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Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 17:07
von BrauerBen
Hallo zusammen,
Ich habe in einem Artikel gelesen, dass man das Malz vor dem Schroten Konditionieren soll bzw. kann.
Das soll angeblich bessere Spelzen bringen.
Macht ihr das?
Falls ja, mit einer Sprühflasche oder wie befeuchtet ihr das?
Viele Grüße :-)
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 17:15
von hiasl
Ja, ich.
Auf das Gewicht der Schüttung bezogen gebe ich mit einem Messzylinder 2 % Leitungswasser gut verteilt auf die Schüttung und mische dann gut mit beiden Händen. Am besten einen großzügigen Bottich verwenden. Dann ca. 15 min einziehen lassen. Das Wasser soll ja nur die Spelze elastisch machen und nicht homogen in den Mehlkörper einziehen. Sofort schroten. Ergibt wunderbar fluffige Spelzen. Ich schrote aktuell mit einem Spalt von 0,9 mm/2-Walzen. Konditioniertes Malz braucht mehr Energie. Bringt auch bei Scheibenmühlen einen kleinen Vorteil, da sollte der Spalt aber deutlich größer sein. Muss aber jeder selber wissen, ob man das braucht. Wenn das Läutern läuft und die gewünschte Ausbeute passt, dann sehe ich eigentlich keinen Grund, warum man das machen sollte. Es sei denn man will unbedingt.
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 17:17
von ak59
Hi,
da gabs auch andre Threads für die Suche nach "Konditionieren" wie:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=8048
Gruß,
Andreas
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 17:53
von BrauerBen
hiasl hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. Februar 2021, 17:15
Ja, ich.
Auf das Gewicht der Schüttung bezogen gebe ich mit einem Messzylinder 2 % Leitungswasser gut verteilt auf die Schüttung und mische dann gut mit beiden Händen. Am besten einen großzügigen Bottich verwenden. Dann ca. 15 min einziehen lassen. Das Wasser soll ja nur die Spelze elastisch machen und nicht homogen in den Mehlkörper einziehen. Sofort schroten. Ergibt wunderbar fluffige Spelzen. Ich schrote aktuell mit einem Spalt von 0,9 mm/2-Walzen. Konditioniertes Malz braucht mehr Energie. Bringt auch bei Scheibenmühlen einen kleinen Vorteil, da sollte der Spalt aber deutlich größer sein. Muss aber jeder selber wissen, ob man das braucht. Wenn das Läutern läuft und die gewünschte Ausbeute passt, dann sehe ich eigentlich keinen Grund, warum man das machen sollte. Es sei denn man will unbedingt.
Top danke, ich kann bei meiner MattMill Student zwar den Abstand nicut einstellen, aber das passt trotzdem :-)
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 18:33
von ggansde
Und es staubt nicht.
VG, Markus
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 19:23
von hyper472
Ich machs nicht mehr und bemerke keinen Unterschied. Habe allerdings auch eine staubdichte Abdeckung auf dem Auffangbehälter.
Viele Grüße, Henning
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 19:27
von Rumborak
hiasl hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. Februar 2021, 17:15
Ich schrote aktuell mit einem Spalt von 0,9 mm/2-Walzen.
HI,
darf ich fragen, mit welchem System du arbeitest? 0,9mm ist ja schon sehr klein.
Ich kann mit meiner MattMill-Master auch diesen Abstand einstellen, hab mich jedoch noch nie wirklich getraut

.
Sollte dieses Schrotbild (0,9mm) auch bei einem normalen Läuterblech (MattMill im 70l-Thermoport) problemlos funktionieren?
VG
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 19:30
von Eowyn
BrauerBen hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. Februar 2021, 17:07
Hallo zusammen,
Ich habe in einem Artikel gelesen, dass man das Malz vor dem Schroten Konditionieren soll bzw. kann.
Das soll angeblich bessere Spelzen bringen.
Macht ihr das?
Falls ja, mit einer Sprühflasche oder wie befeuchtet ihr das?
Viele Grüße :-)
Hab ich einmal gemacht, weil es sich angeboten hat. Hab mit Weizenrohfruchtanteil gebraut und den Weizen eingeweicht, gut abtropfen lassen und trockengetupft und hab den dann mit dem anderen Malz gut vermengt, alles ausgebreitet und über Nacht konditioniert.
Einsprühen hab ich bislang nicht versucht, wollte das aber durchaus mal machen. Ich meine mich zu erinnen, dass die Spelzen "in einem Stück waren" und dass ich den augenscheinlichsten Vorteil fand (abgesehen davon, dass man keine dünne Malzstaubschicht auf den umliegenden Flächen hat), dass man dann - falls man das möchte - die Spelzen wesentlich besser entfernen kann.
ich kann grad kein Deutsch (sorry für den Satzbau) hab irgendwo her, dass Augustiner die Spelzen trennt und später nur teilweise wieder einsetzt. Deshalb fiel mir das wohl auf bzw. ist mir in Erinnerung geblieben.
Und da ich immer noch kein Helles gebraut habe, habe ich das dann auch noch nicht wieder gemacht.
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 19:44
von ggansde
Eowyn, Weizen hat keine Spelzen. Daher muss der auch nicht konditioniert werden. Wenn ich gemischte Schüttungen konditioniere, dann nur den Gerstenateil, der Weizenanteil wird danach nur druntergemischt. Es staubt halt dann ein wenig mehr.
VG, Markus
BTW: Und Spelzentrennung hat etwas mit der Gerbsäure und der Farbe zu tun.
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 20:08
von hiasl
Rumborak hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. Februar 2021, 19:27
hiasl hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. Februar 2021, 17:15
Ich schrote aktuell mit einem Spalt von 0,9 mm/2-Walzen.
HI,
darf ich fragen, mit welchem System du arbeitest? 0,9mm ist ja schon sehr klein.
Ich kann mit meiner MattMill-Master auch diesen Abstand einstellen, hab mich jedoch noch nie wirklich getraut

.
Sollte dieses Schrotbild (0,9mm) auch bei einem normalen Läuterblech (MattMill im 70l-Thermoport) problemlos funktionieren?
VG
Habe die Mattmill Klassik/Basis. Mit 1,0 mm war mir nach der Konditionierung die Ausmahlung zu grob. Bei Gelegenheit mache ich mal eine Schrotsortierung.
Re: Malz konditionieren?
Verfasst: Mittwoch 3. Februar 2021, 22:07
von Eowyn
ggansde hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. Februar 2021, 19:44
Eowyn, Weizen hat keine Spelzen. Daher muss der auch nicht konditioniert werden. Wenn ich gemischte Schüttungen konditioniere, dann nur den Gerstenateil, der Weizenanteil wird danach nur druntergemischt. Es staubt halt dann ein wenig mehr.
VG, Markus
BTW: Und Spelzentrennung hat etwas mit der Gerbsäure und der Farbe zu tun.
Hi Markus,
die Spelzen kamen auch vom Pilsner Malz (hab ja geschrieben, dass ich einen Anteil Weizenrohfrucht im Bier hatte).
Das mit Tannin und Farbe war mir auch so im Hinterkopf hängen geblieben.
Danke, für's Bestätigen meines halbwegs hängengebliebenen Halbwissens. (Kein Sarkasmus - hab mich grad gefreut, dass ich das richtig in Erinnerung habe)
Wie gesagt, ich hab das nur einmal gemacht, weil es sich angeboten hatte, da ich feuchte Weizenrohfrucht in der Schüttung hatte, dachte aber eben als ich es geschrotet habe "Ob man das bei Augustiner wohl so macht, mit dem Spelzen trennen?"
hab mich extrem umständlich ausgedrückt - sorry. Mein Hirn konnte heute früh (bei mir früh - nach Koppeltore ausbuddeln und 40 Pferde durch den Tiefschnee rausbringen - irgendwie weder Deutsche noch Englische Orthographie.
Grüße aus der Antarktis
Eo