Selber Mälzen in großem Stil
Selber Mälzen in großem Stil
Hallo Hobbybrauer,
vielleicht erinnert ihr euch - vor einiger Zeit kam hier mal eine Frage aus Georgien, bei der es um das Mälzen ging.
In der Zwischenzeit habe ich mich mit Levan getroffen und stehe mit ihm auch weiter in Kontakt. Es geht um folgendes:
Seine Familie betreibt in Georgien eine kleine kommerzielle Brauerei, die sich einiger Beliebtheit erfreut. Das Malz beziehen sie bisher aus der Ukraine, sind aber wegen der schwankenden Qualität auf der Suche nach anderen Bezugsquellen.
Eine davon ist der Anbau von Braugerste vor Ort, um sie dann selbst zu vermälzen. Das Thema ist in Arbeit – Levan schickt demnächst Saatgut nach Hause, damit sie den Anbau in verschiedenen Regionen des Landes testen können.
Außerdem waren wir gemeinsam in Jena, um uns beim Wirt der Talschänke zeigen zu lassen, wie seine Anlage arbeitet. Leider hat der das Thema wieder aufgegeben, um seine Lagerkapazitäten etc. zu erweitern. Er beliefert mittlerweile zwei Einzelhandelsketten in und um Jena und hat somit alle Hände voll zu tun.
Die bisher noch nicht getestete Anlage würde er zum Materialwert abgeben, das Angebot hat aber wohl nicht überzeugt.
Jetzt denken sie über die Anschaffung eines Trommeltrockners für Tabak aus den 60ern nach, um ihn entsprechend umzubauen.
Dazu gibt es jetzt ein paar Fragen:
Wäre ein hier anwesender Mälzer bereit, mit Levan (er spricht sehr gut deutsch) mal gemeinsam eine Anlage zu besichtigen? Konkret interessiert er sich für Produkte aus dem Haus Caspar Schulz.
Wenn die Anlage irgendwann im nächsten Jahr fertig ist, suchen sie noch nach einem reisefreudigen Mälzer, der mit ihnen gemeinsam die Anlage in Georgien einfährt (natürlich gegen Bezahlung).
Gruß,
Bierwisch
vielleicht erinnert ihr euch - vor einiger Zeit kam hier mal eine Frage aus Georgien, bei der es um das Mälzen ging.
In der Zwischenzeit habe ich mich mit Levan getroffen und stehe mit ihm auch weiter in Kontakt. Es geht um folgendes:
Seine Familie betreibt in Georgien eine kleine kommerzielle Brauerei, die sich einiger Beliebtheit erfreut. Das Malz beziehen sie bisher aus der Ukraine, sind aber wegen der schwankenden Qualität auf der Suche nach anderen Bezugsquellen.
Eine davon ist der Anbau von Braugerste vor Ort, um sie dann selbst zu vermälzen. Das Thema ist in Arbeit – Levan schickt demnächst Saatgut nach Hause, damit sie den Anbau in verschiedenen Regionen des Landes testen können.
Außerdem waren wir gemeinsam in Jena, um uns beim Wirt der Talschänke zeigen zu lassen, wie seine Anlage arbeitet. Leider hat der das Thema wieder aufgegeben, um seine Lagerkapazitäten etc. zu erweitern. Er beliefert mittlerweile zwei Einzelhandelsketten in und um Jena und hat somit alle Hände voll zu tun.
Die bisher noch nicht getestete Anlage würde er zum Materialwert abgeben, das Angebot hat aber wohl nicht überzeugt.
Jetzt denken sie über die Anschaffung eines Trommeltrockners für Tabak aus den 60ern nach, um ihn entsprechend umzubauen.
Dazu gibt es jetzt ein paar Fragen:
Wäre ein hier anwesender Mälzer bereit, mit Levan (er spricht sehr gut deutsch) mal gemeinsam eine Anlage zu besichtigen? Konkret interessiert er sich für Produkte aus dem Haus Caspar Schulz.
Wenn die Anlage irgendwann im nächsten Jahr fertig ist, suchen sie noch nach einem reisefreudigen Mälzer, der mit ihnen gemeinsam die Anlage in Georgien einfährt (natürlich gegen Bezahlung).
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Re: Selber Mälzen in großem Stil
Das klingt ja richtig spannend. Schade, dass ich kein Mälzer bin.
Stefan
Stefan
Re: Selber Mälzen in großem Stil
Hi Torsten,
schade, ich habe ja den Talschänkenwirt auch vorgeschlagen..? Mälzen ist auch von den klimatischen Bedingungen abhängig. Das Keimgut braucht Temperaturen um 10 - 12°. Da kommt im teilweise sehr warmen Grusinien wohl nur das Frühjahr und der Herbst infrage, besonders wenn man für das Schwelken auch noch eine natürliche Luftrocknung nutzen will..?
Ich habe einen "Abriss der Bierbrauerei" von Ludwig Narziss von 1986, wo auf etwa 100 Seiten die Technologie der Malzbereitung beschrieben wird. Da wird noch die traditionelle Tennenmälzerei beschrieben und für kleinere Brauerei-Mälzereien empfohlen. Vom Kostenaufwand her die günstigste Lösung. Auf einer Tennenfläche von 25- 30 m² kann man ungefähr eine Tonne Getreide vermälzen. Eine Darre ist vermutlich schnell gemauert und mit Edelstahlhorde ausgerüstet. Die Heißluft kann von einem Bautrocknungsgebläse kommen. Ich vermute allerdings das es in ganz Deutschland keinen einzigen Mälzer mehr gibt, der sich mit der Tennenvermälzung auskennt? Handwerkliches Knowhow ist überhaupt das Allerwichtigste was er braucht! Oder eben eine vollautomatische (und sauteure Klein/versuchsmälzerei).
Wenn der Levan Scans vom alten Narziss haben will, möge er sich bei mir melden.
m.f.g
René
schade, ich habe ja den Talschänkenwirt auch vorgeschlagen..? Mälzen ist auch von den klimatischen Bedingungen abhängig. Das Keimgut braucht Temperaturen um 10 - 12°. Da kommt im teilweise sehr warmen Grusinien wohl nur das Frühjahr und der Herbst infrage, besonders wenn man für das Schwelken auch noch eine natürliche Luftrocknung nutzen will..?
Ich habe einen "Abriss der Bierbrauerei" von Ludwig Narziss von 1986, wo auf etwa 100 Seiten die Technologie der Malzbereitung beschrieben wird. Da wird noch die traditionelle Tennenmälzerei beschrieben und für kleinere Brauerei-Mälzereien empfohlen. Vom Kostenaufwand her die günstigste Lösung. Auf einer Tennenfläche von 25- 30 m² kann man ungefähr eine Tonne Getreide vermälzen. Eine Darre ist vermutlich schnell gemauert und mit Edelstahlhorde ausgerüstet. Die Heißluft kann von einem Bautrocknungsgebläse kommen. Ich vermute allerdings das es in ganz Deutschland keinen einzigen Mälzer mehr gibt, der sich mit der Tennenvermälzung auskennt? Handwerkliches Knowhow ist überhaupt das Allerwichtigste was er braucht! Oder eben eine vollautomatische (und sauteure Klein/versuchsmälzerei).
Wenn der Levan Scans vom alten Narziss haben will, möge er sich bei mir melden.
m.f.g
René
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Selber Mälzen in großem Stil
Augustiner hat noch eine eigene Tennenmälzerei. Vielleicht kann man auch so eine Art Praktika machenflying hat geschrieben: Ich vermute allerdings das es in ganz Deutschland keinen einzigen Mälzer mehr gibt, der sich mit der Tennenvermälzung auskennt? Handwerkliches Knowhow ist überhaupt das Allerwichtigste was er braucht!
Liebe Grüße Robert
www.instagram.com/biermaniac
Extra Bavariam, non est vita, et si vita, non est ita.
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Re: Selber Mälzen in großem Stil
In England und Tschechien gibt es auch noch welche...
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Selber Mälzen in großem Stil
Hallo René,
den Narziss haben sie wohl - an theoretischem Wissen mangelt es eher nicht, aber die Praxis...
Ich würde jederzeit selber mal dorthin reisen, aber helfen könnte ich eher weniger. Na schauen wir mal, ich bin von Haus aus Optimist.
Gruß,
Bierwisch
den Narziss haben sie wohl - an theoretischem Wissen mangelt es eher nicht, aber die Praxis...
Ich würde jederzeit selber mal dorthin reisen, aber helfen könnte ich eher weniger. Na schauen wir mal, ich bin von Haus aus Optimist.
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Re: Selber Mälzen in großem Stil
Hattet ihr euch mal die Mälzerei-Lösung von Camba bzw. BrauKon angesehen? Sehr kompakte Geschichte mit wenig Handarbeit. Wohl auch so flexibel, dass man fast beliebige Spezialmalze herstellen kann. Der ganze Vorgang inkl. Weichen, Keimen, Darren und Rösten läuft in dem selben Behälter ab. Kapazität war, wenn ich mich recht erinnere, irgendwas zwischen 1 und 2 Tonnen pro Durchgang. Unten mal ein Foto davon.
Ich weiß allerdings nicht, ob Braukon die Anlagen mittlerweise offiziell im Vetrieb hat.
Ich weiß allerdings nicht, ob Braukon die Anlagen mittlerweise offiziell im Vetrieb hat.
Gruß vom Berliner
Re: Selber Mälzen in großem Stil
Daran hatte ich als erstes gedacht, aber soviel wirft die Brauerei dann auch nicht ab, daß sich so eine Anlage lohnt.
Ich weiß zwar nicht, was die kostet, aber dafür muß 'ne alte Frau lange stricken...
Ich weiß zwar nicht, was die kostet, aber dafür muß 'ne alte Frau lange stricken...
Der Klügere kippt nach!
Re: Selber Mälzen in großem Stil
Aber meinst Du, Caspar Schulz verkauft seine Mälzereien billiger?
Gruß vom Berliner
Re: Selber Mälzen in großem Stil
Über Tennenvermälzung wirst Du in aktueller Fachliteratur nur wenig bis nichts finden?..Oder noch nicht? Tennenmalz oder Floor-Malt ist unter "Craftbrewern" wieder ein Thema.Hallo René,
den Narziss haben sie wohl - an theoretischem Wissen mangelt es eher nicht, aber die Praxis...
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(John Ciardi)
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Re: Selber Mälzen in großem Stil
Einen Abriss über die Tennenvermälzung findet man im "Katechismus der Brauerei-Praxis", Verlag Hans Carl, Nürnberg von 1950.
Gruss
Uli
Uli
- hutschpferd
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- Beiträge: 2258
- Registriert: Freitag 8. November 2013, 08:11
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Re: Selber Mälzen in großem Stil
mir würde noch die Mälzerei Plohberger in Oberösterreich einfallen, ggf hat der einen Tipp für dich.
Re: Selber Mälzen in großem Stil
Ich sag doch, daß ich null Ahnung von dem Thema habe...Aber meinst Du, Caspar Schulz verkauft seine Mälzereien billiger?
Im Moment wäre es einfach nur hilfreich, wenn mir jemand den Kontakt zu einer Mälzerei herstellen könnte, die kein Problem damit hätte, ein bisschen know-how an Georgien abzutreten.
Wer dann schlußendlich mal nach Tiflis fährt, um praktisch zu helfen, ist ja wieder eine ganz andere Frage.
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Re: Selber Mälzen in großem Stil
Servus Bierwisch,
bei der Lindenbräu in Gräfenberg gibt es noch eine Tennenmälzerei, ist aber nicht das ganze Jahr in Benutzung.
Die Inhaber Familie und deren Angestellte sind alle sehr nett und können dir da sicher weiterhelfen.
Gruß René
bei der Lindenbräu in Gräfenberg gibt es noch eine Tennenmälzerei, ist aber nicht das ganze Jahr in Benutzung.
Die Inhaber Familie und deren Angestellte sind alle sehr nett und können dir da sicher weiterhelfen.
Gruß René