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Niedrige SHA

Verfasst: Samstag 7. Dezember 2019, 21:10
von Benne
Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meiner SHA. Ich habe jetzt knapp 20 Süde auf meiner 20l Anlage gebraut.
Am Anfang hat mich meine SHA von <50% nicht gestört aber so langsam will ich die mal verbessern.
Ich schrote mit der Coronamühle und läuter im 30l Braueimer mit dem Strainbuddy.
Ich hab sonst immer mit einem Akkuschrauber die Mühle angetrieben. Jetzt habe ich um eine niedrigere Geschwindigkeit hinzubekommen einen Scheibenwischmotor eingebaut, was die SHA aber nicht erhöht hat.
Für 23l Ausschlagwürze läuter ich ca. 30 Minuten.
Soll ich auf ein Läuterblech umsteigen oder habt ihr noch eine Idee woran es liegen kann? Meine SHA liegt im Schnitt bei 52%

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Samstag 7. Dezember 2019, 21:51
von hyper472
52% ist zuwenig.
Wie maischst Du? Und wie errechnest Du die SHA? Hast Du mal ein Foto von Deinem geschroteten Malz?
Viele Grüße, Henning

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Samstag 7. Dezember 2019, 22:40
von Benne
Ich Maische mit einen Rührwerk, Brausteuerung und Hendi. Die Temperaturen werden ziemlich genau gehalten. Die SHA errechne ich mit dem Rechner von "Fabier". Hab leider keine besseren Bilder vom Schrot

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Samstag 7. Dezember 2019, 23:03
von afri
Benne hat geschrieben: Samstag 7. Dezember 2019, 22:40Die Temperaturen werden ziemlich genau gehalten.
Das Schrot sieht eigentlich OK aus, was man so erkennen kann, also sollte es an anderen Dingen liegen. Wie genau misst du die Temperatur, kannst du das mal gegenchecken mit irgendeinem Instrument, dem du vertraust (Fiebertermometer z.B.)? Brausteuerung hin oder her, wenn die falsche Werte gefüttert bekommt, hast du vielleicht schon eine Ursache gefunden.

Anderer Ansatz: wie hoch ist das Verhältnis HG:Schüttung? NG muss dazu passen, sonst verschenkst du Extrakt, der bei der SHA fehlt. Misst du den Extrakt beim Läutern und hörst du auf, sobald eine gewisse Konzentration unterschritten ist? Ich z.B. läutere bis ca. 3°P, den Rest verwerfe ich als Glattwasser. Wenn du bei (sagen wir) 5°P zu läutern aufhörtest, würdest du ebenfalls Extrakt verschenken, mal so als Beispiel.
Achim

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Samstag 7. Dezember 2019, 23:54
von hyper472
Danke für die klaren Angaben. Bin jetzt ehrlich gesagt etwas ratlos. Auch mit extrem harten Wasser lässt sich die miese Ausbeute meines Wissens nicht erklären.
Auch Achims Hinweis solltest Du nachgehen.
Viele Grüße, Henning

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 00:36
von schwarzwaldbrauer
hyper472 hat geschrieben: Samstag 7. Dezember 2019, 21:51 52% ist zuwenig.
Wie maischst Du? Und wie errechnest Du die SHA? Hast Du mal ein Foto von Deinem geschroteten Malz?
Viele Grüße, Henning
Die Schrotung sieht wirklich sehr gut aus.
Bitte gib jetzt noch die Berechnung der SHA durch.
Ich hab nämlich ähnlich miese SHA und versuche dahinter zu kommen.

Grüßle Dieter

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 11:34
von Pivnice
Benne hat geschrieben: Samstag 7. Dezember 2019, 21:10 ich habe ein Problem mit meiner SHA. Meine SHA liegt im Schnitt bei 52%
Hallo Bene
um dir Hinweise geben zu können gib uns bitte die Daten eines konkreten Sudes, also:
- Schüttung in kg
- Einmaischverhältnis Liter/kg
- Anschwänzverhältnis Liter/kg
- Ausschlag: Stammwürze gemessen mit Spindel bei 20 °C

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 14:30
von Benne
afri hat geschrieben: Samstag 7. Dezember 2019, 23:03 Misst du den Extrakt beim Läutern und hörst du auf, sobald eine gewisse Konzentration unterschritten ist?
Ich höre auf Sobald ich 23l Würze in Pfanne habe, dann habe ich auch Ziemlich genau meine Ziel-Stammwürze. Was beim kochen verdunstet wird mit Wasser aufgefüllt. Vielleicht liegt hier der Fehler?
Pivnice hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 11:34 Hallo Bene
um dir Hinweise geben zu können gib uns bitte die Daten eines konkreten Sudes, also:
- Schüttung in kg
- Einmaischverhältnis Liter/kg
- Anschwänzverhältnis Liter/kg
- Ausschlag: Stammwürze gemessen mit Spindel bei 20 °C
- 5,86 KG Schüttung
- 18l Hauptguss, 11l Nachguss (wobei ich nur solange Nachgüsse gebe bis ich meine Zielstammwürze erreicht habe)
- Ich schwänze an indem ich den Hahn 2-3mal komplett öffne und wieder schließe
- Ausschlagwürze habe ich 22l mit 13,5 °P

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 14:56
von Pivnice
So macht du es:
- Schüttung 5,86 kg
- Einmaischverhältnis 3,07 Liter/kg
- Anschwänzverhältnis 1,88 Liter/kg (Von dieser Wassermenge nicht einmal alles gegeben !)
- Läutern: Ich höre auf sobald ich 23l Würze in Pfanne habe, dann habe ich auch ziemlich genau meine Ziel-Stammwürze 13,5 P.
-> Fehler

So macht man es richtig -> Excel hier holen: https://braumagazin.de/wp-content/uploa ... erung.xlsx
Ziel - Ausschlagwürze 22 Liter mit 13,5 °P

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 17:34
von Benne
Das werde ich beim nächsten Sud mal ausprobieren.
Wie lange soll ich denn in dem Beispiel läutern?

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 20:14
von Pivnice
Benne hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 17:34 Wie lange soll ich denn in dem Beispiel läutern?
Fragen:
- Hast du die die Exceldatei runtergeladen ? Und dich mit den einzusetzenden Werten beschäftigt ? Ich rate es dir.
- Welche Gerätschaften setzt du zum Läutern ein ?
- Hast du bei deinen bisherigen Suden herausgefunden wieviel Prozent du mit deiner Anlage beim Kochen verdampfst ?
- Du läuterst bis der ganze Nachguss durchgelaufen ist.

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 21:19
von schwarzwaldbrauer
Pivnice hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 20:14
Benne hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 17:34 Wie lange soll ich denn in dem Beispiel läutern?
Fragen:
- Hast du die die Exceldatei runtergeladen ? Und dich mit den einzusetzenden Werten beschäftigt ? Ich rate es dir.
- Welche Gerätschaften setzt du zum Läutern ein ?
- Hast du bei deinen bisherigen Suden herausgefunden wieviel Prozent du mit deiner Anlage beim Kochen verdampfst ?
- Du läuterst bis der ganze Nachguss durchgelaufen ist.
Man sollte das Läutern durch Erfahrung mit der eigenen Anlage durchführen.
Am besten man erreicht die Zielstammwürze bei Pfanne voll und hat dann so gut wie kein Nachgusswasser mehr im Läuterbottich.
Oder?

Grüßle Dieter

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 21:42
von Pivnice
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 21:19 Am besten man erreicht die Zielstammwürze bei Pfanne voll und hat dann so gut wie kein Nachgusswasser mehr im Läuterbottich.
Ja - Wassermenge des Nachgusses komplett durchgelaufen
Nein - Zielstammwürze nach Kochen bei Ausschlag
Dazu sollte man in Erfahrung gebracht haben wieviel % von "Pfanne voll" man beim Kochen verdampft

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 22:25
von guenter
Pivnice hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 21:42
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 21:19 Am besten man erreicht die Zielstammwürze bei Pfanne voll und hat dann so gut wie kein Nachgusswasser mehr im Läuterbottich.
Ja - Wassermenge des Nachgusses komplett durchgelaufen
Nein - Zielstammwürze nach Kochen bei Ausschlag
Dazu sollte man in Erfahrung gebracht haben wieviel % von "Pfanne voll" man beim Kochen verdampft
Doch, es gibt da verschiedene Varianten. Erst mal: besser zu viel Nachgusswasser als zu wenig. Die Rezepte sind nur Anhalte, besser auf die Zielstammwürze konzentrieren.

Und seit der letzten HBCON halte ich mich an Olibär:
  • Ich läutere bis zur Zielstammwürze (und ja, meine SHA sollte ich kennen - dann bin ich bei Pfanne voll oder wohin auch immer ich wollte, wenn nicht, wird es das nächste mal halt besser)
  • Egal wie lange ich nun koche und wieviel verdampft: ich fülle danach mit eiskaltem Wasser auf, bis eben die Zielstammwürze wieder passt
  • Fertig und die Nachisomerisierung ist in der Regel kein Problem mehr
Wie gesagt, eine andere Variante und schon passt die Aussage von oben. Das löst allerdings nicht das eigentliche Problem, warum hier die Sudhausausbeute so niedrig ist. Vereinfacht aber meiner Meinung nach den Prozess in Hinblick auf die Verdampfungsverluste (und Nachisomerisierung).

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 23:22
von schwarzwaldbrauer
guenter hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 22:25
Pivnice hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 21:42
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 21:19 Am besten man erreicht die Zielstammwürze bei Pfanne voll und hat dann so gut wie kein Nachgusswasser mehr im Läuterbottich.
Ja - Wassermenge des Nachgusses komplett durchgelaufen
Nein - Zielstammwürze nach Kochen bei Ausschlag
Dazu sollte man in Erfahrung gebracht haben wieviel % von "Pfanne voll" man beim Kochen verdampft
Doch, es gibt da verschiedene Varianten. Erst mal: besser zu viel Nachgusswasser als zu wenig. Die Rezepte sind nur Anhalte, besser auf die Zielstammwürze konzentrieren.
  • Egal wie lange ich nun koche und wieviel verdampft: ich fülle danach mit eiskaltem Wasser auf, bis eben die Zielstammwürze wieder passt
Genau, und das ist die Praxis aus der Erfahrung mit der eigenen Anlagen

Dieter

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 00:08
von ubu
guenter hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 22:25 .........
Das löst allerdings nicht das eigentliche Problem, warum hier die Sudhausausbeute so niedrig ist.
Wie hoch die SHA ist kann man hier meiner Meinung nicht genau sagen.

Geläutert wurde bis Pfanne voll.
Wieviel Konzentrat das Glattwasser zu dem Zeitpunkt hatte wissen wir nicht.
Vielleicht war es ja noch so hoch dass nochmal 5 bis 10 Liter durchgekommen währen bis Glattwasser 3 bis 4 Plato. Und dann währe die SHA ein ganzes Stück höher.

Oder anders gesagt:
Bei den bisherigen Schüttungen ist nicht das Problem SHA zu gering sondern Pfanne zu klein.

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 00:33
von Pivnice
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 00:36 Ich hab nämlich ähnlich miese SHA und versuche dahinter zu kommen.
Du bist doch schon dahintergekommen: Beim Läutern Extrakt verschenken und dann nach dem Kochen mit eiskaltem Wasser auffüllen bis die Zielstammwürze wieder passt

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 00:43
von Pivnice
ubu hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 00:08 Bei den bisherigen Schüttungen ist nicht das Problem SHA zu gering sondern Pfanne zu klein.
Echt ? Wie wärs mit 'ner Reduzierung der Schüttung ?

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 08:08
von ubu
Pivnice hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 00:43 Echt ? Wie wärs mit 'ner Reduzierung der Schüttung ?
Kannst du natürlich auch machen, aber ich dachte das ist so offensichtlich, dass ich es nicht noch extra erwähnen muss.

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 14:18
von Pivnice
Bitte mal in diesen Thread reinlesen: Es wurde ja alles schon durchdiskutiert hier
von §11 » Montag 16. Oktober 2017, 02:22
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... HA#p238976
man hört auf anzuschwänzen wenn der Extraktgehalt erreicht ist der nach der Kochzeit mit der anlagenspezifischen Verdampfung eben die angestrebte StW erreicht.

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 15:22
von Pivnice
und hier: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 34#p123613
von §11 » Freitag 1. April 2016, 16:32

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Freitag 13. Dezember 2019, 15:16
von Benne
So ich habe grade einen Sud gebraut und mal alles genau beachtet. Ich bin jetzt bei 61% SHA angekommen. Ich habe geläutert bis das Glattwasser 4°P hatte, also ist sogar noch etwas Luft nach oben. Ich danke euch alle für eure Hilfe!

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Freitag 13. Dezember 2019, 15:57
von ubu
:thumbsup

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Freitag 13. Dezember 2019, 16:26
von Pivnice
Benne hat geschrieben: Freitag 13. Dezember 2019, 15:16 jetzt bei 61% SHA angekommen
Freut mich - und ein Danke für Deine Rückmeldung

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Freitag 13. Dezember 2019, 16:43
von Benne
Ich habe zu danken :) Mich hat die niedrige SHA (obwohl es in der 20l Klasse eigentlich egal ist) echt im Hinterkopf gestört.
Mit 60-61% kann ich leben.

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Freitag 13. Dezember 2019, 17:09
von schwarzwaldbrauer
Das bestätigt genau den Kommentar von pivnice in @17.

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Freitag 13. Dezember 2019, 17:45
von Pivnice
noch als Empfehlung:
http://www.bierbrauerei.net/Technikum/b ... nungen.pdf
3] - Berechnung des Hauptgusses
4] - Berechnung der Gesamtmaische
7] - Berechnung des Nachgusses

Re: Niedrige SHA

Verfasst: Freitag 13. Dezember 2019, 20:43
von Benne
Da ich heute einen Doppelsud gemacht habe, konnte ich beim zweiten Sud direkt etwas länger läutern. Ich habe 2l mehr Nachguss gegeben und bis 2,5°P Glasswasser geläuter. Ergebnis: 66% SHA!
1. Sud: 12°P auf 21 Liter
2. Sud: 13* P auf 21 Liter

Ziel Stammwürze war 13*P