ich lese seit nunmehr einem halben Jahr still und heimlich mit und habe bisher 10 Sude erfolgreich gebraut. Allerdings habe ich bei meinen letzten drei Suden das Problem gehabt, dass mein Bier auch nach einigen Wochen der Reifung säuerlich und nach Apfel schmeckt - ich gehe von Acetaldehyd aus. Es ist eher ein angenehmer als beißender Geruch.
Um dem entgegenzuwirken habe ich alle vermeindlichen Fehlerquellen (meines Erachtens nach) behoben und die Prozesse sicherer gemacht. Aus meinem Mikrofilamentfilter wurde ein Edelstahlfilter, die Hähne werden immer gründlichst und penibel gebürstet, gereinigt und desinfiziert. Die Flaschen werden mehrere Stunden in heißer Lauge eingelegt, gebürstet, ausgespült und vor dem Abfüllen mit verdünntem Wasserstoffperoxid sterilisiert.
Bei meinem letzten Sud war ich mir bis zum Abfüllen zu 100% sicher, dass nichts dran ist, allerdings habe ich jetzt vor lauter ungeduld die erste Flasche nach 4 Tagen der Flaschenreifung aufgemacht und konnte wieder einen Apfelgeruch und Geschmack wahrnehmen. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass das Acetaldehyd ein natürliches Gärprodukt ist und letzendlich von der Hefe abgebaut und zu Alkohol verwandelt wird. Allerdings hat das Bier vor dem Abfüllen nicht nach Apfel geschmeckt. Daher meine Frage: Kann sich das Acetaldehyd durch die Zuckergabe bei der Flaschenabfüllung gebildet haben und verschwindet vermeindlich wieder, oder muss ich die Prozesskette ab der Gärung nochmal auf den Kopf stellen?
Ich hatte wie gesagt 10 Sude lang keinerlei Probleme, aber seit kurzem drehe ich echt durch. Besonders weil zwei untergärige Biere ebenfalls betroffen waren und es echt ärgerlich um die lange Reifezeit ist..

Vielleicht hat jemand ja schon ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir helfen.. Bin langsam echt am verzweifeln und hoffe, dass ich diesen Fehler bald los bin..
Bis dahin schonmal vielen Dank fürs lesen und liebe Grüße
Der Wagner