Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
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- Neuling
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Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Mein erster Beitrag. Vielen Dank erstmal für die vielen Tips, die ich mir hier schon holen konnte.
Eigentlich bin ich Hobbygärtner. Bevor mein Hopfen aber genug abgeworfen hat, hat mein Kumpel sein Craftbeerbusiness schon an den Nagel gehängt. Musste ich selbst brauen. Jetzt wollte meine Frau einen Riesenkürbis zum Bootfahren haben, aber der ist zu klein geblieben. Aber für Kürbisbier war er genau richtig. Hier die ganze Bildergeschichte:
Mit so einem Samen bin ich gestartet Der Same ist gekeimt und hat zwei Keimblätter gebildet nach etwa 10 Tagen Hier diverse Kürbipsflanzen in meinem Garten Erster Fruchtansatz. Da bin ich aber schon stutzig geworden, weil der Riesenkürbis orange sein müsste. Ich habe die kleinen Pflanzen irgendwie durcheinander gebracht. Konnte den Riesenkürbis aber wiederfinden ;) Da ist er, im Hintergrund rechts an der Scheune wächst mein Hopfen Ich habe ihn erstmal an die Waage gehängt, 64kg In die Küche getragen Deckel ausgeschnitten Ich habe einen Eisportionierer angeschliffen und den Kürbis ausgehölt Jetzt hatte ich eine Babybadewanne voll Kürbisfleisch und einen praktischen Behälter zum Fermentieren Ich habe zwei Spanngurte als Fassreifen um den Kürbis geschlagen um die Festigkeit zu erhöhen und einen Test mit 25Liter Wasser gemacht. Hält: Schnell etwas Hopfen im Garten gepflückt und Hefe angestellt. Ich wollte, das es ein Lager wird, es sollte auf keinen Fall nach Kuchen schmecken, sondern eher wie Witbier, deshalb habe ich als Gewürze Koriander und Pomeranze gewählt. 1,5KG Pilsnermalz und 1,5KG Weizenmalz Das Kürbisfleisch habe ich mit so einem Raspel und Zentrifugier Entsafter kalt entsaftet. Ergab knapp 12 Liter Saft, ab damit in den Braukessel. Meine Ausrüstung kommt aus dem Hobbygärtnerbereich, ich koche normalerweise Früchte und Gemüse in Weckgläser ein und entsafte auch so einiges für Gelees 3 Kilo Malz in 12 Liter Saft eingemaischt mit diversen Rasten. Läutern mit meinen Dampfentsaftern, ich hab nix Besseres ;).Hier nochmal Danke für den Tip mit der Gummirast (38Grad). Ich hatte mal versucht, einfach einen halben Liter Saft in der Weckflasche einzukochen, so wie Apfelsaft, aber das war ein einziger Gummiklotz in der Flasche danach! Würze im Weck-Einkochautomat kochen und in den Kürbis einfüllen und runterkühlen, Hefe rein, fertig. Deckel drauf, Gärverschluss. Mit Klarsichtfolie abgedichtet. War aber nicht dicht, es hat nie geblubbert, aber ich hatte einen Dichtesensor drinnen und wusste, dass es gärt. Nach einer Woche sah es innen so aus Zum Abfüllen habe ich an der Seite ein Loch reingebohrt, Plastikrohr durchgesteckt und konnte dann in den Kanister mit vorgelegter Zuckerlösung umschlauchen und abfüllen Nach 8 Wochen leuchtend orange Farbe, deutlicher aber angenehmer Kürbisgeschmack, dezente Note von den Gewürzen. Ich fand es lecker! Ich würde nächstes Mal noch den Trester im Ofen anrösten und mit einmaischen für die Karamellnoten. Wird die Stammwürze auch etwas höher. Ebenso könnte man den Kürbis von innen mit einer Lötlampe etwas anflämmen zum Sterilisieren und für ebenfalls für Röstaroma.
Ich nehme auch mal Hokkaidokürbis, da könnte mehr Stärke drin sein und ich habe ja auch einen normalen Fermentor.;)
Bilanz: Kürbis entsaften und mit dem Saft einmaischen geht gut und gibt einen satten Kürbisgeschmack. Vielleicht müsste man mal den pH-Wert von der Maische optimieren, aber das macht bitte jemand der es kann!
Eigentlich bin ich Hobbygärtner. Bevor mein Hopfen aber genug abgeworfen hat, hat mein Kumpel sein Craftbeerbusiness schon an den Nagel gehängt. Musste ich selbst brauen. Jetzt wollte meine Frau einen Riesenkürbis zum Bootfahren haben, aber der ist zu klein geblieben. Aber für Kürbisbier war er genau richtig. Hier die ganze Bildergeschichte:
Mit so einem Samen bin ich gestartet Der Same ist gekeimt und hat zwei Keimblätter gebildet nach etwa 10 Tagen Hier diverse Kürbipsflanzen in meinem Garten Erster Fruchtansatz. Da bin ich aber schon stutzig geworden, weil der Riesenkürbis orange sein müsste. Ich habe die kleinen Pflanzen irgendwie durcheinander gebracht. Konnte den Riesenkürbis aber wiederfinden ;) Da ist er, im Hintergrund rechts an der Scheune wächst mein Hopfen Ich habe ihn erstmal an die Waage gehängt, 64kg In die Küche getragen Deckel ausgeschnitten Ich habe einen Eisportionierer angeschliffen und den Kürbis ausgehölt Jetzt hatte ich eine Babybadewanne voll Kürbisfleisch und einen praktischen Behälter zum Fermentieren Ich habe zwei Spanngurte als Fassreifen um den Kürbis geschlagen um die Festigkeit zu erhöhen und einen Test mit 25Liter Wasser gemacht. Hält: Schnell etwas Hopfen im Garten gepflückt und Hefe angestellt. Ich wollte, das es ein Lager wird, es sollte auf keinen Fall nach Kuchen schmecken, sondern eher wie Witbier, deshalb habe ich als Gewürze Koriander und Pomeranze gewählt. 1,5KG Pilsnermalz und 1,5KG Weizenmalz Das Kürbisfleisch habe ich mit so einem Raspel und Zentrifugier Entsafter kalt entsaftet. Ergab knapp 12 Liter Saft, ab damit in den Braukessel. Meine Ausrüstung kommt aus dem Hobbygärtnerbereich, ich koche normalerweise Früchte und Gemüse in Weckgläser ein und entsafte auch so einiges für Gelees 3 Kilo Malz in 12 Liter Saft eingemaischt mit diversen Rasten. Läutern mit meinen Dampfentsaftern, ich hab nix Besseres ;).Hier nochmal Danke für den Tip mit der Gummirast (38Grad). Ich hatte mal versucht, einfach einen halben Liter Saft in der Weckflasche einzukochen, so wie Apfelsaft, aber das war ein einziger Gummiklotz in der Flasche danach! Würze im Weck-Einkochautomat kochen und in den Kürbis einfüllen und runterkühlen, Hefe rein, fertig. Deckel drauf, Gärverschluss. Mit Klarsichtfolie abgedichtet. War aber nicht dicht, es hat nie geblubbert, aber ich hatte einen Dichtesensor drinnen und wusste, dass es gärt. Nach einer Woche sah es innen so aus Zum Abfüllen habe ich an der Seite ein Loch reingebohrt, Plastikrohr durchgesteckt und konnte dann in den Kanister mit vorgelegter Zuckerlösung umschlauchen und abfüllen Nach 8 Wochen leuchtend orange Farbe, deutlicher aber angenehmer Kürbisgeschmack, dezente Note von den Gewürzen. Ich fand es lecker! Ich würde nächstes Mal noch den Trester im Ofen anrösten und mit einmaischen für die Karamellnoten. Wird die Stammwürze auch etwas höher. Ebenso könnte man den Kürbis von innen mit einer Lötlampe etwas anflämmen zum Sterilisieren und für ebenfalls für Röstaroma.
Ich nehme auch mal Hokkaidokürbis, da könnte mehr Stärke drin sein und ich habe ja auch einen normalen Fermentor.;)
Bilanz: Kürbis entsaften und mit dem Saft einmaischen geht gut und gibt einen satten Kürbisgeschmack. Vielleicht müsste man mal den pH-Wert von der Maische optimieren, aber das macht bitte jemand der es kann!
Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Großartig! Legendärer erster Post.




Jetzt mal Bier bei die Fische!
- Barney Gumble
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Wow, ja beindruckend!
Wenn ich zu Halloween Kürbisse aushöle sind die aber nach 2 Tagen schon schimmelig innen.
Egal der Erfolg gibt Dir Recht und wahrscheinlich hat sich halt einfach die Hefe gut durchgesetzt.
Vg
Shlomo
Wenn ich zu Halloween Kürbisse aushöle sind die aber nach 2 Tagen schon schimmelig innen.
Egal der Erfolg gibt Dir Recht und wahrscheinlich hat sich halt einfach die Hefe gut durchgesetzt.
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Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Wow, einen besseren und interessanteren Einstieg ins Forum hat wohl noch keiner hingelegt.
- Braufex
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Servus Pete,
Tolles Projekt, klasse umgesetzt, super Doku
Auf sowas muss man erstmal kommen ...
Herzlich willkommen im Forum,
Erwin
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Auf sowas muss man erstmal kommen ...

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Die Google-Forum-Suche.
Ich weiß zwar nicht wie, aber sie funktioniert prima ;-)
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Wie cool ist das denn, bitte?!?
Das setzt ja absolut neue Maßstäbe für Kürbisbier!
Für mich schon fast eine komplette Neuinterpretation.
Sagenhafte Idee und Umsetzung; Hut ab!
Herzliches Willkommen!

Das setzt ja absolut neue Maßstäbe für Kürbisbier!
Für mich schon fast eine komplette Neuinterpretation.
Sagenhafte Idee und Umsetzung; Hut ab!

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Bier ist eine flüssige & global gültige Sprache, die trotz weltweiter Regiolekte, Dialekte & Akzente überall verstanden wird.
Der Braulenzer...
Der Braulenzer...
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- Neuling
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Danke für das positive Feedback. Sehr ermutigend.
Dichte und Temperatur war schon Tag 5-7 stabil als plötzlich Temperatur anstieg und Dichte auch. Da habe ich schnell abgefüllt, weil ich davon ausgegangen bin, dass die Hefe anfängt den Kürbisbehälter anzufressen. Der Kürbis war aber vom Geruch und der Konsistenz her noch einwandfrei nach den sieben Tagen Gärung. Erst nach weiteren zwei Wochen als Deko im Garten ist er in sich zusammengesackt!
Ich hatte alles im Keller so bei 15 Grad vielleicht. Da spielt auch die Idee das als Lager zu machen ihre Vorteile aus. Es ist allerdings folgendes passiert:Wenn ich zu Halloween Kürbisse aushöle sind die aber nach 2 Tagen schon schimmelig innen
Dichte und Temperatur war schon Tag 5-7 stabil als plötzlich Temperatur anstieg und Dichte auch. Da habe ich schnell abgefüllt, weil ich davon ausgegangen bin, dass die Hefe anfängt den Kürbisbehälter anzufressen. Der Kürbis war aber vom Geruch und der Konsistenz her noch einwandfrei nach den sieben Tagen Gärung. Erst nach weiteren zwei Wochen als Deko im Garten ist er in sich zusammengesackt!
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- Posting Junior
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Wow! Ich bin schwer beeindruckt!
Nur habe ich einen Fehler gemacht und deine Braudoku meiner Frau gezeigt und damit Wünsche geweckt
Hast du Interesse an einem Flaschentausch? Ist denn von deinem Kürbisbier noch etwas übrig?
Nur habe ich einen Fehler gemacht und deine Braudoku meiner Frau gezeigt und damit Wünsche geweckt

Hast du Interesse an einem Flaschentausch? Ist denn von deinem Kürbisbier noch etwas übrig?
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- Neuling
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- Registriert: Montag 25. März 2024, 11:42
Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Das ist eine nette Idee. Leider stehen die letzten Flaschen im Ferienhaus im Keller. Da komme ich erst in zwei Wochen hin und dann nicht vor dem nächsten Kürbisbierbrauen zurück. Aber für das Kürbisbier 2024 könnte man ja was organisieren!
- Exedus
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Schönes Projekt und toller Einstand hier 

- rakader
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Tolles Projekt. Wenn man so viel Kürbis hat. Ich habe dieses Jahr 5 Pflanzen. Schaun mer mal
Hokkaido hat 3-4 % Zucker, Riesenkürbis 1-2 %. Gedörrt kannst Du diese Werte verdoppeln.

Edit: Hast Du zufällig ein paar Samen übrig? Wenn ja, bitte PM. Hochbeet und Komposterde, da geht der Kürbis ab. Einfach klasse!
So machen es die Amis - 2-3 Stunden bei 140 °C und Demerara-Zucker dazu; gibt herrliche Karamellnoten.Bread Pete hat geschrieben: ↑Freitag 29. März 2024, 17:28 Ich würde nächstes Mal noch den Trester im Ofen anrösten und mit einmaischen für die Karamellnoten. Wird die Stammwürze auch etwas höher. Ebenso könnte man den Kürbis von innen mit einer Lötlampe etwas anflämmen zum Sterilisieren und für ebenfalls für Röstaroma.
Ich nehme auch mal Hokkaidokürbis, da könnte mehr Stärke drin sein und ich habe ja auch einen normalen Fermentor.;)
Hokkaido hat 3-4 % Zucker, Riesenkürbis 1-2 %. Gedörrt kannst Du diese Werte verdoppeln.

Edit: Hast Du zufällig ein paar Samen übrig? Wenn ja, bitte PM. Hochbeet und Komposterde, da geht der Kürbis ab. Einfach klasse!
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„Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.“ André Malraux
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Moin,
angeregt durch dieses wunderbare Projekt habe ich mal das Bierbrauen mit und in einer Wassermelone ausprobiert. Auch das funktioniert. Erwartungsgemäß ist es aber geschmacklich keine Offenbarung, sondern schmeckt nach Gärung in der Wassermelone doch deutlich nach dem weißen der Melone und weniger nach dem roten Fruchtfleisch.
Gruß
Stefan
angeregt durch dieses wunderbare Projekt habe ich mal das Bierbrauen mit und in einer Wassermelone ausprobiert. Auch das funktioniert. Erwartungsgemäß ist es aber geschmacklich keine Offenbarung, sondern schmeckt nach Gärung in der Wassermelone doch deutlich nach dem weißen der Melone und weniger nach dem roten Fruchtfleisch.
Gruß
Stefan
- rakader
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Vielleicht mit Honigmelone? Nachteil: Sehr klein. Wäre wohl eher ein Gartenprojekt.
Ich versuche seit dem Post ein American Giant wie in der Vorlage zu züchten. Dieses Jahr sind die Kürbisse aber mickrig, trotz bestem Kompost. Habe heute den Kürbis versetzt, wird aber wohl nichts mehr. Leider hat die Zucchini den Platz im Hochparkett auf dem Komposthaufen. Verschiebe das Projekt auf nächstes Jahr. Bread Pete ist hier ganz klar Benchmark.
Gruß
Radulph
Ich versuche seit dem Post ein American Giant wie in der Vorlage zu züchten. Dieses Jahr sind die Kürbisse aber mickrig, trotz bestem Kompost. Habe heute den Kürbis versetzt, wird aber wohl nichts mehr. Leider hat die Zucchini den Platz im Hochparkett auf dem Komposthaufen. Verschiebe das Projekt auf nächstes Jahr. Bread Pete ist hier ganz klar Benchmark.
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- Neuling
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Vielen Dank für das viele Lob. Freut mich, wenn ich den ein oder anderen inspirieren konnte.
Bei mir war 2024 auch kein tolles Kürbisjahr. Viele Früchte wurden faulig. Schnecken und Regen waren vielleicht daran beteiligt. Habe jetzt noch einen Kandidaten auf dem Acker, der vielleicht so 10 Liter fasst. Damit werde ich es probieren.
Die Kürbissorte heisst „Atlantic Giant“ und ist ziemlich gängig. Die Samen habe ich aus dem Gartencenter. Es gibt aber auch einen Anbieter in der Schweiz, der interessante Kürbissortensamen versendet. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Sorten samenfest sind, d.h. ob man aus den entnommenen Samen eine identische Pflanze bekommt. Es waren auch auffällig wenig Samen letztes mal drin, ich werde das mal beobachten und hier berichten.
Bei mir war 2024 auch kein tolles Kürbisjahr. Viele Früchte wurden faulig. Schnecken und Regen waren vielleicht daran beteiligt. Habe jetzt noch einen Kandidaten auf dem Acker, der vielleicht so 10 Liter fasst. Damit werde ich es probieren.
Die Kürbissorte heisst „Atlantic Giant“ und ist ziemlich gängig. Die Samen habe ich aus dem Gartencenter. Es gibt aber auch einen Anbieter in der Schweiz, der interessante Kürbissortensamen versendet. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Sorten samenfest sind, d.h. ob man aus den entnommenen Samen eine identische Pflanze bekommt. Es waren auch auffällig wenig Samen letztes mal drin, ich werde das mal beobachten und hier berichten.
- Braufuzi
- Posting Senior
- Beiträge: 460
- Registriert: Freitag 9. September 2016, 10:48
- Wohnort: Vorarlberg/Österreich
Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Mir haut es die Zwiebel aus dem Gesicht was ist den das für eine tolle Sache Kürbisbier und dann noch im Kürbis Vergären.Ich bin schwer beeindruckt Wow!
Der kluge Mensch,so glaube mir,
der braut und trinkt
sein eigenes Bier!

der braut und trinkt
sein eigenes Bier!

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- Neuling
- Beiträge: 6
- Registriert: Montag 25. März 2024, 11:42
Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Habe doch noch einen geeigneten Kandidaten in meinem Kürbisdschungel gefunden, irgendwas über 20kg.
So sieht der aus bei der Dichtigkeitskontrolle mit 20l Wasser. Hier die 12,7 Liter Kürbissaft zum Einmaischen, wunderbare Farbe! Hier beim Kühlen Und so mit Deckel Ich habe im Vorfeld auch mal testweise das Mus, das beim Entsaften über bleibt zu rösten. Mir hat das Resultat nicht geschmeckt. Das Bier würde mit dem angerösteten Kürbis wahrscheinlich dunkler werden. Ich möchte aber eine ganz leuchtend orange Farbe beim Bier haben. Auch das Ausflämmen des Kürbis habe ich mir erspart. Vielleicht mache ich mal ein Kürbisporter mit gerösteten Komponenten...
Das Aushöhlen mit dem angeschärften Eislöffel lief richtig gut und ich hatte schöne große Kürbisfleischlocken. Fast hätte ich zu viel ausgeschabt, an einigen Stellen scheint schon das Licht durch. Der Kürbis ist aber gut ausgereift und die Schale schön hart, bis jetzt hält es. Den Rand um den Deckel habe ich wieder etwa 3cm stark gelassen und wieder zwei Spanngurte rumgeschlagen.
Den Deckelrand habe ich direkt mit einigen Lagen Klarsichtfolie aufgepolstert und dann innen komplett mit Klarsichtfolie abgedeckt, damit er nicht trocknet und schrumpft. Er sitzt recht stramm, aber einen Gärspund habe ich trotzdem nicht angebracht, ganz dicht ist es wohl nicht.
Ich hatte fast 10 Kilo Kürbisfleisch aus dem Kürbis geholt und habe noch zwei kleinere Kürbisse der Sorte "Galeux d'Eysines"a 5kg entsaftet.
Dann ein Blick in meine Malzkiste: 2kg Pilsner, 1kg Weizenmalz, 0,7kg Hafermalz, 0,4kg Haferflocken und ein Tütchen LAL Windsor. Jetzt ist die Kiste leer. Die Hefe möchte es zwischen 15 und 25 Grad warm haben, d.h. der Kürbis zersetzt sich schneller, dafür ist die Hefe aber wirklich flott und ich fülle vielleicht schon nach 5 Tagen ab.
Als Gewürze habe ich wieder Koriander Samen und Pomeranzenschalen verwandt. (Witbier)
Ich weiß nicht genau, wieviel Liter es diesmal sind, auf jeden Fall unter 20 Liter, aber mit 15,2 Plato hoffentlich ein schönes Bier für den Winter.
Ich habe ebenfalls Samen entnommen und trockne die und mache dann auch einen Test, ob die schön keimen und einen Anbauversuch im nächsten Jahr. Speziell für das Kürbisbier habe ich mir allerdings die Sorte "Small Sugar" rausgesucht und schau mal, wie süß die ist. Die Kürbisse sind aber zu klein als Gefäss.
So sieht der aus bei der Dichtigkeitskontrolle mit 20l Wasser. Hier die 12,7 Liter Kürbissaft zum Einmaischen, wunderbare Farbe! Hier beim Kühlen Und so mit Deckel Ich habe im Vorfeld auch mal testweise das Mus, das beim Entsaften über bleibt zu rösten. Mir hat das Resultat nicht geschmeckt. Das Bier würde mit dem angerösteten Kürbis wahrscheinlich dunkler werden. Ich möchte aber eine ganz leuchtend orange Farbe beim Bier haben. Auch das Ausflämmen des Kürbis habe ich mir erspart. Vielleicht mache ich mal ein Kürbisporter mit gerösteten Komponenten...
Das Aushöhlen mit dem angeschärften Eislöffel lief richtig gut und ich hatte schöne große Kürbisfleischlocken. Fast hätte ich zu viel ausgeschabt, an einigen Stellen scheint schon das Licht durch. Der Kürbis ist aber gut ausgereift und die Schale schön hart, bis jetzt hält es. Den Rand um den Deckel habe ich wieder etwa 3cm stark gelassen und wieder zwei Spanngurte rumgeschlagen.
Den Deckelrand habe ich direkt mit einigen Lagen Klarsichtfolie aufgepolstert und dann innen komplett mit Klarsichtfolie abgedeckt, damit er nicht trocknet und schrumpft. Er sitzt recht stramm, aber einen Gärspund habe ich trotzdem nicht angebracht, ganz dicht ist es wohl nicht.
Ich hatte fast 10 Kilo Kürbisfleisch aus dem Kürbis geholt und habe noch zwei kleinere Kürbisse der Sorte "Galeux d'Eysines"a 5kg entsaftet.
Dann ein Blick in meine Malzkiste: 2kg Pilsner, 1kg Weizenmalz, 0,7kg Hafermalz, 0,4kg Haferflocken und ein Tütchen LAL Windsor. Jetzt ist die Kiste leer. Die Hefe möchte es zwischen 15 und 25 Grad warm haben, d.h. der Kürbis zersetzt sich schneller, dafür ist die Hefe aber wirklich flott und ich fülle vielleicht schon nach 5 Tagen ab.
Als Gewürze habe ich wieder Koriander Samen und Pomeranzenschalen verwandt. (Witbier)
Ich weiß nicht genau, wieviel Liter es diesmal sind, auf jeden Fall unter 20 Liter, aber mit 15,2 Plato hoffentlich ein schönes Bier für den Winter.
Ich habe ebenfalls Samen entnommen und trockne die und mache dann auch einen Test, ob die schön keimen und einen Anbauversuch im nächsten Jahr. Speziell für das Kürbisbier habe ich mir allerdings die Sorte "Small Sugar" rausgesucht und schau mal, wie süß die ist. Die Kürbisse sind aber zu klein als Gefäss.
- rakader
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Das ist klar - die Inhaltsstoffe sind im Saft, der Rest ist wie ausgekochtes Gemüse einer Brühe. Die Farbe ändert sich beim Backen nicht, wenn man es mit 120-140 °C hält. In den USA, wo Pumpkin Ale geläufig ist, ist das Mus machen im Ofen gängige Methode; noch mehr wird allerdings gesüßter Kürbis in der Dose verwendet.Bread Pete hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Oktober 2024, 08:54 Habe doch noch einen geeigneten Kandidaten in meinem Kürbisdschungel gefunden, irgendwas über 20kg.
[SNIP]
Ich habe im Vorfeld auch mal testweise das Mus, das beim Entsaften über bleibt zu rösten. Mir hat das Resultat nicht geschmeckt. Das Bier würde mit dem angerösteten Kürbis wahrscheinlich dunkler werden.
Für alle Mitlesenden ohne Deine große Gartenerfahrung ist wohl am interessantesten: Wie bekommst Du Deine Kürbis so groß? Kannst Du ein paar Anbautips geben?Bread Pete hat geschrieben: ↑Dienstag 1. Oktober 2024, 08:54 Ich habe ebenfalls Samen entnommen und trockne die und mache dann auch einen Test, ob die schön keimen und einen Anbauversuch im nächsten Jahr. Speziell für das Kürbisbier habe ich mir allerdings die Sorte "Small Sugar" rausgesucht und schau mal, wie süß die ist. Die Kürbisse sind aber zu klein als Gefäss.
Zu "schön süß": Kürbis hat nur wenig Zucker, Atlantic Giant 1,5-2 %, Hokkaido 2,5-3 %. Mit Dörren verdoppelt man den Zuckeranteil und schließt den Zucker für die Hefe vorteilhaft auf. Viel wichtiger ist die Kürbissorte wenn es um die Farbe geht - da ist Hokkaido ungeschlagen, zumal man die Schale mitverwenden kann. Einen geschmacklich langweiligen Flaschenkürbis würde ich allerdings auch nie verwenden.
Grüße
Radulph
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„Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.“ André Malraux
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- Neuling
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Re: Kürbis im Bier - Bier im Kürbis
Ich baue Kürbisse im frisch aufgesetzten Hochbeet an, das ist im Prinzip ein 80cm hoher Komposthaufen(5,0m x 1,6m). Also nahrungsreiche gut durchlässige Erde. Ich bewässer auch ein wenig. Die Pflanze braucht viel Platz zum Ranken, ich habe jetzt eine Konstruktion aus Kanthölzern und Armierungsgitten gebaut, das hält auch die +20kg Exemplare in der Schwebe.
Für alle Mitlesenden ohne Deine große Gartenerfahrung ist wohl am interessantesten: Wie bekommst Du Deine Kürbis so groß? Kannst Du ein paar Anbautips geben?
Insgesamt ist der Kürbis eher anspruchslos. Er darf halt keinen Frost bekommen, weswegen ich hier(zwischen Oslo und Stockholm) erst Anfang Juni auspflanze. Je früher die Pflanze Früchte ansetzt, desto grösser werden sie. Da gehört dann Glück zu. Meine ersten zwei Früchte sind dieses Jahr faulig geworden und dann hatte ich schon aufgegeben, wurde aber am Ende positiv überrascht. Am besten nur ein zwei Früchte an der Pflanze belassen und drauf achten, dass die Früchte einigermassen trocken von unten liegen.
Die Sorte „Atlantic Giant“ bildet aussergewöhnlich grosse Früchte, die sich als Gefäß eignen. Zuckergehalt und Farbe ist bei anderen Sorten noch besser. Hokkaido ist eben auch im normalen Lebensmittelgeschäft preiswert zu bekommen und man kann die Schale mit verarbeiten.
So sieht das kurz vor der Ernte aus, die äusseren Ranken sind schon entfernt, die hängen da wie ein Vorhang aussen rum. Ein „Atlantic Giant“ hängt im Vordergrund, dahinter liegt das Exemplar, mit dem ich gebraut habe in der Kiste.