Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach 12h

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Alex de Salvo
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Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach 12h

#1

Beitrag von Alex de Salvo »

Hallo,
Neu im Forum, gleich ne ellenlange Frage:

Ich braue seit kurzem im ganz kleinen Stil mit dem besserbrauer-Set (5l Gärballon) und küchenutensilien. Bisher habe ich 3 von den besserbrauer-fertigmischungen (Malz, Hopfen, Hefe) in Bier verwandelt und zumindestens das erste ist gut geworden, die anderen reifen noch, sollten aber auch was werden.
Dienstag habe ich ein Weißbier angesetzt mit frei gekauften Zutaten und nachdem die Gärung wie erwartet anlief (bildschöne Kräusen), war es bereits Mittwoch Nachmittag vorbei damit. Die kräusen waren weg, alles hat sich unten abgesetzt und "Gas" entsteht auch keins mehr. Als wäre die Gärung eingeschlafen.
Der Ballon steht bei konstanten 21grad.
Ich habe die Weißbier-Trockenhefe von braupartner.de wahrscheinlich nicht ausreichend lange rehydriert, da die bisher verwendeten trockenhefen einfach so zur Würze geschüttet wurden. Kann da das Problem liegen?
Oder waren 4g davon zu wenig?
Nachdem alles so untätig da lag, hab ich Mittwoch Abend nochmal 4g von der Weißbierhefe genommen, diesmal korrekt rehydriert, zugegeben und geschüttelt. Erfolg blieb aus.

Oder liegt das Problem in der Würze?
Die sah mir ein wenig dünn aus, aber da ich bisher noch kein Weizen gemacht habe, hab Ichs auf das Weizenmalz geschoben und gedacht, das müsse vielleicht so sein. Die bisherigen Sude (pale Ale, stout, helles) sahen allesamt deutlich "schlammiger" aus, was natürlich auch an der insgesamt größeren Hopfenmenge bei den bisherigen Bieren liegen kann.

Zum Rezept:
Schüttung: 650g Weizenmalz, 530g Pilsnermalz, 50g CaraPils (bisherige Schüttungen hatten etwa 1030-1200g)
in 4l Wasser (65Grad) eingemaischt.
Da das präzise jonglieren mit Temperaturen im rein manuellen Betrieb auf dem Küchenherd recht anspruchsvoll ist (in Zukunft muss ich das aber hinbekommen, schon um die Rasten einzuhalten), halte ich die Maische dann für 1h bei 65-69grad, bevor ich mit 78grad abmaische. Diese Verfahrensweise hat bisher ja ganz gut funktioniert, auch wenn sie reichlich unprofessionell ist.
Zum läutern kommt der Treber in ein feines Sieb und die Brühe gieße ich dann vorsichtig drüber und fange es in einem Eimer auf. Darüber dann der nachguss von 3l (78grad) und dann alles nochmal durch den Treber wieder zurück in den nun sauberen Topf, wo die Würze dann 70min gekocht hat. Dabei dann die Hopfenzugabe.
Als HEFE hatte ich die Weißbierhefe vom braupartner.

Messwerte kann ich euch keine liefern, da ich die Spindel leider kurz vorher kaputtgekriegt habe :Mad2
Und das, wo die Werte jetzt gerade bei meiner Würze-Vermutung natürlich echt wichtig wären.
Ich bekomme die Tage eine neue Spindel, womit ich dann wenigstens eine enddichte bestimmen kann, um zu schauen, ob es sich überhaupt lohnt, die brühe abzufüllen.

Habt ihr hilfreiche Ideen, wo der Fehler liegen könnte oder hinweise?

Achso: als langjähriger Nutzer anderer Foren habe ich natürlich (!) vorher die Suche benutzt und viel Zeit investiert, um nach Antworten zu suchen. Auch das Wiki habe ich entdeckt und gelesen. Schlauer war ich leider trotzdem nicht.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
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Alex de Salvo
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#2

Beitrag von Alex de Salvo »

Achso: das Flüssigseife oder gestrippte Hefe für Weißbier eine viel bessere Lösung ist, weiß ich inzwischen. Nun war die trockene aber einmal da und ich wollte es eh etwas amerikanischer haben (etwas mehr hopfenaroma).
uli74
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#3

Beitrag von uli74 »

Probier doch mal wie Dein Jungbier jetzt schmeckt. Wenns süß schmeckt hat die Hefe den Betrieb eingestellt, wenn nicht dann ist die Gärung durch. Schade dass Du nicht messen kannst, ohne Messung kann man nur raten (und verkosten)
Gruss

Uli
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Alt-Phex
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Deine Hauptgärung, also das Kräusenstadium, ist möglicherweise schon vorbei.
Das kann je nach verwendeter Hefe und Temperatur sehr schnell gehen.
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Alex de Salvo
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#5

Beitrag von Alex de Salvo »

Aber kann die Gärung nach einem Tag (bzw. Jetzt 2 Tagen) schon durch sein? Das klingt zu schön um wahr zu sein.
O.k., ich koste. Dauert natürlich jetzt wegen Bierheber desinfizieren..
Bis gleich

Und über die kaputte Spindel kann ich mich immer noch ärgern..
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Alex de Salvo
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#6

Beitrag von Alex de Salvo »

:Smile So schlecht schmeckt das gar nicht. Schonmal nicht annähernd mehr so süß wie die würze war und Alkohol scheint auch drin zu sein. Schmeckt jetzt nach der gestrigen zweiten (wohl sinnlosen)Hefegabe natürlich etwas zu hefig. Kann man da noch etwas hopfen nachlegen? Hab beim kochen hüll-melon genommen und davon merkt man jetzt gar nichts mehr (war ja auch vergleichsweise sehr wenig). Klar erwarte ich hier kein hopfenaroma wie beim IPA, aber etwas mehr wäre ja nett für mein experimentalbier.
Wenn ich meine Spindel morgen bekomme und die dichte 3 Tage gleich bleibt, füll Ichs ab und bin gespannt.
Wow, das hätte ich nicht gedacht.
Danke!
Rudiratlos
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#7

Beitrag von Rudiratlos »

Ja, kann durchaus sein, dass die Gärung schon durch ist.

Kommt halt auf Stammwürze, Hefemenge, Anstell- und Gärtemperatur, etc. an.
Bei dünner Würze und großer Menge fitter Hefe könnte die Gärung schon durchsein.
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Alex de Salvo
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#8

Beitrag von Alex de Salvo »

Na den Verdacht, die Würze könnte zu dünn gewesen sein (trotz mengenmäßig großer Schüttung), hatte ich ja auch schon. Dann wird's halt ein leichtes Weizen zum durstlöschen und beim nächsten nehm ich mehr Malz.
Freu mich trotzdem.
Vielen Dank!
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Alt-Phex
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#9

Beitrag von Alt-Phex »

Da du jetzt zuviel Hefe im Bier hast, würde ich einfach noch ein paar Tage warten,
damit sich möglichst viel davon absetzen kann. Auch wenn hefe im Weizen ja
erwünscht ist, wäre das wohl zuviel des guten.

Diese Tage kannst du natürlich zum "hopfenstopfen" nutzen, um mehr Aroma
ins Bier zu bringen.
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Ursus007
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#10

Beitrag von Ursus007 »

Alex de Salvo hat geschrieben:Kann man da noch etwas hopfen nachlegen?
Was willst Du damit bezwecken?
Bittere? Dann nimm etwas Wasser und Hopfen und koche damit einen Hopfentee. Den gieß dann abgekühlt zum Jungbier. Aber hier die gewünschte Bittere zu treffen, wird ein Glücksspiel.

Oder Du willst Aroma: Dann stopfen, wie Alt-Phex schon geschrieben hat. Einfach ein paar Dolden/Pellets in das Jungbier werfen und noch ein paar Tage stehen, Klären und Hopfenaroma auslaugen lassen.

Grüße,

Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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Alex de Salvo
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#11

Beitrag von Alex de Salvo »

Ich hatte ans Stopfen gedacht. Hab ich auch schon gemacht.
Bin gespannt.

Beste Grüße
Alex
uli74
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Re: Weizen mit Trockenhefe - gut gestartet, stockt aber nach

#12

Beitrag von uli74 »

Was ich Dir auf jeden Fall raten würde: Rühr das Bier mit einem desinfizierten Löffel o. ä. vorsichtig auf und stell es warm. Damit kannst Du die Hefe vielleicht nochmal etwas auf Trab bringen, falls noch vergärbarer Zucker vorhanden ist. Und dann einfach ein paar Tage abwarten damit sich die Hefe absetzen kann, abfüllen, NG abwarten und fertig.
Gruss

Uli
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