ich habe in den letzten Jahren nun schon ein paar Sude gebraut. Dabei bin ich allerdings nicht über ein Ausschlagvolumen von ca. 13l hinausgekommen. Deshalb habe ich auch noch keine ernsthaften Investitionen getätigt, sondern braue noch immer mit Bordmitteln. Hier soll es nun vor allem um das Läutern gehen.
Ich läutere in einem (Dampf)Entsafter, der in etwa wie folgt aufgebaut ist:

Nun missbrauchen wir den Entsafter aber nur zum Läutern, die eigentliche Funktionsweise per Wasserdampf nutzen wir gar nicht. Es geht uns darum, dass der Bereich für die Früchte vom Bereich für den Saft durch ein Lochgitter getrennt ist. Der Treberkuchen sammelt sich also über diesem Gitter, wir gießen Maische und Nachguss vorsichtig darüber und durch den Schlauch können wir dann die Würze abfangen.
Da die Löcher recht groß sind, setzen sich die Spelzen manchmal ein wenig zu sehr hinein, was aber durch ein wenig Stechen noch immer behoben werden konnte. Trotzdem bin ich mit dieser improvisierten Methode nicht ganz glücklich und hätte ein paar Fragen an euch:
Wie trennt ihr anfangs die flüssigen und festen Bestandteile der Maische voneinander? Ich gieße meist die Maische anfangs einmal in den Entsafter, dann erledigt das Sieb diese Arbeit für mich. Klar, dabei findet noch kein Läutern statt, aber so kann ich mir das lästige Herausholen des Trebers aus der Maische per Hand schenken.
Wie wichtig ist die Läuterruhe hier? Es werden Zeiten von etwa einer Viertelstunde genannt, die braucht der Treber aber nie und nimmer, um sich in diesem kleinen Rahmen am Boden abzusetzen. Im Entsafter ist eine Läuterruhe aber gar nicht realisierbar, weil wegen des Lochbodens Flüssigekit so oder so ins Auffangbecken fließt. Ich müsste also eine Läuterruhe im Kessel einlegen, um dann vorsichtig die Flüssigkeit abzugießen und den Treber, der sich abgesetzt hat, in den Entsafter zu geben. Dabei würde die Abmaischtemperatur verlorengehen, außerdem sehe ich den Sinn nicht. Also: Läuterruhe ja oder nein?
Wie wichtig ist es bei solch kleinen Mengen, dass der Treber nicht trockenläuft? Man liest immer wieder, dass beim Läutern stets noch Flüssigkeit über dem Treber stehen soll, das ist aber teilweise nur schwer machbar. Wegen der Bauart des Entsafters lässt es sich auch gar nicht verhindern, dass Flüssigkeit durchsickert. Ist es schlimm, wenn vor dem Nachguss der Treber für ein paar Minuten trocken steht?
Beim Läutern schüttet mein Mitbrauer den Nachguss immer gerne mit ordentlich Schmackes in den Entsafter, sodass der Treber teilweise stark aufwirbelt. Kann man das ruhig so machen oder sollte man den entsprechend temperierten Nachguss wirklich ganz vorsichtig über den Treber gießen?
Außerdem betreiben wir als Vorsichtsmaßnahme eine Art Hin- und Herläutern. Wir läutern also die eigentliche Pfannevollwürze noch einmal und beginnen erst dann mit dem Hopfenkochen. Im allerersten Brauset wurde dieses Verfahren in der Anleitung empfohlen, weshalb wir es bisher so beibehalten haben. Wir machen leider keine Jodprobe, sonst könnte ich wohl einfach messen, ob dieses Doppelläutern notwendig ist. Wie seht ihr das?
Ich bin noch ganz neu hier im Forum und hoffe, dass ich meine Fragen verständlich genug formuliert habe. Vielen Dank schonmal fürs Durchlesen! Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere seine Meinung zu meinen Läuterproblematiken kundtut.
Viele Grüße
Der Siedler