Optimierung bei Gärung und Klärung des Bieres (UG)

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amerillo
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Optimierung bei Gärung und Klärung des Bieres (UG)

#1

Beitrag von amerillo »

Hallo, mein Name ist Andreas, ich braue zusammen mit zwei Freunden seit zwei Jahren, aktuell in der 100l Klasse.
Ich bin nach zahllosen gesichteten Foren Beiträgen der Meinung, dass es bei unserer Gärung noch Optimierungsbedarf gibt, dieser sollte natürlich im Verhältnis zum Aufwand stehen und unnötige Schritte (Infektionsgefahr) vermeiden.
Nach dem Würzekochen kühlen wir das Bier mit einem Plattenwärmetauscher auf 20Grad, über Nacht im Kühlschrank auf 8°, die Hefe (850ml Brauereihefe auf 100l) wird ohne Starter unter kräftigen Rühren mit dem Küchenmixxer in die Würze gegeben. Nach ca. 2 Wochen und Kontrolle durch eine Schnellvergärprobe füllen wir unter Zugabe von Würze, die mit Schwung in das Gärfass geschüttet wird (damit diese sich vermischt aber die Hefe am Boden nicht aufwirbelt) ab.
Unser Bier schmeckt gut, hat aber am Boden nen ordentlichen Hefesatz, so das mal schnell ne Flasche in den Rucksack packen nicht geht, außer man steht voll auf Hefe.
Unser Gedanke ist nun Folgender:
Nach dem Ende der HG das Jungbier in ein extra Gefäß umfüllen und nochmal eine Woche bei 2° stehen lassen, da bei der kalten Temperatur die Hefe besser ausfällt, danach nochmaliges umfüllen in einen Behälter, und mit der Würze ordentlich (steriler Edelstahl Löffel) umrühren, abfüllen in Flaschen, ca. 10Tage Nachgärung bei 9°, danach vier Wochen Reifen bei 2°.
Welche Schritte davon sind Sinnvoll, welche nicht? Wie können Wir die Temperaturen optimieren?
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Alt-Phex
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Re: Optimierung bei Gärung und Klärung des Bieres (UG)

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Vor dem Abfüllen das Bier von der Hefe abziehen ist schon richtig.

Wenn ihr direkt aus dem Gärfass abfüllt habt ihr einfach zuviel Hefe dabei.
Und das der Bodensatz nicht aufwirbelt, wenn ihr mit "schwung" die Speise
da rein kippt glaub mal gar nicht.

Also ein separates Abfüllgefäss besorgen, Speise vorlegen und das Jungbier von der Hefe
draufschlauchen. Das dürfte schon viele Probleme lösen.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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Boludo
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Re: Optimierung bei Gärung und Klärung des Bieres (UG)

#3

Beitrag von Boludo »

Hallo und willkommen!

Also das was Du da vorhast macht alles sehr viel Sinn und genau so würde ich es auch machen.
Die Woche bei 2°C bringt sehr viel, kann auch ein bißchen wärmer sein.
Das gibt sehr klares Bier mit sehr wenig Bodensatz.
Wie lange dann jetzt die Nachgärung dauert musst du halt am besten mit einem Manometer kontrollieren. Da weniger Hefe im Spiel ist, kann es etwas länger dauern, außerdem muss sie erst wieder von dem Kälteschlaf aufwachen.
Ganz wichtig ist natürlich, dass das Bier auch wirklich fertig vergoren ist bevor ihr es in die Kälte schickt.
Die Speise einfach auf das Jungbier samt Geläger kippen halte ich für keine gute Methode.

Stefan
Tyrion
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Re: Optimierung bei Gärung und Klärung des Bieres (UG)

#4

Beitrag von Tyrion »

amerillo hat geschrieben: Nach dem Ende der HG das Jungbier in ein extra Gefäß umfüllen und nochmal eine Woche bei 2° stehen lassen
Ich würd mir dieses Umfüllen sparen. Es macht Arbeit, birgt eine gewisse Gefahr für eine Infektion und ist nur mit viel Aufwand oder Equipment ohne Sauerstoffeintrag machbar.
Eine weitere Woche auf der Hefe (noch dazu sehr kalt) schadet dem Jungbier weniger.
Vor dem Abfüllen würde ich dann allerdings in einen extra Behälter umschlauchen.

Gruss
Matthias
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