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Untergärig nach 3 Wochen HG

Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 16:20
von Tom-Brauer
Hallo Zusammen,

habe Anfang März das Rezept "Theresien Ur-Märzen (14% Stammwürze)" von Hanghofer nachgebraut. Es war meine Premiere im untergärigen Bereich :thumbsup .

Gebraut wurden 20L mit folgender Schüttung:

Malz:
Wiener Malz: 2,17kg
Münchner Malz: 1,48kg
Pilsener Malz: 0,99kg
Carahell: 0,3kg

Hopfen:
Tettnanger: 19g
Magnum: 8g

Hefe:
Saflager W34/70 (2 Päckchen á 11,5g)

Die Hefe machte sich ca. 10 Stunden nach dem Anstellen gut bemerkbar (durchgehendes blubbern in Gärröhrchen).

Nun ist das ganze mit heutigem Tag 3 Wochen in der Hauptgärung bei ~13°C. Refraktometermäßig (korrigiert) sehen die Werte folgendermaßen aus:

18.03.2015: 4,1P
21.03.2015: 3,8P
23.03.2015: 3,8P
25.03.2015: 3,8P

So gesehen wäre ich damit recht zufrieden - nur: Es blubbert alle 15-20 Minuten ein ganz klein wenig im Gärröhrchen?!

Ich hab die Zusammenfassung von Stefan natürlich schon mehrmals durchgelesen, leider stellen sich da bei mir immer noch 2 Fragen:
6. Es ist nicht schlimm, wenn man untergäriges Bier zum Ende der Gärung wärmer werden lässt, die kalte Anstelltemperatur ist viel entscheidender. Und ja, auch untergärige Hefe arbeitet bei höheren Temperaturen, sogar viel schneller. Man sollte das Jungbier nicht ewig auf der Hefe stehen lassen, aber 2-3 Wochen sind total ungefährlich und das Bier klärt sich zusätzlich.
Von mir aus kann das Bier jetzt noch bis zur Woche 4 dahingären - nur ist das denn überhaupt gut so? Ich meine mal gelesen zu haben, dass eine zuuu lange HG sich qualitativ schlecht auf das Bier auswirkt.
3. Das Blubbern im Gärröhrchen ist kein Hinweis darauf, ob die Gärung zu Ende ist. Oft ist es irgendwo undicht und es blubbert nicht mehr, obwohl es noch gärt. Es kann aber auch aufgrund von Temperaturschwankungen blubbern, obwohl die Gärung bereits beendet ist.
Temperaturschwankungen könnte ich eigentlich ausschließen - es hat sogut wie durchgehend 13°C in dem Raum, wo der Behälter steht.

Das Bild im Anhang ist vom 23.03.2015 - kleine Schauminseln sind noch zu erkennen. Bei der heutigen Messung waren es nur noch gut die Hälfte an Inseln.

Meine Erfahrungen belaufen sich bis jetzt nur auf 3 obergärige Sude, welche nach 7 Tagen mit der HG durch waren - somit bin ich hier ein wenig verunsichert.

Ich bedanke mich schon mal im Voraus für die Hilfe!


Edit: "Nachtrag Stammwürze"

Re: Untergärig nach 3 Wochen HG

Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 16:33
von Boludo
Da bildet sich noch ein klein wenig CO2, sonst gäbe es keine Bläschen. Ich würde das jetzt wirklich mal wärmer machen.
Vermutlich ein Kampf der Hefe mit der Maltotriose.
Aber vorsicht, da entbindet sich natürlich durch die Erwärmung noch mal CO2 und du musst beim Abfüllen die höhere Temperatur des Jungbieres bei der Speiseberechnung berücksichtigen.
Die 3 Wochen sind bei der 3470 in erster Führung beinahe normal.
Wenn es sich ausgeht, dann brau beim Abfüllen oder kurz darauf gleich noch mal was Untergäriges und nimm die Erntehefe, die geht dann richtig ab.

Stefan

Re: Untergärig nach 3 Wochen HG

Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 16:50
von jeveryeti
Moin,

meine 2 Cents : Die Diacetylrast so bei 20° bei guten 24h nicht vergessen?

Frage hast Du beim Maischen wg. FAN eine Eiweißrast gemacht?

Beste Grüße

Arne

Re: Untergärig nach 3 Wochen HG

Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 17:55
von Tom-Brauer
Danke euch beiden. Ich hab das Fass jetzt mal umgelagert - jetzt stehts bei guten 20°C.

Mein Maischprogramm sah wie folgt aus:
Einmaischen bei 57°C
Erste Rast bei 62°C für 45 Minuten
Zweite Rast bei 72°C für 45 Minuten
Abmaischen bei 78°C

Die Diacetylrast ist mir allerdings neu?! Wann hätte die gemacht werden sollen?

Re: Untergärig nach 3 Wochen HG

Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 18:01
von Boludo
Die Diacetylrast macht man am Ende der Hauptgärung oder zusammen mit der Nachgärung.

Stefan

Re: Untergärig nach 3 Wochen HG

Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 19:02
von Ursus007
Ich hab mein Pils nach 3 Wochen HG für ausgegoren erklärt. Am RE hat sich mehrere Tage nix mehr getan.

Details: STW 12,6°P, RE nach Std-Formel 2,9°P, 34/70 in erster Führung, 2 Wochen bei 9°C, die letzte bei ca. 12°C und
mit 0,5g/l gestopft. NG läuft jetzt gerade bei 15 Grad C.

Die Oberfläche sah ähnlich der von dem Bild oben aus.

Ursus

Re: Untergärig nach 3 Wochen HG

Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 19:56
von jeveryeti
Moin,

das mit der Diacetylrast hat Stefan nun kurz beschrieben. Der Zweck = Forumsuche bemühen.

Da meine Biere ob UG od. mittlerweile auch OG irgendwo am Ende der Vergärung stecken bleiben suche ich schon seit längerem nach dem Fehler.
Mehrfach wurde geschrieben: "Eiweißrast mach ich nicht mehr!" oder "Maische direkt bei 60+° ein..." und habe es genau so gehandhabt.
Nun wurde die Eiweißrast hier und da als doch notwendig erachtet um der Hefe genügend "Additive" zu geben, damit den Pilzen nicht vorzeitig die Puste ausgeht.

Zitat:
"Zweite Rast bei 72°C für 45 Minuten"

-ist schon eine Hausnummer. Normalerweise sollten nach gängiger Meinung max. 20min oder bis Jodnormal reichen?

Beste Grüße

Arne

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