Geringer Endvergärungsgrad - Zu hohe Anstelltemperatur schuld?

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Kellersonne
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Geringer Endvergärungsgrad - Zu hohe Anstelltemperatur schuld?

#1

Beitrag von Kellersonne »

Hallo zusammen,

ich würde euch herzlich um guten Rat und Hilfe bezüglich unseres aktuellen Sudes bitten. Wir haben am vergangenen Samstag ein IPA gebraut (Crazy Hoppy; Rezeptlink https://www.hopfenhelden.de/crazy-hoppy-india-pale-ale/). Bei dreifacher Kalkulation des Rezeptes sind wir am Ende bei einer Ausschlagmenge von ca. 60 Liter gelandet, Stammwürze bei 15,4°P, Zugabe von 34,5 Gramm Safale/Safbrew S-33 (3 Päckchen) bei (leider) ca. 29°C (etwas unachtsam am Ende).

Nun ist es so, dass nach dem Anstellen Samstagabend die Gärung scheinbar diret über Nacht explodiert ist und wir mit der Gärung am Sonntag/Montag bereits bei 8°P angekommen waren. Seitdem tut sich leider nichts mehr, sodass wir aktuell bei einem scheinbaren Endvergärungsgrad von ca. 48% liegen. Das ist natürlich deutlich unter den Erwartungen. Vorgesehen ist zudem ab dem 5. Tag, also morgen, ein Nachstopfen mit ca. 150 Gramm Amarillo/Cascade.

Die Frage in die Runde ist nun, ob wir durch nachträgliche Zugabe weiterer Hefe noch etwas retten können? Oder das Bier noch stehen lassen sollten und abwarten müssen? Oder aber wie geplant das Bier morgen umschlauchen, also von der Hefe abziehen und nachstopfen?

Was wären mögliche Folgen, wenn wir das Bier nun mit einem so geringen Endvergärungsgrad abziehen und nach dem Stopfen in die Flaschen zur Nachgärung füllen?

Ich/wir wären dankbar für jeden Tipp und Hilfe!
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Juergen_Mueller
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Re: Geringer Endvergärungsgrad - Zu hohe Anstelltemperatur schuld?

#2

Beitrag von Juergen_Mueller »

Die S-33 verstoffwechselt keine Maltotriose, daher liegt ihr Vergärungsgrad immer deutlich unter dem der Notti, z.B. Die im Rezept angegebenen Werte halte ich daher für optimistisch. Mehr als 72% hatte ich bei der S-33 noch nie. Die "Maltoserast" bei 65° für 50 Minuten erscheint mir auch zu warm.
Hast Du das Rezept schon vorher einmal nachgebraut?
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
Kellersonne
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Re: Geringer Endvergärungsgrad - Zu hohe Anstelltemperatur schuld?

#3

Beitrag von Kellersonne »

Hallo Jürgen,

danke für deine Antwort. Wir haben das Rezept am Samstag zum ersten Mal gebraut, auch die S-33 wurde durch uns erstmalig genutzt. Ansonsten kommt bei uns meistens die S04 oder S05 ins Fass.
Meinst du denn, dass durch die Anstelltemperatur etwas "zerstört" wurde oder aber, dass sich in den kommenden Tagen noch etwas tut?
Shenanigans
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Re: Geringer Endvergärungsgrad - Zu hohe Anstelltemperatur schuld?

#4

Beitrag von Shenanigans »

Has du mit einem Refraktometer oder Spindel gemessen?
Kellersonne
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Re: Geringer Endvergärungsgrad - Zu hohe Anstelltemperatur schuld?

#5

Beitrag von Kellersonne »

Mit einem Refraktometer, seit Sonntag täglich.
Shenanigans
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Re: Geringer Endvergärungsgrad - Zu hohe Anstelltemperatur schuld?

#6

Beitrag von Shenanigans »

OK das is warscheinlich das problem.
29 grad wird die Hefe nicht toten aber hat andere side-effects :puzz
Du muss es nochmal berechnen wegen der Alkohol im Jungbier.
Lese mal hier:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ktorechner

Dein Scheinbarer Endvergärungs­grad ist bei 76%. Vollig normal.
Kellersonne
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Re: Geringer Endvergärungsgrad - Zu hohe Anstelltemperatur schuld?

#7

Beitrag von Kellersonne »

Vielen Dank Shenanigans! Das hat natürlich für Aufschluss gesorgt und korrigiert unsere Werte in einen normalen Bereich.

Welche Side-Effects sind deiner Meinung nach zu erwarten? Auswirkungen auf die Esterbildung?
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