In welche Kategorie packt man ein Sticke nun? Judges vor

Grüße
Radulph
Ich übersetze mal so sinngemäß wie möglich: "Zum Uerigem ist ein wunderbares Bier, aber viel aggressiver bitter und vielschichtig als andere deutsche Beispiele. Es ist analog wie das Fuller's ESB in der Kategorie "Strong Bitter": ein sehr bekanntes Beispiel, aber eher ein Ausreißer, was den Stil angeht. Bewerte unter keinen Umständen alle Altbiere so, als müssten sie Uerige-Klons sein, sondern erlaube eine deutlich reduzierte Bittere im Bier (25-35 IBUs sind typisch). Stärkere Biere wie Sticke oder Doppelsticke sollten in eine andere Kategorie fallen."Zum Uerige is a wonderful beer, but much more aggressively bitter and complex than most other German examples. It may be like the Fuller’s ESB of the strong bitter category – well-known but somewhat of a stylistic outlier. Do not judge all Altbiers as if they were Zum Uerige clones; allow for a more balanced bitterness in the beer (25–35 IBUs is more typical for most other German examples). Stronger sticke and doppelsticke beers should not be entered here.
The BJCP Style Guidelines are guidelines not
specifications. Take those words at face value, or
their plain meaning. Guidelines are meant to
describe general characteristics of the most common
examples, and serve as an aid for judging; they are
not meant to be rigorously-applied specifications
that are used to punish slightly unusual examples.
The Style Guidelines were written primarily
for homebrew competitions. Individual style
descriptions are written primarily as an aid for
judging, and we have in some cases sought to define
clear lines between styles to better allow for nonoverlapping judging categories. We understand that
some styles may overlap in the market, and some
commercial examples may straddle boundaries. We
have organized style categories for the purpose of
organizing homebrew competitions, not for
describing and communicating the styles of the
world to a different audience.
Not every commercial beer fits our styles.
Don’t assume that every beer fits neatly into one of
our categories. Some breweries revel in creating
examples that don’t match our (or anyone else’s)
guidelines. Some create beers called a style name
that deliberately don’t match our guidelines. It’s
perfectly fine for a commercial beer to not match
one of our styles; we have not attempted to
vi BJCP Beer Style Guidelines – 2015 Edition
categorize every commercial beer – that is not our
intent or our mission.
The Style Guidelines are not the Ten
Commandments. The words in this document are
not due to divine inspiration; they were written by
people making a good faith effort to describe beer as
it is perceived. Don’t treat them as some kind of
Holy Scripture. Don’t get so lost in parsing the
individual words that you lose sight of the overall
intent.
Altbier firmiert dort unter Amber Ale und lässt Länderzuordnungen außer acht. Wenn ich nur Australian Sparkling Ale anschaue, scheint mir das der modernere Ansatz. zu sein.This system uses new categories based on the style family or beer style name without regard to country of origin or history; based primarily on color and yeast. Has fewer, broader categories.
Boch ist untergärig, Alt obergärig. Wenn ich mich nicht täusche…Mein letzter Tipp wäre 6C "Dunkles Bock", aber der ist wahrscheinlich zu hell mit max 22 SRM...
Modern oder historisch gesehen? Historisch gesehen wurde Bock erst untergärig als er nach Bayern umgezogen ist. Es ist dabei nicht ganz klar ob Elias Pichler 1614 wirklich aus Einbeck abgeworben wurde (sagen wir mal so, die Freiwilligkeit ist historisch nicht mehr ganz belegbarRäuber Hopfenstopf hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 18:24Boch ist untergärig, Alt obergärig. Wenn ich mich nicht täusche…Mein letzter Tipp wäre 6C "Dunkles Bock", aber der ist wahrscheinlich zu hell mit max 22 SRM...
Wieder was gelernt. Danke!Der ursrpünliche Bock, für den Einbeck bekannt wurde, war obergärig.
Spannend - habe gleich mal gegoogelt und diesen Artikel gefunden:flying hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 18:45 Sticke ist alter rheinländischer Dialekt. Stammt ab von dem hebräischen "schotîqâh" was "stillschweigend" bedeutet. Der Begriff wandelte sich über das Jiddische und Rotwelsche in "Stickum" und "Sticke" und bekam dabei auch noch ein paar neue Bedeutungen. Stickum steht für klammheimlich, unter dem Tisch, Mauscheleien u.s.w. Er wird auch teilweise mit "klammheimlich besoffen" interpretiert.
Man kann dien BJCP-Richtlinien kritisch gegenüber stehen, sollte aber so fair sein und sie nicht bei einer sich sich bietenden Gelegenheit in Grund und Boden zu verdammen; die Richtlinien leisten ihren Dienst. Sie wurden auch geschaffen, um überhaupt erst aussagefähige Contests auf Treffen zu ermöglichen und helfen Brauern sich zu verbessern. Ich bin dankbar, dass es so etwas gibt.coyote77 hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 19:06 Aber das zeigt doch nur, dass, wie es in den oben zitierten Ausführungen auch steht, die BJCP-Richtlinen nicht dafür gedacht sind, kommerzielle Biere im Nachhinein bestimmten Kategorien unterzuordnen...
Hoppla, da hast du mich missverstanden. Ich kritisiere nicht die Richtlinien, ich finde sie - in ihren eigenen Grenzen - sehr hilfreich. Draufzuschlagen liegt mir fern.rakader hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 22:10Man kann dien BJCP-Richtlinien kritisch gegenüber stehen, sollte aber so fair sein und nicht bei einer sich bietenden Gelegenheit draufschlagen; die Richtlinien leisten ihren Dienst. Sie wurden auch geschaffen, um überhaupt erst aussagefähigen Contests auf Treffen zu ermöglichen und helfen Brauern sich zu verbessern.coyote77 hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 19:06 Aber das zeigt doch nur, dass, wie es in den oben zitierten Ausführungen auch steht, die BJCP-Richtlinen nicht dafür gedacht sind, kommerzielle Biere im Nachhinein bestimmten Kategorien unterzuordnen...
Vielleicht bin ich auch nur ein Ordnungsfanatiker.coyote77 hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 22:23Hoppla, da hast du mich missverstanden. Ich kritisiere nicht die Richtlinien, ich finde sie - in ihren eigenen Grenzen - sehr hilfreich. Draufzuschlagen liegt mir fern.rakader hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 22:10Man kann dien BJCP-Richtlinien kritisch gegenüber stehen, sollte aber so fair sein und nicht bei einer sich bietenden Gelegenheit draufschlagen; die Richtlinien leisten ihren Dienst. Sie wurden auch geschaffen, um überhaupt erst aussagefähigen Contests auf Treffen zu ermöglichen und helfen Brauern sich zu verbessern.coyote77 hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 19:06 Aber das zeigt doch nur, dass, wie es in den oben zitierten Ausführungen auch steht, die BJCP-Richtlinen nicht dafür gedacht sind, kommerzielle Biere im Nachhinein bestimmten Kategorien unterzuordnen...
Was ich kritisiere ist, mit ihrer Hilfe die gesamte Bierwelt ordnen zu wollen. Kategorien sind nützlich, aber eben nicht zu 100% passend - zum Glück sprengt die Kreativität von Brauer*innen noch jeden Versuch der Kategorisierung. Und historisch gewachsene Vertreter eines Stils werden nicht für Contests gebraut sondern können auch für sich stehen.
Vielleicht sollte man dem Uerige Doppel Sticke eine eigene Untergruppe, zum 21B. Spezial-IPAUerige Doppel Sticke
Seit 2005 braut der Uerige ein spezielles Starkbier für den amerikanischen Markt. Unser DoppelSticke hat erstaunliche 8,5 % Alkohol, schmeckt aber dennoch unverkennbar: dat is dat leckere Dröppke!
Das niederrheinische wird oft als das norddeutsche beschrieben. Es ist heller.Herbert52 hat geschrieben: Mittwoch 10. November 2021, 15:02 Beim Verkostungsseminar des VHD in Kleve hat man das Altbier in zwei Untergruppen unterschieden. Zum einen das Niederrheinische und das Altbier Düsseldorfer Stil.
Niederrheinisches Alt: als Referenz wurde das Bolten genannt.
Geruch:(Röst-) Malzaromen, Hopfen kaum wahrnehmbar.
Geschmack: deutliche Röstaromen, erhöhen die subjektive Bittere
Hopfenaroma: sehr moderat, 25-25 IBU
Dann legt der VHD eine andere Referenz zugrunde als das BJCP.Herbert52 hat geschrieben: Mittwoch 10. November 2021, 15:02 Düsseldorfer Alt, als Referenz wurde das Uerige genannt.
Geruch: Malzaromen, kaum Röstaromen, wahrnehmbarer Hopfen ,
Geschmack: Malzaromen leichte Süße, geringe bis keine Röstaromen, deutlicher Hopfengeschmack die Bittere kommt durch den Hopfen. EBC 30-45
Hopfenaroma: deutliches bis kräftiges Hopfenaroma 35-50 IBU.
Somit gehört der Uerige Sticke mit 50 IBU zur Kategorie Düsseldorfer Alt
nach der BJCP-Kategorie 7B
Werte: OG:1.044 – 1.052
IBUs:25 – 50.....FG:1.008 – 1.014
SRM:11 – 17... ABV:4,3 – 5,5%
die Werte: EBC 43 und ABV 6,0% sind von den BJCP Werten nicht erfasst.
Da bin ich voll bei Dir.Herbert52 hat geschrieben: Mittwoch 10. November 2021, 15:02 Der Uerige Doppel Stick mit IBU 60, EBC 71 und ABV 8,5% werden weder von VHD noch vom BJCP Kriterien erfasst.
Nach Angabe vom Uerige wird das Doppelsticke für den amerikanischen Markt gebraut.
ZitatVielleicht sollte man dem Uerige Doppel Sticke eine eigene Untergruppe, zum 21B. Spezial-IPAUerige Doppel Sticke
Seit 2005 braut der Uerige ein spezielles Starkbier für den amerikanischen Markt. Unser DoppelSticke hat erstaunliche 8,5 % Alkohol, schmeckt aber dennoch unverkennbar: dat is dat leckere Dröppke!
Specialty IPA: German IPA kreieren.![]()
Gruß Herbert
Auch über diese Altbier Untergruppe wurde gesprochen und als Westfälisches Altbier bezeichnet. Die Untergruppe war vom Wettbewerb ausgeschlossen, weil es ein helles Bier ist und weder, mit den Bittereinheiten IBU 20, noch mit der Farbe EBC 8, mit den rheinischen Bieren identisch ist. Als Referenz wurde das "Pinkus Müller" aus Münster genannt. Historisch wurde dieses Bier im gesamten deutschen Norden gebraut.rakader hat geschrieben: Mittwoch 10. November 2021, 17:06 Danke für diese profunde 2. QuelleDas niederrheinische wird oft als das norddeutsche beschrieben. Es ist heller.Herbert52 hat geschrieben: Mittwoch 10. November 2021, 15:02 Beim Verkostungsseminar des VHD in Kleve hat man das Altbier in zwei Untergruppen unterschieden. Zum einen das Niederrheinische und das Altbier Düsseldorfer Stil.
Niederrheinisches Alt: als Referenz wurde das Bolten genannt.
Geruch:(Röst-) Malzaromen, Hopfen kaum wahrnehmbar.
Geschmack: deutliche Röstaromen, erhöhen die subjektive Bittere
Hopfenaroma: sehr moderat, 25-25 IBU
Die Stammwürze wird beim VHD mit 11,5 bis 12,5% und der Alkoholgehalt mit 4,8 bis 5,2 Vol% angegeben.rakader hat geschrieben: Mittwoch 10. November 2021, 17:06
Was sagt denn der VHD zur Stammwürze?
Das passt wohl auch nicht.
Dass das Sticke in 7B passt, kann ich aber nicht nachvollziehen.
Sehr cool, Danke!flying hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 18:45 Sticke ist alter rheinländischer Dialekt.....
Sollten doch die Simpel ihr schwaches Bier saufen, sie hatten ja ihr Sticke...und das heimlichDer Begriff gilt übrigens als nicht ins Englische übersetzbar.
... Das Uerige Doppelsticke ist jedenfalls eines der grandiosesten Biere die mir je in Nase und Gaumen gelangt ist.
von hier: https://beerandbrewing.com/dictionary/47m9FkYg7mAlthough we tend to imagine that the modern concept of beer style is itself ancient, it is not. In fact, it is not even old, having been essentially invented out of whole cloth by the late beer writer Michael Jackson in his seminal 1977 book The World Guide to Beer. See jackson, michael. Although Jackson mined the work of earlier writers such as Jean De Clerck to form his concepts, the term “beer style” appears to be solely his invention, and other beer writers have searched in vain for earlier uses of it. See de clerck, jean. Whereas some beer styles, such as pilsner, porter, tripel, dubbel, and Weissbier clearly already existed and were well understood when Jackson arrived on the scene, others were disparate threads of a cloth that Jackson wove together. When he saw a number of similar russet-colored sour beers in West Flanders, Belgium, sharing a common set of flavors, aromas, brewing techniques, and yeast strains, he grouped them together into a style he called “Flemish Red”—something the Flemish themselves had never heard of.
something the Flemish themselves had never heard of.
GrußThis style is intended for reproductions of specific commercial beers that aren’t good representations of existing styles. The use of the word clone does not imply an exact copy; it implies an interpretation of a style represented by a specific beer that does not have a defined style within the guidelines. The beer should be judged as to how well it fits the broader style represented by the example beer, not how well it is an exact copy of a specific commercial product. If a ‘clone beer’ does fit another style, do not enter it here.
Overall Impression: Based on declared clone beer. Aroma: Based on declared clone beer. Appearance: Based on declared clone beer. Flavor: Based on declared clone beer.
Mouthfeel: Based on declared clone beer.
Comments: Intended as a catch-all location for specific beers
that are based on unique commercial examples that don’t fit existing styles.
Entry Instructions: The entrant must specify the name of the commercial beer being cloned, specifications (vital statistics) for the beer, and either a brief sensory description or a list of ingredients used in making the beer. Without this information, judges who are unfamiliar with the beer will have no basis for comparison.
Vital Statistics: OG, FG, IBUs, SRM and ABV will vary depending on the declared beer.
Tags: specialty-beer