Auch servus aus Mittelfranken :-)

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derLaschi
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Auch servus aus Mittelfranken :-)

#1

Beitrag von derLaschi »

Hallo Hobbybrauer,

ich lese hier schon länger mit (scheint ja sowas wie der übliche Einstieg zu sein ;-) ) und möchte mich jetzt auch endlich mal vorstellen. Ich bin der Horst - ihr dürft mich aber auch "Laschi" nennen - und wohne in einer kleinen Gemeinde im Speckgürtel von Nürnberg. Vor etwa einem Jahr wurde ich endlich auch vom Hobbybraufieber gepackt, nachdem ich davon schon lange geschwärmt hatte und schließlich von meiner Angetrauten den "Vogel" geschenkt bekam. Ich hatte das Büchlein in ein, zwei Stunden verschlungen (dick isses ja nicht) und ließ mich zu dem Fazit "so schwer scheints ja nicht zu sein" hinreissen. Gesagt, getan, großen Einkochtopf, großen Eimer und gutes Thermometer besorgt, das Vorhaben schnell dem Zoll angezeigt und los gings mit dem Rezept für "das erste Bier". Nach vier Wochen der große Moment und... Wow! Um Längen besser als ich erwartet hatte. Und noch viel besser als das meiste Zeugs aus dem lokalen Supermarkt (auch wenn der glücklicherweise neben der Industrieplörre noch eine sehr gute Auswahl fränkischer Landbiere führt).

Nunja, so wurde ich dann vom Braufieber gepackt und bilde mich seitdem brautechnisch fleißig fort, insbesondere lesenderweise hier im Forum. Und ich experimentiere sehr viel herum. Nach diversen dunklen Bieren, Schwarzbieren und ersten Versuchen Richtung Bockbier gärt jetzt gerade ein "rauchiges Dinkel-Roggen" im Keller vor sich hin. Hier bin ich besonders gespannt was dabei rauskommt, weil ich pünktlich zur Kombirast mein Thermometer zerdeppert hab und mir dann notfallmäßig mit einem Bratenthermometer behelfen musste, das ich in Eis- und kochendem Wasser irgendwie zu eichen versucht habe. Mal schaun, ein Bier wirds schon werden. ;-)

Vielleicht noch ein paar Worte zu mir und meiner "Brauanlage".

Nun, wie gesagt, ich bin der Laschi, knappe 40 Jahre jung und promovierter Physiker (aber kommt gar nicht erst auf die Idee, mich mit Titel anzusprechen!), verdiene aber seit mehreren Jahren mein Malz als Softwareentwickler in der Automobilindustrie. Computer sind auch privat ein Teil meiner Hobbies, aber viel mehr noch Musik machen (möglichst böse, möglichst laut), im Garten arbeiten, mein handwerkliches Geschick ausbauen und - inzwischen - eben Bier brauen. Und trinken natürlich ;-) .

Meine Brauanlage ist bewußt sehr einfach gehalten - nicht, weil ich mir nichts besseres leisten könnte, sondern weil ich möglichst viel selber machen will. Eine Stunde lang von Hand Maische rühren gehört für mich einfach dazu. Ein elektrisches Rührgerät mit computergesteuerter Temperaturregelung - das wäre ja fast schon sowas wie hausgemachtes Industriebier... Nee, sowas brauch ich nicht. Daher besteht die Anlage im Wesentlichen aus
  • einem 25l Einkochtopf mit Läuterhexe
  • einem 30l Eimer mit Deckel
  • zwei großen, auf den Eimer passenden Nudelsieben
  • viel Geschirrtüchern
  • dazu noch Laborthermometer, Spindel, Kochlöffel, Feinwaage und ein Sprühfläschchen mit Ethano
Mangels einer geeigneten Kühlanlage braue ich im Moment ausschließlich obergärig, aber das sollte ja kein Nachteil sein, soweit ich bisher erschmecken konnte.

Was das Brauen selbst betrifft, bin ich eher experimentell-pragmatisch veranlagt. Will heissen, ich habe eine Idee und probier sie aus, ohne lange Berechnungen mit Alphawerten, IBU und wie das alles heisst anzustellen. Diese Vorgehensweise ist zum Einen meiner Begeisterung fürs Kochen geschuldet. Ich koche seit vielen Jahren leidenschaftlich gern, und habe mir inzwischen die Fähigkeit angeeignet (behaupte ich zumindest mal ganz frech ;-) ), mir schon vorher im Kopf zu überlegen, wie ich ein Gericht würzen muss, damit es so schmeckt, wie ich will. Und genau das versuche ich auch auf das Brauen zu übertragen. Oder irgendwann übertragen zu können... ;-) Zum Anderen habe ich ein Faible für alles "alte", "ursprüngliche", "handwerkliche", und ich meine: früher wusste man auch nichts - oder nicht viel - über die (bio)chemischen Prozesse beim Brauen und hat dennoch gute Biere geschaffen. Warum soll das heute nicht auch noch funktionieren? Insbesondere wurden die genialsten Entdeckungen ja oftmals genau dadurch gemacht, dass sich jemand abseits der etablierten wissenschaftlichen Pfade bewegt hat. Und so hoffe ich auch, eines Tages aus Zufall das ultimative Superbier zu kreieren und damit Millionen zu verdienen. Na gut... man wird ja wohl noch träumen dürfen... :-)

Nun denn, das solls soweit mal von und zu mir gewesen sein. Ich werde mich sicherlich in Zukunft das eine oder andere Mal zu Wort melden, wenn ich irgendwo meinen Senf dazugeben will oder eine Frage habe. Und auch wenn es noch einige Zeit dauern mag, bis ich genug gelernt habe um hier richtig mitdiskutieren zu können, bin ich auf jeden Fall schon mal sehr dankbar, dass sowas wie dieses Forum überhaupt existiert.

Gut Sud!

Laschi
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Odin
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#2

Beitrag von Odin »

Hi Laschi, willkommen hier bei uns :Drink
Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
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Elektrowok
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#3

Beitrag von Elektrowok »

Hallo Horst.
Will heissen, ich habe eine Idee und probier sie aus, ohne lange Berechnungen mit Alphawerten, IBU und wie das alles heisst anzustellen.
Echt jetzt? Du braust deine Biere mit Hopfung nach Gefühl? Hab ich jetzt einmal gemacht, war zufällig richtig... aber das waren 5l, wo's andernfalls nicht wehtäte.

Mit Küchentüchern hab ich auch angefangen. Find ich schon sehr nervig.
Da hab ich ne klare Empfehlung für eine einfache, gute Lösung: Ich bin recht bald bei so einem Putz-Rasch-Seiher angelangt. An dem Ende fürs empfangende Gefäß ist die Art Absperrhahn hier, plus ein kurzes Stück Silikonschlauch für meine Mundbakterien.
Ich stell mich auf nen Stuhl, sauge an bis die Würze beim Hahn ist, mach ihn zu und ziehe das angesabberte Stück Schlauch ab.
Im Zielgefäß wird dann noch durch einen Filter geschlaucht, bei mir ist das noch der sogenannte "Sputnikfilter" aus Filz, Stand der Technik ist aber das hier (besser zu reinigen, wie alle sagen).
Hab heute ein IPA so abgeseiht, fast 8g/l Doldenhopfen. Ging einwandfrei. Das war bei der Menge an dem grünen Zeug quasi wie ein zweites Mal läutern.

Man sieht sich wahrscheinlich beim Stammtisch,

Moritz
derLaschi
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#4

Beitrag von derLaschi »

Servusla
Echt jetzt? Du braust deine Biere mit Hopfung nach Gefühl?
Ja, momentan schon. Ich kann - und will auch nicht - versprechen, dass ich das immer so machen werde. Nur derzeit fahre, bzw. braue ich sehr gut damit. Vielleicht fang ich irgendwann damit an, alles aufs genaueste auszurechnen, vielleicht braue ich aber auch immer nach Gefühl. Keine Ahnung...
Mit Küchentüchern hab ich auch angefangen. Find ich schon sehr nervig.
Es geht eigentlich ganz gut. Nur meine Frau meckert manchmal, wenn ich die Tücher nicht rechtzeitig auswasche und sie dann anfangen, vor sich hin zu gammeln... ;-)
Ich experimentiere derzeit mit 2qm Leinentuch herum, das ich billig erstanden habe. Leider sind die Maschen etwas zu groß, und wenn ichs doppelt nehm, sind sie zu eng und das Hopfenfiltern dauert ewig. Aber egal, das Experimentieren isses ja gerade, was mir Spaß macht.
Man sieht sich wahrscheinlich beim Stammtisch
Aber klar, wenn sichs zeitlich bei mir ausgeht, sehr gerne!

Laschi
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diapolo
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#5

Beitrag von diapolo »

Herzlich willkommen!
werden ja immer mehr aus der Metropolregion :Drink

Mfg

Bernd
"Ich mag Bier, du magst Bier"
Quaterback 40 "Ich mag Bier"
http://www.raitersaicher.de
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BierBauer
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#6

Beitrag von BierBauer »

Servus Laschi und herzlich WIllkommen. Schau mal hier, der nächste Stammtisch: viewtopic.php?f=46&t=2118
Viele Grüße,
Stefan
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wwwcom
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#7

Beitrag von wwwcom »

Hallo und Herzlich willkommen im Forum.

Gruß Manu
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen.
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Alt-Phex
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Willkommen im Forum.
Ich experimentiere derzeit mit 2qm Leinentuch herum, das ich billig erstanden habe. Leider sind die Maschen etwas zu groß, und wenn ichs doppelt nehm, sind sie zu eng und das Hopfenfiltern dauert ewig. Aber egal, das Experimentieren isses ja gerade, was mir Spaß macht.
Schmeiss das in die Tonne und kaufe dir einen Monofilament Hopfenfilter.
Gibt es in den einschlägigen Braushops. Erleichtert das Leben ungemein.

:Greets
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
derLaschi
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#9

Beitrag von derLaschi »

Alt-Phex hat geschrieben:Willkommen im Forum.
Ich experimentiere derzeit mit 2qm Leinentuch herum, das ich billig erstanden habe. Leider sind die Maschen etwas zu groß, und wenn ichs doppelt nehm, sind sie zu eng und das Hopfenfiltern dauert ewig. Aber egal, das Experimentieren isses ja gerade, was mir Spaß macht.
Schmeiss das in die Tonne und kaufe dir einen Monofilament Hopfenfilter.
Gibt es in den einschlägigen Braushops. Erleichtert das Leben ungemein.

:Greets
Jau, danke für den Tipp. Das werde ich gleich als nächstes machen.
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Badscorpion
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Re: Auch servus aus Mittelfranken :-)

#10

Beitrag von Badscorpion »

Herzlich willkommen!

Ich kann mich der Empfehlung von Alt-Phex nur anschließen, hier ist ein Beispiel für so einen Filter

http://amihopfen.com/Hopfenfilter/Hopfe ... ::865.html

Das "altmodische" Tuch zum Hopfenseihen benutzen meine Kinder nur noch um sich als Gespenst zu verkleiden... :Shocked
Unter uns...dafür ist es auch viel besser geeignet. :Pulpfiction

Gut Sud :Drink
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