Das leidige Thema der SHA

Bieriges
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Das leidige Thema der SHA

#1

Beitrag von Bieriges »

Hallo zusammen, ich bin nach dem letzten Brauvorhaben bei der Fehleranalyse.

Bei meinem neuen Setup (MMStudent, Biggie-Einkochautomat und Rührwerk, der Rest war identisch) hatte ich lediglich eine SHA von nur 60,5% .
Bei den Suden zuvor (im Kochtopf mit händischem Rühren und vorgeschrotetem Malz von Hobbybrauerversand) lag meine SHA bei ca. 75%...

Ich frag mich jetzt, wie kann das sein?

Zwei Erklärungsversuche von mir wären, dass ich bei diesem Sud das erste mal eine Kombiradt bei 67°C -allerdings für 90min- gemacht habe (jodnormal)
Bzw. Es an der MMStudent liegt (hier hatte ich jedoch eher das Gefühl, dass das Malz fast zu fein gemahlen worden ist (hatte aber keine Probleme beim Läutern mit der Oskartonne). Das Malz war übrigens frisch vom Hobbybrauerversand erst geliefert worden.

Was meint ihr -woran liegt diese schlechte SHA???

Über Tipps bin ich sehr dankbar.
Zuletzt geändert von Bieriges am Freitag 1. April 2016, 11:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Bierwisch
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Re: Das leidige Thema der SHA

#2

Beitrag von Bierwisch »

Also...

eine SHA von knapp über 60% ist im Hobbybrauerbereich normal, 80% dagegen eher unwahrscheinlich. Darum vermute ich falsche Daten bzw. eine falsche Formel als Ursache.

Wie und vor allem was/wann mißt Du und nach welcher Formel rechnest Du?
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Re: Das leidige Thema der SHA

#3

Beitrag von El Gordo »

80% kann eigentlich nicht sein.
Und Oscartonne ist sehr suboptimal.
Neben zu grob geschrotet ist die Läutertechnik oft die Ursache für schlechte Ausbeute.
Aber ich würde erst mal überprüfen, wie du die Ausbeute berechnest.
Hier liegt der Fehler meist in einer falschen Volumenmessung.

Stefan
Bieriges
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Re: Das leidige Thema der SHA

#4

Beitrag von Bieriges »

Stimmt, sporry, meine letzten SHA lagen bei 75%... Hab eben nachgeschaut (und oben verbessert).
Die Berechnungen habe ich über fabier --> Bierberechnungen gemacht.
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Bierwisch
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Re: Das leidige Thema der SHA

#5

Beitrag von Bierwisch »

Wann hast Du wie gemessen?

Auch 75% klingen utopisch - ich kenne meine Anlage recht gut, läutere langsam (aber nicht bis Glattwasser kommt) und liege so zwischen 65 und 70%.
Darum vermute ich immer noch, daß da was nicht stimmt.
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Re: Das leidige Thema der SHA

#6

Beitrag von Bieriges »

Die genauen Werte liegen daheim. Die stelle ich gerne heute Abend rein...
Ich habe die Menge an Schüttung, die Ausschlagmenge (natürlich inkl. Nachguss) sowie die in der Bierspindel (Saccharose) gemessenen Wert (auf 30°C berechnet) eingegeben...
Und dann kam 75% heraus....

Und bei diesem Sud eben nur 60%....
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Re: Das leidige Thema der SHA

#7

Beitrag von chaos-black »

Woraus genau bestand deine Schüttung? Wie ich hörte kann ein hoher Anteil von Röstmalzen und Rohfrucht zur Verringerung der SHA beitragen.
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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Hagen
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Re: Das leidige Thema der SHA

#8

Beitrag von Hagen »

Also ich habe neulich sogar mit dem BM50 (!) 82% SHA erreicht - definitiv richtig berechnet und unter (Brauer-)Zeugen hergestellt. Dann sollte das mit anderen Anlagen erst recht gehen - theoretisch :Wink
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#9

Beitrag von Schlinsermändle »

Also ich fahre auch Kombirast, allerdings 60-70 Minuten bei 66 grad. läutere innert einer guten dreiviertel stunde mit panzerschlauch meine 32 Liter würze durch ( also net so langsam ), bis Glattwasser kommt mit guten 2,0 Grad Plato und habe am Ende eine Sudhausausbeute schwankend zwischen 61 und 66. Ich bin mit diesen werten zufrieden. Zumal, wie schon gesagt wurde, diese werte für Hausbrauer im "normalen " liegen.
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Johnny H
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Re: Das leidige Thema der SHA

#10

Beitrag von Johnny H »

Hagen hat geschrieben:Also ich habe neulich sogar mit dem BM50 (!) 82% SHA erreicht - definitiv richtig berechnet und unter (Brauer-)Zeugen hergestellt. Dann sollte das mit anderen Anlagen erst recht gehen - theoretisch :Wink
Ich habe die Beschreibung dazu mit großem Interesse gelesen und vor allem auch Deine Konditionier- und Schrotungsparameter notiert.

Trotzdem muss ich anmerken, dass in lufttrockenem Malz der Extraktgehalt normalerweise bei knapp 80% liegt. Wie will man da über 80% Ausbeute kommen?
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Flothe
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Re: Das leidige Thema der SHA

#11

Beitrag von Flothe »

Johnny H hat geschrieben:
Hagen hat geschrieben:Also ich habe neulich sogar mit dem BM50 (!) 82% SHA erreicht - definitiv richtig berechnet und unter (Brauer-)Zeugen hergestellt. Dann sollte das mit anderen Anlagen erst recht gehen - theoretisch :Wink
Ich habe die Beschreibung dazu mit großem Interesse gelesen und vor allem auch Deine Konditionier- und Schrotungsparameter notiert.

Trotzdem muss ich anmerken, dass in lufttrockenem Malz der Extraktgehalt normalerweise bei knapp 80% liegt. Wie will man da über 80% Ausbeute kommen?
Es geht ja darum 80% von den 80% theoretisch verfügbarem Extrakt zu gewinnen.
Wenn man die kompletten 80% Extrakgehalt aus dem Malz bekäme, dann hätte man 100% SHA.

LG Florian

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Johnny H
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Re: Das leidige Thema der SHA

#12

Beitrag von Johnny H »

Flothe hat geschrieben:
Johnny H hat geschrieben:
Hagen hat geschrieben:Also ich habe neulich sogar mit dem BM50 (!) 82% SHA erreicht - definitiv richtig berechnet und unter (Brauer-)Zeugen hergestellt. Dann sollte das mit anderen Anlagen erst recht gehen - theoretisch :Wink
Ich habe die Beschreibung dazu mit großem Interesse gelesen und vor allem auch Deine Konditionier- und Schrotungsparameter notiert.

Trotzdem muss ich anmerken, dass in lufttrockenem Malz der Extraktgehalt normalerweise bei knapp 80% liegt. Wie will man da über 80% Ausbeute kommen?
Es geht ja darum 80% von den 80% theoretisch verfügbarem Extrakt zu gewinnen.
Wenn man die kompletten 80% Extrakgehalt aus dem Malz bekäme, dann hätte man 100% SHA.

LG Florian
Nein, das ist m.E. nicht korrekt. Die SHA wird auf die gesamte Schüttung bezogen, nicht auf den Extraktgehalt aus einer Malzanalyse.
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Re: Das leidige Thema der SHA

#13

Beitrag von El Gordo »

Wie gesagt scheitert die Berechnung oft an der exakten Erfassung des Volumens.

Stefan
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Re: Das leidige Thema der SHA

#14

Beitrag von Flothe »

Okay. Scheine mich geirrt zu haben.
Sry :puzz
Dann hast du natürlich recht.

LG Florian

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Malzwein
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Re: Das leidige Thema der SHA

#15

Beitrag von Malzwein »

Bei (unwissenschaftlichen) Vergleichsmessungen für Volumen, Gewicht und Temperatur habe ich mit unterschiedlichem aber haushaltsüblichem Equipment bis über 10% Abweichung gemessen. Und bei Digitalequipment gab es deutliche Abweichungen bei Wiederholugsmessungen. Da glaube ich nix mehr. Ist halt mehrheitlich der große Daumen, mit dem gemessen wird.
Gruß Matthias

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Ladeberger
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Re: Das leidige Thema der SHA

#16

Beitrag von Ladeberger »

Johnny H hat geschrieben: Nein, das ist m.E. nicht korrekt. Die SHA wird auf die gesamte Malzeinwaage zurückberechnet, nicht auf den Extraktgehalt aus einer Malzanalyse.
Richtig, daher sind Sudhausausbeuten über dem lftr. Extrakt (Beispiel: Habe aktuell ein Pilsener von Weyermann mit 78,1% Extrakt lftr., Ernte 2015 in Gebrauch) generell nicht möglich. Es sei dem dass im Sudhaus intensiver gearbeitet wird als im Labor bei der Bestimmung. Dies ist zwar in der industriellen Praxis möglich, aber im Hobbymaßstab m.E. völlig ausgeschlossen. Hier kann der lftr. Extrakt als Obergrenze angenommen werden. Umso näher man sich diesen ~80% annährt, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass Rechen- oder Messfehler im Spiel waren.

Eine besser vergleichbare Charakterisierung der Effizienz einer Brauerei ist daher der Overall Brewshouse Yield (OBY). Der bietet aber bei der Berechnung, wie im übrigen die Sudhausausbeute auch, einige Tücken.
El Gordo hat geschrieben:Wie gesagt scheitert die Berechnung oft an der exakten Erfassung des Volumens.
Es ist zumindest auffällig, dass beim Ausschlagvolumen meist ganze Liter rauskommen, während beim Extrakt gerne noch mit der zweiten Nachkommastelle jongliert wird :Wink

Gruß
Andy
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Hagen
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Re: Das leidige Thema der SHA

#17

Beitrag von Hagen »

Naja, mehr als sich an ausgeliterten Messstrichen im Topf und/oder Gärgefäß zu orientieren, schiene dann doch etwas übertrieben.
Da dürften die wenigsten Einheiten < 1 l verwenden
Besten Gruß

Hagen

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Johnny H
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Re: Das leidige Thema der SHA

#18

Beitrag von Johnny H »

Die Fehlerquellen sind vielfältig: Volumenberechnung steht vermutlich ganz oben (dazu gemessen wo? Pfanne oder Gärbottich? Wurde korrekt ausgelitert?), dann der Volumenunterschied Heiß/Kalt, dann nicht kalibirierte Billigspindeln bei womöglich falscher Temperatur eingesetzt, Ablesefehler, verstellte/ungenaue Refraktometer (meins zeigt z.B. systematisch zu wenig an, f=0,96-0,98 anstatt 1,03), ungenaue Abschätzung des Heißtrubs beim Zurückrechnen usw. usf.

Ich messe meine SHAs immer gleich. Dadurch halte ich die Werte untereinander für einigermaßen vergleichbar, aber ich erhalte auch meist gängige Werte zwischen 60 und 70%. Somit kann ich sagen, bei Sud A war meine SHA besser oder schlechter als bei Sud B. Das reicht mir, und da kann ich mich dran entlanghangeln bzw. Dinge ggf. verbessern.
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Re: Das leidige Thema der SHA

#19

Beitrag von Hagen »

Meine Berechung erfolgte über Rückrechnung: Kalte Würze im Gärfaß x rückrechnender Kontraktionsfaktor + Heißtrub.
Werte mit Refrak + gespindelt.
Rechne gewisse Fehler mit ein kannst du ein paar Prozent sicherheitshalber abziehen. Bleibt dennoch ein Wert nahe an 80%, um dessen theoretische Möglichkeit es ja geht.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#20

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,
Johnny H hat geschrieben: Ich messe meine SHAs immer gleich. Dadurch halte ich die Werte untereinander für einigermaßen vergleichbar [...]. Somit kann ich sagen, bei Sud A war meine SHA besser oder schlechter als bei Sud B. Das reicht mir, und da kann ich mich dran entlanghangeln bzw. Dinge ggf. verbessern.
Ein sehr guter Ansatz :thumbup

Gruß
Oli
Gruss
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Re: Das leidige Thema der SHA

#21

Beitrag von Jm010265 »

Irgendwer hat neulich hier was von 82% Sudhausausbeute geschrieben :puzz !!
Ich denke der größte Fehler ist die Mengenerfassung bei der Ausschlagmenge!
Wenn hier einer schreibt das er 81% Sudhausausbeute hat ist das schon möglich allerdings nur mit Zuckerzusatz :thumbsup !
Ansonsten kann sich jeder Hobbybrauer bei um die 70% SHA von schreiben...
MfG HAnnes
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Hagen
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Re: Das leidige Thema der SHA

#22

Beitrag von Hagen »

Dazu habe ich oben doch mehr geschrieben. Drei Brauer werden sich wohl nicht so täuschen.
Besten Gruß

Hagen

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Malzwein
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Re: Das leidige Thema der SHA

#23

Beitrag von Malzwein »

Ach Hagen, da wäre ich mir nicht so sicher ... :Wink
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Das leidige Thema der SHA

#24

Beitrag von §11 »

Nur mal als Anhaltspunkt, wir kommen bei einem 50hl Sudwerk auf 75% SHA......

Ich versteh auch nicht ganz warum der SHA so viel Wichtigkeit beigemesen wird. Ganz ehrlich, sie ist im Hobbybereich mehr als egal.

Es kommt halt drauf an wie man braut. Das ist wie beim Kochen. Man kan sich stoisch ans Rezept halten, und hat dann ein Problem wenn etwas unerwartetes passiert. Uebertragen, wenn ich mich zu 100% an mein Rezept halten will, ich also vorher exakt wissen will wieviel ml Haupt- bzw. Nachguss ich benoetige, dann werde ich nicht umhinkommen meine SHA exakt zu kennen. Dann muss die SHA aber auch constant bleiben, was nur dadurch moeglich wird das ich die Prozessparameter nicht aendere, also immer mit dem selben Schuettung, mit dem selben Maischprogramm immer wieder das selbe Bier braue. Jeder dieser Parameter, von der Schrotzusammensetzung, ueber die Enzymaktivitaet, die Maischparameter, das Laeutern..... hat einen Einfluss auf die SHA.

Die Frage ist halt wieviele Spitzenkoeche Ihre Zutaten mit der Waage abmessen? Keiner

Was fuer mich viel wichtiger ist, ist meine Spindel und das Wissen wieviel ich verdampfe beim Kochen. Will ich ein Bier machen mit 12P und ich koche eine Stunde, dann gebe ich ganz einfach Nachguesse bis ich bei ca. 10.5P in der Pfanne bin. Danach koche ich und komm auf meine 12P. Am Ende habe ich halt irgendwas zwischen 15 und 20 Liter Anstellwuerze. Nachdem ich keine Bierliefervertraege habe und meine Kellerkapazitaet nicht optimiert ausnutzen muss, so what?

Gruss

Jan
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Re: Das leidige Thema der SHA

#25

Beitrag von Schlupfer »

Hagen hat geschrieben:Also ich habe neulich sogar mit dem BM50 (!) 82% SHA erreicht - definitiv richtig berechnet und unter (Brauer-)Zeugen hergestellt. Dann sollte das mit anderen Anlagen erst recht gehen - theoretisch :Wink
April, April .., gell? :Smile

Michael

Edit glaubt sich noch dunkel zu erinnern, dass die Laborausbeute Feinschrot bei knapp 80% liegt. Es ist sehr, sehr unwahrscheinlich das mit Hobbybrauen zu toppen.
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Re: Das leidige Thema der SHA

#26

Beitrag von §11 »

Hagen hat geschrieben:Meine Berechung erfolgte über Rückrechnung: Kalte Würze im Gärfaß x rückrechnender Kontraktionsfaktor + Heißtrub.
Werte mit Refrak + gespindelt.
Rechne gewisse Fehler mit ein kannst du ein paar Prozent sicherheitshalber abziehen. Bleibt dennoch ein Wert nahe an 80%, um dessen theoretische Möglichkeit es ja geht.
Auch wenn ich hier den April hoere, wuerdest du davon ausgehen das dein Malz zu 100% aus Extrakt besteht. Kann es sein das du dann auch kein Problem bei Austrebern hast, weil ja kein Treber anfaellt. Beim PiMa geht man irgendwo von 80-90% Extrakt aus. D.h. du duerftest, selbst bei vollstaendiger Umsetzung und Loesung deines Extraktes, fast nix mehr auf dem Weg verlieren, also kein auswaschbarer Extrakt mehr im Treber, kein Extrakt mehr im Glattwasser,..... Sehr sportlich
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Re: Das leidige Thema der SHA

#27

Beitrag von gulp »

Nix April, hatten wir hier auch schon. Ab Antwort 199.

Gruß
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Re: Das leidige Thema der SHA

#28

Beitrag von Hagen »

Rechne selbst. 11,7 kg100% PiMa (Steinbach), 62 l fertiges Bier (65l Kaltwürze) bei 13,6% P StW. Olis BRD hat mir die Zahl zumindest ausgeworfen.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#29

Beitrag von §11 »

Hagen hat geschrieben:Rechne selbst. 11,7 kg100% PiMa (Steinbach), 62 l fertiges Bier (65l Kaltwürze) bei 13,6% P StW. Olis BRD hat mir die Zahl zumindest ausgeworfen.
13.6P*65l (kalt 20C)/11,7Kg= 75.5%
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Re: Das leidige Thema der SHA

#30

Beitrag von Hagen »

Kontraktionsfaktor und Heißtrub (ca. 3l) berücksichtigt? :Wink
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#31

Beitrag von Jm010265 »

§11 hat geschrieben:
13.6P*65l (kalt 20C)/11,7Kg= 75.5%
Das ist ein Wert den ich glauben kann und dann ziehe ich noch den Hut vor dem Brauer der das mit Hobbygerätschaften schafft!!! :thumbsup
Gruß Hannes
Jm010265

Re: Das leidige Thema der SHA

#32

Beitrag von Jm010265 »

Noch 3 Liter Trub dazu....
Macht dan was an die 83-84%....
Alles klar....
Zuletzt geändert von Jm010265 am Freitag 1. April 2016, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das leidige Thema der SHA

#33

Beitrag von §11 »

Hagen hat geschrieben:Kontraktionsfaktor und Heißtrub (ca. 3l) berücksichtigt? :Wink
Wenn deine Spindel auf 20C geeicht ist und du von Kaltwuerze sprichst (weshalb ich 20C schrub) sollte die Kontrtaktion bereits auf der Strecke geblieben sein. Dein Heisstrub solltest du doch in deiner "Kaltwuerze" auch bereits losgeworden sein, oder?
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Re: Das leidige Thema der SHA

#34

Beitrag von Schlupfer »

Hagen hat geschrieben:Rechne selbst. 11,7 kg100% PiMa (Steinbach), 62 l fertiges Bier (65l Kaltwürze) bei 13,6% P StW. Olis BRD hat mir die Zahl zumindest ausgeworfen.
Mach ich. Die Formel : Sudhausausbeute= Stw x Dichte x 0,96 x L heiße Ausschlagwürze / Schüttung. Wegen der Angabe Kaltwürze streiche ich die 0,96 weil es nix mehr zu korrigieren gibt. Dichte schätze ich mit 1,05.

Sudhausausbeute= 13,6 x 1,05 x 65 / 11,7 = 79%.

Respekt! :thumbup

Gruß

Michael
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Re: Das leidige Thema der SHA

#35

Beitrag von §11 »

Wenn man sich ueber solche Dinge im Hobbymassstab Gedanken macht, ist es sicherlich auch sinnvoll darueber nachzudenken wie exakt die Messungen sind. Ein Liter hin oder her macht bei 65l einen Unterschied von 1,2% SHA aus.
Der BM 50 hat, meine ich 500mm Durchmesser. Da mach beim Abstechen 1cm Messunterschied bereit ca. 2l Volumenunterschied.

Das relativiert sich halt wenn das Sudhaus 50hl statt 50l ausschlaegt....
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Re: Das leidige Thema der SHA

#36

Beitrag von Malzwein »

Vielleicht ist so etwas möglich. Aber so wie ich das mit der SHA und dem Extraktgehalt von Malz verstanden habe, sollte das doch mehr als unwahrscheinlich sein.

Einige Angaben könnten helfen:

Hast du Spindel und Refraktometer mal mit Zuckerlösung kalibriert?
Womit wiegst du? Irgendein Vergleich mit anderer Waage möglich?
Wie den Gärbehälter augelitert? Gewogen? Oder Inhalt berechnet?
Wieviel Restextrakt hat das Glattwasser gehabt?

Was habt ihr eigentlich für Wasser, so ein Betonwasser wie wir im Berliner Westen? Hast du aufbereitet?

Ich habe da insgesamt meine Zweifel und verwiese auf meine Erfahrung mit den Messabweichungen. Equipment-Messvergleich wäre ja vielleicht mal etwas für die Bierfreunde Berlin. Waage, Thermometer und Spindeln / Refraktometer vergleichen.
Gruß Matthias

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Re: Das leidige Thema der SHA

#37

Beitrag von Hagen »

Die Spindewerte (Eine professionelle Spindel von Alex) sind exakt und temperaturkorrigiert, die Gärfässer ausgelitert. Lässt sich bis auf max 1l genau ablesen. Da die kalte Würze genau auf dem 65er stand, reden wir hier von vielleicht 200-300 ml Abweichung.
Glattwasser was meiner Erinnerung nach bei 2,5. Ist mir beim Brauen auch egal. Ich haue da NG rein bis ich unter Berücksichtigung des Verdampfungsfakors nach dem Kochen auf meine Zielstammwürze komme.
Ich denke, es spielt hier auch wie zuvor bereits gesagt keine Rolle, ob es nun 79% oder 82% SHA waren. Es ist jedenfalls möglich, dass man um die 80% schaffen kann, selbst mit einem BM. Und allein um diese Frage geht es doch.
Normalerweise komme ich auf 72-75%, wenn es schlecht läuft nur auf 65% mit dem BM.

Dazu sind sowohl Schrotung optimiert, Konditionierung bringt auch noch was, Distanzrohr, gelegentliches Drehen des MR um 45° und 2-3x Umrühren während des Maischens.

Was bei diesem Sud eine Rolle gespielt haben mag ist eine Fehlfunktion der TempSonde meines BM. Wollte max. eine halbe Stunde auf 72° bis Jodnormalität. Daraus wurde dann 1,5h nichts, bis wir dem Frieden nicht mehr Glauben schenkten und die reale Temp nachgemssen haben. Dabei stellte sich heraus, dass es de fact nur 69°waren. Hochgefahren auf (gemessene) 72°, 20' gehalten und dann abgeläutert. Kann mir nur vorstellen, dass diese elendig lange Rastdauer auch noch das letzte aus dem Malz heraus geholt hat.

Und im Grund genommen geht es mir jedenfalls keinen Deut um die eingesparten Malzkosten/L bei einer verbesserten SHA. Mir geht es allein darum, mit einem Sud so viel Liter Bier wie möglich zu bekommen. Wobei auch ich gelegentlich reine VW-Biere mache, weil es einfach besser schmeckt.

P.S. Zu den oben gemachten Berechnungen: Der Heißtrub ist bei der SHA mit hinzu zurechnen. Jedenfalls nach den mir bekannten Definitionen.
Besten Gruß

Hagen

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§11
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Re: Das leidige Thema der SHA

#38

Beitrag von §11 »

Ich haue da NG rein bis ich unter Berücksichtigung des Verdampfungsfakors nach dem Kochen auf meine Zielstammwürze komme.
Sach ich doch :Wink so mach ich das auch.
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Re: Das leidige Thema der SHA

#39

Beitrag von Hagen »

Ja Jan, ich finde die in Rezepturen festgelegten NG auch in der Praxis problematisch. Manchmal kommt man ruckzuck auf Glattwasser, ein anders Mal kloppst du 'Liter um Liter drauf und die StW will kaum sinken bis es dann doch irgendwann plötzlich rapide bergab geht.
Da ich den NG ohnehin über einem separaten Bottich mache, lässt sich das ziemlich gut nachhalten.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#40

Beitrag von Johnny H »

Waage?

Wenn Du mehr aus dem Malz herausholst als theoretisch möglich erscheint (d.h. >80%), und das nach Deiner eigenen Aussage "mehrfach", dann hast Du m.E. irgendwo einen Rechen- oder Messfehler (oder mehrere).

Ich glaube Dir gerne, dass Du mit Deinen Konditionier- und Schrotparametern überdurchschnittlich hohe Ausbeuten erzielst (deswegen habe ich sie mir auch notiert), aber "mehrfach" >80%? Sorry, dazu bin ich zu sehr Skeptiker.
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Re: Das leidige Thema der SHA

#41

Beitrag von gulp »

Mir geht es allein darum, mit einem Sud ... schmeckt.

Wenn ich das richtig verstehe, hat das was mit dem Limit des BM 50 zu tun? Ich denke da halt ganz anders. Wenn es mir, was nicht oft vorkommt, um die Menge geht, nehme ich halt einen größen Topf und mehr Malz. :Smile

Gruß
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Re: Das leidige Thema der SHA

#42

Beitrag von Hagen »

@Tilo: Wo habe ich denn was von MEHRFACH >80% geschrieben?? :Grübel

@Peter: Nun ich will ja nicht immer 170l oder 200l haben und das Gerumms dazu aufrödeln. Bei den Pötten habe ich im übrigen den gleichen Antrieb - wenn schon, denn schon, ein Aufwasch, da geht noch was :Wink
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#43

Beitrag von Johnny H »

Hagen hat geschrieben:@Tilo: Wo habe ich denn was von MEHRFACH >80% geschrieben?? :Grübel [...]
Habe direkt dorthin verlinkt.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: Das leidige Thema der SHA

#44

Beitrag von Hagen »

Ach dort, stimmt, sorry.
In der Tat hatte ich das schon mal. Dort hatte ich im übrigen auch nach einem Unglück mit dem Malzrohr ein stundenlanges Gepansche mit der Maische.
Daher denke ich ums mehr, dass eine ungewöhnlich lange Einwirkungsdauer auf das Malz während des Maischprozesses eine höhere Ausnutzung bewirkt.
Ob dies dem Geschmack zuträglich ist, steht auf einem anderen Blatt. Das letzte wird jedenfalls ein sehr leckeres Export. Das erste >80% musste ich leider aufgrund einer Infektion (Essigfliegen beim Nachtabkühlen durch die Dampfschlitze im BM-Deckel eingedrungen) entsorgen.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#45

Beitrag von Schlupfer »

Hagen, ist OT aber mich interessiert wieviel Liter Würze man aus einem BM 50 rausleiern kann. 65 Liter kalte Anstellwürze mit 13,6°P ist ja schon was. Auf normales Vollbier 11,5°P umgerechnet wären das rd. 77 Liter kalte Würze bzw. 80 Liter heiße Würze bei Kochende. Wäre das möglich?

Michael
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Re: Das leidige Thema der SHA

#46

Beitrag von Hagen »

Micha, Gesamtvolumen ist ca. 88l - wird schon ungemütlich, da bleibt besser High Gravity. Aber die SHA ist auch nach meiner Erfahrung sehr außergewöhnlich.
Rechne es auf realistisch machbare 72-75% runter. dann dürfte es gerade passen.
Speidel gibt zwar an, dass der BM50 auch Schüttungen bis zu 13 kg verträgt. Habe mit Schüttungen > 12 kg allerdings nur schlechte Erfahrungen gemacht. Entweder erhöhte Gefahr von Kanalbildungen oder/und schlechtere SHA von max. 65%. Da nehme ich lieber weniger Malz, verringere die Stressgefahr und hole im Ergebnis dennoch das gleiche raus
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#47

Beitrag von Hagen »

P:S. Möchte mich an dieser Stelle herzlich beim Threadersteller Bieriges entschuldigen, dass die Erörterungen hier leider so ausführlich - Schande über euch, ihr Spötter und Zweifler! :P - an deiner konkreten Problemlösung vorbei gegangen ist. :Greets

Aber du konntest zumindest zwischen den Zeilen lesen, dass die SHA von einer Vielzahl von Faktoren abhängig ist. Daher wird eine Patentanwort fast nicht möglich sein. Abweichende SHA kennen wir alle, ohne dass wir die Gründe dafür immer erkennen können.

Für "normale" Anwendungen sollte die Schrotung auch mit der MM-Student ideal sein, es sei denn, du hättest es mit zu hoher Geschwindigkeit z.B mit einem Akkuschrauber volle Power geschrotet. Das erhöht den Mehlanteil merklich.

Hast du bei der Kombirast das RW wenigstens zwischendurch laufen lassen?
Besten Gruß

Hagen

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Re: Das leidige Thema der SHA

#48

Beitrag von Ladeberger »

Tatsächlich ist die Frage von Johnny bzgl. der Waage auch sehr interessant. Wie falsch z.B. manche Paketwaagen aus dem <100€ Bereich liegen können ist phänomenal. Auf einer Paketwaage von G&G unserer Braugruppe hatte sich nach einem Chaos-Sud mit Maische zäh wie Estrichmörtel herausgestellt, dass sie sich um knapp ein Viertel verwogen hatte. Ursache: Einer der vier Füße war schwergängig. In mehreren Suden vorher war das nicht aufgefallen, wir hatten uns lediglich über Ausbeuten von rund 75% gefreut.

Es kann nicht schaden, selbst vermeintlich solide Messwerte auf Plausibilität zu hinterfragen. Und ich wiederhole mich da gerne, dass bei mir die Plausibiltät spätestens dort aufhört, wo höhere Extrakte gewonnen worden sein solllen als im Labor mit Feinschrot.

Gruß
Andy
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Re: Das leidige Thema der SHA

#49

Beitrag von El Gordo »

Ohne mich wirklich hier einmischen zu wollen, aber ein Kilo Malz zu viel hab ich auch schon aus Versehen eingemischt.
Das ist schneller passiert als man denkt.

Stefan
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Re: Das leidige Thema der SHA

#50

Beitrag von Hagen »

Mehr bringt aber nicht mehr, wie oben geschrieben :Wink
Ach Leute, bevor der Thread hier weiter am Rande vom OT lang schliddert: Ich weiß, was ich weiß und glaubt ihr doch was ihr wollt :Drink
Besten Gruß

Hagen

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