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Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Dienstag 17. September 2019, 09:41
von domingo
Hallo zusammen

Ich wollte euch teilhaben lassen an meinem Versuch, ein Wiener Lager nach Brulosophy’s Short & Shoddy Methode zu brauen. Das Konzept spricht mich einerseits an, da ich als Familienvater irgendwie meine Brauaktivitäten um die familiären Bedürfnisse herum planen muss. Andererseits bin ich sehr skeptisch gegenüber den Short & Shoddy Methoden, insbesondere wegen dem Risiko eines Blausudes aufgrund der kurzen Maischezeit und wegen DMS im fertigen Bier aufgrund der kurzen Kochzeit. Für meinen 33. Sud habe ich nun einen 10 Liter Testsud gebraut und mich für das Short & Shoddy Wiener Lager entschieden, weil es kein Pilsner Malz enthält (DMS!).

Hier das Rezept (mehr oder weniger nach Brulosophy):
- Ausschlagvolumen: 10.7 Liter (bei 100°C)
- Stammwürze: 12.5°P
- 99% Wiener Malz
- 1% Carafa II Spezial (von Anfang an eingemaischt)
- Kombirast 67°, 20-25min
- Kochzeit: 20 Minuten
- IBU: 26
- 1.0g/l Hallertauer Tradition in die Vorderwürze
- 0.4g/l Herkules bei Kochbeginn/Würzebruch
- 1.0g/l Hallertauer Tradition 10 Minuten vor Kochende
- Nachisomerisierungszeit: 1 Minute
- Gärung bei 13.5 Grad mit der W34/70 in 2. Führung

Als Sudhausausbeute habe ich 56% angenommen. Ich braue BIAB, und bei «normalen» Stammwürzen ohne BIAB-«Nachguss» komme ich immer auf ca. 56%. Diese Annahme stellte sich später jedoch als falsch heraus wegen der sehr kurzen Maischezeit, aber dazu später…

Nun lasse ich die Bilder sprechen.

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Schroten von 2.44 kg Malz direkt in den Brew Bag.

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Einmaischtemperatur erreicht (71°C)

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Eingemaischt und die 67.2°C perfekt getroffen (20:07)

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Jodprobe nach 3 Minuten noch pechschwarz (20:10)

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Jodprobe nach 11 Minuten noch immer schwarz (20:18)

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Abwägen und Bereitstellen des Hopfens

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Jobprobe nach 19 Minuten nicht mehr schwarz, aber meiner Meinung nach noch etwas zu braun (20:26). Ich warte nochmals 5 Minuten.

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Jobprobe nach 24 Minuten mehr oder weniger negativ (20:31). Für Short & Shoddy muss es reichen.

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«Abmaischen», resp. Abtropfenlassen des Maischesacks und aufheizen. Die Temperatur ist während den 25 Minuten Maischezeit um 2.4°C auf 64.8°C gefallen. Zugabe des Vorderwürzehopfens.

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20:44 Wallendes Kochen, d.h. 13 Minuten nach dem «Abmaischen». Die Refraktometermessung hat hier bereits angedeutet, dass meine SHA viel niedriger was als geplant. 10.4 Brix vor dem Kochen. Eigentlich hätten es 12.4 Brix sein sollen, gemäss meinen Berechnungen. Ich hätte nun länger kochen lassen können, um schlussendlich auf 12.5°P zu kommen, habe dies aber bewusst nicht gemacht.

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Jobprobe noch immer negativ, also keine weitere Stärke aus der trüben BIAB-Würze durch das Kochen rausgelöst.

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«Sterilisation» des Würzekühlers in den letzten 5 Minuten des Kochens.

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Runtergekühlt auf ca. 35°C («handwarm») um 21:13. Whirlpool direkt mit der Kühlspirale angedreht. Ausschlagvolumen bei den 35°C war ca. 10.1 Liter. Angepeilt wären 10.3 gewesen, es ist also etwas mehr verdampft als geplant. Abfüllen ins Gärfass (21:34), inkl. Geklecker am Boden… Ca. 9.1 Liter sind im Gärfass gelandet.

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Spindelmessung bei 30°C ergab 10.25°P, dies entspricht bei 20°C 10.8°P. Schade, hatte ich doch mit 12.5°C geplant.

Die Sudhausausbeute mit 2.44kg Malz, 10 Liter Ausschlagvolumen bei 20°C, und 10.8°P lag bei mageren 46%. Normalerweise käme ich bei diesem Setup (BIAB ohne Nachguss) und dieser Stammwürze auf mindestens 56%. An die geringere Sudhausausbeute durch die kurze Maischezeit habe ich überhaupt nicht gedacht gehabt. :Ahh Naja, dann gibt es nun halt ein etwas leichteres Wiener Lager.

Das Gärfass habe ich um ca. 21:45 in die Kühltruhe gestellt, welche auf 1°C eingestellt war (über einen Raspberry Pi mit Temperatursensoren und Relais). Später wurde die Solltemperatur auf 10°C erhöht.

Nach allem Putzen und Aufräumen zeigte die Uhr 22:10 an. Mein «Brauabend», also vor dem Wasser aufheizen und Malz schroten, hat um 19:45 angefangen. D.h. die Gesamtbraudauer war 2.5 Stunden. Nicht schlecht für nach dem Feierabend «schnell» ein Bier brauen!

Am nächsten Morgen habe ich dann mit ein paar gehäuften Teelöffeln dickbreiiger W34/70 angestellt, welche ich 2 Tage zuvor aus dem Bodensatz eines anderen Jungbiers geerntet habe. Die Hefe habe ich direkt in die 14°C warme Würze gegeben und lasse den Dingen nun seinen Lauf bei eingestellten 13.5°C in der Kühltruhe.

Gegenüber dem «original» Short & Shoddy Vienna Lager nach Brulosophy habe ich mich dagegen entschieden, die untergärige Hefe bei Kellertemperaturen um die 18 bis 19 Grad arbeiten zu lassen. Mein Ziel war es ja grundsätzlich, auch mal nach Feierabend und familiären Pflichten ein Bier brauen zu können, welches dann natürlich auch gut schmecken soll. Während der Gärung habe ich ja keine Arbeit mehr und ich fände es schade, hier nun Fehlgeschmäcker durch die UG-Hefe bei OG-Temperaturen reinzuholen.

Ohne das Endergebnis zu kennen: Werde ich in Zukunft wieder Short & Shoddy brauen? Wohl kaum... Die 46% SHA ist doch sehr niedrig. Das ist schade um die nicht optimal genutzten Lebensmittel! Zeit spart man mit dieser Methode ja vor allem beim Maischen und beim Kochen. Dies sind jedoch beides Vorgänge, bei welchen man grösstenteils einfach warten muss - oder eben anderes erledigen kann, z.B. Abendessen mit der Familie, Kinder ins Bett bringen, etc. Interessant fand ich es trotzdem und bin sehr gespannt, wie es schmecken wird. Ich werde hier berichten!

Viele Grüsse aus der Schweiz,
Dominik

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Dienstag 17. September 2019, 09:55
von chaos-black
Moin Dominik,
danke fürs Testen der Methode! Bin gespannt, wie es sich geschmacklich entwickeln wird :)

10% niedrigere Sudhausausbeute wären für mich allerdings kein Grund, nicht so zu brauen, wenn das Ergebnis passt und ich Kinder hätte, die ja auch Zeit einfordern. Das sind ja nur ein paar hundert Gramm Malz. Nun weißt du ja, wie die SHA bei dieser Art zu brauen für dich liegt. Da würde ich die 50 cent extra ausgeben und dafür Familie + Brauen am selben Tag ermöglichen.

Wenn es dir um die Effizienz im Umgang mit den Lebensmitteln geht, dann würde ich an deiner Stelle aber auch noch versuchen deine normalen 56% anzuheben :P Die sind ja an sich total in Ordnung, nur eben auch noch nicht soo effizient :P

Beste Grüße,
Alex

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Dienstag 17. September 2019, 10:10
von domingo
Hallo Alex

Das stimmt schon, in unserem Hobbybrauermassstab spielt Effizienz ja nicht so eine Rolle. Aber die 46% haben mich schon etwas erschreckt. Normalerweise braue ich BIAB mit einem "Nachguss", d.h. ich tauche den Maischesack nach dem Maischen in 78°C heisses Nachgusswasser und lasse die Maische da nochmals ca. 10 Minuten ziehen. Damit habe ich dann normalweise eine SHA von 62%. Damit kann ich absolut leben und möchte nicht wieder zurück zum Läuterbottich. Bin irgendwann nach dem 15. Sud vom Läuterbottich mit Lochbelch auf BIAB umgestiegen - und trauere dem Läutern in keinster Weise nach... :Pulpfiction

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Dienstag 1. Oktober 2019, 07:37
von Bierbert
Sehr schöne Doku. Vielen Dank für das Teilen diese Experimentes!

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 09:11
von Cptn. True Brew
Wie ist das Bier geworden?

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 09:40
von domingo
Hallo und danke der Nachfrage. Ich wollte hier eigentlich sowieso mal ein Update geben.

Das Bier ist tatsächlich nicht schlecht geworden. Meine grösste Befürchtung war ja DMS, wovon ich aber nichts rausschmecke, resp. rausrieche. Auch merke ich nichts wegen etwaiger unverzuckerter Stärke wegen der kurzen Maische. Die zu tiefe Stammwürze fällt mir auch nicht auf.

Zwei negative Punkte möchte ich speziell erwähnen:
- Das Bier war sehr lange sehr trüb, was bei mir und bei dieser Hefe (34/70) sonst unüblich ist bei normalen Braumethoden. Im Gegensatz zu Brulosophy kläre ich mein Bier nicht mit Gelatine - und werde dies auch in Zukunft nicht machen. Nächstes Mal werde ich aber wohl Irish Moss benutzen. Ich weiss gar nicht, warum ich mich hier dagegen entschieden habe. Die meisten Sude mache ich sonst mit Irish Moss. Jetzt, also nach 4 Monaten in der Flasche, ist das Bier schön klar. Werde bei Gelegenheit ein Foto posten.
- Die Röstaromen des Carafa II Spezial (1% der Schüttung) sind immer noch sehr deutlich, fast schon zu viel. Hätte dies nicht erwartet bei nur 1% Schüttungsanteil. Nächstes Mal würde ich Carafa II wohl ganz weglassen.

Aufgrund der nun doch positiven Erfahrung mit Short & Shoddy muss ich meine Aussage weiter oben revidieren: Ich werde wohl doch wieder Short & Shoddy brauen. Das nächste Mal berücksichtige ich aber von Anfang an die geringe SHA (für 12°P nehme ich mal 47% an) und ich werde Irish Moss benutzen.

Viele Grüsse,
Dominik

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 10:30
von Kurt
Noch mehr Zeit spart man übrigens mit einem Getränke-Heimdienst ;)

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 10:40
von domingo
Haha, genau!
Ich habe nicht gesagt, dass ich nur noch so brauen werde - überhaupt nicht! Für mich ist jeder Brauvorgang wie ein Experiment und ich finde es spannend, auch mal zu sehen, ob und wie unkonventionelle Methoden zu qualitativen Einbussen führen. Meine familiären und sonstigen "Verpflichtungen" und Hobbies lassen nun mal nicht allzu oft einen klassischen und gemütlichen 8-Stunden-Brautag zu. Daher begrüsse ich es, wenn ich weiss, dass ich auch mal in 3 Stunden am Abend ein gutes Bier brauen kann.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 11:03
von DerDallmann
Hab ich auch schonmal gemacht, war ein Short & Shoddy Session IPA, auch BIAB, 20l. 2,5 Std und das Bier war absolut ok.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 11:46
von Cptn. True Brew
Obwohl ich dem Ganzen noch nicht zu 100% traue werde ich mich wohl an einem 40l Testsud versuchen. Pale Ale Malz auf 12 Plato, bittern mit Chinook auf 38 IBU und je 100g Mosaic, Simcoe und Citra "Recycle-Dryhop" aus meinem aktuellen Dead Pony Clone in den Hopstand. Vergoren mit US 05 Erntehefe. Wenn's nix wird ist der Materialeinsatz mit 10 € recht überschaubar.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 11:57
von Barney Gumble
Was für einen bag nimmst Du her?
VG
Shlomo

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 12:52
von Cptn. True Brew
Das Malzrohr vom Mundschenk XL :Bigsmile

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 15:08
von domingo
Ich benutze "The Brew Bag" von Brouwland. Gibt es in allen möglichen Grössen bis 59 Liter.

Angeregt durch die neuen Beiträge hier, braue ich wahrscheinlich heute Abend "schnell" ein Short & Shoddy British Golden Ale. Anders als hier beim Vienna Lager werde ich jedoch 30 Minuten Kombirast machen(nicht 20) und 30 Minuten kochen (nicht 20). Gibt mir etwas mehr "Sicherheit". Nur 20 Minuten maischen und kochen ist für mich schon ziemlich die untere Grenze...

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 15:16
von domingo
Cptn. True Brew hat geschrieben: Mittwoch 12. Februar 2020, 11:46 Obwohl ich dem Ganzen noch nicht zu 100% traue werde ich mich wohl an einem 40l Testsud versuchen. Pale Ale Malz auf 12 Plato, bittern mit Chinook auf 38 IBU und je 100g Mosaic, Simcoe und Citra "Recycle-Dryhop" aus meinem aktuellen Dead Pony Clone in den Hopstand. Vergoren mit US 05 Erntehefe. Wenn's nix wird ist der Materialeinsatz mit 10 € recht überschaubar.
Was ist Recycle-Dryhop? Den "getränkten" Dryhop-Hopfen des Dead Pony Clone einfach ein zweites Mal verwenden als Hopstand im neuen Sud?

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 15:47
von Cptn. True Brew
domingo hat geschrieben: Mittwoch 12. Februar 2020, 15:16
Cptn. True Brew hat geschrieben: Mittwoch 12. Februar 2020, 11:46 Obwohl ich dem Ganzen noch nicht zu 100% traue werde ich mich wohl an einem 40l Testsud versuchen. Pale Ale Malz auf 12 Plato, bittern mit Chinook auf 38 IBU und je 100g Mosaic, Simcoe und Citra "Recycle-Dryhop" aus meinem aktuellen Dead Pony Clone in den Hopstand. Vergoren mit US 05 Erntehefe. Wenn's nix wird ist der Materialeinsatz mit 10 € recht überschaubar.
Was ist Recycle-Dryhop? Den "getränkten" Dryhop-Hopfen des Dead Pony Clone einfach ein zweites Mal verwenden als Hopstand im neuen Sud?
Genau. Nach dem das ganze ohnehin ein Experiment wird nehme ich das auch noch mit.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Mittwoch 12. Februar 2020, 17:42
von domingo
Hier noch das versprochene Foto des fertigen Bieres nach 4 Monaten in der Flasche:
20200212_173950_resized.jpg

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Donnerstag 13. Februar 2020, 09:26
von Cptn. True Brew
Wenn's so schmeckt wie es aussieht ist doch alles gut!

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Donnerstag 13. Februar 2020, 11:25
von DevilsHole82
Cptn. True Brew hat geschrieben: Mittwoch 12. Februar 2020, 11:46 ... und je 100g Mosaic, Simcoe und Citra "Recycle-Dryhop" aus meinem aktuellen Dead Pony Clone in den Hopstand.
Das wurde hier irgendwann schon mal in einem eigenen Thread diskutiert und die meisten sind zum Endschluss gekommen, dass es nix taugt. Zumal das Aroma durchs Stopfen sowieso raus ist. Da kannst Du bei Whirlpoolgabe nix mehr erwarten.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Donnerstag 13. Februar 2020, 11:44
von Cptn. True Brew
DevilsHole82 hat geschrieben: Donnerstag 13. Februar 2020, 11:25
Cptn. True Brew hat geschrieben: Mittwoch 12. Februar 2020, 11:46 ... und je 100g Mosaic, Simcoe und Citra "Recycle-Dryhop" aus meinem aktuellen Dead Pony Clone in den Hopstand.
Das wurde hier irgendwann schon mal in einem eigenen Thread diskutiert und die meisten sind zum Endschluss gekommen, dass es nix taugt. Zumal das Aroma durchs Stopfen sowieso raus ist. Da kannst Du bei Whirlpoolgabe nix mehr erwarten.
Danke für die Anmerkung, werde den Thread mal suchen.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Donnerstag 13. Februar 2020, 12:00
von DevilsHole82
Grad gefunden: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=16&t=7846

Hatte es aber irgendwie anders in Erinnerung :Grübel .

Fazit:
- Wiederverwendung als Bittergabe möglich
- Wiederverwendung als Aromagabe, wie bereits erwähnt nicht möglich.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Donnerstag 13. Februar 2020, 12:27
von Cptn. True Brew
DevilsHole82 hat geschrieben: Donnerstag 13. Februar 2020, 12:00 Grad gefunden: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=16&t=7846

Hatte es aber irgendwie anders in Erinnerung :Grübel .

Fazit:
- Wiederverwendung als Bittergabe möglich
- Wiederverwendung als Aromagabe, wie bereits erwähnt nicht möglich.
Danke!

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Freitag 14. Februar 2020, 13:59
von Cptn. True Brew
IMG-20200214-WA0011.jpeg
Es ist vollbracht. Mal sehen wie es wird. Habe den Plan mit dem Hopfen versuchsweise durchgezogen, das Aroma der Würze war auf jeden Fall sehr vielversprechend. Die US 05 ist innerhalb von 6 Stunden angekommen und hat bereits ordentlich Druck aufgebaut. Ich bin guter Dinge dass das kein Reinfall wird.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Freitag 14. Februar 2020, 17:46
von domingo
Cool! Wie lange hast du nun gemaischt und gekocht?

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Samstag 15. Februar 2020, 14:36
von Cptn. True Brew
30 Minuten maischen, 25 Minuten kochen.

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Montag 17. Februar 2020, 14:24
von toaster
Ich dachte ich stell' das Ganze hier rein. Ist zwar kein Vienna Lager aber auch Short & Shoddy.

Als regelmässiger Zuhörer der Brulosophy Podcasts, wollte ich jetzt auch mal ein Short & Shoddy Bier versuchen. Ich nahm dafür ihre Idee des Kölsch (http://brulosophy.com/2018/09/20/short-shoddy-kolsch/). Spontan habe ich mich entschieden das Gebräu "Bye Bye Brinannia" zu nennen als ich am Abend des 31. Januar mein Malz schrotete.

Ich reduzierte meine Sudhausausbeute um 10% in der Berechnung um die fehlende Zeit des Maischens zu korrigieren. Ganz so krass wie Brulosophy machte ich es jedoch nicht, ich gab doch noch 5 Minuten auf Maischen und Kochen obendrauf. Hier die Werte (mit dem Grainfather gebraut):

19 Liter Wasser aufbereitet (etwa ausgeglichenes Chlorid / Sulfat Verhältnis, Milchsäure um auf 5.2 pH zu kommen).

5.2 kg Pilnser Malz (91%)
0.5 kg Carapils (9%)

Einmaischen bei 72°C
Kombirast 67°C für 25 Minuten
Abmaischen 75°C

Läutern 13 Liter

Kochen: 25 Minuten

10g Nugget (9.3%) 25 Min
50g Tettnang (3.3%) 25 Min

Mit dem Gegenstromkühler kriegte ich die Würze auf locker auf 20°C runter und konnte sofort mit der Wyeast Kolsch 2565 anstellen.

Ich vergärte zum ersten Mal im Fermzilla und plante auch gleich damit zu karbonisieren und ab ca. der Hälfte der Gärung das Ventil zu schliessen und Druck aufzubauen. Leider kriegte ich das Carbonation Cap nicht dicht :crying . Naja, ich werd's weiter versuchen und freue mich auf Jans Drucktank :Bigsmile .

Hier der Gärverlauf:
chart(3).png
chart(3).png (21.82 KiB) 5620 mal betrachtet
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image0.jpeg (96.31 KiB) 5620 mal betrachtet
Danach folgte der Coldcrash, Gelatine (hatte bei meinem Alt sensationelle Ergebnisse als ich es das erste Mal anwendete) und dann zum ersten Mal Abfüllen mitels Druck.
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image2.jpeg (115.81 KiB) 5620 mal betrachtet
75% scheinbarer EVG, also so wie von der Hefe erwartet (verschleppte sich allerdings etwas, muss vielleicht mal etwas Zink zugeben). Am Schluss steht ein Bier mit 4.6% ABV bei 12°P Stamwürze.

3 Bar Druck auf die Flasche, nach 15 Stunden (bei 2°C) entlüftet und dann die üblichen 0.9 Bar Überdruck drauf.

Nun wie wurde es? Geschmacklich ist es Bier :Bigsmile . Fehlgeschmack konnte ich keinen feststellen, allerdings riecht und schmeckt es noch stark nach einem Zwickelbier, ist ziemlich trüb und eben auf "hefig". Jetzt warte ich mal ein paar Tage ab und schaue ob's sich noch klärt.

Alles in allem hatte ich 2h 20 Min. inkl grober Reinigung des Grainfathers (mit wasser und Schwamm). Dies ist doch zemlich cool, da ich das locker machen konnte, nachdem die Kinder im Bett waren (dies mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass bald Nr. 3 kommt und ich wohl noch etwas weniger Zeit haben werde ;).

PS: Die Bilder kriege ich leider nicht gedreht :(

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Montag 17. Februar 2020, 14:57
von domingo
Vielen Dank für den Input! Bin gespannt, wie es in ein paar Tagen (oder Wochen) schmeckt.

Ich habe vor 5 Tagen auch nochmal ein Short & Shoddy gebraut, ein klassisches American Pale Ale. Die Gärung ist schon fast durch und bis jetzt riecht es hervorragend. Nach 3 Stunden war die Hefe angestellt und das Brauequipment gereinigt! :Bigsmile Das "Problem" mit den Kindern welche Zeit "rauben" habe ich eben auch...

Re: Short & Shoddy Vienna Lager

Verfasst: Sonntag 29. März 2020, 14:12
von toaster
Kurzes Update:

Das Short & Shoddy Kölsch wurde so mittelgut :Wink . Der Zwickelgeschmack ist gegangen, was aber geblieben ist, ist ein leichter Gruch der an Irish Moss erinnert. Irish Moss habe ich dabei zwar verwendet, jedoch ist es mir noch nie passiert, dass der Geruch im Bier präsent war. Was könnte das sonst noch sein? Vielleicht wäre das Bier ja auch ohne die S&S Methode so rausgekommen. Kölsch "zickt" ja manchmal etwas rum :puzz .

Es ist ganz ok zum Trinken aber nicht mein Lieblingsbier. Meine Nachbarn lieben es allerdings :Bigsmile .
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