Hallo zusammen,
ich habe Quellen im Netz zum Thema Karbonisieren im Keg mittels Zucker gesucht. Dabei gibt es zwei widersprüchliche Angaben.
1. Behandle das Keg wie eine große Flasche, in Bezug auf die Berechnung des Zuckers.
2. Reduziere die Zuckermenge im Verhältnis zur Flasche um die ein Drittel oder die sogar Hälfte.
Eines ist mir klar: wenn ich das Keg bis zum Rand Fülle habe ich keinen Hohlraum, der mit CO2 gefüllt wird, bevor Druck entsteht. Aber soweit ich es sehe, beachtet auch kein Tool und keine Formel diesen Umstand bei den Flaschen.
Gibt es hier eine verbindliche Wahrheit?
Grüße aus dem Schwarzwald
Keg - Karbonisieren und Zuckermenge
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- Posting Klettermax
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Re: Keg - Karbonisieren und Zuckermenge
Hallo Adrian,
prinzipiell verhält sich ein volles Keg wie ein volle Flasche. Warum sollte sie etwas anderes tun?
Entscheidend ist bei der Berechnung der Zuckermenge folgendes:
- Temperatur des Bieres bei der Karbonisieren
- gewünschtes Karbonisierungslevel (g CO2 pro l Bier)
- Totraumvolumen
Ich will jetzt nicht die ganze Physik der Gase aufzählen, deshalb hier praxisorientierte Antwort: bis auf den 3. Punkt ist Flasche und Keg identisch zu behandeln. Der Unterschied liegt im Totraumvolumen des Gefäßes. Das erkennt man schön, wenn man mal ein Manometer auf eine halbgefüllte Flasche gesetzt hat und sich über den niedrigen Druck wundert. Das liegt daran, dass im Totraum von der Hefe produziertes CO2 verbleibt und ihn füllt.
Da der Totraum in Bezug aufs Volumen im Keg oft kleiner ist, als in der Flasche, so erreicht man höhere Drücke bzw, kann weniger Zucker nehmen. Das gilt aber nur für ideal gefüllte Gefäße.Wenn Du also ein Keg ordnungsgemäß bis ca. 1cm unter den CO2 Nippel befüllst, dann kannst Du etwas weniger Zucker nehmen. Ich lasse das sein und lasse lieber etwas Druck über das Notfallventil ab.
Warum der Brewfather nur die Hälfte des Zuckers fürs Keg nimmt, verstehe ich bis heute nicht.
Gruß
Tom
prinzipiell verhält sich ein volles Keg wie ein volle Flasche. Warum sollte sie etwas anderes tun?
Entscheidend ist bei der Berechnung der Zuckermenge folgendes:
- Temperatur des Bieres bei der Karbonisieren
- gewünschtes Karbonisierungslevel (g CO2 pro l Bier)
- Totraumvolumen
Ich will jetzt nicht die ganze Physik der Gase aufzählen, deshalb hier praxisorientierte Antwort: bis auf den 3. Punkt ist Flasche und Keg identisch zu behandeln. Der Unterschied liegt im Totraumvolumen des Gefäßes. Das erkennt man schön, wenn man mal ein Manometer auf eine halbgefüllte Flasche gesetzt hat und sich über den niedrigen Druck wundert. Das liegt daran, dass im Totraum von der Hefe produziertes CO2 verbleibt und ihn füllt.
Da der Totraum in Bezug aufs Volumen im Keg oft kleiner ist, als in der Flasche, so erreicht man höhere Drücke bzw, kann weniger Zucker nehmen. Das gilt aber nur für ideal gefüllte Gefäße.Wenn Du also ein Keg ordnungsgemäß bis ca. 1cm unter den CO2 Nippel befüllst, dann kannst Du etwas weniger Zucker nehmen. Ich lasse das sein und lasse lieber etwas Druck über das Notfallventil ab.
Warum der Brewfather nur die Hälfte des Zuckers fürs Keg nimmt, verstehe ich bis heute nicht.
Gruß
Tom
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Re: Keg - Karbonisieren und Zuckermenge
Hallo Tom,
danke für die Antwort. Im Grunde bestätigst du meine Gedanken. Das bedeutet für mich aber auch, dass einen Flaschenbier nie den errechneten CO2-Gehalt bindet, wegen des Totraums. Ebenso das Keg - das ist aber näher dran.
Grüße
Adrian
danke für die Antwort. Im Grunde bestätigst du meine Gedanken. Das bedeutet für mich aber auch, dass einen Flaschenbier nie den errechneten CO2-Gehalt bindet, wegen des Totraums. Ebenso das Keg - das ist aber näher dran.
Grüße
Adrian
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Re: Keg - Karbonisieren und Zuckermenge
Hi Adrian,
genau richtig. Da wir *immer* mit Totraum/Kopfraum arbeiten, wirst Du *immer* unter der avisierten Karbonisieren landen. Im "Normalfall" ist das vernachlässigbar. Wer schmeckt schon 0,1 bis 0,2 g CO2 weniger raus?
Wenn Du es Dir brachial geben willst, dann lies mal Oli's hervorragenden Artikel aus der Steinzeit (aka altes Forum) hier https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... =23652#pid durch.
Lg
Tom
genau richtig. Da wir *immer* mit Totraum/Kopfraum arbeiten, wirst Du *immer* unter der avisierten Karbonisieren landen. Im "Normalfall" ist das vernachlässigbar. Wer schmeckt schon 0,1 bis 0,2 g CO2 weniger raus?
Wenn Du es Dir brachial geben willst, dann lies mal Oli's hervorragenden Artikel aus der Steinzeit (aka altes Forum) hier https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... =23652#pid durch.
Lg
Tom
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Re: Keg - Karbonisieren und Zuckermenge
Ich werde demnächst ein Keg mit Zucker auf 5g/l CO2 karbonisieren. Das sollte kaum einen Unterschied zur Flasche machen, zumindest keinen "bombastischen".
Das von Oli sieht ambitioniert aus. Das lese ich durch, wenn ich die Ruhe dazu habe.
Grüße
Das von Oli sieht ambitioniert aus. Das lese ich durch, wenn ich die Ruhe dazu habe.
Grüße