Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

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Blechpirat
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Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

#1

Beitrag von Blechpirat »

Ich lebe in Berlin-Mitte, und das Wasser hier ist ziemlich hart: Die Wasserwerke geben die Gesamthärte als 13,8 - 23,4 dH an.

Merkte ich bei meinem Pale Ale, jedenfalls denke ich das: Es ist recht ordentlich gehopft und schmeckt - in Ermangelung eines besseren Wortes - kratzig.

Jetzt wolle ich es noch mal brauen und überlege, wie ich den Faktor Wasserhärte reduziere. 50:50 mit destilliertem Wasser aus der Drogerie auffüllen erscheint mir einfacher als andere angesprochene Lösungen wie Filter etc.

Bin ich da auf dem Holzweg?
Zuletzt geändert von Blechpirat am Montag 3. Februar 2020, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
Karsten
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Johnny H
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Re: Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

#2

Beitrag von Johnny H »

In Berlin kannst Du Deine durchschnittlichen Wasserdaten nach PLZ ausgeben lassen. Der obige Durchschnittswert ist viel zu breit und sagt als solcher außerdem gar nichts, denn was zählt, ist vor allem die sogenannte Restalkalität. Diese kann, da die einzelnen Stadtbezirke aus unterschiedlichen Wasserwerken versorgt werden, recht unterschiedlich ausfallen. Im Südosten z.B., wo man Wasser aus dem Spreewald bekommt, ist daher das Wasser teilweise etwas milder als anderswo, und Milchsäure bringt dich schon ziemlich weit.

https://www.bwb.de/de/analysedaten-nach ... zahlen.php

Ansonsten kannst Du natürlich mit dest. Wasser verdünnen. Das wird allerdings mit der Zeit ziemlich teuer. Vielleicht solltest Du Dich mal ganz grundsätzlich mit dem Thema Brauwasser beschäftigen. Dieser Artikel ist ein guter Anfang:

https://braumagazin.de/article/von-der- ... rauwasser/

Und hier ist ein Wasserrechner:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... serrechner

Und als Empfehlung natürlich auch die für alle offenen Stammtische der Braufreunde Berlin e.V., wo Du Dich mit Gleichgesinnten austauschen kannst (via Facebook):

https://www.facebook.com/pg/BraufreundeBerlin/events/
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Pivnice
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Re: Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

#3

Beitrag von Pivnice »

Blechpirat hat geschrieben: Montag 3. Februar 2020, 10:25 50:50 mit destilliertem Wasser aus der Drogerie auffüllen erscheint mir einfacher
Hallo blechpirat - du hast bestimmt einen Vornamen
Das umgangssprachliche "destillierte Wasser" ist demineralisiertes Wasser, also ein anionen- und kationenfreies Wasser für technische Anwendungen wie Akkumulatoren, Bügeleisen und so weiter.
Der Herstellungsprozess und die Verpackung erlauben aus mikrobiologischen und chemischen Gründen keinen Einsatz für Lebensmittel.
Einen Verschnitt solltest du nur mit Wasser realisieren, welches der Trinkwasserverordnung entspricht.
Hubert
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Blechpirat
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Re: Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

#4

Beitrag von Blechpirat »

Hi,

ja, ich heiße Karsten.

Ah, danke. Das destilliertes Wasser verunreinigt sein kann, ist ja verblüffend. Ich dachte, es wäre besonders frei von nicht h20-Molekülen. Wieder was gelernt!

@Johnny: Ich wohne in Mitte, das waren schon die Werte für meine PLZ. Ich werde aus zwei Richtungen versorgt, deshalb die starke Schwankung...

Danke für die Links.
Karsten
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Pivnice
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Re: Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

#5

Beitrag von Pivnice »

Blechpirat hat geschrieben: Montag 3. Februar 2020, 12:46 Das destilliertes Wasser verunreinigt sein kann, ist ja verblüffend. Ich dachte, es wäre besonders frei von nicht h20-Molekülen. Wieder was gelernt!
Hallo Karsten
Chemie, also diverse Ionen, und Mikrobiologie sind 2 Sachen.
Das "Bügelwasser" kann verkeimt - also mikrobiologisch bedenklich sein.

Kauf dir Mineralwasser (dafür gelten strenge gesetzliche Normen) - zum Beispiel Volvic oder andere mineralarme Sorten.
Hubert
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Sura
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Re: Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

#6

Beitrag von Sura »

Pivnice hat geschrieben: Montag 3. Februar 2020, 13:12
Blechpirat hat geschrieben: Montag 3. Februar 2020, 12:46 Das destilliertes Wasser verunreinigt sein kann, ist ja verblüffend. Ich dachte, es wäre besonders frei von nicht h20-Molekülen. Wieder was gelernt!
Hallo Karsten
Chemie, also diverse Ionen, und Mikrobiologie sind 2 Sachen.
Das "Bügelwasser" kann verkeimt - also mikrobiologisch bedenklich sein.

Kauf dir Mineralwasser (dafür gelten strenge gesetzliche Normen) - zum Beispiel Volvic oder andere mineralarme Sorten.
Hm, das solltest du mal mit Aquarienbesitzern und Tätowierern ausdiskutieren... also ich noch destilliertes Wasser bei DM gekauft hab, waren das die beiden Gruppen mit denen man sich immer ein Wettrennen um den Lagerbestand geliefert hat.....
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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§11
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Re: Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

#7

Beitrag von §11 »

Pivnice hat geschrieben: Montag 3. Februar 2020, 11:50
Blechpirat hat geschrieben: Montag 3. Februar 2020, 10:25 50:50 mit destilliertem Wasser aus der Drogerie auffüllen erscheint mir einfacher
Hallo blechpirat - du hast bestimmt einen Vornamen
Das umgangssprachliche "destillierte Wasser" ist demineralisiertes Wasser, also ein anionen- und kationenfreies Wasser für technische Anwendungen wie Akkumulatoren, Bügeleisen und so weiter.
Der Herstellungsprozess und die Verpackung erlauben aus mikrobiologischen und chemischen Gründen keinen Einsatz für Lebensmittel.
Einen Verschnitt solltest du nur mit Wasser realisieren, welches der Trinkwasserverordnung entspricht.
Ist auch schwer zu verallgemeinern.
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Pivnice
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Re: Wasserhärte mit destilliertem reduzieren?

#8

Beitrag von Pivnice »

Das Zeugs in den 2 Liter oder 5 Liter Kanistern für das Bügeleisen meine ich
Entionisert, nach VDE-Vorschrift 0510
für Kraftfahrzeuge, Gewerbe und Haushalt
Für den menschlichen Verzehr und medizinische Zwecke nicht geeignet.
Hubert
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