Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Hallo,
hier wurde ja das Thema Alk.-freies schon mal behandelt, ich will den Thread aber nicht komplett kapern.
Wie in o.g. Faden geschrieben, hab ich alk.-freies Kaufbier mehrere Tage hopfengestopft, gestern abgefiltert, in 0,33l-Flaschen umgefüllt und mit einer berechneten Menge Zucker und etwas rehydrierter US-05 in die Flaschengärung geschickt. Genau so, wie ich es mit meinen Eisböcken auch immer tue.
Aber die Nacht kam mir ein Zweifel:
Bei den Böcken, die ich ausfriere, kann man ja davon ausgehen, dass aller vergärbarer Zucker von der Hefe in der Hauptgärung verstoffwechselt wurde, das ausgefrorene Bock daher endvergoren ist und sich gezielt mit einer berechneten Menge Zucker auf den angestrebten Wert CO2 in der Flasche aufkarbonisieren läßt.
Der Knackpunkt beim Alkoholfreien ist nun:
Wie wurde das Alk.-freie hergestellt? Ist es endvergoren und wurde dann der Alkohol physikalisch entfernt? Dann wäre das ja kein Thema, gleiches Spiel wie bei oben den Böcken.
Oder aber: Wurde die Gärung beim gekauften Alk.-freien abgebrochen und es befindet sich noch eine unbestimmbare Menge vergärbarer Zucker im alk.-freien, von mir gestopften Bier? Dann hätte ich nämlich die Gefahr, dass mit diesem Restzucker und dem von mir zur Flaschengärung gegebenen Karbonisierungszucker die Hefe zu viel Zucker hat und die Gefahr von Flaschenbomben bestünde.
Ich habe den Versuch mit "Jever fun" und "Claustaler extra herb" gemacht. Kann da jemand sagen, wie die hergestellt wurden? Muß ich mir Sorgen machen?
Oder stellt sich die Frage aus anderen Gründen nicht, die ich derzeit nicht in meiner Birne habe?
Und bevor der Einwand kommt: "Alk.-frei isses dann nicht mehr." Ja, ist mir klar, dass durch den Karbozucker dann bei der Flaschengärung Alkohol entsteht. Ist aber so gering (<0,3%), dass ich das hier mal so hinnehme.
Danke und Grüße,
Ursus
PS: Zu Ostern wird wieder gscheit gebraut! ;-)
PPS: Die Frage kann nicht mal der neue "Brückelmeier" beantworten. ;-)
hier wurde ja das Thema Alk.-freies schon mal behandelt, ich will den Thread aber nicht komplett kapern.
Wie in o.g. Faden geschrieben, hab ich alk.-freies Kaufbier mehrere Tage hopfengestopft, gestern abgefiltert, in 0,33l-Flaschen umgefüllt und mit einer berechneten Menge Zucker und etwas rehydrierter US-05 in die Flaschengärung geschickt. Genau so, wie ich es mit meinen Eisböcken auch immer tue.
Aber die Nacht kam mir ein Zweifel:
Bei den Böcken, die ich ausfriere, kann man ja davon ausgehen, dass aller vergärbarer Zucker von der Hefe in der Hauptgärung verstoffwechselt wurde, das ausgefrorene Bock daher endvergoren ist und sich gezielt mit einer berechneten Menge Zucker auf den angestrebten Wert CO2 in der Flasche aufkarbonisieren läßt.
Der Knackpunkt beim Alkoholfreien ist nun:
Wie wurde das Alk.-freie hergestellt? Ist es endvergoren und wurde dann der Alkohol physikalisch entfernt? Dann wäre das ja kein Thema, gleiches Spiel wie bei oben den Böcken.
Oder aber: Wurde die Gärung beim gekauften Alk.-freien abgebrochen und es befindet sich noch eine unbestimmbare Menge vergärbarer Zucker im alk.-freien, von mir gestopften Bier? Dann hätte ich nämlich die Gefahr, dass mit diesem Restzucker und dem von mir zur Flaschengärung gegebenen Karbonisierungszucker die Hefe zu viel Zucker hat und die Gefahr von Flaschenbomben bestünde.
Ich habe den Versuch mit "Jever fun" und "Claustaler extra herb" gemacht. Kann da jemand sagen, wie die hergestellt wurden? Muß ich mir Sorgen machen?
Oder stellt sich die Frage aus anderen Gründen nicht, die ich derzeit nicht in meiner Birne habe?
Und bevor der Einwand kommt: "Alk.-frei isses dann nicht mehr." Ja, ist mir klar, dass durch den Karbozucker dann bei der Flaschengärung Alkohol entsteht. Ist aber so gering (<0,3%), dass ich das hier mal so hinnehme.
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Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Wenn das mit gestopter Gärung oder einer hefe wie der WSL17 hergestellt wurde ist die Gefahr von Flaschenbomben sehr wahrscheinlich. Und selbst wenn der Alkohol technisch entzogen wurde, kann da immer noch genug Restextrakt vorhanden sein den dir die US05 nur zu gerne wegknabbert.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Wenn es Kaufbier ist dann ist es mit 99% Wahrscheinlichkeit endvergorenes Bier dem der Alkohol dann komplett entzogen würde. Wenn es von einer großen Brauerei ist dann steigt die Wahrscheinlichkeit auf 100%.
Um auf Nummer sicher zu gehen hol' dir noch eine Flasche davon und rein mit der Spindel (das restliche Bier kannst du immer nach der Messung selber trinken). Wenn es sich um eine gestoppte Gärung handeln sollte wirst du einen für ein normales Bier viel zu hohen Wert bestimmen, wegen der großen Menge unvergorenes Extraktes. Beim Bier dem der Alkohol entzogen würde wirst du den tatsächlichen Vergärungsgrad bestimmen können da der Alkoholfehler entfällt (der entzogene Alkohol wird m.W. durch entgastes, steriles Wasser ersetzt sodass unter anderem die IBUs gleich bleiben). Der gemessene Wert wird auch in diesem Fall etwa höher sein aber nicht so sehr wie bei der gestoppten Gärung.
Um auf Nummer sicher zu gehen hol' dir noch eine Flasche davon und rein mit der Spindel (das restliche Bier kannst du immer nach der Messung selber trinken). Wenn es sich um eine gestoppte Gärung handeln sollte wirst du einen für ein normales Bier viel zu hohen Wert bestimmen, wegen der großen Menge unvergorenes Extraktes. Beim Bier dem der Alkohol entzogen würde wirst du den tatsächlichen Vergärungsgrad bestimmen können da der Alkoholfehler entfällt (der entzogene Alkohol wird m.W. durch entgastes, steriles Wasser ersetzt sodass unter anderem die IBUs gleich bleiben). Der gemessene Wert wird auch in diesem Fall etwa höher sein aber nicht so sehr wie bei der gestoppten Gärung.
Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Wieso gibst Du überhaupt Zucker und Hefe rein?
Würde es denn nicht reichen, einfach 5 Tage mit Hopfen zu stopfen?
Würde es denn nicht reichen, einfach 5 Tage mit Hopfen zu stopfen?
Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Wenn man schales Bier mag reicht das bestimmt.

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Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Man kann bspw ein etwas spritzigeres alkoholfreies Weizen nehmen und bspw. Mit Citra oder mit Amarillo stoofen?
Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Direkt in der Flasche, oder wie stellst du dir das vor? Das dürfte zu ordentlichem Gushing führen.
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Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Ich würde aus einer 0,5 Liter plopp-Flasche 20% ausgießen, ein Pelletstückchen rein geben und in den Kühlschrank stellen.
Würde das funktionieren?
Würde das funktionieren?
Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Danke erstmal für alle Kommentare. Werde also den Flaschendruck mal ganz genau im Auge behalten. Ein Teil meiner Charge sind Bügelflaschen, da kann ich bei zuviel Druck auch ablassen. Die KK-Flaschen trink ich dann eben eher ..
Natürlich will ich keine schale Plörre, daher Hefe und Zucker in der Flasche. Nennt man Flaschengärung und ist weithin bekannt und üblich.
Und auch ich rate vom Stopfen mit Pellets direkt in der Flasche ab, es sei denn, Deine Zimmerdecke braucht einen neuen Anstrich. Mach mal folgendes: Schenk Dir mal ein spritziges Weissbier zur Hälfte in ein Glas und wirf 2 Pellets rein. Tipp: Der Weg zum Wischlappen sollte nicht zu weit sein ...
Werde vom Fortschritt meiner Nummer berichten.
Ursus
Natürlich will ich keine schale Plörre, daher Hefe und Zucker in der Flasche. Nennt man Flaschengärung und ist weithin bekannt und üblich.
Und auch ich rate vom Stopfen mit Pellets direkt in der Flasche ab, es sei denn, Deine Zimmerdecke braucht einen neuen Anstrich. Mach mal folgendes: Schenk Dir mal ein spritziges Weissbier zur Hälfte in ein Glas und wirf 2 Pellets rein. Tipp: Der Weg zum Wischlappen sollte nicht zu weit sein ...
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- BrauTeufel
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Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Ich habe mal ein trinkreifes Singel Hope Pale Ale in der Flasche mit einem Stück Pellets gestopft und für 7 Tage im Kühlschrank stehen lassen.
Klar das man die Flasche vorsichtig öffnen muss und das es zu einer vermehrten Schaumbildung kommt, aber von Gushing hatte das nichts.
Habe die Flasche mal nach dem öffnen stehen lassen um zu testen wie sich das CO2 verhällt. Es setzte sich nur eine kleine Schaumkrone auf der Flasche ab, mehr nicht.
Ich hatte damals auch mal ein paar Bilder gemacht, da Afri mal eine Frage zum Flaschenstopfen stellte und ich darauf antworten wollte, bekam sie hier aber nicht eingestellt. (Falsches Format)
Aber das einschenken sollte genauso vorsichtig wie schnell gehen, denn das CO2 wirbelt die Hopfenstücke nach oben und das will man ja nicht im Glas haben. Das so gestopfte Bier war ein Versuch einer Kalthopfung. Es hatte genug CO2 und war lecker.
Viele Grüße
Robert
Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Na...das sind ja ganz verschiedene Ansichten
Ich probiere es einfach mal selber

Ich probiere es einfach mal selber
- Chrissi_Chris
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Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Das denke ich aber auch, klar Probier es du hast nicht zu verlieren aber ich denke das sich alleine das entbinden des CO2 an den kleinen Hopfen Teilchen zu übermäßig Schaum führen wird.
LG Chris
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Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
So, Experiment beendet, alles ausgetrunken:
Ich hatte "Jever Fun" mit Saphir gestopft, "Clausthaler extra herb" mit Cascade.
Das Jever hatte einen schönen Saphir-Geschmack, der aber die Alkoholfreiheit nicht ganz überdecken konnte. war schön herb und nun noch fruchtig dazu. Trotzdem besser als das Original Jever Fun (wenn man auf gestopfte Biere steht).
Das Cascade-Clausthaler war richtig gut, hier hat man die Alk.-Freiheit nicht geschmeckt. War auch etwas vollmundiger und malzig-süßlicher, als das Jever, hat mir richtig gut gefallen. Wie ein feines alk-freies IPA, das zweitbeste, was ich jemals hatte nach dem Kehrwieder ü.NN.
Wenn in dem Ausgangs-Alk.-freien bis 0,5% Alk. drin sind (sein dürfen), bin ich mit der Karbonisierung mit Zucker in der Flasche vielleicht bei summa-summarum 0,7% ... 0,8% gelandet. Da kann man mal eins mehr trinken. Oder 2. Oder 3. Oder ...
Die Pellets hab ich nach 3 Tagen mit einem Teefilter wieder entfernt, aber trotzdem sind wohl ein paar Winzi-Teilchen mit durchgeschlüpft. Und das hat zu einem gehörigen Gushing geführt, das, wenn man wußte, dass es passiert, beherrschbar war, aber trotzdem unschön. Hab die 1/3l-Flasche wegen der Schaumbildung ganz schnell aber vorsichtig gerade so in ein 1/2-l-Glas reinbekommen. Damit wäre auch das Thema oben kommentiert.
Fazit:
Wenn man mal Alk.-Freies braucht und nicht 2,99€ für 0,33l ausgeben will, ist das eine Selbsterzeuger-Methode, die durchaus zu schönen und schmackhaften Ergebnissen führen kann. Wenn man sich die Arbeit machen will.
Ursus
Ich hatte "Jever Fun" mit Saphir gestopft, "Clausthaler extra herb" mit Cascade.
Das Jever hatte einen schönen Saphir-Geschmack, der aber die Alkoholfreiheit nicht ganz überdecken konnte. war schön herb und nun noch fruchtig dazu. Trotzdem besser als das Original Jever Fun (wenn man auf gestopfte Biere steht).
Das Cascade-Clausthaler war richtig gut, hier hat man die Alk.-Freiheit nicht geschmeckt. War auch etwas vollmundiger und malzig-süßlicher, als das Jever, hat mir richtig gut gefallen. Wie ein feines alk-freies IPA, das zweitbeste, was ich jemals hatte nach dem Kehrwieder ü.NN.
Wenn in dem Ausgangs-Alk.-freien bis 0,5% Alk. drin sind (sein dürfen), bin ich mit der Karbonisierung mit Zucker in der Flasche vielleicht bei summa-summarum 0,7% ... 0,8% gelandet. Da kann man mal eins mehr trinken. Oder 2. Oder 3. Oder ...
Die Pellets hab ich nach 3 Tagen mit einem Teefilter wieder entfernt, aber trotzdem sind wohl ein paar Winzi-Teilchen mit durchgeschlüpft. Und das hat zu einem gehörigen Gushing geführt, das, wenn man wußte, dass es passiert, beherrschbar war, aber trotzdem unschön. Hab die 1/3l-Flasche wegen der Schaumbildung ganz schnell aber vorsichtig gerade so in ein 1/2-l-Glas reinbekommen. Damit wäre auch das Thema oben kommentiert.
Fazit:
Wenn man mal Alk.-Freies braucht und nicht 2,99€ für 0,33l ausgeben will, ist das eine Selbsterzeuger-Methode, die durchaus zu schönen und schmackhaften Ergebnissen führen kann. Wenn man sich die Arbeit machen will.
Ursus
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Schütt's nei, schütt's nei!
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Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Das Clausthaler Naturtrüb ist übrigens mit Cascade gestopft. Gibt es bei mir seit ein paar Wochen im Handel. Ist ganz lecker aber bitte nicht zu viel Cascade-Aroma erwarten.
Re: Gestopftes Alk.-freies - Frage zu Flaschengärung (Bombe?)
Ja, das gab's vor einiger Zeit z.B. in Österreich, aber nicht in DE. Inzwischen wohl auch hier.
Hatte ich auch schon probiert, aber die Stopf-Aromen halten sich tatsächlich in Grenzen.
Selber machen, bringt mehr Erfolg ... ;-)
Hatte ich auch schon probiert, aber die Stopf-Aromen halten sich tatsächlich in Grenzen.
Selber machen, bringt mehr Erfolg ... ;-)
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