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Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Montag 27. Mai 2024, 23:57
von Franky1983
Hallo,
ich werde mich natürlich noch offiziell vorstellen, dennoch habe ich wirklich eine brennende Frage:

Bitte steinigt mich nicht in bin erst seit heute aktive dabei. ;) Aus Recherchen und Themen in diesem Forum bin ich auf die Idee gekommen in Der Gefriertruhe zu vergären in Verbindung mit einem Inkbird.

Meine Frage nun: Muss ich mir nun Sorgen machen wegen dem entstehenden CO2 beim Vergären oder eher nicht. Es ist nicht das neueste Modell von Gefriertruhe und ich weiß natürlich auch nicht wie der Luftaustausch hier funktioniert.

Ich danke für alle "nicht bestrafenten" Antworten. :Smile

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Dienstag 28. Mai 2024, 00:07
von afri
Kommt drauf an, wo die Truhe steht. Der Deckel ist nicht luftdicht, also kann CO2 raus, wenn es zuviel wird (was bei der Gärung so ist). Wohin kann das Zeug, das ist die Frage. Bei gut belüfteter Wohnung brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Im weitgehend abgeschlossenen Kellerstollen tief unter der Erde könnte es brenzlig werden, da sollte man eher nur mit Kerze oder Kanarienvogel reingehen. CO2 sammelt sich gern unten weil es mehr als Luft wiegt und da kann man schon mal in einem See von dem Gas stehen, das will man nicht. Sobald die Räumlichkeiten jedoch regelmäßig begangen werden und es halbwegs ebenerdig ist, solltest du nichts zu befürchten haben.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Dienstag 28. Mai 2024, 07:11
von bieratenschreck
Beim Reinbeugen in die Truhe darauf achten, nicht unbedingt einzuatmen. Das könnte über Sauerstoffmangel und Schwindel dazu führen, dass Du rein fällst und im ungünstigen Fall drin liegst und wenn Dich dann keiner findet...
Zugegeben, etwas konstruiert, aber ich kenne einen Fall von einem altgedienten Braukollegen, der sich gerade noch fangen konnte, als er einst beim kopfüber Hantieren in der Truhe einen Schwindelanfall erlitt.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Dienstag 28. Mai 2024, 10:19
von Sura
Wo wolltest du den sonst vergären? ;)
Solange dein Keller kein Kellerloch ist welches sonst nie betreten wird, sollte das kaum ein Problem werden. Reinbeugen würde ich allerdings auch vermeiden. Die Truhe ist nach der Gärung mit CO2 voll, was einerseits gut ist (Stopfhopfen vorbereiten und reinwerfen), andererseits kann es unschön werden, wie bieratenschreck schon aufgezeigt hat.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Dienstag 28. Mai 2024, 16:16
von Franky1983
Vielen lieben Dank für die Ausführlichen und erleichternden Antworten. Ich werde aufpassen, wenn ich mal in der Truhe hantieren muss, vorher auf jeden Fall mal 5 Minuten vorher die Truhe mit offener Klappe durchlüften zu lassen und nicht einzuatmen.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Dienstag 28. Mai 2024, 16:42
von stahlsau
ich weiß nicht ob ich der erwähnte altgediente Kollege bin, aber mir ist es auch schon passiert. Große alte Truhe, reingebeugt zum wischen, ein tiefer Atemzug, Schwindel...unglaublich wie schnell das geht.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Dienstag 28. Mai 2024, 17:08
von dieck
Ich hatte irgendwann mal ausgerechnet, dass ich zumindest in meinem Keller nicht an CO² Vergiftung sterben kann - ein beruhigendes Gefühl ;)

Ich vergäre in einem ca. 20m² (~40m³) großem Keller.

Lt. wiki/doku.php/kohlenstoffdioxid sind es ca. 3.5kg CO² pro Hektoliter Bier (12°P), d.h. ~ 0.7kg CO² bei meinen 20-Liter-Suden.
CO² hat ca. über 0.55m³/kg bei 21°(mein Keller ist normalerweise kühler).
Also kommt ca. 0.385m³ reines CO² aus meiner Gärung. In 40m³ Raum verteilt sind das < 0,1%.
Das wäre an der Grenze zu "schlechter Luft" und ggf. Schwindel.

Bei mir ist das das Kellerfenster außer im tiefsten Winter immer gekippt, und die Tür ist unten "undicht".
Die Lüftung reicht vollkommen dass ich noch nie irgendwas gemerkt habe.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Dienstag 28. Mai 2024, 20:33
von VolT Bräu
Franky1983 hat geschrieben: Dienstag 28. Mai 2024, 16:16 Vielen lieben Dank für die Ausführlichen und erleichternden Antworten. Ich werde aufpassen, wenn ich mal in der Truhe hantieren muss, vorher auf jeden Fall mal 5 Minuten vorher die Truhe mit offener Klappe durchlüften zu lassen und nicht einzuatmen.
Das durchlüften der Truhe ist nicht so unbedingt notwendig und bringt auch nur bedingt was - das CO2 sammelt sich unten und entsprechend müsstest Du da etwas länger warten oder "raus wedeln". Solange Du den Kopf nicht rein steckst ist das CO2 da drin ja ganz gut aufgehoben.
Sinnvoller wäre eher für gute Belüftung des Raums zu sorgen (abhängig von der Sudgrösse, siehe diek).

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Dienstag 28. Mai 2024, 22:34
von guenter
Franky1983 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 23:57 Aus Recherchen und Themen in diesem Forum bin ich auf die Idee gekommen in Der Gefriertruhe zu vergären in Verbindung mit einem Inkbird
Dann noch Bedenken von mir :Smile
Der Inkbird ist für Truhen nicht wirklich geeignet. Es wird immer wieder von verklebten Relais berichtet. Wenn du Pech hast, wird die Kühlung nicht abgeschaltet und das Bier friert ein. Das hängt wohl von der Truhe ab, da nicht jeder das Problem hat. Bei Kühlschränken tritt das Problem nicht auf.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 00:26
von baeckus
guenter hat geschrieben: Dienstag 28. Mai 2024, 22:34
Franky1983 hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 23:57 Aus Recherchen und Themen in diesem Forum bin ich auf die Idee gekommen in Der Gefriertruhe zu vergären in Verbindung mit einem Inkbird
Dann noch Bedenken von mir :Smile
Der Inkbird ist für Truhen nicht wirklich geeignet. Es wird immer wieder von verklebten Relais berichtet. Wenn du Pech hast, wird die Kühlung nicht abgeschaltet und das Bier friert ein. Das hängt wohl von der Truhe ab, da nicht jeder das Problem hat. Bei Kühlschränken tritt das Problem nicht auf.
Hallo,
das verstehe ich nicht so richtig........das Teil hängt doch draußen an der Wand und wenn die Truhe zum gären benutzt wird sind die Temperaturen doch immer uber Null Grad.
ciao baeckus

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 06:31
von guenter
Der Stecker der Truhe ist am Inkbird angeschlossen. Der schaltet die Truhe ein, wenn deren Innentemperatur z.B. 12 Grad überschreitet. Wenn dabei das Relais festklebt, kann der Inkbird die Truhe nicht mehr ausschalten. Die kühlt also immer weiter, in der Regel unter den Gefrierpunkt.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 07:38
von jbrand
Das Problem liegt daran, dass ein Kühlkompressor beim Einschalten einen viel höheren Strom zieht als im normalen Betrieb und darauf ist der Inkbird nicht ausgelegt. Das passiert übrigens auch bei Kühlschränken, nur schalten die sich von selbst ab, bevor das Bier einfriert.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 10:49
von bieratenschreck
Beim Inkbird (zumindest bei meinen Modellen) kann man eine Grenztemperatur nach oben, als auch nach unten einstellen, die zu einem akustischem Alarm führt, der ziemlich laut und vervig ist. Wenn dabei der Inkbird in Hörweite ist, kann das helfen, ein Einfrieren rechtzeitig zu bemerken.
Die Modelle des Inkbird, die man über eine Handyapp programmieren kann, sind hier im Vorteil: der Alarm wird prominent am Handy angezeigt.
Eine Frage hier an die elektrisch Versierten: wenn das mit dem Einschaltstrom bei Kühltruhen tatsächlich ein Problem ist, würde es helfen, eine aufgewickelte Kabeltrommel zwischen Inkbird und Kühltruhe zu schalten, oder verschlimmert das das Problem noch?

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 13:29
von M79576
Hallo,

ich hatte bei den relativ hohen Temperatur oft recht viel Kondenswasser am Boden der Truhe, was dann schnell gammelt und zu erhöhtem Putzaufwand geführt hat. Dem billigen Chinakompressor hat die Schalterei wohl auch geschadet, nach 4 Jahren war die (neue) Truhe Schrott. Bin deshalb auf einen Kühlschrank umgestiegen.

Grüße,

Michael K.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 17:52
von Franky1983
Also eine kleine Rückmeldung. Der Inkbird in Kombination mit der Truhe funktioniert, zumindest im Moment, erste Sahne. Ich habe mir als Sicherheit auch gleich eine Warnung ab -3.0° zu wenig eingestellt, dass ich es noch retten kann. Ich will aber ganz ehrlich sein. Die Truhe ist eine Bauknecht von ca. Anno 2000. Wenn die nun hinüber ist, macht das auch weniger aus. ;)

Wie schon oben beschrieben habe ich mir doch einen CO²-Messer geholt. Außerhalb der Truhe alles in Ordnung und auch nicht viel höher als anderswo im Haus. Ich habe es aber mal zum Spaß in die Nähe vom Boden gehängt und siehe da: Binnen weniger Sekunden auf Anschlag 5000 ppm CO² und Alarm.

Kein Wunder das es Stahlsau so ergangen ist, als er zu werke war. :(

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 17:56
von Franky1983
bieratenschreck hat geschrieben: Mittwoch 29. Mai 2024, 10:49 Eine Frage hier an die elektrisch Versierten: wenn das mit dem Einschaltstrom bei Kühltruhen tatsächlich ein Problem ist, würde es helfen, eine aufgewickelte Kabeltrommel zwischen Inkbird und Kühltruhe zu schalten, oder verschlimmert das das Problem noch?
Ich bin jetzt tatsächlich nicht der elektrisch Versierte, aber in der Anleitung steht explizit das kein Verlängerungskabel benutzt werden darf. Das wird schon seinen Grund haben.

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 18:24
von JackFrost
dieck hat geschrieben: Dienstag 28. Mai 2024, 17:08 Ich hatte irgendwann mal ausgerechnet, dass ich zumindest in meinem Keller nicht an CO² Vergiftung sterben kann - ein beruhigendes Gefühl ;)

Ich vergäre in einem ca. 20m² (~40m³) großem Keller.

Lt. wiki/doku.php/kohlenstoffdioxid sind es ca. 3.5kg CO² pro Hektoliter Bier (12°P), d.h. ~ 0.7kg CO² bei meinen 20-Liter-Suden.
CO² hat ca. über 0.55m³/kg bei 21°(mein Keller ist normalerweise kühler).
Also kommt ca. 0.385m³ reines CO² aus meiner Gärung. In 40m³ Raum verteilt sind das < 0,1%.
Das wäre an der Grenze zu "schlechter Luft" und ggf. Schwindel.

Bei mir ist das das Kellerfenster außer im tiefsten Winter immer gekippt, und die Tür ist unten "undicht".
Die Lüftung reicht vollkommen dass ich noch nie irgendwas gemerkt habe.
Im Wikiartikel steht unter der Liste
Im Forum wurde folgendes berechnet: 2g Zucker vergärt zu 1 g CO2 und 1 g Alkohol. Bei 50l mit 13 Plato Stammwürze ergeben ca. 50l*13°*10g = 6500g Zucker und 6.5/2 = 3,25kg CO2 über 5 Tage verteilt (hier fehlt vermutlich das Subtrahieren des Restextraktes: 13-4=9). Ein Mensch atmet Luft aus mit ca 80mg CO2 pro Liter Atemluft. Bei 4l/min Atemluft erzeugt er pro Tag 460g CO2. Also erzeugt die Biergärung von 50l Würze auf 5 Tage gerechnet in etwa so viel CO2 wie es 1-2 Menschen auch tun würden2). Aber auch Menschen können in geschlossenen Keller(!)-Räumen ersticken.
Damit wären es bei 20l und 12 °P 2,512 kg Zucker und damit etwa 1,256 kg CO2
Bei 20 °C und 1013,25 mbar wären das dann 689 l CO2.

Ich messe bei mir kontinuierlich den CO2-Gehalt im Keller auf Brusthöhe meiner Katzen. Bei einem stürmischen Sud kann man hier dann schon 0,2 - 0,3 % Messen aber meist nichts. Aber ich hab das Fenster im Keller im gekippt.

In die Truhe reinlehne ist nicht gut. Als Sicherheitseinrichtung könnte man einen Lüfter nehmen der in einer der Ecken ganz oben ist und immer angehen wenn die Truhe auf ist.

Gruß JackFrost

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 18:36
von JackFrost
bieratenschreck hat geschrieben: Mittwoch 29. Mai 2024, 10:49 Beim Inkbird (zumindest bei meinen Modellen) kann man eine Grenztemperatur nach oben, als auch nach unten einstellen, die zu einem akustischem Alarm führt, der ziemlich laut und vervig ist. Wenn dabei der Inkbird in Hörweite ist, kann das helfen, ein Einfrieren rechtzeitig zu bemerken.
Die Modelle des Inkbird, die man über eine Handyapp programmieren kann, sind hier im Vorteil: der Alarm wird prominent am Handy angezeigt.
Eine Frage hier an die elektrisch Versierten: wenn das mit dem Einschaltstrom bei Kühltruhen tatsächlich ein Problem ist, würde es helfen, eine aufgewickelte Kabeltrommel zwischen Inkbird und Kühltruhe zu schalten, oder verschlimmert das das Problem noch?
Es kann sein das dann der Kompressor nicht richtig anläuft. Und die Trommel verheizt dann unnötig Strom.

Lieber ein geeignetes Relais ( die blauen von Amazon usw sind es nicht ) mit einem einfachen Handyladegerät schalten, das dann die Truhe schaltet. Hält länger und es gibt auch keinen Sud der zu Kalt wird oder gar gefriert.

Kostet halt ein paar W im Betrieb aber ist sicher im Vergleich zu einem kaputten Sud und Inkbird billiger.

Ich hab für meine Steuerung Finder Relais 49.61.7.024.0050 genommen die können 4 kVA ( 16 A )als ohmsche Last schalten, aber einen Kondensatormotor mit maximal 0,55 kW. Die angegeben Lasten auf den Relais beziehen sich immer auf ohmsche Verbraucher, daher kann man das ohne Datenblatt leider nicht vergleichen.

Könnte man auch als 230V AC Spule kaufen dann könnte man es direkt mit dem Inkbird schalten. Das Relais verbrät ca. 1,2 W mit 230V AC und 0,65 W mit 24 V DC

Sollte das Relais mal kleben, kauft man sich für 5 € das eigentliche Relais neu und setzt es in den Träger neu ein.

Gruß JackFrost

Re: Frage wegen Gärung in Gefriertruhe

Verfasst: Mittwoch 29. Mai 2024, 20:04
von Ruthard
bieratenschreck hat geschrieben: Mittwoch 29. Mai 2024, 10:49 Eine Frage hier an die elektrisch Versierten: wenn das mit dem Einschaltstrom bei Kühltruhen tatsächlich ein Problem ist, würde es helfen, eine aufgewickelte Kabeltrommel zwischen Inkbird und Kühltruhe zu schalten, oder verschlimmert das das Problem noch?
Handelsübliche Anlaufstrombegrenzer arbeiten auch mit Drosseln, die sind aber entsprechend berechnet und haben Raum für Abwärme. Das mit einer aufgewickelten Kabeltrommeln zu simulieren ist recht gewagt und kann schnell nach hinten losgehen. Es wäre nicht die erste Bude, die wegen einer nicht vollständig abgewickelten Kabeltrommel abgefackelt ist.

Cheers, Ruthard