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Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 16:13
von korma77
Hallo zusammen,
ich brauche mal eure Hilfe bzw. Einschätzung. Ich habe vor ein paar Wochen ein belgisches Starkbier (Westvleteren 12 Klon) gebraut, mit der WLP530 Hefe. (Eigentlich) habe ich alles so gemacht wie immer, nach dem gleichen Rezept habe ich schon mehrfach gebraut...
Laut Rezeptkalkulator sollte ein Restextrakt von 5°P rauskommen, bei mir hat's aktuell 7,5 und es tut sich nix mehr. Folgendes habe ich versucht
- Wie immer nach der Hauptgärung umgeschlaucht, kein Effekt
- Dann habe ich mit Hilfe einer Heizmatte für ein paar Tage auf 28°C erwärmt, kein Effekt
- Dann habe ich hier im Forum den Tipp gefunden, dass Champagnerhefe den letzten Rest noch vergärt. Also gekauft, einen Starter erstellt und reingeschüttet. Kein Effekt.
Hab ich jetzt schlicht und einfach beim Maischen Mist gebaut? Oder kann ich noch was versuchen? Wenn ich das Zeugs jetzt so in Flaschen abfülle, schmeckt es dann nicht pappsüß? Oder fliegt mir dann alles um die Ohren weil es doch ewig gedauert hat bis alles vergoren war?
Oder doch alles wegschütten und nochmal neu?
Vielen Dank im vorraus!
Frank
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 17:17
von Alt-Phex
Vermutlich beim maischen zu viele unvergärbare Zucker erzeugt. Das geht schnell wenn das Thermometer nicht genau ist. Gerade die batteriebetriebenen sind da oft sehr anfällig wenn der "Saft" nicht mehr ausreicht.
Falls mit Refraktometer gemessen wurde, hast du den Alkoholfehler rausgerechnet?
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 17:19
von Mailänder
Belgische Hefen sind oft zickig und neigen dazu, frühzeitig aufzuhören. Ohne das Rezept zu kennen sind deine Ergebnisse aber schwer zu beurteilen.
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 17:43
von korma77
Gebraut habe ich das:
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... 13971.html
Das mit den zickigen Hefen hatte ich auch schon, aber nach ein paar Tagen 28°C zum Abschluss hat das eigentlich immer hingehauen. Gemessen habe ich mit einer Spindel...
Hat jemand Erfahrungen gemacht wie "süß" das dann schmeckt mit 7,5?
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 18:58
von Mailänder
Die Süßigkeit ist das geringste Problem, so ein Bier mit einem EVG von nur 67% ist keinesfalls zum abfüllen bereit (Flaschenbomben!), dagegen hilft nur das Abwarten.
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Montag 18. Juni 2018, 19:46
von Boludo
Das mit der Champagnerhefe ist übrigens Quatsch. Die kann gerade eben die Zucker nicht verstoffwechseln, die da jetzt noch drin sind.
Eine WB 06 wäre eine Idee, die ist ein Übervergärer und macht nicht so krasse Aromen wie eine Saison Hefe.
Wenn die Westmalle Hefe mal beleidigt ist, bleibt sie das normalerweise auch. Ich vermute, da ist irgend ein Nährstoff ausgegangen.
Stefan
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Donnerstag 21. Juni 2018, 06:41
von korma77
So, hab noch ein Päckchen Danstar Abbaye Hefe reingeworfen, bisher keine Reaktion... :-(
Wenn sich da in den nächten Tagen nix tut werde ich die ganze Plörre wegkippen, nicht dass mir dann die Flaschen um die Ohren fliegen...
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Donnerstag 21. Juni 2018, 11:10
von chaos-black
Wegkippen ist immer so endgültig. Probier es doch mal mit etwas Hefenahrung (für den Fall das Stefan Recht hat) oder sonst eben mit der WB 06.
Wie lange steht das Bier jetzt genau auf der Hefe? Ggf. müsste man umschlauchen um Autolyse zu vermeiden.
Beste Grüße,
Alex
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Donnerstag 21. Juni 2018, 15:22
von Franky
Boludo hat geschrieben: ↑Montag 18. Juni 2018, 19:46
Eine WB 06 wäre eine Idee, die ist ein Übervergärer und macht nicht so krasse Aromen wie eine Saison Hefe.
Stefan
Zu schade um es ohne Experimente wegzukippen. Würde selber auch WB 06 versuchen
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Freitag 22. Juni 2018, 06:41
von korma77
Franky hat geschrieben: ↑Donnerstag 21. Juni 2018, 15:22
Boludo hat geschrieben: ↑Montag 18. Juni 2018, 19:46
Eine WB 06 wäre eine Idee, die ist ein Übervergärer und macht nicht so krasse Aromen wie eine Saison Hefe.
Stefan
Zu schade um es ohne Experimente wegzukippen. Würde selber auch WB 06 versuchen
WB06 ist bestellt, das Wegkippen ist erstmal verschoben...
chaos-black hat geschrieben: ↑Donnerstag 21. Juni 2018, 11:10
Wegkippen ist immer so endgültig. Probier es doch mal mit etwas Hefenahrung (für den Fall das Stefan Recht hat) oder sonst eben mit der WB 06.
Wie lange steht das Bier jetzt genau auf der Hefe? Ggf. müsste man umschlauchen um Autolyse zu vermeiden.
Beste Grüße,
Alex
Hefenahrung ist drin, mal schauen ob sich was tut. Umschlauchen sollte ich in der Tat mal wieder, langsam kann ich in der Plörre nen Hefezoo aufmachen...
Vielen Dank euch allen!!
Frank
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Sonntag 24. Juni 2018, 14:47
von Adamsborner
Hallo. Vielleicht war/ist das verwendete Wasser mit Chlor versetzt? Oder wie einige Kollegen hier vermuten, zu geringe Menge vergärbare Zucker?
Hier machen wenige Grad schon was aus.
ich musste meinen Braumeister auch justieren/eichen, damit die Temperatur stimmt.
Zurzeit habe ich ein neues Rezept entwickelt, ein Alt nach alter Rezepteur nur mit dunklem Malz. Hier bin ich bei der Rast bewusst um ein Grad höher gegangen und schon ist der Restextrakt anderthalb Prozent höher.
das geht sehr schnell...
Gut Sud
Matze
Re: Zu hoher Restextrakt...
Verfasst: Freitag 13. Juli 2018, 20:47
von korma77
So, die WB 06 hat ganze Arbeit geleistet! Momentan bin ich bei 4,5°, und es blubbert immer noch gemütlich vor sich hin...
