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Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 13:44
von iwoasnix
Hallo zusammen,
ich bin mir sicher, dass ich mal eine Tabelle im Netz gesehen habe, in der die wirklich erreichbaren EVG (also nicht die unter Laborbedingungen) aufgeführt waren.
Ich finde sie leider nicht mehr, evtl. weiß ja jemand welche Tabelle ich meine.
VG
Re: Tabelle mit EVG
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 15:56
von §11
iwoasnix hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 13:44
Hallo zusammen,
ich bin mir sicher, dass ich mal eine Tabelle im Netz gesehen habe, in der die wirklich erreichbaren EVG (also nicht die unter Laborbedingungen) aufgeführt waren.
Ich finde sie leider nicht mehr, evtl. weiß ja jemand welche Tabelle ich meine.
VG
EVG von was?
Per Definition ist der EVG der Vergärungsgrad der unter Laborbedingungen, hohe Temperatur, unter Rühren, mit Hefeüberschuss, erreicht wird
Cheers
Jan
Re: Tabelle mit EVG
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 17:07
von Kurt
Re: Tabelle mit EVG
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 17:17
von Braufex
iwoasnix hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 13:44
ich bin mir sicher, dass ich mal eine Tabelle im Netz gesehen habe, in der die wirklich erreichbaren EVG (also nicht die unter Laborbedingungen) aufgeführt waren.
Hier die Datenbank von BräuReKa! (Müggelland Brauerei):
https://braureka.de/rohstoffe/hefe-liste/
Da ist einiges mit drin ...
Gruß Erwin
Edit: Rechtschreibung
Re: Tabelle mit EVG
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 21:31
von iwoasnix
§11 hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 15:56
EVG von was?
Per Definition ist der EVG der Vergärungsgrad der unter Laborbedingungen, hohe Temperatur, unter Rühren, mit Hefeüberschuss, erreicht wird
Cheers
Jan
im konkreten Beispiel geht es mir um safale us-05 die laut Datenblatt einen
Scheinbaren Verägrungsgrad von 78-82% erreichen soll.
Ich messe mit Tilt und dort heißt es "Apparent Attenuation"
Danke an Braufex und Kurt! es war aber noch eine andere Tabelle die ich suche
Re: Tabelle mit EVG
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 21:53
von §11
iwoasnix hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 21:31
§11 hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 15:56
EVG von was?
Per Definition ist der EVG der Vergärungsgrad der unter Laborbedingungen, hohe Temperatur, unter Rühren, mit Hefeüberschuss, erreicht wird
Cheers
Jan
im konkreten Beispiel geht es mir um safale us-05 die laut Datenblatt einen
Scheinbaren Verägrungsgrad von 78-82% erreichen soll.
Ich messe mit Tilt und dort heißt es "Apparent Attenuation"
Danke an Braufex und Kurt! es war aber noch eine andere Tabelle die ich suche
Ich hab das mit der Hefe im Titel ergänzt.
Der VG ist immer auch abhängig vom Medium. Deshalb ist es schwierig diesen zum Beispiel von einem Bier zu einem anderen zu übertragen
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 22:04
von OS-Schlingel
Guten Abend,
der EVG ist ein theoretischer Wert, der mehr als nur von der Hefe abhängt!
- Art des Brauwassers mit CA, Na, Cl, Zn, SO4, ph-Wert,...Hefenahrung?
- Temperaturen beim Maischen, Verkleisterungstemperatur
- Anstellrate der Hefe
- Gärtemperatur, Temperaturführung...pH-Sturz...
Vielleicht ist Dir schon einmal aufgefallen, wie viele Wortmeldungen hier sind mit.....meine Hefe will nicht mehr...EVG schlecht...
Üblicherweise wird darauf das Rezept und Maischeplan erfragt...aber letztlich weiß hier niemand, was Du wirklich gemacht hast.
Du selbst setzt den erreichbaren EVG in dem Gesamtprozess, nicht eine Tabelle....
Gruß Stephen
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 22:31
von iwoasnix
Danke §11 für die Ergänzung im Titel, das habe ich irgendwie verbummelt.
Ich war der Meinung der angegebene EVG laut "Hefehersteller" ist das Optimum was geschafft werden kann, natürlich versuche ich das Optimum zu erreichen, auch wenn es manchmal garnicht nötig ist und es außerhalb des Labors eh nicht zu erreichen ist. Aber so als grobe Orientierung hatte ich das schon immer im Blick.
auch weil hier immer von sehr hohen Vergärungsgraden die Rede ist die ich oft nicht erreiche,
viewtopic.php?t=11031
Die meisten werden insbesondere bei obergärigen Bieren mangels SVP keinen EVG bestimmen können. Schauen wir uns daher als grobe Orientierung direkt den AVG / VGs zum Ende der Gärung an:
≥ 80 %: Alles richtig gemacht!
75-79 %: Wenn über Rohstoffe/Maischearbeit angepeilt und nicht mehr sensorisch süß: Alles i.O.
70-74 %: Werden bestenfalls erklärbar, wenn mit > 10 % Karamellmalz gearbeitet wurde und es eine auf Dextrine betonte Rastenführung beim Maischen gab. Ansonsten ein Hinweis daruaf, dass die Hefe nicht an die letzten vergärbaren Zucker kommt.
< 70 %: Wahrscheinlich Probleme bei der Umstellung auf schwieriger zu vergärende Zucker (v.a. bei gut 50 % VGs).
Der Thread soll aber bitte keine Diskussion werden warum man den EVG nicht erreicht, davon gibts schon genug

Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 23:31
von MaltHopMagic
Das obere Ende des Bereiches, den der Hersteller angibt, wird wohl auch den max. erreichbaren Wert darstellen, unter den für die Hefe optimalen Bedingungen. Das müssen aber nicht die Gleichen sein, die man selbst wählt.
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Freitag 23. August 2024, 23:43
von gulp
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Samstag 24. August 2024, 15:32
von §11
Das Problem ist das die Feststellung des EVG nicht normiert ist. Viele verwenden wohl Kongressmaische, aber selbst die ist natürlich abhängig von der Schüttung. Bei den meisten Herstellern gibt es aber keinerlei Angabe zur verwendeten Würze.
Als Beispiel. Nehmen wir eine Hefe die keine Maltotriose vergären kann. Hersteller A nimmt im Labor eine Würze deren Maische er 1hr bei 63°C rasten hat lassen. Hersteller B nimmt eine Würze aus einer Maische die er 10 Minuten bei 65°C und dann bis jodnormal bei 72°C rasten lässt. Die selbe Hefe wird im Labor einen unterschiedlichen EVG ergeben.
Cheers
Jan
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Samstag 24. August 2024, 15:41
von iwoasnix
Je mehr man darüber nachdenkt so sinnbefreiter ist die Angabe ;-)
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Samstag 24. August 2024, 15:45
von §11
iwoasnix hat geschrieben: ↑Samstag 24. August 2024, 15:41
Je mehr man darüber nachdenkt so sinnbefreiter ist die Angabe ;-)
Bingo!

Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Samstag 24. August 2024, 19:22
von olibaer
Hallo zusammen,
OS-Schlingel hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 22:04
... der EVG ist ein theoretischer Wert ...
Das ist der EVG ganz sicher nicht - theoretisch.
Jede Herstellcharge hat einen EVG und das ganz unabhängig davon, ob man den EVG durch eine Bestimmung sichtbar macht oder eben nicht.
Andy bringt es schon 2016 auf den Punkt:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=11031#p168627 hat geschrieben:
[...] Er ist bereits durch den Anteil vergärbarer Zucker festgelegt und damit von der Gärung unabhängig [...]
[...] Möchte man den EVG der eigenen Würze kennen, muss eine Schnellvergärungsprobe (SVP) mit dem selben Hefestamm angefertigt werden. Ansonsten ist der EVG unbekannt.[...]
In den Brauereien, in denen ich bislang gearbeitet habe (klein/mittel/groß), war/ist die Kenntnis vom EVG immer ein zentrales Steuerelement entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Nichts davon ist theoretisch. Ganz im Gegenteil - das ist gelebte Praxis.
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Samstag 24. August 2024, 20:30
von §11
Ich glaube das es hier grundsätzlich Missverständnis gibt, eine Hefe alleine hat keinen „Vergärungsgrad“, so lange sie nicht an Ihre Alkoholtoleranz kommt. Eine Würze, hat mit einer bestimmten Hefe unter bestimmten Bedingungen einen bestimmten Vergärungsgrad
Cheers
Jan
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Samstag 24. August 2024, 20:42
von OS-Schlingel
Hallo Oli,
bei einem definierten Sud einer Brauerei oder gleichbleibender Würze wäre ich bei Dir.
Der Gärverlauf eines Hobbybrauersudes kann am Besten auf Basis der Schnellvergärungsprobe mit dem Endresultat verglichen werden.
Andernfalls sehe ich die Ausführungen von Jan (§11) als relevant an, es müssten ja Hobbybrauer immer wieder reproduzierbare Sude zustande bringen...
Gruß Stephen
...wobei ich auch die EVG´s von Bräureka annehme, um den Alkoholgehalt, bzw. eine passende Hefe auszuwählen.
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Samstag 24. August 2024, 22:15
von iwoasnix
§11 hat geschrieben: ↑Samstag 24. August 2024, 20:30
...Eine Würze, hat mit einer bestimmten Hefe unter bestimmten Bedingungen einen bestimmten Vergärungsgrad
...
Ich zitiere den unbekannten Brauer:"der EVG wird im Sudhaus biem Maischen festgelegt"
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Sonntag 25. August 2024, 11:01
von olibaer
iwoasnix hat geschrieben: ↑Samstag 24. August 2024, 22:15
Ich zitiere den unbekannten Brauer:"der EVG wird im Sudhaus biem Maischen festgelegt"
Wo auch sonst.
Die Eigenschaften des eingekauften Hefestamms sind fixiert, wohingegen die Würzequalität, die auf ihn trifft, eine Blackbox ist.
Möchte man diese Gemengelage zur Prozesskontrolle wieder in den Griff bekommen, macht man genau was?
Genau!
Edit:
Und offensichtlich erfreut sich die "
Spritzenmethode zur Bestimmung des EVG" immer größerer Beliebtheit.
Im Bild aktuell vier Sude am Ende einer EVG Bestimmung (das Bild hat man mir Anfang August zukommen lassen):
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Sonntag 25. August 2024, 12:42
von integrator
olibaer hat geschrieben: ↑Sonntag 25. August 2024, 11:01
Und offensichtlich erfreut sich die "
Spritzenmethode zur Bestimmung des EVG" immer größerer Beliebtheit.
Ich hatte vorher die SVP im Erlenmeyerkolben gemacht aber
die Methode hat mir die Arbeit erleichtert, nochmal Danke.

Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Sonntag 25. August 2024, 14:22
von BrauSachse
integrator hat geschrieben: ↑Sonntag 25. August 2024, 12:42
olibaer hat geschrieben: ↑Sonntag 25. August 2024, 11:01
Und offensichtlich erfreut sich die "
Spritzenmethode zur Bestimmung des EVG" immer größerer Beliebtheit.
Ich hatte vorher die SVP im Erlenmeyerkolben gemacht aber
die Methode hat mir die Arbeit erleichtert, nochmal Danke.
Auch von mir

dafür an Oli
Schönen Sonntag noch
Tilo
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Sonntag 25. August 2024, 18:10
von iwoasnix
Wie funktioniert die Spritzenprobe?
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Sonntag 25. August 2024, 20:36
von Braufex
iwoasnix hat geschrieben: ↑Sonntag 25. August 2024, 18:10
Wie funktioniert die Spritzenprobe?
Hier stellt Oli seine Methode vor:
Bestimmung EVG/SVG schnell gemacht - ein Tipp
Sehr einfach und nützlich.
Möcht ich nicht mehr missen.
Danke dafür, Oli
Gruß Erwin
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Montag 26. August 2024, 18:06
von Kolbäck
§11 hat geschrieben: ↑Samstag 24. August 2024, 15:45
iwoasnix hat geschrieben: ↑Samstag 24. August 2024, 15:41
Je mehr man darüber nachdenkt so sinnbefreiter ist die Angabe ;-)
Bingo!
Warum haben denn dann Hersteller einen Wert zu ihren Hefen? Gibt es da wirklich keinerlei Unterschiede, abgesehen davon wie lange Zucker eine Hefe vergären kann?
Nebenbei, das Spektrum von Ludwigii bis zu Saison-Hefen (oder Brettanomyces) wurde hier noch gar nicht erwähnt, ist doch aber auch relevant für den EVG, nicht nur die Würze.

Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Montag 26. August 2024, 22:10
von Colindo
Kolbäck hat geschrieben: ↑Montag 26. August 2024, 18:06
Nebenbei, das Spektrum von Ludwigii bis zu Saison-Hefen (oder Brettanomyces) wurde hier noch gar nicht erwähnt, ist doch aber auch relevant für den EVG, nicht nur die Würze.
Die Hefen kannst du ganz einfach in die Zucker unterteilen, die sie vergären können. Ludwigii nur Glukose, Fruktose etc, die meisten Hefen dazu Maltose, viele Maltotriose und dann ganz wenige, die noch weiter gehen. Können zwei Hefen gleich viele dieser Zucker vergären, gibt es bei gleicher Würze auch den gleichen EVG. Feine Unterschiede von 1% entstehen durch Unterschiede in der Maischarbeit, deutliche Unterschiede von 5% und mehr deuten darauf hin, dass eine Hefe weniger Zucker vergären kann als die andere.
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Dienstag 27. August 2024, 04:26
von §11
Kolbäck hat geschrieben: ↑Montag 26. August 2024, 18:06
§11 hat geschrieben: ↑Samstag 24. August 2024, 15:45
iwoasnix hat geschrieben: ↑Samstag 24. August 2024, 15:41
Je mehr man darüber nachdenkt so sinnbefreiter ist die Angabe ;-)
Bingo!
Warum haben denn dann Hersteller einen Wert zu ihren Hefen? Gibt es da wirklich keinerlei Unterschiede, abgesehen davon wie lange Zucker eine Hefe vergären kann?
Nebenbei, das Spektrum von Ludwigii bis zu Saison-Hefen (oder Brettanomyces) wurde hier noch gar nicht erwähnt, ist doch aber auch relevant für den EVG, nicht nur die Würze.
Saccharomycodes ludwigii ist ein perfektes Beispiel. Sie kann keine Mehrfachzucker vergären, weshalb bei einer „normalen“ Würze, die nur etwa 5-10% Glucose enthält, relativ schnell Schluss ist.
Verwende mal Saccharomycodes ludwigii in einer Weißbierwürze die mit dem Maltaswverfahren gebraut wurde und 40-45% Glucose enthält
Cheers
Jan
Re: Tabelle mit EVG verschiedener Hefen
Verfasst: Sonntag 1. September 2024, 15:09
von dmtaylor
Meine Tabelle gibt den durchschnittlichen EVG einiger, aber nicht aller Hefestämme an. Diese Werte basieren auf tatsächlichen Erfahrungen von Heimbrauern im Internet sowie auf meiner eigenen Erfahrung.
http://tinyurl.com/yeastmaster