Frage zur Gärkontrolle per Spindel

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heroturtle
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Frage zur Gärkontrolle per Spindel

#1

Beitrag von heroturtle »

Hallo zusammen,
mal eine generelle Frage zur Kontrolle des Gärverlaufs:
Gibt eine nach 2 Tagen per Läuterspindel entnommene Probe Aufschluss über den weiteren Gärverlauf/was im Gärfass passiert (gleiche Temperatur natürlich vorausgesetzt)? Oder können die Anzahl der Hefezellen/des Zuckers trotzdem unterschiedlich sein und man sollte immer frische Proben entnehmen?
Ich frage um nicht ständig neue Proben entnehmen zu müssen sondern anhand der einmalig entnommenen Infos über den Abschluss der Gärung zu erhalten. Wenn diese lt. Spindel am EVG angekommen ist bzw sich nichts mehr tut, wird natürlich noch eine Probe am Fass entnommen.

Ich hoffe ihr versteht was ich meine, sonst probier ich eine noch etwas genauere Beschreibung :Smile

VG,

Matthias
jaulinho
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Re: Frage zur Gärkontrolle per Spindel

#2

Beitrag von jaulinho »

Die Gärung ist ja von verschiedenen Faktoren abhängig, u.a. sogar von der Geometrie des Gärgefässes (s. Konvektion). Gerade am Anfang dürfte die Hefeverteilung noch relativ inhomogen sein, so dass auch dies ein Faktor ist. Ich sehe da keine Chance, einen aussagekräftigen Vergleich zu ziehen.

Da würde ich mir lieber ein Refraktometer für 30 Euro kaufen und dazu ein paar Einwegpipetten für einen Apfel und ein Ei. Da siehst Du viel genauer, wo Deine Gärung steht und ob und wie sie noch aktiv ist - bei minimalem Einsatz von Jungbier.
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Beerkenauer
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Re: Frage zur Gärkontrolle per Spindel

#3

Beitrag von Beerkenauer »

Hallo Matthias

Erstmal willkommen im Forum und, dass Du Dir das schönste Hobby der Welt ausgesucht hast.
Generell gilt die Ungeduld ist der Feind des Bieres.
Ich würde Dir empfehlen Deinen Gärbottich mal mind. 10 Tage geschlossen zu lassen und gar nicht zu messen.
So reduzierst Du die Gefahr einer Infektion dramatisch.
Danach gilt auch, sauber arbeiten und Sauerstoff Eintrag nach Möglichkeit zu vermeiden bzw. so gering wie möglich zu halten.
Erst am Ende würde 1-2 mal messen. Für mich klappt es am Besten mit einem Refraktometer und Pipette.

Die gängigen Lektüren im Netz kennst Du schon?

https://brauanleitung.com/brauanleitung/

https://braumagazin.de/

Die haben mir gerade am Anfang weitergeholfen.

Grüsse und viel Spass

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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heroturtle
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Re: Frage zur Gärkontrolle per Spindel

#4

Beitrag von heroturtle »

Danke ihr Beiden, klingt plausibel mit der inhomogenen Verteilung der Hefe nach so kurzer Zeit. Das war auch mein Gedanke, daher die Frage ob meine aktuelle Methode der einmaligen Extraktion am Anfang (auch um Infektionen vorzubeugen) Sinn macht.
Dann werde ich diesmal nach der alten Methode weiterverfahren, nach 14 Tagen eine weiter Probe entnehmen und für den nächsten Sud auf ein Refraktometer umschwenken.
Danke auch noch mal für den Literaturtipp!
VG
qwe
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Re: Frage zur Gärkontrolle per Spindel

#5

Beitrag von qwe »

Die Probeentnahme am Anfang macht Sinn ja. Und zwar als Schnellvergärprobe (svp), die stellst du dann warm (Zimmertemperatur). Da bei der hohen Temperatur die Gärung viel schneller abläuft kannst du so bestimmen wie weit dein Sud voraussichtlich vergären wird.
Such einfach einmal nach Schnellvergärprobe, dann findest du sicher was, wo das gut erklärt wird.
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