da das hier mein erstes Thema ist, möchte ich mich und mein Ziel, eh ich zum Jungbier komme, zunächst kurz vorstellen: ich bin der Mango, Jahrgang 1956, wohne mitten im Ruhrgebiet, backe mit Sauerteig/Backferment (hauptsächlich Pizza und Focaccia), habe etwas Erfahrung beim Weinkeltern und auch beim Bierbrauen (Novizenstadium).
Weit mehr Erfahrungen hab ich beim Teetrinken (Pu Erh, grüner und weißer Tee, First Flush Darjeeling). Damals habe ich mir sehr viel "Hardware" in Form von Kännchen und Teeschalen angeschafft. Benutzt wird davon nur ein Bruchteil. Den Fehler des zu viel anschaffens von Zubehör möchte ich beim Bierbrauen vermeiden...
Mein Ziel beim Brauen ist, mit minimaler Ausrüstung ein einfaches, süffiges, naturtrübes Bier hinzubekommen.
Dazu nutze ich an Hardware einen 5l Topf aus Edelstahl, ein ca. 4l grosses Glas mit Schraubdeckel (war mal türkisches Sauergemüse drin) und ein Thermometer. Ausgelitert habe ich aber nichts. Das sind Schätzungen. So möchte ich auch weiter arbeiten. Beim Backen klappt das, und beim Brauen möchte ich das ähnlich hinbekommen.
Zudem weiche ich das Reinheitsgebot auf und benutze das Enzympräparat GA500. In den 1980er Jahren hatte ich einmalig Bier nach dem Rezept der Hobbythek gebraut, aber das war komplett misslungen. Das war eine schleimige, zähflüssige Substanz geworden die untrinkbar war und im Abfluss landete. Die Stärke war nicht verzuckert worden. Das war so frustend, dass ich 40 Jahre nicht mal im Traum daran gedacht habe, nochmal Bier zu brauen.
Dank GA500 (Tipp aus dem Forum) ist das anders geworden. Blausude lassen sich damit zuverlässig vermeiden. Das Präparat besteht aus Enzymen die von Aspergillus flavus var. oryzae produziert werden. Der Edelschimmel wird auch zur Herstellung von Sake genutzt.
Gestern hatte ich ein Bier aus folgenden Zutaten angesetzt:
21.6.2023
Ca. 4l Bier
600g Gerstenmalz
300g Roggenmalz
150g Zucker
Wenige Tropfen GA500
3g Herkules
8g Tettnanger
Reichlich Kveik Hefe vom letzten Brauen (vermutlich overpitched).
Heute wollte ich eigentlich gegen 20 Uhr mit meinem Pedelec einkaufen und mir dabei auch ein Sixpack Bier besorgen. Es schüttet hier im Ruhrgebiet aber im Moment aus Kübeln, und ich hatte keine Lust, mich aufs Radl zu schwingen, das seit Jahren schon mein Auto komplett ersetzt.
Ich hab dann zuerst mal testweise ein kleines Glas von meinem erst vor ca. 22 Stunden angesetzten Kveik Voss Brew probiert und war echt geflasht: das schmeckt nach dieser extrem kurzen Gärdauer bereits astrein und kein bisschen malzig-süss.
Es ist natürlich trüb und fast ohne Kohlensäure, aber das ist total lecker!
Was haben die Norweger da gezaubert? Das Bier schmeckt ziemlich genau so, wie ich es mir vorgestellt habe!
Den gestrigen Sud hab ich bei 72 Grad begonnen (nach Einschüttung vom Malz 68 Grad) und dann mit GA500 über Stunden langsam abkühlen lassen. Danach dann die übliche Weiterverarbeitung mit 60 Minuten kochen.
Gerade hab ich testweise
22.6.2023
Ca. 4l Bier
700g Gerstenmalz
200g Roggenmalz
Paar Tropfen GA500
kalt angesetzt. Im Moment ist der Sud bei 60 Grad angekommen.
Ich werd weiter berichten...