Eichenfass und Rezens

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rakader
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Eichenfass und Rezens

#1

Beitrag von rakader »

In einigen Tagen soll mein Russian Imperial Stout aufs Fass. Nun stellt sich mir die Frage, wie es um die Karbonisierung bestellt ist. Normalerweise zwangskarbonisiere ich mit CO2 im KEG, das geht aber im Eichenfass nicht. Somit freue ich mich als "Fassanfänger" über Anregungen, wie ich doch ein wenig "Sparkling" aufs Fass bekomme.
Die Hauptgärung klingt erst ab, somit ist noch Luft nach oben für alle möglichen Varianten…

:Drink
Radulph
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Fe2O3
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Re: Eichenfass und Rezens

#2

Beitrag von Fe2O3 »

Wäre es nicht “normal“, das bier im Fass *reifen* zu lassen und danach im keg zu zwangscarbonisieren? So in der Art machen es jedenfalls auch die großen.

Lg
Martin
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rakader
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Re: Eichenfass und Rezens

#3

Beitrag von rakader »

Danke, daran hatte ich auch schon gedacht. Wenn das das gängigste Verfahren ist, wäre das natürlich am einfachsten. :Smile
Ich möchte mit diesem Thread Ideen/Lösungen/Verfahrensweisen sammeln. Mich interessieren einfach gerade die Reifeprozesse und -verfahren, die gängig angewandt werden. Bin auf dem Feld noch blank…

LG
Radulph
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Bierjunge
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Re: Eichenfass und Rezens

#4

Beitrag von Bierjunge »

Bei einem Wein- oder Whiskyfass ist klar, dass Du mangels Gasdichtigkeit und Druckfestigkeit darin nicht wirst karbonisieren können. Ohnehin ist es aber ratsam, das Bier, wenn es eine genügende Intensität der Holzaromen erreicht hat, in ein anderes Gebinde (Tank, Keg, Flasche) umzuschlauchen.
Für die Karbonisierung kenne ich mindestens drei Varianten:
  • Zwangskarbonisieren, wie bereits genannt, im Tank oder Keg. Daheim wie bekannt aus der CO2-Flasche (edit: So haben wir es auch gemacht, https://braumagazin.de/article/ein-barrel-doppelbock/); im kommerziellen Bereich wird man aus rechtlichen Gründen dafür Gärungskohlensäure benutzen, die man am Spunder anderer Gärtanks abgreift.
  • Aufkräusen: Du versetzt das gereifte Bier mit Kräusen (s.d.) oder ersatzweise mit Speise und etwas frischer Hefe, und unterziehst es wie gewohnt einer Nachgärung im Tank, Keg oder Flasche. Je nach Biertyp wäre noch auf hinreichende Alkoholtoleranz der Nachgärhefe zu achten.
  • So lassen: Wenn sich das Bier, wiederum je nach Stil, durch die Holzfassreifung weit genug vom Charakter eines "Biers" entfernt hat, kann man es auch einfach unkarbonisiert abfüllen und als Likör genießen.
Ich kenne im kommerziellen Bereich alle drei Varianten.

Moritz
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rakader
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Re: Eichenfass und Rezens

#5

Beitrag von rakader »

Hallo Moritz, vielen Dank für diesen wertvollen Überblick. Ich werde die Zwangskarbonisierung nutzen. Aufkräusen klingt sehr interessant, das wäre später mal ein Experiment mit einem kleineren Sud wert.

Viele Grüße
Radulph

Edit: Starkes Projekt von Euch im Braumagazin.
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