ich braue schon einige Zeit.
Vor kurzem habe ich die nächste Evostufe gezündet und KEG's angeschafft.
Ich habe immer klassisch die Hauptgärung im Gärbottich gemacht, dann mit Speise in die KEG's umgefüllt, Spunddruck eingestellt und nach zwei Wochen in Flaschen gedrückt.
So weit so gut.
Kann sein, ich blamiere mich jetzt....
Kann ich nicht auch die komplette Gärung in den KEG's laufen lassen?
Also Haupt und Nachgärung kombinieren?
Servus Uli,
wenn Du NC-Kegs meinst, dazu gibts von Douglas (crafthardware) einen sehr informativen Blog: https://www.crafthardware.de/blog/die-g ... rundlagen/
Er vertreibt auch die dafür benötigten An- bzw. Einbauteile
Klar kannst Du im NC-Keg vergären. Ich hab mir hierzu eine Floating-Tube (so eine schwimmende Kugel, die das Ende eines Schlauches der an den "Getränkedegen" (kurzer Gasdegen) besorgt. Sodass du beim rausschlauchen nicht das Geläger durch die Ventile jagen musst.
Am Gasdegen machst Du dir nen Blow-Off Schlauch drann und führst den in ein mit Wasser gefülltest Behältnis.
Kurz bevor die Hauptgärung durch ist, ziehst Du einen Blowoff ab und klemmst nen Manometer drann, dann brauchst Du keine Nachgärung mehr, Dein Bier wird karbonisiert. Dann kannst Du nach einem coldcrash, das fertige (unreife) Bier easy in ein frisches NC-Keg schlauchen und denn reifen lassen solange du es willst.
Alternativ kannst du auch direkt druck drauf geben und unter druck vergären. Das soll bei höheren Temperaturen die Ester-Bildung verringern, was besonders interessant ist, wenn du keine Möglichkeit der Temperaturkontrolle hast und trotzdem Stile (z. B. Pils) brauen möchtest welche nicht so stark auf Hefe-Aromen aus sind. Kleiner Hinweis: Die Gärung ist dann auch schneller durch
Das schöne ist, du brachst sowie so ein Spundventil und kannst es daher einfach mal ausprobieren. Ich habe es schon ein paar mal gemacht und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ich werde aber dem nächst mal ein Split-Batch machen, da ich wissen will wie sich die Biere geschmacklich unterscheiden.
Moin,
Ich habe aktuell dreimal im KEG vergoren.
Größere Mengen kühlen in 2-3 KEGs schneller auf die endgültige Gärtemperatur als in einem großen Plastikbottich.
Der Transport in die Kühltruhe zur Gärung geht wesentlich einfacher, lieber 3x 20kg als einmal 55kg!
Die KEGs dürfen nicht zu voll sein, sonst kommt einem das Bier über den Gasanschluß entgegen.
Beim ersten Mal hab ich den kurzen Degen und den Anschluß Gas weggelassen und einen Schlauch als Blow-off benutzt.
Wenn die KEGs nur gut 3/4 voll sind kann man den Degen drin lassen und über den normalen Gasanschluß in ein wassergefülltes Gefäß Abblasen lassen.
Ich würde erst nach 80% der HG Druck aufbauen lassen und lieber kühlen als hoffen, daß der Druck die Esterbildung unterdrückt. Man kann nicht die Verhältnisse in Brauereimaßstab mit riesigen ZKGs auf ein CC- KEG übertragen, nur weil man da 1 bar Druck einstellt (Flüssigkeitssäule 60cm gegen 12m! Flüssigkeitskonvektion im ZKG)
Bisschen schwierig ist es den Gärbeginn zu erkennen, man muß da schon mal aufmachen, weil die KEGs drucklos oder -arm auch mal über den Deckel abblasen und nicht sofort 100%ig dicht sind.
Ich habe die Steigleitung bisher nur 1cm gekürzt. Beim Umfüllen vom HG-KEG zum Lager-KEG lasse ich erst einen Schuß Bier vorschießen und fülle erst dann ins 2. KEG. Natürlich kommt etwas Trub mit, aber im der Lagerung setzt sich der gut ab und beim Zapfen sind nur die ersten 2-3 Gläser "naturtrüb".
Man kann aus einem Sud einfach mit mehreren Hefen vergären und so einen schönen Versuch unternehmen, welche Hefe einem die besten Ergebnisse liefert.
Die LagerKEGS schließe ich an den Spundapparat mit an, Gas an das erste, Getränke/Gasverbinder an die folgenden. Die KEGs werden mit Wasser befüllt, am letzten kommt an die Getränkeseite ein Ablaßhahn mit untergestelltem großen Eimer. So sind die LagerKEGs komplett entlüftet und mit reinem GärungsCO2 befüllt.
Man kann so komplett sauerstofffrei in Gärung und Lagerung arbeiten und das war letztlich auch mein Hauptziel- Oxidationsvermeidung.
Bisschen besorgt bin ich ehrlich gesagt immer noch bei der HG ob der Druck wirklich raus kann- da schaue ich gerne immer täglich nach ob Gas abgeblasen wird und sich kein Druck aufbaut. Bisschen die KEGs schütteln, kurzfristig entbindet sich etwas CO2 und sollte am BlowOff austreten. Nicht daß man versehentlich eine Biergranate in der Truhe stehen hat!