Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

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ChrisBoom
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Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

#1

Beitrag von ChrisBoom »

Hallo zusammen!

Zunächst mal herzlichen Dank für die vielen Infos zum Thema Hobbybrauen, die ich hier schon passiv mitgenommen habe und die sicher dazu beigetragen haben, dass meine ersten 8 Sude keine Vollkatastrophen wurden. :Smile

Derzeit habe ich 20l IPA bei 7,5°C zum Stopfen im Kühlschrank. Vergoren wurde mit der LalBrew Kveik Voss. Die Hauptgärung bei 35°C war supferfix durch.

Zur Karbonisierung steht mir nur die Flaschengärung zur Verfügung und hier frage ich mich nun, wie ich die richtige Zuckermenge ausrechne (bisher lief immer alles obergärig bei +/-19°C). Wenn i.d.R. gilt, dass die Nachgärung bei der Temperatur der HG stattfindet, würde ich die 20l wieder laaaangsam auf 35°C bringen und auch bei der Temperatur lagern, bis die Karbonisierung durch ist.

Gebe ich dann in die Rechner die Jungbiertemperatur 35°C ein? Bei gewünschten 5,5g/l CO2 ergäbe das 8,7-8,9g/l Zucker.

Ich freu mich über alle Hinweise!

Bedankt & Grüße vom Niederrhein
Chris
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Alt-Phex
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Re: Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Letzte Temperatur der Hauptgärung ist für die Zuckerberechnung erforderlich. Muss nicht zwingend wieder 35°C sein für die Nachgärung. Reicht auch bei aktueller Zimmertemperatur.
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Jürgen
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Re: Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

#3

Beitrag von Jürgen »

Moin Chris,

Ich hab die Karbonisierung bei verschiedenen Temperaturen gemacht. Bei <25° lief diese sehr schleppend.
Bei 30 bis 35° geht es schon sehr schnell. Hier muss man nur den Druck im Auge behalten!
Das beste Ergebnis für mich war am Anfang 35° und bei erreichen von ca 3bar (rd. 48h) runter auf 28° und ausgären lassen.

Dann ca eine Woche bei 5 bis 6° lagern.

Die Zuckermenge berechnen wie Bernd geschrieben hat.



Gruß
ChrisBoom
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Re: Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

#4

Beitrag von ChrisBoom »

Danke für die schnellen Antworten.

Nur zur Sicherheit: Ich habe am 6.,7. und 8.4. den selben Plato-Wert bei 35°C gemessen. Damit würde ich die Hauptgärung für beendet halten - die letzte Gärtemperatur war also 35°C.

Zum Abfüllen und Nachgären fahre ich also sachte wieder auf 35°C, nehme 35°C als Jungbiertemperatur an und berechne die Zuckermenge danach.

Weiter verfahre ich wie Jürgen vorgeschlagen hat: Erst 35°C, dann runter auf 28°C. Flaschenmanometer ist vorhanden, muss halt nur noch den halben Liter Imperial Coffee Stout eliminieren, auf dem das steckt. :Drink :Bigsmile

Nochmals danke für die Tipps und den Erfahrungsbericht zur Temperatur. Darüber hinaus: Alt-Phex, insbesondere deine wiederholten Aufrufe zu GEDULD beim Brauen hier im Forum haben mich ernsthaft weitergebracht. Geht wenig über Warten. :thumbup

Groetjes!
Chris
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Alt-Phex
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Re: Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

#5

Beitrag von Alt-Phex »

ChrisBoom hat geschrieben: Samstag 11. April 2020, 16:44 Darüber hinaus: Alt-Phex, insbesondere deine wiederholten Aufrufe zu GEDULD beim Brauen hier im Forum haben mich ernsthaft weitergebracht. Geht wenig über Warten. :thumbup
Immer wieder gerne. :Greets
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Re: Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

#6

Beitrag von brewbie »

Moin zusammen, ich habe da auch noch eine Frage (ich hoffe das ist die richtige Stelle - ist mein erster Beitrag im Forum):

Ich habe diese Woche das erste mal mit der (Voss) Kveik gebraut. Da das erst mein 5. Sud überhaupt ist habe ich (noch) nicht die technischen Möglichkeiten konstant warme Temperaturen zu halten. Vergoren wurde schwankend zwischen 23 und 28 grad bis sich einige zeit nichts mehr im Gärspund getan hat, der sEVG liegt bei 66%.
Der Fastferment (den ich Geschenkt bekommen habe) steht jetzt draußen zum cold crash und mein Plan ist es den jetzt wieder rein zu holen auf 15 °C zu bringen (warten), dann Zucker zu und ab in die Flaschen.
Die will ich dann bei Zimmertemperatur an der Heizung Nachgären.

Jetzt die Fragen:
1) Kommt die Kveik mit den Temperaturschwankungen zurecht oder war das bei der HG schon Mist?
2) Wenn ich den Zucker für 15 grad berechne umd dabei Abfülle und dann bei ~23°C Nachgäre, bekomme ich dann die klassische Handgranate?
3) Mein Verständnis (auch aus anderen Forumsbeiträgen) ist dass die Voss mit den Temperaturen einfach für alles länger braucht... ist das schon alles oder hat das auch geschmackliche Auswirkungen?

Besten Dank schonmal, bin gespannt ob der Sud was wird :Smile

P.S.:
Das mit der Geduld ist ja immer so ne Sache und muss ich definitiv noch üben :redhead
Beste Grüße,
Martin (Brewing Newbie) :Drink
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Kolbäck
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Re: Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

#7

Beitrag von Kolbäck »

Hallo brewbie und willkommen im Forum!
brewbie hat geschrieben: Samstag 6. März 2021, 12:05 Der Fastferment (den ich Geschenkt bekommen habe) steht jetzt draußen zum cold crash und mein Plan ist es den jetzt wieder rein zu holen auf 15 °C zu bringen (warten), dann Zucker zu und ab in die Flaschen.
Nur damit keine Missverständnisse entstehen: Den Zucker gibst du nicht zum Bier im Fermenter, hoffentlich. Da müsstest du nämlich umrühren, was den Effekt des Cold-Crash zunichte machen würde. (Ich würde den CC sowieso weglassen.)
1) Kommt die Kveik mit den Temperaturschwankungen zurecht oder war das bei der HG schon Mist?
Kveiks keine schlechte Wahl für unkontrolliere Gärung, weil sie normalerweise keine übertriebenen Fehlgeschmäcker machen. Die Flaschengärung warm zu machen ist gut, vor allem nach ColdCrash (evtl. wenig Hefe im Bier übrig lässt), damit es nicht ewig dauert mit der Karbonisierung, was durchaus vorkommen kann bei Kveiks, die es gern wärmer als Zimmertemperatur mögen.
2) Wenn ich den Zucker für 15 grad berechne umd dabei Abfülle und dann bei ~23°C Nachgäre, bekomme ich dann die klassische Handgranate?
Nein, die Temperatur der Flaschengärung hat keinen Einfluss auf die Karbonisierung. Nur wieviel CO2 schon da ist (ergibt sich aus der Gärtemp.) und wieviel vergärbare Zucker da sind, also ob vor dem Abfüllen ausgegoren war und wieviel Zucker noch dazu kommt.
3) Mein Verständnis (auch aus anderen Forumsbeiträgen) ist dass die Voss mit den Temperaturen einfach für alles länger braucht... ist das schon alles oder hat das auch geschmackliche Auswirkungen?
Wie bei allen Hefen gilt grob gesagt: je kühler desto langsamer und desto "reiner" also weniger Ester, die "fruchtig" schmecken. Also schon "geschmackliche Auswirkungen", aber je nach dem, was das Ziel ist, eben gewollt oder ungewollt.

:Drink
Viele Grüße, Thomas
Braudokus: Schwarzbier, Früchte, Sauer & Brett, Råøl/Kveik, Kveik-"Pils"
brewbie
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Re: Flaschengärung Kveik - Temperatur und Zuckermenge?

#8

Beitrag von brewbie »

Danke für die schnelle Antwort!
Nur damit keine Missverständnisse entstehen: Den Zucker gibst du nicht zum Bier im Fermenter, hoffentlich. Da müsstest du nämlich umrühren, was den Effekt des Cold-Crash zunichte machen würde. (Ich würde den CC sowieso weglassen.)
Nein, ich habe das nochmal umgeschlaucht in einen anderen Behälter, in dem die gesamte Zuckerlösung liegt. Dort wird mit dem desinfizierten Paddel nochmal vorsichtig verteilt. Dass das Vorgehen das Infektionsrisiko erhöht und oxidation erzeugt idt mir bewusst... das versuche ich nach und nach mit der vorhandenen Ausrüstung zu optimieren.

Bzgl cold crash bin ich auch am überlegen wie viel mir das bringt, wobei ich schon das Gefühl hatte, dass in der Flasche am Ende der Bodensatz deutlich weniger ist. Aber das ist ja hier nicht das Thema
:Bigsmile
Wie bei allen Hefen gilt grob gesagt: je kühler desto langsamer und desto "reiner" also weniger Ester, die "fruchtig" schmecken. Also schon "geschmackliche Auswirkungen", aber je nach dem, was das Ziel ist, eben gewollt oder ungewollt.
Dann werde ich - wie schon angesprochen - direkt meinen Geduldsfaden trainieren und die NG bei Raumtemperatur (~23°C) abwarten.

Hat mir sehr geholfen... Danke :thumbsup
Beste Grüße,
Martin (Brewing Newbie) :Drink
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