ich weiß, dass es bereits unzählige Threads zu der Hefe gibt, aber nach tagelanger Recherche habe ich mittlerweile mehr Fragen, als ich Antworten gesucht habe
Ich habe mir in diesem tollen Forum als passiver Leser and Anfänger bereits viel nützliches Wissen und Tipps anlesen können. Nun habe ich mich auch endlich dazu durchgerungen, mich anzumelden um ggf. Antworten auf die Fragen zur Gärführung zu bekommen, die ich suche
Ich habe gestern ein helles Bockbier gebraut, was erst mein zweiter eigener Sud war und der erste untergärige. Die Würze habe ich nach dem Hopfenkochen mithilfe eines Würzekühlers relativ schnell auf 20°C heruntergekühlt. Die Stammwürze lag bei 18°P (ca. 18,5 Liter).
Dann habe ich nochmal 1,5 Liter Wasser abgekocht, im Wasserbad auf 45°C heruntergekühlt und damit dann die Würze (nun 20 Liter) auf 16,5°P verdünnt. Der Würzekühler war die ganze Zeit in der Würze. Bei ca. 15°C habe ich die Würze dann in den Kühlschrank gestellt um Sie auf 9°C herunterzukühlen. 9°C sollte die Anstelltemperatur für die Hefe sein (Trockenhef Gozdawa W34/70).
Ich habe mir im Vorfeld den Artikel "How to make your W34/70 run like Schmitz' Katze?" durchgelesen und wollte mich bei der Rehydrierung an diesen halten. Leider habe ich hier direkt den ersten Fehler bei der Umsetzung gemacht: Ich habe vergessen, die Vorderwürze abzufüllen und die Hefe viel zu früh in Wasser rehydriert. Ich habe 3 Tütchen (30g) in 330ml Wasser (24°) gefüllt. Aufgrund der fehlenden Vorderwürze habe ich das ganze dann so belassen und im Wasserbad auf 16-17°C heruntergekühlt. Allerdings stand es nicht nur 45min herum, sondern einige Stunden, weil die Kühlung der Würze von 15°C auf 9°C im Kühlschrank leider viel länger gedauert, als ich es mir erhofft hatte. Ich habe die rehydrierte Hefe dann bereits bei knapp über 10°C Würzetemperatur hinzugefügt, das ganze etwas umgerührt und wieder in den Kühlschrank gestellt.
Nun steht das ganze seit gestern Nacht bei 9°C im Kühlschrank (gesteuert durch einen Inkbird) und ich bin mir unschlüssig über die weitere Gärführung.
Zunächst einmal würde mich interessieren, wie "grob" meine Fehler bei der Rehydrierung waren und ob das ganze mit etwas längerer Gärung dennoch und ohne viele Fehlaromen klappen könnte?
Außerdem bin ich mir unschlüssig über die Temperaturen in den nächsten Tagen. Mein Plan war eigentlich, wenn die Hefe angekommen ist, die Temperatur auf 11°C hochzustellen. Dazu habe ich allerdings unterschiedliche Dinge gelesen.
Wie sieht es z.B. mit dem Diacetylabbau aus? Bei wieviel °P wäre das Hochstellen der Temperatur dafür zu empfehlen und sollte das in zwei Schritten geschehen, wie z.B. hier (https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=6042) beschrieben?
Und wenn ich dann die Temperatur bei ca. 50% Extrakt hochstelle, lasse ich das dann bei dieser Temperatur endvergären?
Außerdem sind in dem verlinkten Thread noch mehrere Tage bei 4°C angegeben (inklusive umschlauchen)? Wozu ist das gut?
Mein Plan war eigentlich die Hauptgärung bei 11°C durchzuführen. Danach würde ich die Temperatur bei ca. 45%-50% Restextrakt auf 14°C hochstellen und endvergären, bevor ich es dann in Flaschen fülle und mit Zucker karbonisiere. Dazu würde ich es zwei Wochen bei Zimmertemperatur (oder 14°C?) in der Flasche gären lassen und dann nochmal in den Kühlschrank für einige Wochen.
Macht das so Sinn? Sorry, falls das schon tausendmal durchgekaut wurde, aber ich bin als Anfänger etwas überfordert mit den vielen unterschiedlichen Angaben, die man hier findet. Hoffentlich ist das so alles verständlich und den Regeln hier entsprechend
Vielen Dank schonmal für eventuell Antworten!

