
jetzt komme ich

Also, ich bin in diesem Forum seit heute neu dabei und hätte an Euch die eine und andere Frage.
Zuerst zu mir: Ich bin ein Hobbybrauer aus Berlin und leider noch ziemlich unerfahren, was das Brauen betrifft.
Ich habe am 31. Mai 2020 meinen ersten Sud hergestellt. Es soll ein dunkles UG Bier geben.
Maischverfahren: Zwei-Maisch-Dekoktionsverfahren.
Die Hauptgärung fand in einem 30 Liter Edelstahl Gärfass, im Gärschrank, Temp. gesteuert mit Inkbird, statt.
Der Sud hat ein Volumen von 15 Liter.
Hefe saflager w34/70.
Das Bier ist jetzt seit zwei Wochen und zwei Tagen in den Flaschen und reift für weitere drei - vier Wochen bei 5 Grad vor sich hin.
Nun zum Sachverhalt:
Mir ist während der gesamten Hauptgärung aufgefallen, dass überhaupt keine Reaktion im Gärröhrchen stattfand, der Sud aber nach vier Wochen bei 3 Grad Plato angekommen war.
Nach den ersten zwei Tagen Hauptgärung ohne Reaktion im Gärröhrchen, dachte ich sofort, irgendwas ist schief gelaufen und als nach weiteren zwei Tagen immer noch keine Reaktion zu verzeichnen war, entschied ich mich den gesamten Sud zu verwerfen. Ich öffnete demnach das Gärfass und sah im Sud, auf der Oberfläche, vereinzelte Kräusenhöfe ( keine geschlossene Decke ).
Nachdem ich die Höfe sah, verschloss ich das Gärrfass und stellte den Sud wieder in den Gärschrank. Die Hauptgärung fand bei 12 Grad statt, wobei der Gärschrank auf 8 Grad Soll gestellt war.
Nach der vierten Woche kam ich auf die glorreiche Idee, das Jungbier fünf Tage mit selbst angebauten Doldenhopfen zu stopfen. Nach diesen fünf Tagen leitete ich die Flaschengärung ein, versetzte das Jungbier mit Zucker und habe nun nach zwei Wochen Flaschengärung einen Druck von 1,8 bar, laut Flaschenmanometer. Mehr Druck wird es wahrscheinlich nicht geben, da die Flaschengärung meiner Meinung nach beendet ist.
Nun möchte ich das Jungbier bei 5 Grad für weitere drei - vier Wochen reifen lassen.
1. Frage: Woran könnte es gelegen haben, dass keine Reaktion im Gärröhrchen stattfand, während der gesamten Hauptgärung ?
Meine Annahme: Fass irgendwo undicht. Oder, 15 Liter Sud im 30 Liter Gärfass, stellt genügend Freiraum dar ( Differenz Sud zu Gärröhrchen ) um das CO2 im Fass zu behalten. Oder, die Hefen arbeiteten ungleichmäßig, weil vier Wochen HG zu lange, demzufolge weniger Gasaustritt und deshalb keine Reaktion im Gärröhrchen. Was meint ihr?
2. Frage: Blubbert es denn bei Euch im Gärröhrchen wenn ihr untergärig braut? Eigentlich schon oder?
3. Frage: Sind vier Wochen Hauptgärung normal? In der Literatur heißt es, 2 - 6 Wochen.
4. Frage: Ich habe hier im Forum gelesen, die Untergärung sei nicht das optimalste für die Flaschengärung. Stimmt das, wenn ja warum eigentlich nicht ?
5. Frage: Nun habe ich gestern eine leichte Heu riechende Note im Jungbier wahrgenommen. Ist dies ein Gärnebenprodukt oder kommt diese Note eher vom Doldenhopfen? Das Bier soll aber noch vier Wochen reifen. Ich glaube die Grasartige Note kommt von den Doldenblättern.
6. Frage: Die Temperatur während der Flaschengärung verlief bei konstanten 10 Grad. Anschließend drückte ich die Temperatur, leider schlagartig, auf 5 Grad um die Reifung einzuläutern ( mache ich das nächste Mal viel schonender ). Aber war das doof?

7. Frage: Da ich die Temperatur schlagartig auf fünf Grad drückte. Meint ihr, das evtl. dadurch dieser Heugeruch entstanden ist? Also quasi doch ein Gärnebenprodukt?
Nebenbei erwähnt, ich war mir vorher schon im Klaren gewesen, dass es vielleicht kein Bier geben könnte, wenn man als Anfänger gleich mit der Untergärung beginnt. Ich habe die Herausforderung aber angenommen

Jetzt ist es doch etwas länger geworden ;) Eigentlich wollte ich Euch nur zwei Fragen stellen

Ich freue mich von Euch zu hören.
Allzeit gut Sud!!!
Hopfentatze.