ich bin der Freidl, 30 Jahre jung und Student (Zweitstudium) im schönen Bonn.
Zum Brauen bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde, denn meinem Schwiegervater wurde zum Geburtstag ein Brauset geschenkt, welches aber mit dem Verweis darauf, dass es "Bier auch im Supermarkt gäbe" verschmäht und so nach nur einem Jahr Standzeit mir überlassen wurde. Das Ergebnis des abenteuerlichen Experiments in der Studentenbude, bei dem in Ermangelung eines entsprechend großen Gefäßes, sowohl Schmorrpfanne als auch der 5l Suppentopf herhalten mussten, war ein dünnes Gesöff von mäßiger Qualität. Basierend auf billigstem Malzpulver und 0 Expertise, hatte es zwar nur wenig Geschmack, dafür aber, aufgrund der stümperhaften Karbonisierung, eine Spritzigkeit, bei der ich mich im Nachhinein nur dafür loben kann, dicke Bügelflaschen benutzt zu haben.
Die Eigenleistung hielt sich in Grenzen, die Freude am Ergebnis ebenso, dennoch war in mir Brauer geweckt und nach dem Wälzen von Literatur und einigen Debatten mit der Gattin, ob man in einer Mietwohnung Bier brauen müsse, dass "gäbe es auch im Supermarkt" später, schaffte ich einen Einkocher, eine Läuterhexe, zwei Gäreimer, sowie diverses Kleinzeug an und braue seitdem fröhlich vor mich hin. Inzwischen sind seit Anfang des Jahres insgesamt 5 Sude durch meine Hexenküche gegangen. Ich bin also im Grunde ein totales Greenhorn, braue nur obergärig und benutze minimales Equipment, lese aber fleißig mit. Daher fand ich es an der Zeit mich auch aktiv einzumischen.

Beste Grüße
Der Freidl