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Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 11:26
von kartagari
Hallo zusammen,
anscheinend hab ich beim letzten brauen mist gebaut. Ich benutze den Hopfenrechner von Earl und habe wohl vergessen die Haken bei "vorderwürze oder Maischehopfung" zu entfernen. Daher kam wohl mehr Hopfen rein wie eigentlich gewünscht. Jetzt ist das Bier vermutlich bitterer als gedacht, war zumindest die Rückmeldung meiner besseren Hälfte die gestern mal propiert hat. Bin leider selber ers am WE wieder da.
Bevor wir es aber nun abfüllen zwei Fragen:
1) kann ich nach der Gärung noch nachsteuern um die bittere zu entfernen (Milchzucker o.ä. ?)
2) da Mandarinen-Aroma vom Hopfen wohl kaum ausgeprägt ist macht es sinn jetzt nochmal nachzustopfen oder vergrößert das mein Problem noch?
Falls es keine sinnvolle Korrekturmöglichkeit gibt, dann wird es halt bitter bleiben in der Hoffnung das es noch reift oder zumindest trinkbar ist... dann verbuche ich den Ansatz halt unter Leergeld...
Trotzdem freue ich wenn mir jemand hier erklären kann ob noch was geht und wie dramatisch das setzen der Häkchen war... Bin ja nicht lernfaul.
Grüße
Ralf
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 11:50
von Sura
Es macht auf jeden Fall keinen Sinn vorder Nachgärung / Karbonisation und der Reifung irgendwelche Aussagen über den Geschmack zu machen.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 12:00
von gulp
Falls es keine sinnvolle Korrekturmöglichkeit gibt, dann wird es halt bitter bleiben in der Hoffnung das es noch reift oder zumindest trinkbar ist... dann verbuche ich den Ansatz halt unter Leergeld...
GEDULD, es wird nicht bitter bleiben. In fünf oder sechs Wochen wirst du dich über ein rundes Bier freuen.
Gruß
Peter
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 12:35
von kartagari
Klingt sehr nach aussitzen. Trotzdem noch die Frage in die Runde: was hat es mit dem Häkchen bei dem Hopfenrechner auf sich? Nur um zu verstehen was da passiert ist.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 12:38
von Sura
Da musst du Earl fragen.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 12:40
von gulp
Das ist nicht nachsitzen, sondern die normale Reifezeit für ein Pale Ale. Vorderwürzehopfung macht einen Sud halt ein bisserl bitterer und etwas aromatischer. Wirst du im Endeffekt aber kaum bemerken. Bei Maischehopfung dürfte das ähnlich sein.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 12:52
von flying
Bei der Vorderwürzehopfung gehen durch Oxidations- oder enzymatische Prozesse gewisse aromatische Hopfenstoffe stabile Verbindungen mit den Würzezuckern ein, die es bis ins fertige Bier schaffen.
Bei der Bitterstoffausbeute rechnet man wohl pauschal mit 10% weniger. Warum auch immer? Scheint aber gut hinzukommen. Viel dürfte es nicht ausmachen!
Maischehopfung ist ein anderes Thema, da hier der Hopfen in der Maische verbleibt und nicht direkt mitgekocht wird.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 13:06
von gulp
flying hat geschrieben: Donnerstag 24. Mai 2018, 12:52
Bei der Vorderwürzehopfung gehen durch Oxidations- oder enzymatische Prozesse gewisse aromatische Hopfenstoffe stabile Verbindungen mit den Würzezuckern ein, die es bis ins fertige Bier schaffen.
Bei der Bitterstoffausbeute rechnet man wohl pauschal mit 10% weniger. Warum auch immer? Scheint aber gut hinzukommen. Viel dürfte es nicht ausmachen!
Maischehopfung ist ein anderes Thema, da hier der Hopfen in der Maische verbleibt und nicht direkt mitgekocht wird.
Das hält sich hier auch wie früher Sauerbier. Es ist halt genau umgekehrt!
Versuche mit frühen
Hopfengaben wie z.B. die Dosage
zur Vorderwürze haben neben einer
besseren sensorischen Beurteilung
auch eine Erhöhung der Bitterstoffausbeute
bestätigt 6) 14).
Aus:
http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke ... rakter.pdf
Gruß
Peter
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 13:11
von Sura
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 13:13
von flying
Wenn es genau umgekehrt ist, dann hat er ergo 10% weniger Hopfen beigegeben und der Thread ist obsolet..

Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 13:21
von gulp
flying hat geschrieben: Donnerstag 24. Mai 2018, 13:13
Wenn es genau umgekehrt ist, dann hat er ergo 10% weniger Hopfen beigegeben und der Thread ist obsolet..
Genau!

Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 13:29
von schloemi
gulp hat geschrieben: Donnerstag 24. Mai 2018, 13:21
flying hat geschrieben: Donnerstag 24. Mai 2018, 13:13
Wenn es genau umgekehrt ist, dann hat er ergo 10% weniger Hopfen beigegeben und der Thread ist obsolet..
Genau!
Ja das ist interessant. Ich meine mich, dass der ehemalige IBU-Rechner auf MMuM damals eine geringere Ausbeute bei VWH ausgerechnet hatte, als wenn man den Hopfen nach Eiweißbruch gibt.
Danke für die Klarstellung.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 15:19
von kartagari
Hi
ähm ok ich hab jetzt das ganze Rezept nicht zur Hand (liegt am Gäreimer und ist 500KM weg

). ABER ich hab den Rechner hier, und so variieren die Hopfenzugaben:
MIT Häkchen bei Vorderwürze- o. Maischehopfung
1 Gabe 70% 41g Pellets
2 Gabe 20% 30 g
3 Gabe 10% 27 g
OHNE:
1 Gabe 70% 37g Pellets
2 Gabe 20% 27g
3 Gabe 10% 24 g
Wenn ich jetz OHNE solange am IBU rumdreh bis die Hopfenenge MIT übereinstimmt dann steigt der Wert von 40 auf 45 IBU... als Anfänger die doofe Frage: Is des viel ?
Danke in die Runde
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 15:20
von Sura
Ohne Alphasäureangabe macht das keinen Sinn.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 15:25
von schloemi
kartagari hat geschrieben: Donnerstag 24. Mai 2018, 15:19
Wenn ich jetz OHNE solange am IBU rumdreh bis die Hopfenenge MIT übereinstimmt dann steigt der Wert von 40 auf 45 IBU... als Anfänger die doofe Frage: Is des viel ?
Das hängt ein wenig vom Rest des Rezeptes ab (Malzkörper, SW, Bierstil). Für ein leichtes Pale Ale ist das an der oberen Grenzen, für ein IPA oder DIPA eher im unteren bis mittleren Bereich.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 15:27
von kartagari
Ups gerne auch die Alphasäure = 7,2 für alle drei gaben da der gleiche hopfen
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 15:43
von Sura
Stammwürze wäre auch schön gewesen..... Liter vor und nach dem kochen ebenso.
Bitte! Wenn du Fragen zu einem Rezept hast, dann brauchen wir das Rezept oder zumindest die relevanten Angaben. Sonst ist das alles sinnlos......
(Zwei Chilischoten im Chili con Carne kann man machen. Im Spargel wäre das etwas fehl am Platz.)
Das was da steht brauchen wir, aber dann kannst du es auch selbst eingeben.....
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iburechner
http://www.bierspot.de/bier/bittereinhe ... s-ibu.html
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 15:46
von flying
kartagari hat geschrieben: Donnerstag 24. Mai 2018, 15:19
Hi
ähm ok ich hab jetzt das ganze Rezept nicht zur Hand (liegt am Gäreimer und ist 500KM weg

). ABER ich hab den Rechner hier, und so variieren die Hopfenzugaben:
MIT Häkchen bei Vorderwürze- o. Maischehopfung
1 Gabe 70% 41g Pellets
2 Gabe 20% 30 g
3 Gabe 10% 27 g
OHNE:
1 Gabe 70% 37g Pellets
2 Gabe 20% 27g
3 Gabe 10% 24 g
Wenn ich jetz OHNE solange am IBU rumdreh bis die Hopfenenge MIT übereinstimmt dann steigt der Wert von 40 auf 45 IBU... als Anfänger die doofe Frage: Is des viel ?
Danke in die Runde
Dann scheint der Rechner von Earl tatsächlich verkehrt zu gehen? Seine Webseite ist übrigens auch verschwunden...
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 16:12
von kartagari
OK ich stell mal den ganzen Mist ein sobald ich daheim bin... wird halt Wochenende oder so.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Donnerstag 24. Mai 2018, 16:38
von Boludo
Es gibt sehr viele Faktoren, die die Bitterstoffausbeute beeinflussen. Irgendwie muss man rechnen, und da sind Hopfenrechner eine mehr oder weniger gute Krücke. Aber solange man z.B. solche Dinge wie den pH Wert nicht berücksichtigt, sollte man sich nicht die Illusion machen, dass man genauer als +/- 5 IBU rechnen kann. Vor allem bei niedrigen IBU Werten wird es sehr schwierig, den richtigen Wert zu treffen, egal wie gut man rechnet. Und ob der Hopfen wirklich noch den Alphasäuregehalt hat, der auf der Packung steht, ist auch noch so eine Sache.
Dann kommt noch dazu, dass das Empfinden der Bittere oft nicht viel mit den gemessenen IBU zu tun hat. Ein sehr trockenes Pils mit 30 IBU kann bitterer schmecken als ein Porter mit 40 IBU.
Insgesamt würde ich mich da nicht so verrückt machen und vor allem sollte man Antwort #2 beachten:
Sura hat geschrieben: Donnerstag 24. Mai 2018, 11:50
Es macht auf jeden Fall keinen Sinn
vor der Nachgärung / Karbonisation und der Reifung irgendwelche Aussagen über den Geschmack zu machen.
Stefan
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Freitag 25. Mai 2018, 10:41
von kartagari
OK Überredet. Ich übe mich in Gedult...

Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Dienstag 26. Juni 2018, 11:42
von kartagari
Gedult ist rum... Nachtrag: ja es schmeckt. Und ja es ist etwas bitterer wie erwartet. Dennoch hat jeder Tester das als nicht störend, im Gegenteil sogar als gut empfunden. Danke für die beruhigenden Worte! Aber wie Ihr meinem Profil & Vorstellung entnehmen könnt stehe ich ja GAAAAAAAAAANZ am Anfang.
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Dienstag 26. Juni 2018, 18:09
von gulp
Na also, geht doch!
Gruß
Peter
Re: Mandarin Ale zu Bitter
Verfasst: Dienstag 26. Juni 2018, 22:15
von kartagari
ja eben deshalb hab ich jetz ein Resteverwertungsreszept zur Diskussion gestellt... Auf in erste Experimente! Brauch Nachschub! Merci