Ein Freund hatte mich angesprochen ob ich schonmal eine Braudokumentation über Brauen im Thermomix gemacht hab - so hab ich nämlich angefangen - und nee hatte ich nicht.
Also hab ich mal wieder einen Probesud im Thermi gemacht, um gleich mehrere Dinge zu verbinden:
- ein „schneller“ Brautag zwischendurch
- ein neues Rezept ohne großes Risiko testen
- Braudoku schreiben
- „Druckvergären on a Budget“ testen
Kurz zu mir: das Bier-Kwik Paket (Alt Bier) für den Thermomix hatte mich angefixt, da ich gerne Dinge selber mache, da ich den Thermomix mag und da ich gerne Bier (und im besonderen Alt) trinke.
Mittlerweile braue ich in einem Einkocher mit Rührwerk. Meistens sind es 10l Sude. Und wie das so ist, hat mich dann auch irgendwann das Thema Kegging und GDA-Abfüllen erwischt, um den Schlonz in der Flasche zu vermeiden

Zu aller erst habe ich mir in der Brewfather App ein Profil für den Thermomix angelegt. Dort konnte ich das maximale Fassungsvermögen und die Verdampfungsrate eingeben und es macht das Herunterrechnen von Rezepten zum Kinderspiel.
Als nächste musste ich dann das Rezept eingeben. Auch hier ist die Brewfather Software eine riesen Hilfe, da im Weyermann Rezept die Schüttung nur ganz allgemein in Prozent angegeben wird. Also zunächst die Malze eingegeben, die Prozente dazu und am Ende noch die Menge über die Stammwürze angepasst: und los gehts. Hier der Link zur Rezeptseite von Weyermann: https://shop.weyermann.de/out/media/nr ... _profi.pdf
Nun stand ich vor der nächsten Herausforderung: Ich will 3 Liter Ausschlag bei einem Topfvolumen von 2Litern. Aber kein Problem: Ich habe in der Software den Ausschlag auf 3 Liter gestellt, daher wurde die Malzmenge angepasst, den Hauptguss hab ich natürlich beibehalten, da er auf die Malzmenge und die Topfkapazität angepasst wurde, den Nachguss hab ich dann anders als in der Software vorgeschlagen gestaltet. Aber dazu kommen wir noch.
Als erstes habe ich die Malzmischung im Thermomix geschrotet - 5sek. Auf Stufe 7. Dann das Malz in eine Schüssel gegeben und die 1,5l Hauptguss in den Thermomix gegeben und das Wasser bearbeitet (ich habe mein Leitungswasser als Ausgangsprofil angelegt und als Zielprofil „Biére de Garde“ aus der App gewählt) Ich musste das Maischprogram minimal anpassen, da der TM5 noch die Temperatur nur in 5er Schritten regeln kann. Außerdem habe ich bei 55°eingemaischt und dann direkt auf 65° gezogen. Nach 20 min dann wie im Rezept auf 70° für 15 min und zuletzt auf 75° abgeläutert. Zum Läutern hab ich ein einfaches Küchensieb genommen und eine Hopfensocke darüber gezogen. Abgeläutert habe ich in einen 3l Messbecher Nachgusswasser habe ich im Wasserkocher vorbereitet. Ich habe einfach mit dem Thermometer kontrolliert wann der Kocher bei 75°ist (es musste dann ja noch etwas stehen) und dann das Heizen gestoppt. So hatte ich beim Läutern 70° heißes Nachgusswasser Nachgüsse habe ich solange gegeben, bis die 2l Fassungsvermögen ds Thermomix erreicht waren.
Anschließend habe ich die Würze wieder in den Thermomix gegeben und bei 105° gekocht
Die Kochzeit habe ich auf 30 Minuten herunter gerechnet, und die Hopfen in der Software entsprechend auf die gewünschten IBU werte angepasst. Hopfengaben waren dann bei 30min, 20min und 10min. Außerdem habe ich bei 10min noch Irish Moss und Hefenahrung gegeben. Während des Kochens habe ich den Hopfensack über dem Sieb ordentlich gereinigt und anschließen noch einmal in Kochendes Wasser gegeben um ihn möglichst keimarm zu haben.
Nach dem Kochen hab ich die Stammwürze gemessen (9,7°Plato) und mit Hilfe des Verdünnungsrechners aus Brewfather errechnet, wieviel Wasser ich noch zugeben muss um auf die geplanten 6,9° Plato zu kommen - es waren 0,8l. Diese hab ich dann (kalt) in den Messbecher vorgelegt, damit die heiße Würze den Messbecher nicht beschädigt.
Anschliesende habe ich den Messbecher zum Kühlen ins Wasserbad gestellt und begonnen die Hefe zu rehydrieren.
As die Würze auf ca 50° abgekühlt war habe ich sie in die PET Flasche (mit Starsan desinfiziert) gefüllt, so gut es ging die Luft herausgedrückt, Deckel drauf und dann in den Froster gelegt. Ich habe in 15min Abständen die Temperatur kontrolliert bis ich bei 16° Anstelltemperatur war und habe dann die Hefe zugegeben, die Flasche mit dem Kegland Tee verschlossen und ein Spundventil (5PSI) aufgesetzt.
Nach ca 8 Stunden war die Gärung bereits angekommen Wenn das Bier fertig ist werde ich natürlich ein Update geben

Am Ende hatte ich 2,8l mit 6,9°Plato in der Flasche. Nach der Gärung werde ich es für zwei Tage in den ColdCrash geben und anschließen mit Druck im Kühlscrank für 2 Wochen auf 5g/l kombiniert karbonisieren und reifen.
LG Lutti
PS: der „Brautag“ hat ca 3,5 Std. gedauert
