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Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 09:45
von masch1
Ich hab von meinem ersten Weizen den Hefesatz (1,5 Liter) in einen Erlmeierkolben geschüttet und mit einem Magnetrührer ca 20 min gerührt.
Da ich weder Malzbier noch Stammwürze übrig hab hab ich 2 Telöffel Haushaltszucker zugegeben nach 1 Stunde ohne rühren war die Hefe extren aktiv
unten hatte sich grauer Schlamm abgesetzt.
Meine Fragen:
-Hab ich die Hefe mit Haushaltszucker verfälscht und hat sie jetzt andere Eigenschaften?
-Was ist der graue Schlamm (tote Hefezellen)?
-kann ich die Hefe noch 14 Tage am Leben erhalten denn erst dann kann ich meinen 2. Sud machen

danke schon mal
Hubert

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 10:00
von Rage
Hi ,


ich fütter die Hefe auch oft mir Zucker. Habe noch nie einen unterschied zu Würze gemerkt.
Meine Hefe haltet ca. 4-8 Wochen im Kühlschrank. War bis jetzt nie ein problem die zu reaktivieren.


Lg Roland

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 10:12
von Boludo
Natürlich verstoffwechselt die Hefe den Zucker.
Sie kann sich aber nicht vermehren.

Stefan

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 11:21
von Ruthard
Ob du Malzbier oder Zucker nimmst, ist wurscht, da Malzbiere übelst gezuckert sind. Wenn du deiner Hefe etwas gutes tun willst, gibst du ihr alkoholfreies Bier aus gestoppter Gärung.
Unter einem Polster ausgegorener Würze (oder den eben benannten Bieren) hält die Hefe etliche Wochen im Kühlschrank.

Cheers, Ruthard

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 11:36
von morpheus_muc
Und am besten vor dem nächsten Anstellen wieder einen Starter machen...

Viele Grüße
Michael

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 12:55
von Uwe12
Der "graue Schlamm" könnten vom Rührer zerriebene Hopfenharze sein...hast Du die bei der Gärung abgeschöpft gehabt?
Ich würde diesen dubiosen Satz versuchen abzutrennen - schon aus ästhetischen Gründen. :Wink

Uwe

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 13:04
von masch1
Nein ich hab alles aus dem Gärfass in den Erlmeier Kolben geschüttet und ein wenig Zucker zugegeben und gerührt
ich werd heute Abend abgießen und den grauen Bodensatz verwerfen

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 13:06
von JanBr
Ohne Panik machen zu wollen, aber ich würde gerade beim Hefehandling sehr genau auf Sauberkeit achten. Hefe selbst ist ein extrem guter Nährboden, zumal im Bodensatz auch viele abgestorbene Zellen sind.

Gruß

Jan

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 13:14
von masch1
JanBr hat geschrieben:Ohne Panik machen zu wollen, aber ich würde gerade beim Hefehandling sehr genau auf Sauberkeit achten. Hefe selbst ist ein extrem guter Nährboden, zumal im Bodensatz auch viele abgestorbene Zellen sind.
Es ist alles einigermaßen Steril gewesen sowohl der Kolben als auch das frisch entleerte Gährfass
was soll da passieren :Grübel

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 14:09
von morpheus_muc
masch1 hat geschrieben:
JanBr hat geschrieben:Ohne Panik machen zu wollen, aber ich würde gerade beim Hefehandling sehr genau auf Sauberkeit achten. Hefe selbst ist ein extrem guter Nährboden, zumal im Bodensatz auch viele abgestorbene Zellen sind.
Es ist alles einigermaßen Steril gewesen (...)
"Einigermaßen steril" ist wie ein bisschen schwanger... :P Im Ernst, steril ist bei uns gar nichts, außer entsprechendes Einmalmaterial wie Spritzen etc. Steril heißt in der Theorie frei von vermehrungsfähigen Keimen, in der Praxis wird gefordert, dass in Sterilgut höchstens 10−6 KBE an vermehrungsfähigen Mikroorganismen enthalten sein dürfen.
masch1 hat geschrieben:(...) was soll da passieren :Grübel
Wie Jan schon sagt, da fühlen sich zu ziemlich alle kleinen Lebewesen wohl, die wir tunlichst nicht im Bier haben wollen. Das Forum bietet hier einen breiten Querschnitt: search.php?keywords=infektion

Mögliche Punkte können sein: mangelnde Händyhygiene, nicht gründlich desinfiziertes Material um Hefe zu entnehmen, beim Rühren im Erlenmeyer, etc, bzw. nicht gründlich desinfizierter Rand vom Gärfass beim ausschütten und und und

Viele Grüße
Michael

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 14:13
von masch1
den Erlmeyerkolben hab ich mit 50% iger Isopropanollösung ausgespühlt ebenso den Fisch drin nur den Rand vom Gärfass hab ich nicht gereinigt

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 14:25
von Boludo
Isopropanol wirkt am besten bei einer Verdünnung von 70%.

Stefan

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 14:59
von wwwcom
Brauwolf hat geschrieben:Ob du Malzbier oder Zucker nimmst, ist wurscht, da Malzbiere übelst gezuckert sind. Wenn du deiner Hefe etwas gutes tun willst, gibst du ihr alkoholfreies Bier aus gestoppter Gärung.
Unter einem Polster ausgegorener Würze (oder den eben benannten Bieren) hält die Hefe etliche Wochen im Kühlschrank.

Cheers, Ruthard
Mal ne blöde Frage woher weiß ich ob ein alkohlfreies durch gestoppter Gärung ist?

Gruß Manu

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 15:10
von Ruthard
Am Geschmack. Wenn es nach unvergorener Würze schmeckt, stammt es aus gestoppter Gärung. Nächster Test: die Hefe nimmt es gierig an und beginnt es zu verstoffwechseln. Alkoholfreies aus Alkoholentzug lässt die Hefe links liegen.

Alkoholfreie Biere aus München sollen überwiegend durch gestoppte Gärung entstanden sein (lt. Auskunft Dr. Zepf, Doemens).

Ich habe mir mal einen Querschnitt dieser, sofern in unserer Gegend erhältlichen Biere besorgt und am Wochenende werden Tests gefahren.

Bericht folgt.


Cheers, Ruthard

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 15:15
von Neubierig
Nach den Hinweis von Dr zepf, habe ich vor ein Paar Tage eine Flasche Ratskrone alkoholfrei gekauft, und gestern verkostet. Würze Geschmack, relativ süß, Restextrakt SG 1026 (6,5°P).

Für ein Starter wird Würze (oder ähnlich) bei 1040 (10°P) empfohlen - vielleicht werde ich das Bier ein bisschen abkochen, vielleicht nicht, aber sonst sollte prima gehen.

Cheers,

Keith :-)

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 15:31
von -CK_AKS-
Vielleicht ein bisschen OT:
Weiß jemand, ob das alkohlfreie Weißbier von Schneider (TAP3) auch aus gestoppter Gärung ist?

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 15:33
von wwwcom
Ja dieser Test würde mich interessieren sowas wäre doch auch was fürs wiki. :thumbsup

Re: Erntehefe #3068

Verfasst: Donnerstag 12. Februar 2015, 15:44
von Boludo
-CK_AKS- hat geschrieben:Vielleicht ein bisschen OT:
Weiß jemand, ob das alkohlfreie Weißbier von Schneider (TAP3) auch aus gestoppter Gärung ist?
Nein ganz sicher nicht.
Die brauen ein Weißbier mit relativ niedriger Stammwürze und entfernen den Alkohol mit Vakuumdestillation.
Dann wird mit etwas frisch angegorenem Jungbier verschnitten, damit das Aroma wieder passt, dann Kurzzeiterhitzer und aufspunden.
Je nach dem, mit wie viel Jungbier die verschneiden ist da schon vergärbarer Zucker drin, ich denke aber dass das nicht so viel sein wird.
Ansonsten einfach mal spindeln bzw mit Refraktometer und Spindel die Werte mit dem genialen Earl Programm ausrechnen.

Stefan