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Dienstag 23. Januar 2018, 20:08
von Hebrew
Ich liebe dieses Forum. Hatte ein ähnliches Problem. Rotes Doppelbock 16 Grad Plato. Restextrakt 6. Nach der Lektüre hier denke ich, dass ich beim nächsten mal „kälter“ vergären lasse. Hatte 2 Päckchen Nottignham auf jeweils 2 Gärbottiche mit 12 Liter gepackt. Aber die Temperatur lag bei 21 Grad. Mal schauen, was der nächste Bock macht... (Das Bier schmeckt trotzdem...)
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Mittwoch 24. Januar 2018, 19:28
von Branntkanne
Habe nochmal mein Malz berechnet. Laut Rechner auf "mueggelland" sollte ich auf 19,9°P kommen mit dem Malzangaben.
Wo liegt der fehler ?
An der Verzuckerungsrast kann es ja schlecht liegen, da das Refraktometer keinen Unterschied zwischen vergärbaren und nicht vergärbaren Zucker macht.
@Hebrew Ich hatte damals jeweils ein Päckchen Notti auf 25L gepackt und 1a mit 23 Grad vergoren :)
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2018, 11:10
von DerDallmann
Dann hast du wohl eine falsche Sudhausausbeute angesetzt. Die kann dir aber keine sagen, die ist auf jeder Anlage unterschiedlich und du musst sie wissen, um deine Schüttung zu berechnen.
https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... usausbeute
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2018, 20:16
von Branntkanne
Das kann ich so nicht bestätigen.
Wie gesagt das Weizen war schon zum 2ten mal dran, nur mit nochmals 5Kg extra jedoch ohne merkliche Unterschiede in der Konzentration. Bei anderen Suden passt ja auch alles in bezug auf die Sudhausausbeute.
Weiss jemand ob das eventuell an dem Maltaseverfahren liegen kann ?
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Freitag 26. Januar 2018, 00:33
von uli74
Kobi hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Januar 2018, 14:30
Chrissi_Chris hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Januar 2018, 13:39
Sollte ich hier nun mit der Nachgärung in Flaschen mit Zuckerlösung weitere Probleme erwarten oder hat das nichts mit der HG zu tun , bin mir da nicht ganz sicher.
Ich wäre hier optimistisch, dass die Saccharose problemlos vergoren wird, so zumindest meine Erfahrung mit Weizenböcken. Ich schätze, dass hier eher andere Zucker wie Maltotriose der Hefe Probleme machen.
Ansonsten kannst Du natürlich auch noch versuchen, eine Champagnerhefe auf den Sud loszulassen, die könnte ggf. noch etwas wegarbeiten.
Viele Grüße
Andreas
Das Problem bei den Hefe, die man aus Verzweiflung in ein (fast) endvergorenes Bier reinschmeisst ist, dass die kaum noch genug Futter zum Vermehren findet. Grundsätzlich ist die Vorgehensweise ja nicht von der Hand zu weisen, aber praktisch find ich sie extrem.... naja fragwürdig.
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Freitag 26. Januar 2018, 06:36
von Mystic-G
Hab bei meinem Alex Barley Wine gestern den RA gemessen. Resultat 6°P bei anfänglich 21°P
das sind zwar schon 71% EVG, jedoch unter Berücksichtigung von 250g Kandiszucker im Rezept.
Kann das passen? Wenn ja, weshalb erreicht das Rezept auf MMuM dann bei 22.5°P 11% Alk?
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Freitag 26. Januar 2018, 06:39
von Mystic-G
Also wenn ich beinen Sud jetzt ausrechne: (21-6):2=7.5% +0.5NG = rund 8%Alk.
und wenn man das Rezept zurückrechnet: (11-0.5)*2=21°P --> somit hätte der auf 1.5°P Restextrakt oder 93%EVG runter vergoren.
Das kann doch nicht sein? Oder Rechne ich da etwas falsch?
Re: Weizen "Bock" niedriger EVG
Verfasst: Freitag 26. Januar 2018, 15:12
von Blancblue
uli74 hat geschrieben: ↑Freitag 26. Januar 2018, 00:33Das Problem bei den Hefe, die man aus Verzweiflung in ein (fast) endvergorenes Bier reinschmeisst ist, dass die kaum noch genug Futter zum Vermehren findet. Grundsätzlich ist die Vorgehensweise ja nicht von der Hand zu weisen, aber praktisch find ich sie extrem.... naja fragwürdig.
Joa, das stimmt. Ich war gestern auf einem Seminar wo es unter anderem um Mixed Fermentation ging - da wurde dazu geraten, die zweite Hefe nicht unter 7% Extrakt zuzugeben.