vor meinem ersten Brauversuch, habe ich mich hier im Forum über einige Punkte informiert, damit ich beim Start nicht so viele Fragezeichen

sehe. Meinen herzlichen Dank an alle, die mir mit ihren Tipps und Meinungen beim Start geholfen haben.
Jetzt möchte ich kurz über mein Vorgehen und meiner Erfahrungen berichten, damit ihr seht, was aus euren Tipps geworden ist

Da ich weder die Räumlichkeiten, noch die Geräte habe, um Mengen um die 20 Liter zu kochen, finden meine ersten Versuche auf Basis von Malzextrakten statt.
Um es vorwegzunehmen: das Ergebnis hat mich und die Testtrinker absolut positiv überrascht.
Hier eine Beschreibung meiner Vorgehensweise:
Material:
Mangrove Jack’s Craft Series IPA with dry Hops (23 Liter Bier)
Mangrove Jack’s Beer Enhancer 2
Nach dem Anmischen/Verdünnen des Extrakts und Enhancers lag die Stammwürze bei 12,5°P, ca. SG 1051. Zucker/Dextrose habe ich nicht zugegeben.
Da ich im März im Keller keine 20°C habe, habe ich den PP Gäreimer mit einer Pflanzen-Heizmatte umwickelt und das Ganze mit einem Inkbird bei 20°C gehalten.
Die Hefe (M42 10g) habe ich direkt aus der Tüte auf die Würze gestreut. Das Rehydrieren war mir beim ersten Brauversuch etwas zu heikel, insbesondere was die Anforderungen an die Hygiene/Sterilität betrifft. Nach ca. 20 Stunden begann der Gärprozess.
7 Tage nach Gärstart habe ich – laut Hersteller-Anweisung – die Hopfenpellets eingestreut.
In der Packung war eine Pellets-Mischung aus Hallertauer Gold, Columbus, Target und Admiral, jeweils 12,5 g
Die Pellets habe ich einfach so eingestreut. Das Risiko, weniger Aroma zu erhalten, wenn ich eine Socke o.ä. verwende, wollte ich nicht eingehen. Nach der Hopfenzugabe roch das Ganze schon viel mehr nach einem IPA.
Da der Hopfen nicht länger als 3-4 Tage im Jungbier schwimmen soll, habe ich nach 3 Tagen umgeschlaucht. Um den Hopfen-Schmodder herauszufiltern, habe ich in den Gärbottich ein Edelstahl-Hopfenfilter-Rohr (300 Mikron) eingehängt und in den Zielbehälter durch einen zusätzlichen Filamentfilter (150 Mikron) geschlaucht. Ging einwandfrei, ohne Plätschern (wg. Sauerstoffzufuhr).
Nach dem Umschlauchen blubberte es im Gärröhrchen aber munter weiter, so dass ich nicht sicher war, wann der Gärprozess zu Ende und der Zeitpunkt zum Abfüllen in Flaschen gekommen ist

Die Flaschen standen dann 18 Tage zur Nachgärung bei Zimmertemperatur (Druck stieg so lange an). Direkt nach dem Abfüllen wies meine Referenzflasche einen Druck von 0,2 bar auf. Der Druck stieg stetig an bis auf 2,75 bar.
Da ich diese Menge an Flaschen nach der Nachgärung nicht wirklich kühlen kann, kamen die Flaschen nach 18 Tagen Nachgärung zur Reifung in den Keller bei ca. 12°C und der Druck in den Flaschen hat sich nach ein paar Tagen bei 2,45 bar eingependelt.
Die erste Probeflasche nach ein paar Tagen im Kühlschrank (7°C) ließ sich mit einem satten Plopp (Bügelflasche) öffnen. Das Bier ist ein sehr süffiges IPA, aromatisch, hat eine stabile Schaumkrone und viel CO2. Entspricht also voll und ganz meiner Hoffnung und hatte ich so nicht erwartet

Aktuell ist ein leichtes Sommerweizen im Gäreimer und gärt schon heftig vor sich hin.
Viele Grüße
Rolf
