Lange HG?
Lange HG?
Hallo miteinander,
ich bräuchte nur mal ein kurzes Feedback. Ich vergäre seit dem 05ten eine W34/70 bei etwa 10°C (im Mittel) zu einem Maibock. Ich habe bis jetzt allerdings gerade mal von 17,5°P auf 11°P vergoren. Ist das normal, dass das so lange dauert? Es blubbert gemächlich vor sich hin. Also aktiv ist die Hefe jedenfalls noch. Aber geht das immer so langsam? 10°C ist doch jetzt noch nicht wirklich sooo kalt, oder?
Schönes Wochenende, Grüße Gladii
ich bräuchte nur mal ein kurzes Feedback. Ich vergäre seit dem 05ten eine W34/70 bei etwa 10°C (im Mittel) zu einem Maibock. Ich habe bis jetzt allerdings gerade mal von 17,5°P auf 11°P vergoren. Ist das normal, dass das so lange dauert? Es blubbert gemächlich vor sich hin. Also aktiv ist die Hefe jedenfalls noch. Aber geht das immer so langsam? 10°C ist doch jetzt noch nicht wirklich sooo kalt, oder?
Schönes Wochenende, Grüße Gladii
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- Posting Klettermax
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Re: Lange HG?
Das scheint schon etwas lange, aber solange die Gärung nicht stehen bleibt, kein Grund zur Besorgnis.
Wenn du den Prozess beschleunigen willst, schau dir mal die Quick Lager Method von Brulosopher an: http://brulosophy.com/methods/lager-method/
Die Methode geht davon aus, dass untergärige Hefestämme die allermeisten Ester und Phenole in der Wachstumsphase der Hefe gebildet werden, und primär hier die Temperatur entscheidend ist. Das heißt, nach dieser Zeit (als Schätzwert wird 50% der erwarteten Attenuierung angegeben, d.h. bei 17,5°P und z.B. erwartetem Restextrakt von 3,5°P (Hausnummer) wäre das bei 10,5°P) kann man die Temperatur hochdrehen, sodass die Hefe schneller arbeiten kann, ohne unerwünschte Geschmacksstoffe zu erzeugen. Nach einer Diacetylrast kann man dann wiederum einen "Cold Crash" durchführen, und schließlich das Bier abfüllen und carbonisieren. Der Autor schreibt, dass man damit prinzipiell Lagerbiere "from grain to glass" in etwa 3 Wochen herstellen kann, auch wenn er 2-3 weitere Woche Reifung durchaus empfiehlt.
Wenn du den Prozess beschleunigen willst, schau dir mal die Quick Lager Method von Brulosopher an: http://brulosophy.com/methods/lager-method/
Die Methode geht davon aus, dass untergärige Hefestämme die allermeisten Ester und Phenole in der Wachstumsphase der Hefe gebildet werden, und primär hier die Temperatur entscheidend ist. Das heißt, nach dieser Zeit (als Schätzwert wird 50% der erwarteten Attenuierung angegeben, d.h. bei 17,5°P und z.B. erwartetem Restextrakt von 3,5°P (Hausnummer) wäre das bei 10,5°P) kann man die Temperatur hochdrehen, sodass die Hefe schneller arbeiten kann, ohne unerwünschte Geschmacksstoffe zu erzeugen. Nach einer Diacetylrast kann man dann wiederum einen "Cold Crash" durchführen, und schließlich das Bier abfüllen und carbonisieren. Der Autor schreibt, dass man damit prinzipiell Lagerbiere "from grain to glass" in etwa 3 Wochen herstellen kann, auch wenn er 2-3 weitere Woche Reifung durchaus empfiehlt.
Re: Lange HG?
Hallo Gladii
Wieviel Hefe hast du den für wieviel Würze genommen. Das wäre schon mal wichtig zu wissen.
Ich nehme bei 20 Liter Würze zwei Päckchen 34/70 und bei 10°C dauert das bei mir schon mal 3 Wochen.
Gruß Werner
Wieviel Hefe hast du den für wieviel Würze genommen. Das wäre schon mal wichtig zu wissen.
Ich nehme bei 20 Liter Würze zwei Päckchen 34/70 und bei 10°C dauert das bei mir schon mal 3 Wochen.
Gruß Werner
- afri
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Re: Lange HG?
10° ist schon arg wenig. Aber wenn es noch was tut, einfach machen lassen, das wird Bier. Maibock hingegen sehe ich bei ~18°P nicht... Faustformel: Grad Plato gleich Wochen Lagerung nach NG, das wird eher ein Augustbock, wenn du es denn so lange in Ruhe lassen kannst. Und das würde ich dir bei der STW unbedingt anraten: lasse es ruhig auch ein halbes Jahr stehen, umso besser wird es schmecken.
Für die Durststrecke dazwischen braust du dir am besten ein obergäriges Bier, Weizen oder Ale mit Lemongras oder Holunderblüten als Beispiel, das geht schnell, schmeckt recht gut im Frühling und Sommer (sonst eigentlich auch), im Herbst hast du dann das jetzige obergärige Bock fertig und kannst das dann richtig genießen. Dieser Hinweis ist ernst gemeint, im Mai wird dein Maibock noch nicht fertig sein bzw. noch nicht so gut schmecken, dass ein Anstich lohnte.
Achim (der durchaus weiß, wie nervtötend lang die Reifezeit dauern kann)
Für die Durststrecke dazwischen braust du dir am besten ein obergäriges Bier, Weizen oder Ale mit Lemongras oder Holunderblüten als Beispiel, das geht schnell, schmeckt recht gut im Frühling und Sommer (sonst eigentlich auch), im Herbst hast du dann das jetzige obergärige Bock fertig und kannst das dann richtig genießen. Dieser Hinweis ist ernst gemeint, im Mai wird dein Maibock noch nicht fertig sein bzw. noch nicht so gut schmecken, dass ein Anstich lohnte.
Achim (der durchaus weiß, wie nervtötend lang die Reifezeit dauern kann)
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Lange HG?
Beim Maischen ist irgendwas schief gelaufen, weil ich die Schüttung schon gar nicht in den Topf bekommen habe. Ich habe also mit gefühlt 70% die normalen Rasten angefahren, und mit 30% Rest die Kombirast mitgenommen. Sonst wäre mein Einmachtopf übergelaufen. Beim Läutern hatte ich auch große Probleme, da ich das Malz zum ersten Mal selbst geschrotet habe, und wohl etwas viel Mehl entstanden ist. Die Würze hat nicht wirklich klar gezogen und ich befurchte auch, dass auf Grund der großen Schüttungsmenge der Nachguss mit 13 Litern nicht ausreichend war. Also alles nicht optimal gelaufen.
Als Dank bekam ich dann auch keine 22 Liter, sondern nur 16,5 Liter. Daher ist das Zeug entsprechend hochdosiert. Allerdings bin ich kein Fan von dünnem Bier also wird es jetzt ein Mai-Doppel-Bock
Heute, nach 16 Tagen stehe ich immernoch bei 11°Brix entsprechend 10,7°Plato. Das ergibt einen scheinbaren EVG von nur 37%. Die Sudausbeute liegt bei grob 50%.
Ich hatte vier Päckchen W34/70 gekauft gehabt (weil ich mit niedrigeren Temperaturen von grob 9°C gerechnet habe, und von mehr Bier ausging) und entsprechend alle in den Sud gekippt. Die Hefe ist nach 15 min fast übergeschäumt. An der liegt es also nicht.
Alles irgendwie unbefriedigend.
Aber es blubbert noch.
Als Dank bekam ich dann auch keine 22 Liter, sondern nur 16,5 Liter. Daher ist das Zeug entsprechend hochdosiert. Allerdings bin ich kein Fan von dünnem Bier also wird es jetzt ein Mai-Doppel-Bock

Heute, nach 16 Tagen stehe ich immernoch bei 11°Brix entsprechend 10,7°Plato. Das ergibt einen scheinbaren EVG von nur 37%. Die Sudausbeute liegt bei grob 50%.
Ich hatte vier Päckchen W34/70 gekauft gehabt (weil ich mit niedrigeren Temperaturen von grob 9°C gerechnet habe, und von mehr Bier ausging) und entsprechend alle in den Sud gekippt. Die Hefe ist nach 15 min fast übergeschäumt. An der liegt es also nicht.
Alles irgendwie unbefriedigend.
Aber es blubbert noch.
Re: Lange HG?
Hast du den Alkoholfehler rausgerechnet?
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... ktorechner
Stefan
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... ktorechner
Stefan
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Re: Lange HG?
Gladii hat geschrieben: Heute, nach 16 Tagen stehe ich immernoch bei 11°Brix entsprechend 10,7°Plato. Das ergibt einen scheinbaren EVG von nur 37%. Die Sudausbeute liegt bei grob 50%.
...nein, hat er nicht. 11°Brix entsprechen nur 10,7°P, wenn man Würze misst. Sobald die Hefe ihre Arbeit aufgenommen hat, muss man den Alkoholfehler rausrechnen.
Ich hatte mir sowas schon am Freitag gedacht, als ich den Eingangspost gelesen hatte. Dachte aber dann, OK, er gibts in °Plato an, dann wird er auch mit einer Spindel messen.
Re: Lange HG?
Ach sch****
Vorher dachte ich noch daran, dass ich ja nicht den Alkoholfehler vergessen darf!

Vorher dachte ich noch daran, dass ich ja nicht den Alkoholfehler vergessen darf!
Re: Lange HG?
Also der Status quo ist jetzt seit 5 Tagen:
Ergebnisse mit Terrill-Formel:
Scheinbarer Restextrakt: 5.7°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 7.8°Plato
Scheinbarer Endvergärungsgrad: 68%
Tatsächlicher Endvergärungsgrad: 55%
Alkoholgehalt: 5.1 Gew.% bzw. 6.5 Vol.%
Könnte ich jetzt dann eigentlich abfüllen, oder?
Ergebnisse mit Terrill-Formel:
Scheinbarer Restextrakt: 5.7°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 7.8°Plato
Scheinbarer Endvergärungsgrad: 68%
Tatsächlicher Endvergärungsgrad: 55%
Alkoholgehalt: 5.1 Gew.% bzw. 6.5 Vol.%
Könnte ich jetzt dann eigentlich abfüllen, oder?