Stammwürze falsche Werte gemessen EVG jenseits von Gut und Böse
Verfasst: Mittwoch 10. Mai 2023, 12:04
Hi,
nachdem die ersten Sude gut verlaufen sind und Weihnachten quasi vor der Tür steht, dachte ich, ich mache mich ans Bier für die Weihnachtsfeier.
Gesagt getan, ein Imperial Stout sollte es werden. Genauer dieses https://www.maischemalzundmehr.de/index ... egriff=roy
Ziel waren 28,5l in einem Klarstein Mundschenk XXL. Der hatte mit den gut 10kg Schüttung aber so zu kämpfen, daß aus 90min Kombirast 3 Stunden geworden sind, bei mehr oder minder permanenten Rühren von Hand im Malzrohr. Man konnte am Rand sehen, das das Rohr nicht ganz im Wasser stand und nur beim Rühren die Maische etwas Flüssigkeit abgegeben hat.
Am Ende des Kochens standen dann immerhin 27L bei 21,2 Brix im Topf. Davon kamen dann immerhin 23,5l im Gärbehäter an. Keine Ahnung, warum so viel Verlust aber ich glaube, ich hatte gigantische Mengen Trub im Kessel. Im Gärbehälter siehts trotzdem aus, als hätte ich ne Hand voll Sägespäne mit reingeworfen.
Angestellt wurde bei 18°C mit 20,6°P(Brix-Refraktometer, aber kleine Brauhelfer rechnet ja um).
Irgendwie habe ich ausgerechnet nur eine Tüte Safale S 04 zu brauchen, keine Ahnung, was da geklemmt hat (2 wären 100% besser gewesen)
Nach 24h habe ich das erste Mal gemessen. Und jetzt beginnt der Spaß. Ich vergäre im Fermzilla und habe am Hefesammler einen Ball-Lock. Dort ein paar Tropfen rausgelassen und das Refraktometer zeigt 23,6 Brix (--> 23°P) bei 18°C. Könnte es sein, daß der Zucker aus dem Rezept erst im Nachgang richtig angezeigt wird? Bzw. ich hatte das Gefühl beim herunterkühlen/abfüllen fürs Anstellen, daß meine Würze irgendwie geschichtet war, so daß sie evtl erst nach dem Tag im Gärbehälter richtig durchmischt war?
Die ganzen Tage über keine und ich meine keine (0, nada, niente, ...!) Kräusen gehabt. Es gärt wie verrückt, aus der Speise steigen tausende kleine Blasen auf und in der Mitte des Gärbehälters auch sehr regelmäßig ein großer Blubb, aber 0 Kräusen (Vermutung: ich habe die Gewinde meines Fermzilla mit Armaturenfett bestrichen, da er nach dem letzten Einsatz sehr schwer auseinander ging. Evtl. verhindert das Fett die Schaumbildung).
Heute (nach ca. 3,5 Tagen) wieder Messung am Hefebehälter 12Brix bei 22°C (laut kl. Brauhelfer und MMuM Rechner sind das 6°P Restextrakt) alles gut also.
Aaaber. Habe den Gärspund abgeschraubt, einen Ball-Lock angeschraubt und den Gärbehälter auf die Seite gelegt und gedreht (es hatten sich am Rand einige Hefeklumpen gebildet, die ich wieder ins Spiel bringen wollte). Nachdem alles gut gemischt war Behälter wieder aufgestellt der war jetzt auch schin etwas unter Druck. Ball-Lock abgeschraubt und Gärspund wieder drauf. Habe mir gedacht, ach komm nimm die paar Tropfen am Ball-Lock und mess die mal.
6 Brix!!!
Laut Standardformel ist das ein Restextrakt von -3,7°P und ein tEVG von 96,9% (sEVG von 118%)
Und selbst wenn ich die 23,6 Brix von der ersten Messung als Stammwürze nehme, dann wird's noch wilder -5,3°P bzw sEVG von 123% (tEVG zeigt der MMuM Rechner nicht an.
Und während ich hier schreiber blubbert der Gärspund weiter fröhlich vor sich hin.
Also was habe ich hier getan? und was wird es hoffentlich werden? Sollte ich früher oder später mit Wasser verdünnen oder mache ich Schorschbock Konkurrenz?
Viele Grüße NWÜ
P.S. die restliche Maische habe ich im Nachgusserhitzer aufbewahrt nach Anstellen von Sud 1 wieder in den Kessel, etwas Nachguss und noch etwas von dem Zucker dazu und es kamen 12L mit 8°P raus, die jetzt zusamen mit der Gozdawa Real Scotland Ale Yeast 11 immer noch bei 18°C in der Garage stehen. Da zeigte das Refraktometer heute 6,2 Brix also alles im normalen Bereich
nachdem die ersten Sude gut verlaufen sind und Weihnachten quasi vor der Tür steht, dachte ich, ich mache mich ans Bier für die Weihnachtsfeier.
Gesagt getan, ein Imperial Stout sollte es werden. Genauer dieses https://www.maischemalzundmehr.de/index ... egriff=roy
Ziel waren 28,5l in einem Klarstein Mundschenk XXL. Der hatte mit den gut 10kg Schüttung aber so zu kämpfen, daß aus 90min Kombirast 3 Stunden geworden sind, bei mehr oder minder permanenten Rühren von Hand im Malzrohr. Man konnte am Rand sehen, das das Rohr nicht ganz im Wasser stand und nur beim Rühren die Maische etwas Flüssigkeit abgegeben hat.
Am Ende des Kochens standen dann immerhin 27L bei 21,2 Brix im Topf. Davon kamen dann immerhin 23,5l im Gärbehäter an. Keine Ahnung, warum so viel Verlust aber ich glaube, ich hatte gigantische Mengen Trub im Kessel. Im Gärbehälter siehts trotzdem aus, als hätte ich ne Hand voll Sägespäne mit reingeworfen.
Angestellt wurde bei 18°C mit 20,6°P(Brix-Refraktometer, aber kleine Brauhelfer rechnet ja um).
Irgendwie habe ich ausgerechnet nur eine Tüte Safale S 04 zu brauchen, keine Ahnung, was da geklemmt hat (2 wären 100% besser gewesen)
Nach 24h habe ich das erste Mal gemessen. Und jetzt beginnt der Spaß. Ich vergäre im Fermzilla und habe am Hefesammler einen Ball-Lock. Dort ein paar Tropfen rausgelassen und das Refraktometer zeigt 23,6 Brix (--> 23°P) bei 18°C. Könnte es sein, daß der Zucker aus dem Rezept erst im Nachgang richtig angezeigt wird? Bzw. ich hatte das Gefühl beim herunterkühlen/abfüllen fürs Anstellen, daß meine Würze irgendwie geschichtet war, so daß sie evtl erst nach dem Tag im Gärbehälter richtig durchmischt war?
Die ganzen Tage über keine und ich meine keine (0, nada, niente, ...!) Kräusen gehabt. Es gärt wie verrückt, aus der Speise steigen tausende kleine Blasen auf und in der Mitte des Gärbehälters auch sehr regelmäßig ein großer Blubb, aber 0 Kräusen (Vermutung: ich habe die Gewinde meines Fermzilla mit Armaturenfett bestrichen, da er nach dem letzten Einsatz sehr schwer auseinander ging. Evtl. verhindert das Fett die Schaumbildung).
Heute (nach ca. 3,5 Tagen) wieder Messung am Hefebehälter 12Brix bei 22°C (laut kl. Brauhelfer und MMuM Rechner sind das 6°P Restextrakt) alles gut also.
Aaaber. Habe den Gärspund abgeschraubt, einen Ball-Lock angeschraubt und den Gärbehälter auf die Seite gelegt und gedreht (es hatten sich am Rand einige Hefeklumpen gebildet, die ich wieder ins Spiel bringen wollte). Nachdem alles gut gemischt war Behälter wieder aufgestellt der war jetzt auch schin etwas unter Druck. Ball-Lock abgeschraubt und Gärspund wieder drauf. Habe mir gedacht, ach komm nimm die paar Tropfen am Ball-Lock und mess die mal.
6 Brix!!!

Laut Standardformel ist das ein Restextrakt von -3,7°P und ein tEVG von 96,9% (sEVG von 118%)
Und selbst wenn ich die 23,6 Brix von der ersten Messung als Stammwürze nehme, dann wird's noch wilder -5,3°P bzw sEVG von 123% (tEVG zeigt der MMuM Rechner nicht an.
Und während ich hier schreiber blubbert der Gärspund weiter fröhlich vor sich hin.
Also was habe ich hier getan? und was wird es hoffentlich werden? Sollte ich früher oder später mit Wasser verdünnen oder mache ich Schorschbock Konkurrenz?
Viele Grüße NWÜ
P.S. die restliche Maische habe ich im Nachgusserhitzer aufbewahrt nach Anstellen von Sud 1 wieder in den Kessel, etwas Nachguss und noch etwas von dem Zucker dazu und es kamen 12L mit 8°P raus, die jetzt zusamen mit der Gozdawa Real Scotland Ale Yeast 11 immer noch bei 18°C in der Garage stehen. Da zeigte das Refraktometer heute 6,2 Brix also alles im normalen Bereich